Dienstag, 8. Juli 2014

LET ME SLEEP (it’s Christmas-Time)–Pearl Jam im Stadio Nereo Rocco zu Triest am 22.06.2014

 

Triest

Wir kommen nun, wie bereits angedroht, zum zweiten Teil unserer musikalischen Reise durch Stiefelstan.

Es gibt so Flecken auf dieser Erde, auf die ist man irgendwie nicht so recht vorbereitet. Einige von euch werden das kennen: Man reist relativ erwartungsarm irgendwo an und steht schon nach wenigen Minuten am Zielort ziemlich beeindruckt in der Gegend herum und sagt: “Mann! Ist das schön hier!” und will gar nicht wieder weg bzw. wünscht sich, man könne deutlich länger bleiben. Triest zählt definitiv zu diesen Orten. Näheres zur wunderschönen Stadt dann demnächst im entsprechenden Posting. Allerdings mußte ich das hier einfach kurz erwähnen. Pearl Jam – und das ist auch so etwas Großartiges an dieser Band – geben einem hin und wieder eine “Entschuldigung” dafür an Orte zu reisen, an die man ohne sie nicht gekommen wäre. Ohne das Konzert, wer weiß, ob ich es jemals nach Triest geschafft hätte. Wahrscheinlich eher nicht. Nun, da ich aber weiß, daß es dieses Schmuckstück an der Adria gibt… finde ich irgendwann hoffentlich mal wieder meinen Weg dorthin zurück.

Die Kleine Schwester und ich verbrachten also nach unserer Anreise einen enorm entspannten Tag in Triest. Die Stadt war bevölkert von Jamheads, was auch die Einwohner recht amüsiert und zum Teil auch beeindruckt zur Kenntnis nahmen (“And all you guys are here for the concert???”). Ach ja, da fällt mir ein: Man sprach auch Englisch da – in Italien fällt sowas auf. Jedenfalls genehmigten wir uns noch ein Bierchen im Straßencafé und folgten dann dem via SMS erhaltenen Tipp von N. zu einem mordsleckeren Eisstand (die Kleine Schwester und ich hatten da so nen Gelato-Deal: Sie spielt Reiseführer und ich muß ich Eiscreme ausgeben im Gegenzug… so viel sie will). So gestärkt schwangen wir uns in den Linienbus zum Stadio Nereo Rocco. Das dortige Calciao-Theater sollte die Bühne für das zweite Konzert unserer Reise werden. Natürlich ist es in keinster Weise mit dem San Siro in Mailand zu vergleichen. Alleine die Anzahl der Anwesenden halbierte sich. Auch von der Optik her ist der Fußballtempel in Mailand einfach in einer anderen Liga. Allerdings kann man das Nereo Rocco jetzt nicht unbedingt als häßlich beschreiben. Es hat schon seinen eigenen Charme. Wir sprangen also nach einer knappen halben Stunde im überfüllten Gefährt erleichtert aus dem Bus und fanden uns, während wir unsere Gliedmaßen streckten, in einer Masse von gemütlich gen Eingang trabenden Pearl Jam Fans wieder. Wie auch in Milano hatte man Unmengen von Fressalienständen aufgefahren, welche im Vorfeld auch ausgiebig genutzt wurden. Das hatte was von einem Jahrmarkt. Wir jedoch ließen diese Kalorienkanonen links liegen und liefen zum Stadion. Dort erwartete uns etwas, mit dem man in Italien so nicht rechnen kann: Ein Plan!

plan

Diesen hatte man tatsächlich alle paar Meter an Wände und Pfeiler geklebt, sodaß jeder recht schnell seinen Eingang zu finden vermochte. Gut, wir irrten trotzdem ein wenig herum, fanden dann aber dennoch im ersten Versuch das richtige Gate und fanden Einlaß. Zu erwähnen wäre vielleicht noch, daß man tatsächlich Wasser mit hinein nehmen durfte. Das ist im Sommer, noch dazu im italienischen, natürlich Gold wert. Da könnte sich die eine oder andere Location in Deutschland mal ein Scheibchen abschneiden. Wir steuerten den Merch-Stand an (wieder diese mißmutige Verkäuferin wie in Mailand – aber diesmal hab ich ihren Kollegen erwischt, Glück gehabt) und versorgten uns erst einmal mit Shirt und Poster. Für das Wunschshirt der Kleinen Schwester mußten wir noch den Nachbarstand anlaufen, da es am ersten bereits ausverkauft war. Natürlich wurde auch mein Pearl-Jam-Tour-Hut entsprechend aufgerüstet.

hat

Wir suchten noch die erstaunlich sauberen (wir reden hier von einem Stadion…) sanitären Einrichtungen auf und erklommen dann die Tribüne.

Hier ist jetzt ein kleiner Break angesagt, denn es folgte ein mittelschwerer Schock! Wir hatten ja wieder seitlich zur Bühne gebucht, eine Taktik, die sich (wenn man denn schon sitzen muß) in Rotterdam und Stockholm wunderbar bewährt hatte. Jeweils 1a Blick auf die Bühne, relativ nah an der Band und auch der Sound war jeweils Bombe. In Triest aber, da sah das Ganze ein wenig anders aus. Ich habe keinen blassen Schimmer, warum die Italiener diesen seitlichsten Block überhaupt verkauft haben – gut, außer vielleicht Profitgier. Wir sahen die seitlich an der Bühne angebrachten Bildschirme sehr gut… im Profil! Erst als ich mich von unserem Platz entfernte um mal die Seitentribüne abzuschreiten, da merkte ich, daß auf diesen die WM lief. Belgien gegen Irgendwen… Belgien gewann. Wir hätten von der Band auf diesen Plätzen nichts gesehen – ich wiederhole: NICHTS! Einzige Ausnahme vielleicht, wenn Mikey oder Eddie wieder auf die Seitenausleger wandern. Aber ansonsten: NICHTS! Das fanden wir erst einmal nicht so bombig, aber blieben – ganz Deutsche – erst einmal ordnungsgemäß auf den Dingern sitzen. Wir entschlossen uns jedoch recht schnell einen Platzwechsel vor zu nehmen. Wäre ja schon nett gewesen, die Band zu Gesicht zu bekommen. So liefen wir einfach bis ans Geländer hinter der Sitzplätzen und postierten uns dann dort recht mittig. Das, was ja auch so ein wenig beabsichtigt war mit den Karten, nämlich mal dem ganzen Stadion beim Rocken zu zu sehen, ging von dort dann auch super. Ein zum Teil atemberaubender Anblick war das. Und: Wir sahen die Band! Die Zeit bis zum Startschuß quatschten wir mit ein paar wildfremden Leuten und tranken ein Bierchen unterm Hallendach. Man kann auch sagen, daß wir es uns ein wenig gut gehen ließen. Zwischendrin erwischte ich mich schon dabei, wie ich die Aufmerksamkeitsspanne der Ordner an den Abgängen zum Innenraum abcheckte… aber die waren zu professionell, da ging nix. Smiley mit herausgestreckter Zunge 

nereo rocco

Das Stadion füllte sich so langsam. Auch wenn es offiziell nicht “Sold Out” war, habe ich im Grunde genommen am Ende keine freien Plätze mehr gesehen. Inzwischen hatten sich einige weitere “Randfiguren” der Sitzordnung zu uns gesellt und es entwickelte sich eine recht amüsante Stimmung hoch oben im Stadion. Wieder einmal hatte man es mit abertausenden von Leuten (Angaben so um die 33.000 laut Lokalpresse, also ziemlich genau halb so groß wie Mailand) zu tun, die sich alle auf ein Konzert freuten und eine unglaublich positive Stimmung rein brachten. Im Gegensatz zum San Siro (was aber auch der Niederlage der Italiener vor der Konzert dort geschuldet sein mag), waberten sogar ein halbes Dutzend La-Olas durch das Stadion. Es wurde langsam dunkler – es wurde langsam später… und es wurde spannender.

Bevor wir nun in das Konzert an sich einsteigen, sei noch erwähnt, was den Abend ein wenig trübte: Der Sound. Ich habe keine Lust im Bericht selbst immer wieder darauf ein zu gehen, also vorab nur ein Mal. Gerade bei den harten Rockern war er streckenweise recht matschig. Es war nicht so schlimm, wie man aus Düsseldorf 2007 von einigen Konzertgängern vernahm (wir hatten im FOS recht guten Sound) oder wie die hinteren Ränge beim Bruce in Leipzig berichteten, aber es war mitunter schon ein wenig nervig. Die ruhigen Songs waren ziemlich gut zu hören, eigentlich so, wie das sein soll, aber besonders beim krachenden “Whipping” merkte man es doch deutlich. Zu den Encores hin hatte man es Gott sei Dank halbwegs in den Griff bekommen. Ob es nun am Stadion lag oder an der Einstellung der Boxen an sich… man weiß es nicht genau. Vermutlich von beidem etwas. Aber gut, wofür ist man Hardcore-Fan und als solcher auch recht textsicher. Zwinkerndes Smiley Unterm Strich war es für mich dennoch nicht so schlimme, daß es dem Spaß an dem Abend einen dramatischen Abbruch bescherte, aber es sollte zumindest mal erwähnt werden.

Die Jungs betraten pünktlich die Bühne und nach all dem, was ich jüngst in Mailand erleben durfte, war ich hinsichtlich Opener und Setlist relativ anspruchslos. Ich wollte es einfach auf mich zukommen lassen und die eine oder andere Überraschung mitnehmen – denn die würde es geben, da war ich mir sicher. Am Ende stand dann eine geradezu geniale Setlist von der ich nicht erwartet hätte, daß es sie nach der legendären Show im San Siro so geben würde. Als alle an den Instrumenten angekommen waren und ein wenig das Stadion auf sich wirken hatten lassen, hörte man den Eddie schon sein “One two three – four two three” einzählen und man startete mit “Elderly Woman behind the Counter in a Small Town” in den Abend. Einfach ein schöner Song, den ich bereits zum dritten Mal als Opener erleben durfte. Rotterdam 2009 und Stockholm 2012 entwickelten sich danach zu ganz speziellen Abenden – ein gutes Omen also. So habet teil:

Wie immer ein sehr stimmungsvoller Song, der auch das Stadion gleich zum Mitsingen brachte. Da wir nicht mehr auf irgend welchen Sitzen festgezurrt waren, sondern an der Reling hinter den Massen standen, hatten wir auch komfortable Bewegungsfreiheit. Die Damen und Herren um uns herum taten es uns größtenteils gleich und so sang schon bei diesem Song fast das ganze Stadion inbrünstig mit. Die Herren ließen dann das wundervolle “Low Light” folgen… alter Falter: “LOW LIGHT”!!! Im San Siro hatte ich noch den verwegenen Wunsch geäußert, den Song bitte nochmals hören zu wollen. Damals in Berlin 2009, da war das ein Highlight des Abends. Daß er nun tatsächlich eingestreut wurde, war einfach mal ganz groß. Die Band orientierte sich am “An Evening With Pearl Jam” Konzept und auch ein wenig an der Mailand-Show und schob ein sehr frühes “Black” hinterher. Der Song ist jedes verdammte Mal, daß er gespielt wird wert. Als dann “Sirens” noch das langsame Eröffnungsquartett abrundete, dastand ich dann schon wieder an meinem Geländer, die Arme empor gerissen und sang lauthals mit. Alle, die “Sirens” bislang noch nicht ins Herz geschlossen haben, die sollten es einfach mal live hören. Der Song ist ein Geniestreich – wenn man ihn an sich heran läßt. Jetzt, da man derart atmosphärisch in den Abend gestartet war, war es an der Zeit die Bretter auszupacken. Auch hier bewies man wieder Gespür für die Menge und lieferte mit “Why Go”, “Animal” und natürlich dem beschwingt treibenden “Corduroy” gleich drei zum Mitsingen prädestinierte Rocker hinterher. Besonders “Why Go” ist bei einer guten Crowd immer wieder ein Erlebnis – “Corduroy” ohnehin. Das Stadion bebte merklich und es machte einfach nur Spaß den Leuten im Innenraum zu zusehen wie sie sprangen und die Hände in den Himmel reckten. Auch die SItzreihen erhoben sich so langsam. Es wurde deutlich: Italien liebt Pearl Jam! Nachdem 2006 schon alle etwas neidisch auf das Stiefelland schauten (6 Konzerte nur dort), bekamen sie mit Mailand und Triest in diesem Jahr wieder zwei denkwürdige Abende geliefert, die halb Europa grün werden lassen dürften. Zwinkerndes Smiley Als alle auf Betriebstemperatur waren, folgte mein Lieblingsrocker von der “Lightning Bolt”. Ein Song, den ich auf dieser Tour unbedingt live sehen wollte: “Getaway”. Das ist ganz großes Tennis; ein Uptempo-Song, der unglaublich frisch und frech daher kommt. Klassisches Pearl Jam mit ordentlich Drive eben. “Got Some” folgte auf dem Fuß. Ich glaube, den Song habe ich mittlerweile schon zu oft gehört um ihn noch enthusiastisch abfeiern zu können, aber es bleibt immernoch ein absolut geiler Live-Kracher. Wenn Du ein Stadion anheizen willst, spiele “Got Some”! Es folgte ein geradezu hinreißendes “Given to Fly”. Oben bei uns waren alle ziemlich geflasht von dieser Version; wie mußte das erst unten im Innenraum gewesen sein? Schwer vorzustellen, daß dort noch Augen trocken oder Beine ruhig blieben.

Es folgte der Break zum Raritätenteil. Lapidar mit “This is a request” wurde eine der coolsten B-Sides eingeleitet: “Leatherman”. Damit kann man nicht rechnen, das muß man einfach nur lobpreisen, wenn es dann doch mal auf einer Setlist auftaucht. Zumal der Song einen irgendwie mitreißt. In dem Moment war ich so richtig glücklich mit dem Abend, da oben auf unserer Empore. “Leatherman” live – *niederknie*! “Lightning Bolt” und “Mind your Manners” zogen dann kurzzeitig wieder an – live sind die Songs ne Wucht! Die jedoch, die jetzt vom Ende der Songperlen ausgegangen sein mochten, die sahen sich dann mit ihrem Irrtum konfrontiert. Als nächstes wurde von Pearl Jam nämlich das unglaublich intensive “Deep” ausgepackt. Auch wieder eine Songpremiere für mich – und was für eine! “Deep” beschreibt ziemlich gut, warum Pearl Jam Anfang der 90er so einschlugen; der Song verströmt eine solche Energie, eine solche Wucht, daß man auch 2014 noch Gänsehaut bekommt. Wie muß das da erst in den ersten Jahren gewesen sein?!? Pure Freude! Diese konnte dann auch meine musikalische Nemesis nicht wirklich trüben. Ja, sie spielten “Come Back” und nein, es war nicht so “schlimm” wie die drei Mal vorher. Ich versuche es ja wirklich, meinen Frieden mit dem Song zu machen und Triest war schon mal ein erster Schritt denke ich. Das Lied an sich wurde in der mit Abstand besten Version sein 2006 in der Wuhlheide performt und dann… ja dann war ja beim Song noch dieser Anblick hier, der sich mir bot:

light

Ja, das war dann doch die erste Gänsehaut, die mir der Song je beschert hat. War einfach ein wahnsinniges Bild, wie über Minuten hinweg tausende von Displays (ich habe die Illusion von “Feuerzeugen” schon längst beerdigt) das Stadion belebten. “Even Flow” folgte auf dem Fuße und ließ das Publikum erst einmal durchschnaufen. Wieder der üblich ausgedehnte, lange Jam, der Eddie mal Zeit zur Erholung gab. Die brauchte er auch, denn der Abend sollte ihm noch so einiges abverlangen. Der Nächste Song war dann schon wieder so ein persönliches “Hooray!”, es war nämlich “Down” angezeigt. Einer der vielen, vielen Songs, die es nicht auf eines der Alben geschafft haben (was man nicht verstehen kann zum Teil) und dann in Fankreisen zu heiß ersehnten live-Nummern werden. Sagen wir es wie es ist Down ist eines der besten Lieder, was nie auf einem Album war. Glaubt ihr nicht? Dann schaut mal hier:

“You can`t be neutral on a moving train”. Ich war begeistert – schlichtweg begeistert! Das war so ein Moment, in dem ich auch mal das Mitsingen und Springen einstelle und einfach nur da stehe und den Song genieße… das unerwartet Geniale auf mich wirken lasse. Es war ein Fest! Gefolgt vom stimmungsvollen “Unthought Known” – ich liebe diesen Song einfach – war es als Block nochmal eine Spur besser. Mit “Infallible” konnte ich dann auch noch einen weiteren LB-Song auf meiner Liste abhaken. Auch für diesen gilt: gut auf CD, live ein Erlebnis. Ich glaube, daß viele im Publikum das Album erst nach den live erlebten Songs erst so richtig zu schätzen wissen. Mit “Whipping” (was ja leider etwas kaputt ging) dem ewigen “Do the Evolution”, bei welchem ich wieder mit 33000 anderen einen infernalischen Hallelujah-Chor entfachte und dem zur Perfektion gereiften “Rearviewmirror” endete dann schon das Mainset. “RVM” hatte ich bei dieser Tour drei Mal und jede einzelne Version ist mir irgendwie ans Herz gewachsen. Was sie 2014 aus der Nummer gemacht haben, das ist einfach nur (Achtung AnglizismusSmiley Mind-Blowing! 

Die Encore-Break wurde wiederum dazu genutzt, sich ein wenig zu sortieren und kurz Kriegsrat zu halten über das, was einem da eben geboten wurde. Wir hatten ja alle keine Ahnung… nicht den blassesten Schimmer, was da im ersten Zugabenblock noch so auf uns zugerollt kam. Es folgte nämlich – trotz “Leatherman”, trotz “Down” und trotz “Deep” und “Unthought Known” – mein persönlicher Trieste-Herzmoment! Die Band betrat die Bühne wieder an diesem 22. Juni 2014 und zauberte vollkommen ohne Vorwarnung das wunderschöne “Let me Sleep (it’s Christmas Time)” in den Abend.

Was Weihnachten angeht, da bin ich ja ohnehin nicht objektiv, aber diesen Song zu erleben – damit hätte ich nie im Leben gerechnet! Eine meiner Top-3 Christmas-Singles! Es war einfach nur wunderbar dabei zu sein. Das Beste daran: Es ging auf diesem Niveau weiter und es geschah das, was ich mir seit der seltenen Aufnahme des Songs ins Live-Programm der Band wirklich, wirklich gewünscht habe: “Cloe Dancer/Crown of Thorns” wurde angestimmt. Jenes sehr persönlich konotierte Mother Love Bone – Cover der Band. Mit Eddie an den Vocals ist das einfach ein absoluter Hammer! Diese Viertelstunde, mit “Let me Sleep” und eben “Cloe Dancer/Crown of Thorns” wird mir noch extrem lange im Gedächtnis bleiben und hat auch jetzt schon Einzug in meine persönlichen Top-10 Pearl-Jam-Momente gehalten. Es war traumhaft, einfach nur traumhaft!

Danach hätte das Konzert zu Ende sein können – ich hätte mich nicht nennenswert beschwert. Aber es ging ja Gott sei Dank noch ein wenig weiter. “Jeremy” riß das Stadion wieder aus der Träumerei und gab nochmal ordentlich Gas. Ich bin so froh, daß dieser große Song wieder öfter gespielt wird. Ein Juwel aus frühen Tagen, aus meiner Jugend. Danach blieb man noch ein wenig in den frühen 90ern hängen und gönnte uns mit “State of Love and Trust” eine weitere Hymne meiner Generation. Auch auf keinem Album vertreten, so ist es dann doch durch den Film “Singles” zu einer musikalischen Legende geworden für uns in den frühen 90s musikalisch sozialisierte Zeitgenossen. Großartig! Der Doppelschlag “Wasted Reprise” und das unmerklich drangvollere “Life Wasted” ist in der Kombination immer hörenswert und leitete auch in Triest letztendlich zu einer gewohnt geilen Version von “Porch” über. Ach ja, mein zweites Konzert 2014 und zum dritten Mal “Porch” gehört – ich möchte es einfach nicht missen, dieses Lied! Die Band jammte nochmal was das Zeug hielt und verabschiedete sich dann wieder kurz. Die sich uns bietende Kulisse war dabei traumhaft schön:

dark

Das “WTF?!?” was dieses Encore hinterließ war einfach episch! Man war ja schon fast froh, daß es nun im 2. Encore mit den Raritäten vorbei sein sollte und man sich statt dessen zu den gewohnten Krachern lauthals mitsingend, springend und mit erhobenen Armen von der Band verabschieden durfte. “Better Man” tat uns dann auch den Gefallen; im Chor eingestimmt und dann von der Band aufgenommen und zelebriert ist das Lied einfach immer wieder ein Erlebnis. So auch in Triest, es ist einfach ein stimmungsvoller Start in einen zweiten Zugabenblock, wenn man sich zu “Better Man” austoben darf. Das energetische “Once” feuerte dann nochmal eine gehörige Portion Power ins weite Rund. “Once” ist auch so ein Song, den man gar nicht genug hervor heben kann; auch wenn er oft gespielt wird. Auch vom Debutalbum stammend zündet der immernoch augenblicklich und verbreitet die einzigartige Kraft dieses mittlerweile weit über 20 Jahre alten Albums. Zum Abschluß brachen nochmal alle Dämme in Triest. Zunächst wurde “Alive” angestimmt. Es war beeindruckend, da oben zu stehen und das ganze Stadion zu seinen Füßen abgehen zu sehen. Grandioses Erlebnis! Das Stadion war ausnahmslos am Tanzen und Singen – wie muß das erst in Mailand mit doppelt so vielen Zuschauern ausgesehen haben?? (-> ich wills gar nicht wissen, ich bin froh, daß ich da war, wo ich nunmal war. Zwinkerndes Smiley) Gegen Ende ging das Stadionlicht an und man wußte: Die letzten beiden Songs waren angebrochen. Daß diese “Rockin’ in the Free World” und “Yellow Ledbetter” sein würden, war eigentlich ein offenes Geheimnis in diesem Moment. Und “RITFW” zerlegte die Bude nochmal so richtig. Der Wahnsinn, wie das ab ging! Neil Young hat den Jungens da einen Song zum Covern hin gelegt, das ist schon fast episch! Triest feierte die Band nochmal so richtig und die blieben nichts, aber auch gar nichts schuldig. Bei “Yellow Ledbetter” dann, da stand man einfach nur begeistert da und genoß die letzten Töne… sog sie in sich auf und hoffte einfach nur, daß Mikey sein Solo noch etwas hinaus ziehen möge. Er versuchte es, aber irgendwann, tja, irgendwann ist auch so ein Konzertabend leider zu Ende! Es begann die lange Zeit des Wartens… des Wartens auf den 26. Juni in der alten Heimat! Jetzt guckt nicht so… für Pearl Jam Fans im Tourmodus ist das ne halbe Ewigkeit! Zwinkerndes Smiley

 

Triest hat sich gelohnt! Das Konzert war einfach nur denkwürdig und die Stadt an sich ein Erlebnis! Es ist mal wieder so ein Abend gewesen, an dem man sehr viel Schönes erlebt und vor allem gehört hat. Daß ich in Zukunft nicht nur wegen des Konzertes an sich gern an Triest zurück denken werde, das liegt natürlich auch an Triest selbst. Leute, das Städtchen ist definitiv einen Städtetrip wert. Wer Zeit und Muse hat, der sollte sich dieses schöne Stückchen Erde unbedingt mal anschauen. Unterm Strich verließ ich Triest ziemlich glücklich mit dem Erlebten. Es war nicht das San Siro, es war anders – anders großartig! Und diesen magischen Abend im San Siro zu toppen, das habe ich von Triest einfach auch nicht erwartet; erwarten können. Ein toller Abend mit (wieder) 35 Songs bleibt hängen, von denen einige einem wahre Gänsehautmomente bescherten.

Es war wieder einmal ein großartiger Abend mit Pearl Jam und das Poster, das spiegelt genau das wieder. Dank Sitzplätzen war diesmal auch die Beschaffung des Selbigen recht stressfrei. An der Wand, neben dem von Mailand, sieht es einfach nur göttlich aus! Habe die Schlafzimmerwand mit beiden gestaltet und Nijmegen 07 und Boston 03 abgenommen – und ich bereue NICHTS! Seht selbst:

Poster Trieste

Besonders gelungenes Detail: Die Innschrift, die sich durch den Bogen um das ganze Poster zieht. In Italienisch versteht sich und optisch ein Schmankerl! Fantastic piece of Rock-Poster-Art! Smiley

…to be continued… seid exklusiv dabei, wenn der Mann mit Hut wieder zur Musik geht! Zwinkerndes Smiley

mmh

Donnerstag, 3. Juli 2014

RELEASE–Pearl Jam im Stadio San Siro zu Mailand; 20.06.2014

 

Wappen

Ich hatte es euch ja bereits angedroht, daß es in den folgenden Tagen (und wahrscheinlich auch Wochen) noch ein paar Postings zum Pearl Jam – Urlaub 2014 geben wird. Beginnen wir – um es gleich mal klar zu stellen – mit dem absolut BESTEN von drei unglaublich guten Konzerten: Dem 20. Juni 2014 – An Evening with Pearl Jam im ausverkauften San Siro Stadion zu Mailand!

Zu Mailand wird es sicherlich auch noch etwas zu berichten geben, immerhin war es das diesjährige Hauptziel meines/unseres Musik-Travelling-Urlaubs. Aber genug gelabert, jetzt endlich her mit dem Konzertbericht… here… we… GO!

Es gibt so Tage – wenn ihr Glück habt, dann kennt ihr das auch – die sind einfach nur perfekt! Objektiv gesehen vielleicht nicht zu 100% perfekt (was ja “perfekt” eigentlich erst definiert), aber selbst die schief laufenden Sachen entpuppen sich unterm Strich dann als recht amüsant und als schöne Geschichte, die man erlebt und später einmal zu erzählen hat. Ein solcher Tag war eben jener 20. Juni. Viele werden mir da widersprechen, was OK ist, aber für mich persönlich war es das bisher großartigste Pearl Jam Konzert meiner Laufbahn. Es gab viele Dinge, die dazu beitrugen. Zunächst waren die Grundvoraussetzungen schon mal perfekt. Nach Berlin-Düsseldorf-Rotterdam-Berlin-Nijmegen-Berlin-Prag-Berlin-Stockholm sollte DAS mein 10. Konzert der Jungs werden. Im Nachhinein hätte es schier keinen angemesseneren Ort dafür geben können; höchstens die Wuhlheide wäre vielleicht noch eine akzeptable Alternative gewesen. Aber seitdem ich meine Karte geschossen hatte freute ich mich wie Bolle auf diesen Abend. Das hat natürlich mit Pearl Jam zu tun gehabt, aber auch mit meiner Rückkehr nach Italien (ich mag das Land einfach) und der Aussicht, im legendären San Siro Stadion ein Konzert meiner Lieblingsband erleben zu dürfen. Als AC Milan Sympathisant (“Fan” wäre übertrieben – den Part nimmt die Kleine Schwester ein) fand ich auch das einfach großartig. Die Vorfreude steigerte sich also mit jedem Tag, den das Konzert näher rückte. Und als wir dann in Milano angekommen waren und sich an den Tagen vor der Show die Stadt mehr und mehr mit Pearl Jam Fans füllte, da war dann das Adrenalinlevel am Anschlag. Was freute ich mich auf diesen Abend!

Die Kleine Schwester begleitete mich zwar im Urlaub, nahm aber selber nur Trieste und Berlin mit – was ich etwas schade fand. Zum Stadion begleitete sie mich dennoch, wofür ich aus orientierungstechnischen Gründen recht dankbar bin. Zumal wir ja noch einen Termin vor Konzertbeginn hatten, den ich auf keinen Fall verpassen durfte. Wir trafen uns mit der Spenderin meines Ten-Club-Tickets. Da es bei Bekanntwerden der Tour terminlich gewissen Engpässe gab konnte ich nämlich im Vorverkauf nicht rechtzeitig zuschlagen; in der Ten-Club-Ticketlottery für die begehrten Fanclubkarten ging ich im Vorfeld (bis auf Berlin) auch leider leer aus. Es war also sehr viel Glück dabei, daß ich über mein Forum dann doch noch an ein solches VIP-Ticket kam. Via E-Mail und schließlich auch SMS verabredeten wir uns mit N. in einer Bar in Stadionnähe und taten so kurz nach 14 Uhr erst einmal das, was man in Italien nun einmal so macht, wenn man Zeit rum kriegen will oder sich eben möglichst relaxt auf einen großartigen Tag einstimmen will: Ein gepflegtes (und sehr gutes) Käffchen im Sonnenschein genießen und gemeinsam eine 2 Liter Flasche Aqua leeren. Recht entspannt brachen wir dann zum Stadion auf, wobei wir scheinbar den Hintereingang wählten, denn wir schritten leere Straßen entlang bis wir dann plötzlich auf dem arg belebten Vorplatz vom Stadion standen. Praktischer Weise auch gleich am Fan-Club-Ticket Schalter. Die erste, bei den Shows mit 10C-Karten fast immer ausgiebig zelebrierte Amtshandlung bestand dann darin, daß wir die von N. abgeholten 10C-Bändchen andächtig um unsere Handgelenke legten. Es ist soooo toll, an solchen Abenden privilegiert zu sein! Smiley

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“Privilegiert?” Oh ja, denn mit den Bändchen ist Early Entry ins Stadion verbunden. Man kommt ein halbes Stündchen vor dem Otto-Normal-Konzertgänger in das Stadion hinein und hat da den unschätzbaren Vorteil, daß man mit den Bändchen in den abgesperrten Front-Of-Stage-Bereich Einlass findet – garantiert! Heißt: Man ist auf jeden Fall ganz vorne dabei. In einer Riesenschüssel wie dem San Siro ist das einfach mal Gold wert. Als wir dann drin waren, dann griff zunächst die übliche Routine: Merchstand-Bierchen! Wobei letzteres von uns ein wenig verschoben wurde, waren wir doch vom Barbesucht mit der riesen Wasserflasche noch recht gut versorgt. Das Merch sah einfach toll aus bei dieser Tour, ich erstand zunächst “nur” das exklusive Eventshirt und spontan noch einen Button für meinen hitzebedingt am Vorvortag erstandenen Hut.

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Da es Buttons gab entschied ich mich, wie ihr oben sehen könnt, das einfach die Tour über durch zu ziehen und meinen Hut zu meinem “Tour-Hut” zu machen. Eine überaus weise Entscheidung wie sich noch heraus stellen sollte. Da wir beide keine Lust hatten das ganze Konzert über mit einer Posterrolle in der Crowd zu stehen, pokerten wir dreist darauf, daß wir nach dem Konzert schon noch irgendwie eines der Poster ergattern würden; zur Not im Sale über der TenClub. Nachdem wir uns nach erfolgreicher Merchandise-Jagd bestens versorgt sahen fürs Erste genossen wir erst einmal das Stadion und die Atmosphäre in selbigem. Ich war ja nun schon im ausverkauften Berliner Olympiastadion mit einer Bruce-Springsteen-Crowd und fand das toll, aber das San Siro… das ist nochmal ne ganze Ecke verschärfter! Durch die steileren Tribünen wirkt das viel geschlossener; viel intensiver. Später am Abend sollten wir noch so RICHTIG mit Gänsehaut versorgt werden dadurch. Doch dazu gleich mehr.

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Wie bereits im letzten Posting erwähnt, verbrachten wir ohne dies groß zu thematisieren das ganze Konzert zusammen, was irgendwie ziemlich cool ist, wenn man bedenkt, daß wir uns erst drei Stunden vorher getroffen hatten und bisher meine Ticket-Deals (was vollkommen OK ist), immer knapp über die Bühne gingen bevor jeder wieder seiner Wege rockte. Wir fachsimpelten – oder “nerdeten” - also vor Konzertbeginn erst einmal ausführlich über Pearl Jam und widerstanden dem mehrmals vorbei kommenden Bierläufer. Überhaupt: Was die Italiener da so in Bauchläden durchs Stadion schleppen lassen – ein Wahnsinn! Bier, Hotdogs – so weit so gut, das kennt man auch von uns. Aber als dann einer mit Zigaretten durch kam, da horchte man schon erstmals auf. Aber das war ja noch nicht alles: Die Krönung war, als da einer mit einer Monsterpalette Zuckerwatte durch den Front-Of-Stage-Bereich eierte! Was ich nur jedem raten kann, der in Stiefelland ein Konzert besucht: Haltet euch an die festen Stände; da werdet ihr wenigstens regulär beschissen! Als wir uns dann nämlich – ironischer Weise mit der Begrünung “Jetzt haben wir ihn so oft weg geschickt, jetzt ist es nur fair unser erstes Bier auch bei ihm zu kaufen – dazu entschieden ihm ein Heinecken ab zu nehmen, wurden wir vom mobilen Italo-Bierträger erst einmal über den Tisch gezogen – zwar ausgenommen charmant, aber immer noch über den Tisch gezogen. Zwinkerndes Smiley Wir ließen es auf sich beruhen und genossen dann jeder unser eiskaltes (das muß man dem Bierläufer lassen) 7,50€ Heinecken Bierchen (0,33er Plasteflasche… nicht daß ihr hier jetzt ne ordentliche Portion vermutet). Jedenfalls hatte N. dann eine der mit Abstand besten Ideen dieses Abends: “Laß uns schon mal in den FOS gehen, mal schauen was da so los ist bisher.” Wir zeigten also brav unsere Bändchen vor am Einlaß und passierten die Absperrung. Warum wir so früh da waren? Nun, im Vorfeld wurde durch die Band angekündigt, daß vor dem Konzert das Vorrundenspiel der Italiener auf den Leinwänden neben der Bühne übertragen werden würde. Wir sollten also in den Genuß eines Public Viewings eines WM-Spiels der Italiener kommen; und das auch noch im San Siro! Da die Leinwände nunmal an der Bühne angebracht waren, machte es durchaus Sinn sich schon in den FOS zu begeben. Wir liefen in aller Ruhe auf Stones Seite entlang und stoppten dann gute 10 Meter von der Bühne entfernt. Das Stadion war mittlerweile schon reichlich halb voll; wohl alle in Erwartung der Live-Übertragung. Kurz darauf flimmerte die Vorberichterstattung über den Screen und die taktischen Aufstellungen wurden präsentiert.

JEDOCH ging plötzlich ein Raunen durch das Publikum; was sich immer mehr zu einem Jubel auswuchs. Blick auf die Bühne: Ein Mensch im Italientrikot kam mit einer Gitarre in der Hand auf die Bühne geschlurft. Könnte es denn sein… Eddie?!? HOLY FU*@/&ING SHIT!!! EDDIE!!!! Kurz vor Anpfiff des Spiels kam er mit seiner Akustikklampfe auf die Bühne und testete mal an, was denn wohl für die Stiefelländer interessanter sei: Das Länderspiel gegen Costa Rica oder ein geschmeidiges Pre-Set von ihm! Was ne dämliche Frage: PRE-SET!!!!! Die Menge drängte nach vorne und jeder, der erst später ins Stadion kam, dürfte sich ob seiner Säumigkeit in den Arsch gebissen haben! Da war dann auch – noch bevor er begann – die erste akustische Gänsehaut angesagt. Das Stadion war erst reichlich zur Hälfte gefüllt, aber wenn man da unten auf dem Rasen des San Siro steht, direkt vor der Bühne und mitten im Stadion und dann fangen geschätzte 35000 – 40000 Menschen an zu jubeln… DER HAMMER!!! Da bekommt man erst einmal einen Eindruck davon, wie es den Fußballern gehen muß, die vor ausverkaufter Hütte da antreten dürfen.

Eddie Preset

Eddie ließ sich auch nicht lange bitten sondern legte los. “Porch” als Akustikversion im weiten Rund; mal antesten, was der Abend noch so bringen würde. Die komplette Verdatterung um mich herum (und auch meine) wichen so langsam purer Freude. Das WM-Spiel war vergessen noch bevor es angepfiffen war. Pre-Set Alter, wie geil ist das denn?!? Die Dinger sind so selten eingestreut… damit rechnet kein Mensch wenn er da auf dem Konzert steht und geflissentlich sein Wucherbier vertilgt! Jedenfalls war das eine sehr, sehr feine Version und folgendes Video vermittelt euch schon mal ein bissel nen Eindruck von der Gesangsstärke eines gut halb vollen San Siro Stadions:

Der Wahnsinn! So schnell wie er erschienen war, so fix war er dann auch schon wieder weg. Gut 3 Stunden vor “Anpfiff” der Show überließ der gute Herr Vedder uns alle wieder dem Fußballspiel und dem “Ätsch!”, das wir den zu spät Kommenden implizit entgegen rufen konnten. Ja, man stand schon massiv geflasht da in seinem Innenraum – was bitte war denn das jetzt?! Wir halten also fest: 10. Pearl Jam Show, erstes Pre-Set! Smiley mit geöffnetem Mund Hammer! N. und ich setzten uns erst mal auf den Hallenboden – den Bildschirm immer im Blick – und verfolgten die am Ende leider recht fruchtlosen Versuche der Italiener den Costa Ricanern fußballerisch bei zu kommen. Zur Halbzeit stürzte ich mich dann erst einmal in den Kampf um die Dixies und beglich meine Bierschuld vom Abzockheini, indem ich (nun aber am regulären Stand) die zweite Runde organisierte. Dabei fiel dann im Übrigen auch das Tor für die Reichküster; bezaubernder Weise genau in dem Moment, wo ich der Verkäuferin das Geld in die Hand drückte, was sie dann mit einem “OHHH NOOOOO!!! FUCK, FUCK, FUCK!!!!!” quittierte. Ich war erst irritiert, nach einem Blick auf die Leinwand lag mir aber ähnliches auf der Zunge. Nach Abpfiff hatten wir ein wenig befürchtet, daß die Niederlage die Stimmung im San Siro dann doch ein wenig drücken würde – was sie aber Gott sei Dank nicht tat. Man lungerte halt noch eine gute Stunde im sich nun merklich füllenden Stadion herum. Meine Lieblingsbeschäftigung in diesen Minuten war übrigens das Drehen um die Eigene Achse (in angemessener Geschwindigkeit natürlich). Das Stadion ist wirklich beeindruckend! Wenn es voll ist noch mehr als so schon. Es ist keine dieser funkelnden Multifunktionsspielstätten, sondern im Grunde genommen ein ziemlich kompakter Betonklotz der alten Schule. Allerdings die Art Betonklotz, wie ihn nur ein Italiener hin stellen kann. Ein Betonklotz mit Stil – und Eleganz (beim Hinausgehen die Massen sich die Spiralgänge herunter schlängeln zu sehen… Träumchen!). Die Italiener bei uns im FOS, ja, von denen gab es auch den einen oder anderen, hatten dann noch eine kleine Überraschung zur Wartezeitverkürzung parat. Gab ein sehr, sehr schönes Bild ab, ein paar Minuten lang diese Ballons über der Menge tanzen zu sehen.

Ballons

Nun, da wir endlich kurz vor dem Beginn des Konzertes stehen (HA! Ist kaum aufgefallen mein ganzes substanzloses Gelaber bisher, oder?!? Zwinkerndes Smiley), so wollen wir nochmals inne halten, liebe Gemeinde. Wir wollen uns derer Blogeinträge erinnern, die bereits vergangen sind und ihrer gedenken, denn sie werden so nie wieder geschrieben werden müssen! Worauf ich hinaus will? Na, ganz einfach: HIER schrieb ich folgendes persönliches Tourziel nieder; ich zitiere:

“1. Es wäre an der Zeit, mich endlich von meinem “Release”-Trauma zu erlösen. Statistisch gesehen der “häufigste” Opener, aber bei meinen Konzerten noch nie dabei. Dabei ist der Song sooooooooo schön, soooooooooooo großartig!!! Also bitte Jungs, faßt euch ein Herz! Perfekt wäre übrigens Mailand – nur mal so.”

Zitat Ende! Ich kann mich an die 9 Konzerte davor erinnern. Vor jedem – ich wiederhole: JE-DEM einzelnen Gig hoffte ich darauf, daß sie die Show endlich mal mit Release eröffnen würden! Das taten sie nie, was ja in dem Moment auch nie wirklich ein Problem war, denn die Alternativen waren hochkarätig! Allerdings fehlt mit über 8 Jahre hinweg immer irgendwie etwas; die vergebliche Jagd nach “Release” wurde schon so eine Art Running Gag in meinem PJ-affinen Umfeld. Für diese Tour hatte ich nun aber wirklich Hoffnung; wenn nicht bei der 10. Show, so sollte es doch wenigstens in der Wuhlheide kommen, wo ich das Dutzend voll machte. Trieste wäre mir zur Not auch recht gewesen, allerdings mit Tribünenkarten… naja, lieber mitten drin! Zwinkerndes Smiley Ich hab das an jenem Tag auch jedem der es hören (oder auch nicht hören) wollte mehrmals unter die Nase gerieben, daß das sooo perfekt wäre, wenn sie heute mit “Release” eröffen würden – ich glaube ich bin damit vielen Menschen auch ziemlich auf den Sack gegangen! Jedenfalls stand ich da dann im Innenraum, auf mich dröhnte das Stadion akustisch von allen Seiten ein und ich war wieder in meiner anderen Welt. Da es auf der 2014er Tour kein Intro gab, reagierte das San Siro dann irgend wann auf die anspringenden Bildschirme. Diese zeigten in schwarz-weiß die Bühne und die Band, wie sie sich entspannt auf selbige begab und zu den Instrumenten griff. Das Stadion sprang sofort an und ich sah mal wieder das Pearl-Jam-Phänomen um mich herum: Überall glückliche Menschen! Das Witzige in diesem Moment war, daß ich nicht im Entferntesten daran dachte, was denn nun der Opener sei wird. Es war mir einfach klar!

Ich kriege jetzt noch Gänsehaut, wenn ich das Video anschaue!!! Zumal der Filmende direkt vor uns gestanden haben muß – der Typ, der am Anfang links das Basketball-Trikot hoch hielt, der tat das nämlich auch. Der Abend ging schon mal so los, wie es meinerseits nur als “perfekt” zu beschreiben ist. Man glaubt ja nicht dran, man zweifelt ja die ganze Zeit an dem, was man sich da ausgemalt hat. Aber wenn dann plötzlich tatsächlich, live, in Farbe und so ganz in echt das großartige “Release” durch das Stadion wabert, dann schwebt man einfach nur noch laut mitsingend und mit empor gerissenen Armen in den Abend hinein und weiß: “Was jetzt noch kommt, das ist alles Zugabe”! Das war der perfekte Start in dieses Konzert, am perfekten Tag dafür in der perfekten Location! Ganz großes Kino!!!

Und die besagten “Zugaben” für diesen Abend waren auch allererste Sahne. Nachdem “Release” – ich kann es gar nicht oft genug sagen: RELEASERELEASERELEASERELEAAAAAAAAAASE!!!!! – das Mainset eröffnet hatte, wurde mit “Nothingman” gleich die zweite höchst selten ausgepackte, aber großartige Low-Tempo-Nummer ausgepackt. Was für eine Eröffnung Leute! Nothingman ist auch einer meiner All-Time-Favorites aus der ruhigeren Song-Fraktion der Jungs. Als dann “Sirens” einsetzte, da hatte die Freude erst gar keine Chance zum Abebben. Das ist nach dem genialen Pendulum die beste langsame Nummer auf der “Lightning Bolt”. Nachdem ich (wie üblich9, zunächst ein paar Probleme mit dem Song hatte, ging er nach einer Woche Hören dann plötzlich durch die Decke – ich hatte mich auf dieses Stück live mal so richtig gefreut! Die Jungs ließen mich an dem Tag einfach nicht lange warten – Pre-Set zur Wartezeitüberbrückung, dann “RELEASE” als Opener der ersten “meiner” Shows und dann Sirens so früh im Set. Mit der nächsten Nummer hat dann so früh keiner gerechnet – ist sie doch normaler Weise wesentlich später am Abend untergebracht: “Black”! “Black” ist so ziemlich die Pearl Jam Ballade schlechthin. Auch an nur halbwegs guten Tagen killt dieser Song emotional einfach alles was man bis dato von anderen Bands gehört hat und man steht nur noch mit offenem Mund und Pippi inne Augen in der Menge! Wie gesagt: “halbwegs gute Tage”, Mailand war kein “halbwegs guter Tag”, Mailand war in jeglicher Hinsicht am Anschlag!

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Auch wenn es im Stadion noch relativ hell war – dieser Song und diese Lichtshow zündeten vollends! Vier langsame Songs zum Einstieg – ein Hineingleiten in das Konzert mit ganz, ganz großen Momenten war das. Diesen Stark hätte keiner erwartet, aber er funktionierte wieder einmal perfekt. Was dieses Quartett aber auch recht gut schaffte, war, daß es weiterhin Spannung aufbaute; und das wußten die Jungs nur zu genau. Es braucht dann nicht viel um diese Spannung zum detonieren zu bringen. Im San Siro reichte ein Funken namens “Go”! Nicht nur man selbst sprang bei den ersten Takten reflexartig in die Luft, auch um einen herum gingen die Leute plötzlich steil. Wie auf Kommando wurde aus der verträumt vor sich hin singenden, sich von “Release” (Leute: “RE-LEASE!!!”) bis “Black” langsam hin und her wiegenden Masse von 66.000 Menschen ein brodelnder, springender Kessel. Das San Siro bebte! Naturgemäß sortiert sich in solchen Momenten auch das Publikum ein wenig. Nachdem wir kurz von ein paar deutlich angetrunkenen Engländern ein wenig zu hart angepogt wurden, sodaß selbst ich Probleme hatte mich halbwegs auf den Beinen zu halten, merkten die recht schnell, daß sie lieber drei Reihen weiter vor in den Pit verschwinden sollten. So war nach der Hälfte von “Go” schon wieder nur vertretbarer, weil gesundheitsschonender Körperkontakt mit schwitzenden, springenden Fremden angesagt – und das sollte auch bis zum Ende des Konzertes so bleiben. Dieser FOS war einfach perfekt. Man hatte angenehm Platz um sich herum um zu springen, zu tanzen und abzugehen, aber es war auch wieder nicht zu viel Platz. Wirklich eine runde Sache das Ganze und meine Befürchtungen über italienische Moshpits aus dem Vorfeld wurden komplett entkräftet. Die Band legte den Schalter gar nicht erst wieder um und semmelte uns ein frühen “Do the Evolution” und das intensiv mitgeschriene “Corduroy” um die Ohren. Dieses Duo ging dann in “Lightning Bolt” über. Der Titelsong des "neuen” Albums und auf diesem ehrlich gesagt eher eine unscheinbare Nummer. Allerdings sind Pearl Jam ein Live-Band, die sich irgendwie instinktiv ihre Songs auch so schreibt, daß sie vor allem live zünden; “Lighting Bolt” tat das auch – und wie! Eine tolle Version, zumal sie die Massen im Stadion in Schwung hielt und man sich permanent mitten in einem enorm lauten Chor wähnte (der “Hallelujah” – Chor bei DTE war in diesem Setting einfach mal der absolute Gänsehautgarant). Das hingerotzte, nach vorn stürmende “Mind your Manners” setzte diesem Austob-Part dann nochmal die punkige Krone auf. Auch hier war alleine der Refrain ein Erlebnis im Innenraum. Jetzt, da wir alle gut durchgeschüttelt, verschwitzt und mit angeschlagenen Stimmbändern vor ihnen Standen, da packten Pearl Jam ein Mal ganz ganz tief in die Raritätenkiste; rührten ein Mal kräftig um und zauberten “Pilate” heraus. Ja, “PILATE”! Das konnte doch keiner wissen, sonst hätte ich mich doch schick gemacht… die Herren! Dicker Haken an diesen Song in der persönlichen Statistik; auch wenn selbiger Haken vorher nicht für möglich gehalten war. Auch hier zeigte sich, daß das die Italiener diese Band einfach mal lieben – auch bei solchen seltenen Gästen auf der Setlist herrschte Textsicherheit und jede Menge Stimmung im weiten Rund. Kein Abflauen, NIX, alle schienen einfach nur glücklich zu sein, daß sie hier dabei sein dürfen. Der Seltenheitscharakter wurde dann fort geführt mit einem meiner absoluten Lieblingsdoppelschläge: “Untitled” & “MFC”. Fast immer zusammen gespielt sind die beiden Songs einfach nur ein wunderschönes Duo, was jede Setlist ziert. Einen Tick druckvoller gespielt als damals in Berlin, wohl auch dem ganzen Drive des Abends zu verdanken. Bemerkenswert; zumal es die Anwesenden in jene gute-Laune-Stimmung versetzte die für die Live-Granate im Anschluß die perfekte Vorbereitung darstellte – für das mächtige “Given to Fly”. Für mich ist dieser Song DER Beweis schlechthin, daß Pearl Jam eine unglaublich gute Liveband sind. Was sie aus dem Lied immer wieder machen, was sie da heraus holen und wie sie es ausufern lassen können – das ist schon Wahnsinn! Es ist sehr oft auf ihren Setlists, aber auch aus Gründen! Wer so einen Song im Repertoire hat, der soll ihn verdammt nochmal auch spielen. Gas war wieder einmal ganz großer Sport… und zwar auch deshalb, weil der Herr Vedder es doch tatsächlich schaffte, den Text der ersten Strophe zu vergessen. Aber halb so schlimm… Mailand half da gerne aus und am Ende wurde eine richtig tolle Version daraus. Als alle noch leicht amüsiert über Eddies Fauxpas schmunzelten, da traf uns schon der nächste Hammer. Das wunderbare “Who You Are” wurde eingestimmt!!!! Momentchen… ich gehe nochmal in meinen Pre-Tour-Posting:

“2. Mir fehlen noch 6 Songs von meinem Lieblingsalbum, der No Code, in der Statistik. Ich weiß, daß ihr diese Songs kaum bis gar nicht spielt, wie ihr das ganze Album aus unerfindlichen Gründen eher ignoriert auf den Setlists. Jedoch wäre ich euch sehr verbunden, wenn da ein oder zwei Songs am 27. Juni mit einem Häkchen versehen wären bei mir.”

*Check* – “Who you Are”! Smiley mit geöffnetem Mund Einer meiner Lieblingssongs überhaupt und er brach derart überraschend über uns herein, daß man nur da stehen und sich verblüfft über die sich weiter steigernde Großartigkeit dieses Abends freuen konnte! Ich schwebte förmlich durch diesen Song. Da fing es an, daß ich absolut keine Orientierung mehr hatte, wo im Set wir ungefähr waren. Ich ließ einfach nur noch Song um Song auf mich einströmen und Pearl Jam spielten Gott sei Dank auch genau das – einen Song nach dem anderen. Man hatte sich gerade wieder etwas gefangen, da hagelte es auch gleich das nächste Highlight: “Sad”! Ich hatte es 2007 in Düsseldorf schon einmal, an einem Abend, von dem es leider kein vernünftiges Bootleg gibt bis heute. DAS soll 2014 aber anders werden! Und diese Version, meine Herren, diese Version hat es auch sowas von verdient! Dieser treibende Song, diese eingängigen Riffs… großartiges Gefühl dabei gewesen zu sein! Beim Refrain riß ich streckenweise einfach nur meinen Tourhut empor und stimmte in den 66.000er Chor mit ein – ein großartiges Gefühl. Als “Sad” dann verklungen war, fiel mir auf, daß es dann doch schon recht weit im Main Set war und bislang noch kein “Even Flow” gespielt wurde. Sie werden es doch nicht wieder weg lassen…?!? Spontan von dieser Erkenntnis gepackt raunte ich das in der Songpause N. zu (OK, ich gebe zu: Das ist auch so ein Nerdfact, daß man schon merkt, wenn Even Flow mal fehlt); noch während sie zum zustimmenden Nicken ansetzte… was soll ich sagen: “Even Flow”! Zwinkerndes Smiley Ich mag den Song einfach, mochte ihn schon immer! So kann ich auch die ewigen Nörgler nicht verstehen, die den am liebsten aus den Setlists verbannt haben wollen weil “zu oft gehört”. Ich hatte ihn auf 11 meiner nunmehr 12 Konzerte und bin der Meinung, daß eines ohne “Even Flow” auch reicht. Ich habe ihn ja nicht umsonst zum Namenspaten für meinen Forumsnick auserkoren. “Even Flow” geht immer – und er geht immer ordnungsgemäß ab! Hach ja, sehr schön! Auch der Band beim Jammen im Mittelpart zu zu sehen war die reinste Freude. Vom kollektiven Gespringe während des Songs und der akustischen Kulisse mal ganz zu schweigen. Danach war wieder die Zeit für einen Song der “Lightning Bolt” reif und uns wurde eine absolut grandiose Version von “Swallowed Whole” geboten. Der Song erinnert mich in seiner Wirkung als Live-Version massiv an “Unthought Known”. Er ist einfach für die Bühne geschaffen und keiner, aber absolut keiner kriegt es fertig dabei ruhig stehen oder sitzen zu bleiben. Das nun folgende “Setting Forth”stieß dann in das gleiche Horn. Ich finde es toll, daß sie den Song, der ja eigentlich von Eddies Solo-Album ist, auf eine Band-Version umgeschrieben haben. Und dann, ja dann wiederholte sich einer meiner absoluten Highlightmomente aus 2012. “Setting Forth” ging wie damals in Prag nahtlos in “Not for You” über – dieser Übergang ist einfach nur Wahnsinn! Und “Not for You” obendrein einer meiner Lieblingssong; Jugenderinnerungen kommen da hoch! Wie ich mir damals 1998 in London aus einem Record Store die Single holte (und noch ein paar andere… *hüstel*) und den ganzen Tag mein Glück diese Silberlinge aus dem hintersten Regal gewühlt zu haben kaum noch fassen konnte. Ich glaube, damals hat mich erst der Besuch im (damals noch “alten”, also “originalen”) Wembley-Stadion wieder in die normale Welt zurück holen können. Dieser treibende, basslastige Groove – göttlich!

Mit “Why Go” und dem in diesem Jahr schier zur Perfektion gereiften “Rearviewmirror” beendeten die Jungs dann das Main Set. “RVM” war dabei ein reinster Rausch. Dieser Roadtrip von einem Song, der sich dann langsam aber stetig beschleunigt und in jedem verfluchten Refrain förmlich explodiert – der perfekte Closer für das Set, zumal die Band dann auch noch zum Schluß nochmal alles aus sich heraus holte und alles, aber auch wirklich alles platt jammte, was bei drei nicht auf den Bäumen war.

Als die Jungs sich dann verabschiedet hatten, standen wir erst einmal alle da, als hätten wir den Bus verpasst. Jeder hatte diesen fassungslosen “Was zum Teufel ist hier gerade passiert”-Blick aufgelegt, war gleichzeitig aber sichtlich zufrieden und glücklich mit dem, was er da gerade erleben durfte. Das ist zwar normal bei Pearl Jam, allerdings diese Ausprägung wie in Mailand, das hatte schon nochmal etwas ganz Spezielles. Kurz noch versucht einen klaren Gedanken zu fassen und etwas auch nur ansatzweise Sinnvolles als Auswertung des Abends so far zu formulieren. Es sei verraten: Es gelang mir nicht.

Aber bevor man großartige Gespräche anzetteln konnte (mal abgesehen von dem dicken Mann aus Manchester, der mir ohne erfindlichen Grund (ich sagte ihm, daß ich Deutscher bin… der fand das super) eine Double-High-Five anbot, die ich selbstredend annahm) standen die Jungs schon wieder auf der Bühne. Oder besser: sie saßen. Man hatte sich ein paar Hocker mit gebracht und Eddie hatte somit Gelegenheit sein geschundenes Bein zu schonen (seit Mitte des Mainsets konnte er kaum noch auftreten und hüpfte im Wesentlichen auf einem Bein über die Bühne). Man verwöhnte unsere Ohren zunächst mit einer zauberhaften Version von “Yellow Moon” – der Song ist live einfach nochmal ne Spur geiler als auf dem Album – und da ist er schon bombig! Was für eine Performance! Danach gab es dann eine ebenso semi-akustisch arrangierte und überraschend erfrischende Version von “Elderly Woman”. Ich hatte den Song jetzt 11 Mal im Programm – aber in Mailand war er vom Feeling her durch diese Änderung in der Interpretation einfach noch einmal was ganz Besonderes; so hat man ihn vorher noch nie gehört (ich zumindest nicht). Man tat es sich selbst gleich und brachte zu Beginn des Encores einfach wieder vier ruhigere Nummern. Die nächsten beiden passten da perfekt in den Abend und auch perfekt zu einander. Die zweite war das live recht häufig auftauchende “Just Breathe”, das einfach ein richtig toller Song ist, den man gerne dazu benutzt ihn irgend wem zu widmen. Dieses Mal war es nicht “irgend wer”, sondern Eddies Frau, welche er vor 14 Jahren in Mailand – huch, welch Zufall – kennen gelernt hat. Nennt mich melancholisch, aber ich fand, daß man das dem Lied auch deutlich angehört hat. Aber vor dieser kleinen Liebeserklärung brachten sie noch einen ganz besonderen Song. Das wunderbare “Thin Air” taucht viel zu selten im Liveprogramm auf – was es an diesem Abend nur umso genialer machte dabei zu sein, als es gespielt wurde. Im Wesentlichen ist es aber einer der Songs auf der “Binaural”, die mir 2000 das Leben erst ein wenig schwer machten, aber mit einem Mal zündeten, als ich das Album verstanden hatte. Es ist seltsam, es machte irgendwann einfach “klick” und die Scheibe, die ich einige Wochen (!!!) verständnislos ignoriert und als “erstes mieses PJ-Album” abgetan hatte, sie war urplötzlich da; ich hatte verstanden, was die Jungs eigentlich von mir wollten mit diesem Album. Einen sehr hohen Einfluß dabei hatte “Thin Air”, fand ich es erst seltsam, war es plötzlich einer meiner Lieblingssongs und da ich die CD über Monate eigentlich nicht wieder aus dem Player nahm, kannte ich es bald in- und auswendig. Es war traumhaft, dieses Lied zu hören!

Danach wurde es wieder etwas schneller – aber nur etwas. Man brachte zur Gewöhnung an schnellere Songs zunächst ein mit drei Tags verziertes “Daughter”, wobei man Mailand neben “WMA” (hach… Erinnerungen an Berlin 2006; Konzert Nr.1) auch noch das geniale, heiß ersehnte “It’s OK” – Tag gönnte (hach… Erinnerungen an Berlin 2012, da wurde ein Traum wahr… und in Mailand gleich nochmal)! Das ewige “Jeremy” brachte das San Siro dann nochmal amtlich zum Kochen, bevor bei “Better Man” wieder die große Chorzeit angebrochen war. Ein Song, wie geschaffen für die große Runde, ein Intro, das am Besten kommt, wenn Eddie sich einfach raus hält und die erste Strophe dem Publikum überläßt. Madrid 2006 ist ein Paradebeispiel dafür gewesen… dieser Song ist ein Endorphinspender ohne Gleichen. Ich war nass geschwitzt, mir taten vom dauernden Springen die Füße weh und ich hatte Durst… WHO CARES?! Der Abend wurde einfach immer und immer besser. Als dann im Anschluß noch einer meiner Lieblingsrocker von der Bühne schallte, da mußten die geschundenen Füße nochmal ran – und zwar BIG TIME! Mit der Vinyl-Hymne “Spin the Black Circle” gab es nochmal so richtig auf die Zwölf. Mitschreien im Refrain und abgehen in der Menge waren die Losungen in diesem Moment.Richtig gute Nummer; in einer Killer-Version dieses Songs. Die Jungs waren einfach unschlagbar gut drauf und hatten sichtlich Gefallen daran gefunden diese brechend volle Location zum Beben zu bringen. Das bewies auch das brettharte “Lukin” im Anschluß. Der rotzige Einminüter von der “No Code” kitzelte nochmal alles aus der Crowd heraus. Unnötig zu erwähnen, daß auch dieser Song bei mir in die Kategorie “Lieblingslieder” fällt – wie eigentlich so viele Stücke dieser großartigen Band. Das erste Encore fand dann sein Ende mit “Porch”. Ja, “Porch”… da war doch schon mal was… ach ja richtig, das Preset! Allerdings diesmal donnerte dieser Song mit der ganzen Kraft der kompletten Band hervor und ähnlich wie bei “RVM” am Ende des Mainsets artete es zu einer Jamsession auf der Bühne auis, die vom kompletten Stadion einfach nur massivst abgefeiert wurde. Es war ein würdiger Abschluß für den ersten Zughabenblock. Als das letzte Riff verklungen und Pearl Jam fürs Erste wieder von der Bühne verschwunden war, stellten N., die offensichtlich genau so geflasht war wie ich  - wie jeder Einzelne um uns herum, und ich verwundert fest, daß das jetzt doch mindestens 10 Songs waren. Ich nehme es vorweg – es waren exakt zehn! Ein Encore mit 10 Songs – der Hammer! Dabei wurden auch einige Songs etliche Minuten länger gespielt als auf der Albumversion; so engagiert und schon fast tranceartig ergaben sich die Herren in ihre Jamsession-Parts.

Es dauerte nicht lange, da kehrten Pearl Jam unter tosendem Applaus für das finale Encore auf die Bühne zurück. Die Stadionatmosphäre schlug nochmal so richtig zu, während sie da wieder an die Instrumente schritten. Es folgte eine kleine, aber ziemlich ergreifende Ansprache von Eddie – man merkte ihm ziemlich an, wie beeindruckt er dann doch von der sich ihm bietenden Kulisse war. Normal ist das für Pearl Jam nämlich nicht unbedingt, vor derartigen Massen in den größten Stadien der Welt zu spielen. Was nun folgte war so etwas wie der kollektive Gottesdienst der Gesegneten, die sich für dieses Konzert eine Karte erhaschen konnten. “ALIVE” war angesagt! Nach wie vor ist das DIE Hymne der Band. Von der Energie her, die von der Band und vom vollen San Siro auf uns Glückliche Horde da vorne im FOS – die wir sie ja fast alle im Rücken hatten – einströmte war das verdammt nochmal die geilste Alive-Version die ich bisher gesehen habe! Das war ein Rauschzustand da unten! In folgendem Video kann man es ein wenig erahnen, zumal ja auch das Publikum mit eingefangen wurde. Besonders Deutlich wurde es dann als das Licht beim folgenden “Rockin in the Free World” im Stadion ansprang:

Kleiner Funfact am Rande: Dank meines Tour-Hutes war es mir ein Leichtes, mich in der Masse aus zu machen. Wer mir also gepflegt beim Rocken zuschauen will, der orientiere sich einfach an diesem Screenshot:

me alive

Schon witzig… da isser, der Onkel und hat keine Ahnung, daß er gefilmt wird! Smiley Das Angehen des Stadionlichtes war dann auch das Zeichen, daß die letzten beiden Songs anstanden. Gut, “RITFW” ist immer ein Garant für ein gelungenes Finale. Ein richtig guter Rocker mit jeder Menge Drive, der die Zuschauer nochmal so richtig in seinen Bann zieht. Aber auch hier pushte die Location nochmal tüchtig. Ihr macht euch ja keine Vorstellung, was das für ein Gefühl war da vorne, wenn dieser Stadionchor von allen Seiten auf einen einströmt beim Refrain und von vorne noch Pearl Jam dagegen hält. Das ist der Wahnsinn schlechthin! Wir waren jeder in seiner ganz persönlichen Pearl Jam Welt – und wollten da eigentlich auch nicht wieder weg. Ich glaube, ich spreche da für alle 66.000 Parallelgesellschaften an diesem Abend. Aber auch die großartigsten Konzerte müssen mal ein Ende haben. Dieses endete klassisch mit Yellow Ledbetter. Der Song bringt einen sanft aus dem Konzert hinaus. Kein brutaler Rocker, kein (bei passenden Setlists im Vorfeld einfach unschlagbar schönes) Indifference – nein, ein musikalisches “Kommt gut nach Hause und passt auf euch auf” der Band an die Getreuen zu ihren Füßen. Bis zur letzten Note wurde der Song ausgekostet. Ich stand dann während Mikeys Schlußakkorden nur total geflasht da und war igendwie zu keinem klaren Gedanken fähig. Das Erste, was mir dann doch einfiel war sinngemäß: “Unfassbar! Und du wirst sowas in der nächsten Woche noch zwei Mal erleben…!”

Während um uns herum die Aufbruchstimmung los brach stand das Grüppchen, das um uns herum mitgefeiert hatte noch ein oder zwei Minuten ziemlich beeindruckt und fassungslos da. Irgendwann muss man aber den Träumerblick abschalten und schauen, daß man raus kommt aus dem FOS, insbesondere, wenn man sich vorgenommen hat noch ein Poster zu erstehen. So schlängelten N. und ich uns zügig durch die trägen Massen und steuerten, erst einmal aus dem FOS heraus, zielstrebig den Merchstand an. Dank meiner vertikalen Wuchsvorteile erkannte ich über die Köpfe der Wartenden hinweg, daß es sich wohl ausgepostert hatte! Trauriges Smiley Ein Drama! Sollte dieser geniale, dieser denkwürdige Konzertabend am Ende ohne original Mitbringsel für die Wohnungswand bleiben? Ohne gerahmtes Kleinod, das einen bei jedem Blick darauf an das Konzert erinnert und lächeln läßt? Verdammt! Aber wir hatten ja noch eine Chance – den zweiten Merch-Stand auf der anderen Seite des Innenraumes. N. und ich sprinteten praktisch ein mal längs über den Platz. Man könnte sagen wir “maldiniten” durch das San Siro und umgingen die Stewards, die schon den Innenraum mit Absperrband räumten und anfingen die Besen zu schwingen. Am Merch angekommen – POSTER! Es gab sie noch, allerdings in recht überschaubarer Anzahl. Ich stürzte mich in die Schlacht und scheue mich nicht zuzugeben, daß ich im Zuge dieser Posterbeschaffungsmission nicht gerade zimperlich war. Zwischendurch schob mir N. noch die Kohle für eines der Poster zu (keine Ahnung, wie sie den Weg durch das Gedränge fand – aber irgendwie klappte es). Nach nicht einmal drei Minuten stand ich vorn in der zuvor doch recht kompakten Menschenmasse, die sich da um den Thresen scharte (na huch… wie ist das denn passiert). Erneut meine Grüßenvorteile ausspielend beugte ich mich über das Geländer, fing einen Verkäufer akustisch ab und orderte zwei Pösterchen! Keine Sekunde zu spät, denn so weit ich erkennen konnte waren da nur noch maximal 10 Poster und eben so viele Posterrollen auf Lager. Jeweils zwei davon heimste ich ein. Da nun die von mir so unsanft beiseite geschobenen Italiener aus unerfindlichen Gründen nicht einsahen, mich da widerstandslos wieder durch zu lassen, reichte ich die Poster zunächst über deren Köpfe (-> vertikaler Wuchsvorsprung) an N. weiter und bahnte mir dann irgendwie doch meinen Weg aus dem Gedränge.

Poster

So sieht das gute Stück im Übrigen gerahmt und an meiner Wand aus. Smiley mit geöffnetem Mund Es wäre ja auch eine Schande gewesen, an diesen Tag keine bildhafte, künstlerisch und ideell wertvolle Erinnerung zu haben. Auch noch eine, auf der “San Siro Stadium” steht! Gut versorgt mit Merch konnten wir nun das Stadion beruhigt verlassen. Beim Hinausgehen fiel mir dann noch die anfangs schon beschriebene Eleganz des Stadions auf. Wie gesagt: Wenn sich tausende die korkenzieherhaften Spiralgänge hinunter schlängeln und dieser Strom dann irgendwann in den eigenen mündet – das sieht schon beeindruckend aus.

Vor dem San Siro angekommen mussten wir erst einmal an einer Armada von Fressständen vorbei. Es sollte angemerkt werden, daß es die Italiener hinbekommen haben, daß derzeit keine – ich wiederhole: KEINE direkte Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr besteht, wenn das San Siro voll besetzt ist. “Shuttle Busse” sagt ihr? Ich lache mal laut! Zwei Drittel des Weges zur Metro legten wir noch gemeinsam zurück, dann verabschiedeten wir uns mit der Feststellung, daß dies ein absolut genialer Konzertabend war und sich die Anreise nach Milano und auch jede Sekunde der Vorfreude in den Wochen und Monaten vor dem Konzert sich mehr als nur ausgezahlt hatten. Wie gesagt: Ohne N. und ihre übrige 10C Karte und speziell ohne das Forum als “Handelsplattform” für all die Gleichbekloppten wäre ich vielleicht in Mailand gewesen, vielleicht auch im San Siro, aber ich hätte nicht im FOS gestanden. Und das dann auch noch nicht alleine tun zu müssen – wo doch schon die Kleine Schwester “ausfiel”, die normaler Weise zu solchen Events zwangsverpflichtet wird, das trug noch mehr zum Gelingen des Abends bei. Hätte ich ein “Buch der coolen Menschen”, N. würde da drin landen. Sie wäre auch nicht die einzige Person, die es in diesem Urlaub geschafft hätte in selbiges einzuziehen, wie die kommenden Konzerte und Abende vor selbigen noch zeigen sollten und wie es auch die #hochzeitammeer im Vorfeld schon getan hatte.

Ich für meinen Teil setzte dann zur Heimreise an und legte meinen üblichen Stechschritt ein, den ich im Normalfall nur an Arbeitstagen nutze um schnellstmöglich die knapp 2 Kilometer zum Büro zurück zu legen. Ich schoß förmlich an der im Chill-Out-Tempo dahin treibenden Masse der Menschen vorbei. Immerhin war mir bewußt, daß 1 Uhr die Metro ihren Dienst einstellt und ich am Dom umsteigen mußte. Ich flog die Treppen zur U-Bahn-Station förmlich hinunter und sprang noch im letzten Moment in die bereit stehende M1 – die rote Linie. Ein Blick auf die Uhr: 0:38 Uhr. Ich hatte noch die Chance den Anschlußzug zu bekommen – dachte ich zumindest. Als ich dann an der Stadion “Duomo” nämlich beschwingt auf den Bahnsteig der finalen M3 zu hielt – Gatter unten! Fuck! Das war 10 vor 1, also eigentlich unmöglich. Frustriert zog ich mir ein Wasser am Automaten und verließ die U-Bahn. Den Dom, der beim betreten des Domplatzes herrlich angestrahlt die Szenerie beherrschte nahm ich in dem Moment nicht wahr. Schnell die Schwester angefunkt – Zielzuweisung Straßenbahn erhalten. Haltestelle gefunden; jedoch fuhr da die Bahn nicht, obwohl sie es sollte. Ganz toll! Es dauerte eine halbe Stunde des Herumirrens durch Mailand, bis ich frustriert den Plan “Taxi” faßte. Was soll man auch machen, wenn einen selbst die befragten Polizisten auf Grund mangelnder Sprachkenntnisse nur mit “Ähhhhhh, äääääähhhhhh, ähhhhhhhh…. Follow!!” abwimmeln und dabei wild gestikulierend auf eine Gruppe unfreundlicher Mitbürger mit ausgefeilteren Sprachkenntnissen (man nennt sowas mitunter “Einheimische”, allerdings waren auch ein paar Deutsche dabei) zeigen, die einen alles geben, nur keine vernünftige Antwort auf die Frage, wo man denn nun die ihnen eben beschriebene M3-Ersatzstation der Tram finden könne. So stellte ich mich dann also an der Taxi-Schlange an. Ab und an hielt dann sogar mal ein Taxi an und verkürzte diese – so etwa im 10 Minuten-Takt. Smiley mit herausgestreckter Zunge Nach einer guten halben Stunde schnappte ich eher zufällig ein Gespräch direkt vor mir in der Schlange auf. Ich hörte Unmutsäußerungen über die ÖPNV-Orga in Mailand, die ich nur zu gut verstehen konnte. Ich beschloß, mal kurz zu zu stimmen; zumal diese auch auf deutsch vorgetragen wurden. Es entwickelte sich dann ein nettes Gespräch, in dessen Verlauf wir nicht nur feststellten, daß wir alle drei auf dem Konzert waren, sondern auch, daß wir uns schon über Jahre aus dem deutschen Pearl Jam – Forum lesender Weise kennen. Tja, die Krönung wäre jetzt noch gewesen, wenn wir… war dann, daß wir auch noch im selben Hotel wohnten und eben dahin wollten – Gemeinschaftstaxi! Smiley Da steht man nachts nach 2 Uhr vor dem Dom in Mailand, einer 4-Millionen-Stadt, und sowas passiert… großartig, einfach großartig! Das Warten auf das Taxi war zusammen gleich weniger langweilig und frustrierend und ich nahm zu diesem Zeitpunkt auch den wunderschönen Dom in seiner Abendbeleuchtung erstmals bewußt wahr. Als wir dann vom Taxi eingesammelt wurden, gab ich dem Fahrer noch die Adresse des Hotels und wir fuhren durch die Nacht.

Am Hotel angekommen, verabschiedeten wir uns dann noch voneinander. In diesem Zusammenhang beste Grüße nach Wien an H. nebst Frau. Es war toll euch beide auf diese Weise kennen zu lernen; auch wenn der Anlaß (Heimfahrt mit Hindernissen) ein wenig ärgerlich war, so haben wir dann doch eine ziemlich coole Geschichte zu erzählen. Und euer Tourabschluß in Wien, der macht mich noch heute neidisch! Zwinkerndes Smiley

Ich möchte jetzt nicht auch noch ein Schlußfazit ziehen. Alle, die es bis hier hin durchgehalten haben meinem euphorisierten Geschwafel zu folgen, die können sich doch eh denken, wie der Abend für mich war. Es war – mit allem drum und dran – von der Location an sich, über das Public Viewing, den Opener, die Setlist, die Stimmung, die Leute die man traf (selbst der abzockerische Bierläufer war am Ende irgendwie witzig) einfach mehr als das, was ich mir im Vorfeld für mein 10. Pearl Jam Konzert ausgemalt hatte. Für mich war es einfach der perfekte Abend – der perfekte “Evening with Pearl Jam”!

… to be continued! Smiley mit geöffnetem Mund

Finale

PS: Habe ich eigentlich erwähnt, daß als Opener “Release” gespielt wurde? R-E-L-E-A-S-E!!!!!! Smiley mit geöffnetem Mund