Montag, 21. März 2011

ELECTRIC FUNERAL

(Black Sabbath) - den Zusammenhang versteht man nur, wenn man den Film gesehen hat ;-)!

Laßt mich euch, hoch geschätzte Leserschaft, einmal ein simples Prinzip des Lebens näher bringen. Es geht hier nicht um den Weg zur allumfassenden Weisheit (den verrate ich nämlich nicht), sondern viel mehr um eine Art Grundkonstante intrafamiliären Zusammenlebens. Ich bin nun seit mittlerweile gut 24 ½ Jahren als so genannter „großer Bruder“ tätig. Mein Wirken in diesem Zusammenhang ist, besonders wenn man meine Schwester fragt, als „legendär“ zu bezeichnen. Kein Blödsinn, mit dem ich sie nicht schon genervt habe oder dies noch vor habe, kein sinnloser Kommentar, den ich mir verkniffen hätte. Ich sehe es als meine eherne Pflicht an, die Kurze bei jeder sich bietenden Gelegenheit zu nerven oder zumindest zu einem Verbalduell auf der Schneide des „Messers des guten Geschmacks“ heraus zu fordern. Das macht Spaß, selbstredend, führt aber bisweilen auch zu Kontexteffekten, die mir beständig selber gegens Bein laufen.
So gehört es beispielsweise zum Standardrepartoire, daß Musik- oder Buchempfehlungen welche sie mir gibt, zunächst geflissentlich ignoriert werden. Gespeichert wird das Ganze natürlich schon, irgendwo in den unergründlichen und ausufernden Arealen meines Hirns. Stellte man sich jene Areale als Aktenschränke vor, wären das mittlerweile endlose Regalreihen, welche unter „potentieller Schabernack“ den Mentalraum füllen. Wer bei Indiana Jones noch das gigantische Geheimdienstlager in Erinnerung hat, in welche man die Bundeslade verfrachtete, der hat zumindest ein ungefähres Bild. Jedenfalls lasse ich die Tipps dann ein paar Wochen oder Monate Staub ansetzen und krame sie dann still und heimlich wieder hervor um mich mit ihnen zu beschäftigen. Sofern mir das entsprechende Stück Kunst gefällt, wird’s meiner Schwester gegenüber natürlich als eigene Entdeckung verkauft. Das Blöde bei der Taktik ist aber, daß ich dadurch einige großartige Bands erst mit einer gewissen zeitlichen Verzögerung für mich entdeckte. Beispielhaft seien hier mal die großartigen „Murderb y Death“ genannt oder auch „Death From Above 1979“. Ja selbst Emiliana Torrini fiel vor 5 Jahren unter diese Rubrik. Aber besser spät, als nie!

Weihnachten war es mal wieder so weit. Ich bekam als Geschenk eine DVD überreicht, welche ich, so wurde mir nahe gelegt, unbedingt mal einwerfen und genießen sollte. Das tat ich dann auch – gestern. Da im Vorabendprogramm mal wieder nur Schrott lief, dachte ich, daß die Zeit reif wäre. Und so schaute ich dann gestern „Bis zum Ellenbogen“. Eine durchaus schwarzhumorige Komödie, der man das relativ geringe Budget zwar ansieht, die aber dennoch so liebevoll inszeniert ist, daß man aus dem Lachen kaum noch heraus kommt. Die Story ist recht simpel: Drei total verschiedene Männer treffen sich in der Schweiz im Urlaub. Sie freunden sich mehr oder weniger an und am letzten Abend vor der Abreise wird noch mal ordnungsgemäß auf der Alphütte gezecht. Dabei kommt es aber zum tragischen Ableben eines dieser Gefährten. Die beiden Verbliebenen haben nun neben ihren Alltagsproblemchen, welchen sie zu entfliehen versuchen, auch noch den toten Sven am Hals. Was nun? Gott sei Dank hat Sven ihnen ja kurz vor seinem unfreiwilligen Exitus noch seine bevorzugte Bestattungsvariation sowie die Herrschaft über eine ansehnliche Menge Schwarzgeld (nämlich das seines Chefs) offenbart. Was nun kommt ist ein herrlicher Roadtrip quer durchs Deutschland der WM 2006 mit jeder Menge skurriler Situationen, die manchmal schon derart ins Makabere abdriften, daß es sich nur ein derart liebevoll inszenierter Streifen erlauben kann in eben jenen Momenten eben NOCH einen drauf zu setzen. Dazu noch ein J.J. Liefers in Hoch-... ach was sage ich, in Höchstform... das reinste Vergnügen dieser Film! Aber ich will nicht zu viel verraten, schaut ihn euch einfach an. Hier schon mal der Trailer:



PS: Den Film muß ich am Wochenende umgehend meiner kleinen Schwester empfehlen!

4 Kommentare:

  1. ... und dann vielleicht mit deiner Freundin gucken?

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  2. Meine Lieben Kinder, aber nicht nachspielen - gell?

    Grüße! N.

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  3. Die kleine Schwester22. März 2011 um 19:48

    Das gibt einen Daumen für den Blogeintragstitel. :)

    WURDE JA AUCH LANGSAM ZEIT.

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