(Pearl Jam - Cover)
Lang lebe das Eichhorn!!! Und mit ihm sein bärtiger freund ohne Namen, welcher zwischen den Welten haust und Kühe mit grünen Eutern für die Pharmaindustrie über einen farbenprächtigen Joghurtsee gen Troja trägt wo der große Pillendreher aus ihnen Matroschkas strickt!
Häääähh???
Jenau Keule, dit mein’ ick!
Mahlzeit. Na, wie geht’s euch? Gut? Gut! Oder besser: noch gut! Denn ich habe gerade ein Foto ausgegraben… mein lieber Scholli, das ist vielleicht verstörend! Das ist dermaßen abstoßend, daß ich es einfach mit euch teilen muß! Ursprünglich wollte ich mit dem Bild nur meine kleine Schwester ärgern, was ich dann aber vergaß (und glaubt mir, das ist äußerst Besorgnis erregend weil nahezu unmöglich, daß ich das vergessen habe). Nun müsst ihr da alle durch!
Erinnert sich der eine oder andere vielleicht noch an „Bon Jovi“? Diese heillos überschätzte Bande von Weichspülmusikanten, die sich dereinst um ihren Namensgeber „John“ scharten um durch die ausgehenden 80s bzw, die beginnenden 90er zu spuken? Ja genau, die Typen, die so grenzwertigen Schwachmaten-Pop wie „Bed of Roses“ oder „Keep the Faith“ verbrochen haben. Habe ich gerade das böse Wort „Pop“ gesagt? NEIIIIIN, ich meine natürlich „Rock“! Denn was sind Bon Jovi denn anderes als eine der härtesten Rockbands der Gegenwart (ja, leider… gibt’s immer noch den Haufen)!?!?!!!! Das sind die Speed-Metaller unter den Schmusebarden, die Black Sabbath der Balladen, die Slipknot des Schmalzes… ja, ich scheue mich sogar nicht zu behaupten, daß wir es hier mit den Turbonegro der Tränendrüse zu tun haben! So „credible“ und „hart“ wie die immer daher kommen, kann daran gar kein Zweifel bestehen. John Bon Jovi, dieser Beau in nietenfreier Lederkluft, fungiert dann sozusagen als massiver Eisenkern in diesem keulenschwingenden Elektromagneten von einer Rockband; zu ihm zieht es die Groupies hin wie Motten zum Licht. Besonders wenn er die coolen Rockerposen auspackt und seine müden Knochen (und wer weiß, was sonst noch) breitbeinig am Mikrofonständer reibt während er sein infernales „Thank you for Loving Me“ in Mikro röhrt… öhm… haucht, tja, da drehen die Muddis frei!
Ich konnte es noch nie verstehen, was die Menschheit an dieser Blendertruppe findet. Die machen seit 84 immer und immer wieder die selbe Platte mit den selben Songs. Immer fein überproduziert das Ganze, daß es auch ja schön glatt ins Konsumentenohr sickern kann. Mr. John strahlt sich dann auf den Promofotos immer ordentlich einen ab und ZACK, schon schmilzt das weibliche Zielgruppenwesen hoffnungslos dahin. Dann wird neben dem Album gleich noch die hoffnungslos überteuerte Konzertkarte geordert; zu selbigen erscheint man dann mit anderen Gestörten, die „nur den John sehen wollen, denn der ist ja soooooo süüüüüüüß“! Ein merkwürdiger Grund um auf ein Konzert zu gehen wie ich finde! Dazu wird der Scheiß dann noch in den Massenmedien breit gewalzt und straffrei als „Rock – Konzert“ verklärt. Gruselig!
Irgendwann, augenscheinlich noch in den 80er Jahren, ist die Band dann auf den Zug aufgesprungen und man hat versucht sich als „Rocker“ zu inszenieren. INSZENIEREN, genau da liegt dann auch der Hund begraben. Denn während der gute Lemmy auf die Anwesenheit einer Kamera bei seinen zweifellos vorhandenen Exzessen verzichten kann, muß man bei den Herren „Bon Jovi“ ja nachhelfen und „zufällige Schnappschüsse“ arrangieren, welche das Management dann an die Presse durchsickern lassen kann.
Der Punkt ist einfach, daß es zwar nicht umsonst „Sex, Drugs and Rock & Roll“ heißt, aber bei ernst zu nehmenden Rockgrößen passiert die, nennen wir es mal „Magie“, im Verborgenen. Im stillen Hotelzimmerlein wird da die Feier gestartet, von welcher ein unterbezahlter Page dann der Presse gegen ein angemessenes Entgelt aus dritter oder vierter Hand vage berichten kann. Wenn mir jemand zum Beispiel erzählen würde, daß er gehört habe, daß der Freund seiner Cousine einen Bruder hat, dessen Fußballmannschaftssportskamerad ihm erzählt habe, daß er nach dem letzten Eagles of Death Metal Konzert vier nackte, betrunkene Frauen mit Joints in der Hand und Klebeschnurrbärten aus der Umkleide von Jesse Hughes habe torkeln sehen, während von drinnen irgend jemand den „Saitenbacher – Müsli – Jingle“ mit amerikanischem Akzent geträllert habe, dann glaube ich das sofort! JE-DES WORT um genau zu sein. Sehe ich dieselbe Szene aber fotografisch einwandfrei dokumentiert mit einem feist in die Kamera grinsenden Mr. Moustache im Türrahmen, dann kommen mir so gaaaanz leise Zweifel an der Authentizität (obwohl man gerade bei Jesse eigentlich nie wissen kann…). Auf den Punkt gebracht: Hunde die bellen, beißen nicht!
Diese einfach, zutiefst logische Herleitung der Rockerhaftigkeit solltet ihr euch also hinter die Ohren schreiben! So, nun aber zum Auslöser dieser ganzen Tirade meinerseits, schließlich habe ich euch Horror versprochen, der euch den Zeitgeist in den Adern gefrieren lässt! Außerdem sagt ein Bild in diesem Fall ohnehin mehr als tausend Worte. Also guckt ihn euch an, den „coolen Rocker“…:
Ein Bild, so "real" wie Guttis Doktorarbeit! |
PS: Heute gibts mal wieder ne Auswertung:
Ich dachte schon ganz am Anfang der Schreiberei: das ist doch der arme Typ, der sich mal bei Cheer auf der Couch ausgeheult haben soll... wer sollte mir da gleich mehr Leid tun, sie oder er? Nach DEM Foto ist klar, ER ist der arme Wurm. Nicht zu beneiden, wie er da gerade mit tapferem Lächeln unter geht in der Lächerlichkeit. Nur Cheer kann ich da nicht entdecken. Vielleicht ist sie ja auch nur mal wieder umoperiert gewesen.
AntwortenLöschenAber, mein Lieber, ich nehme dir hier ja alles ab. Nur nicht das Saitenbacher-Müsli-Jingle auf amerikanisch. DAS ist gelogen.
Grüße! N.