Sonntag, 13. November 2011

OVER THE HILLS AND FAR AWAY

(Nightwish)

Für alle, die mich regelmäßig auf dieser URL heimsuchen UND gleichzeitig mein Gezwitscher nicht völlig ausblenden, dürfte das Thema des heutigen Blogs keine nennenswerte Überraschung sein. Gestern herrschte hier das, was man in München als “Kaiserwetter” bezeichnet. Da wir hierzulande nicht diesen aristokratischen, grundgesetzfeindlichen Treffer haben wie die Batzis, nennen wir das schlicht und ergreifend Sonnenschein. Tolles Wetter eben; Ausflugswetter! Und da wir einen solchen noch nicht geplant hatten, der Igor langsam Durst bekam und ich ohnehin schon seit Jahren nicht mehr diesem Bundesland hier aufs Dach gestiegen bin, schlug ich eine kleine Bergtour vor. Vorab sei kurz erwähnt: Ich habe die Fotos heute ein wenig größer belassen – Details also beim Anklicken durchaus besser erkennbar.

“Fichtelberg”, da sollte es hin gehen! Auf dem Weg dorthin legten wir noch einen Abgestochenen ins Nachbarland ein, wo der Igor für schlanke 1:40€ / Liter abgefüllt und für den Onkel ein “Smokehead – Extra Rare” aus dem Travel Value erstanden wurde. Schöner Islay-Tropfen, wurde gestern abend sogleich verköstigt. Jedenfalls schlängelten wir uns zunächst  noch automobil durch die einbahnbestraßten Gassen von Oberwiesenthal und ich zirkelte mein Gefährt schließlich zielsicher dem Fichtelbergplateau entgegen. Gut zwei Kilometer vor dem Gipfel lenkte ich ein und wir stellten den fahrbaren Untersatz auf einem – sagen wir mal “noch nicht bis an seine Kapazitätsgrenzen ausgelasteten” Parkplatz ab:

IGOR

Wir entschieden uns, nach einer kleinen Stärkung, dann unsere Alpinausrüstung anzulegen und den Gipfel zu erklimmen. Während die Schatten bereits lang und länger wurden

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erreichten wir den finalen Wegweiser:

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Todesmutig schritten wir an diesem vorbei! Ich weiß noch, wie ich ein verächtliches Schnauben in seine Richtung ausstieß. So solle er nur kommen, der finstere Wettertroll und sich mit mir anlegen… wenn er sich traut!

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Eine Art Herausforderung an die Naturgewalten und Waldgeister, welche ich kurz darauf noch bitter bereuen sollte. Nur wenige Meter später wurden wir ohne Vorwarnung vom Schnee überrascht! Wir fanden uns bei Sichtweiten von weniger als 70 Kilo Metern plötzlich in der weißen Hölle des Erzgebirgswinters wieder

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Aber da mußten die Urgewalten schon früher aufstehen! Wir schüttelten uns nach überstandener Apokalypse nur kurz bevor wir uns ohne Sauerstoffmasken und ähnlichen Klimbim todesmutig in die berüchtigte “Nordwand” stürzten um den Gipfel zu erstürmen.

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Auf unserem Weg zum Gipfel begegneten uns dann auch die seltsamsten, widernatürlichsten Eiszauber, mit welchen der Gipfelälteste uns wohl zu stoppen versuchte auf unseren unaufhaltsamen Vormarsch zu ihm. Aber da der Knispel schlecht zielte, erwischten seine Frostflüche nur die bemitleidenswerte Bergflora.

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Wenige Stunden später hatten wir uns trotz aller Widrigkeiten zu seinem Domizil vorgekämpft und klopften – metaphorisch gesehen – an seine Pforte. Er hatte versucht uns aufzuhalten, aber unser Kung-Fu war einfach mächtiger als das seine.

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“Metaphorisch” nur, weil wir uns mit solcherlei Versagern nicht abgeben wollten. Wir entschieden uns gegen die Machtübernahme und genossen lieber dem atemberaubenden Ausblick, welchen man hier geboten bekam… hier, auf dem “Dach der Welt (naja, fast zumindest).

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Zu unseren Füßen erstreckte sich mein  Imperium! Geknechtet und leidend unter der eisernen Knute meines Regimes aber dennoch friedlich und pittoresk lag das Rachermann'l –Land vor uns. Am Horizont zeichneten sich zudem neblig die fernen Gestade von Nußknackrien ab, welche es für mich noch zu erobern gilt:

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Bevor wir den Abstieg begannen, sahen wir uns nochmal kurz um und warfen einen letzten, flüchtigen Blick hernieder ins Tal.

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Tief beeindruckt überquerten wir den Gipfelparkplatz (wer den Berg so erklimmt, hat sich die Aussicht meiner Meinung nach nicht verdient) und machten uns auf den beschwerlichen Abstieg.

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Der Gipfelälteste bot all seine verbliebenen Flüche auf um uns den Rückweg so beschwerlich wie möglich zu machen, aber er versagte erneut. Ich beschloß, abschließend ein Exempel zu statuieren und ließ Kraft meiner Wassersuppe sein Lieblingsbächlein in Ehrfurcht vor mit erstarren:

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Als wir in der Abendsonne wieder den Parkplatz erreichten, machten wir ein dickes Häkchen unter dieser Ausflug. Gelungen war er, spannend und schöne Fotos gabs obendrein. Wer von euch also mal in der Gegend ist (in ca. 2-3 Wochen solltet ihr obendrein im Besitz von Schneeketten sein), dem sei eine Stippvisite auf dem Fichtelberg empfohlen. Traut euch ruhig auch den Fußmarsch auf euch zu nehmen – ist halb so schlimm. Außerdem hat der Gipfelälteste nix drauf! Zwinkerndes Smiley Schönen Sonntag noch!

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3 Kommentare:

  1. Tja, hättste mal lieber nicht nur den Igor sondern auch die Russenmütz mit genommen, dann hätte der Gipfelkauz nicht mal GEWAGT auch nur an Schnee und Eis zu DENKEN.

    Grüße! N.

    Schöner Ausflugsbericht. :)

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  2. Ein toller Ausflug...

    Und das letzte Bild gefällt mir besonders gut. ;)

    LG

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  3. Boah, toller Ausflug, sehr amüsant zu lesen :) Und ich LIEBE das Bild für's Familienalbum :P Schade, dass der Fichtelberg von uns so super weit weg ist.

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