(Korpiklaani)
Wie ihr bei der MsPittili HIER nachlesen könnt, haben wir in Stockholm ja das Mittelaltermuseum heim gesucht. Als ich hörte, daß es da eines gibt, da dachte ich sofort “Fetzt! Muß ich hin!”. Als das Wetter dann am Sonntag noch mitspielte und MsPittili auch in Museumslaune war, da ergriffen wir die Chance. Ich kann dem Bericht von MsPittili da grundsätzlich nur vollends zustimmen, das Museum fand ich klasse… super… spitze! Interessant, liebevoll und detailreich gestaltet und sehr interessant. Kein dumpfes Vitrinenhopping mit meterlangen Texttafeln eben.
Allerdings finde ich auch, daß bei MsPittili und ihrem Bericht der Fokus irgendwie auf den falschen Exponaten liegt. Klar, die Sonderausstellung zu diesem Essensthema war interessant, anschaulich und auch sehr, sehr gut aufbereitet. Wenn ich aber in ein Mittelaltermuseum gehe, dann will ich folgendes sehen:
Skelette! Die gabs damals ja HAU-FEN-WEI-SE! Der mediokre Vorfahr war schließlich ein höchst gefährdetes Wesen. Wenn ihn nicht gerade die Pest
dahin raffte, dann ritt entweder ein x-beliebiger Heckenritter auf seinem Ackergaul daher
und murkste einen unversehens ab, wenn man den Wegzoll nicht abdrücken konnte. Wenn das nicht geschah, dann gabs noch fiese Wegelagerer, die einem mit der Armrust ‘nen Headshot verpassten
oder man mußte für einen König, den man kaum kannte und noch weniger mochte das Schwert
umschnallen und auf seine Nachbarn los gehen. Hatte man Pech, dann konterten die mit einem dieser Gesellen hier
und dann war auch erst einmal Feierabend für die Vitalfunktionen.
Bei all dem mußte mann auch noch höllisch aufpassen, daß man nichts falsches über die Kirche, den Papst oder den ortsansäßigen Großinquisitor sagte. Tat man es doch, gings ab in den Keller ohne Widerkehr
Umging man das, da wartete dann immernoch Gevatter Tod persönlich in der nächsten Welt und malträtierte das Sünderseelchen im Fegefeuer.
Jaja, man hatte es nicht leicht damals. Selbst Aspirin gabs noch nicht, und wenn einem mal der Schädel brummte, wurde man vom Quacksalber kurzer Hand zum Lotenfigaro geschickt, der im Nebengewerbe auch noch die Messer zum Aderlass wetzte:
Ja, war schon eine harte Zeit. Und wie gesagt, sehr anschaulich und mitunter auch atmosphärisch düster – also angemessen – dargestellt das Ganze.
Tja, und für all jene, die ohne einen anständigen Erklärtext um ein Exponat nicht auskommen, für die gab es natürlich auch noch die Möglichkeit sich wissenschaftlich aufbereitete, mit kühler Distanz verfasste Infotexte wie diesen hier
rein zu pfeifen!
Kurz gesagt: EMPFEHLUNG! Tolles Museum, in dem sich wie ihr sehr für jeden Geschmack was findet.
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