Dienstag, 8. Juli 2014

LET ME SLEEP (it’s Christmas-Time)–Pearl Jam im Stadio Nereo Rocco zu Triest am 22.06.2014

 

Triest

Wir kommen nun, wie bereits angedroht, zum zweiten Teil unserer musikalischen Reise durch Stiefelstan.

Es gibt so Flecken auf dieser Erde, auf die ist man irgendwie nicht so recht vorbereitet. Einige von euch werden das kennen: Man reist relativ erwartungsarm irgendwo an und steht schon nach wenigen Minuten am Zielort ziemlich beeindruckt in der Gegend herum und sagt: “Mann! Ist das schön hier!” und will gar nicht wieder weg bzw. wünscht sich, man könne deutlich länger bleiben. Triest zählt definitiv zu diesen Orten. Näheres zur wunderschönen Stadt dann demnächst im entsprechenden Posting. Allerdings mußte ich das hier einfach kurz erwähnen. Pearl Jam – und das ist auch so etwas Großartiges an dieser Band – geben einem hin und wieder eine “Entschuldigung” dafür an Orte zu reisen, an die man ohne sie nicht gekommen wäre. Ohne das Konzert, wer weiß, ob ich es jemals nach Triest geschafft hätte. Wahrscheinlich eher nicht. Nun, da ich aber weiß, daß es dieses Schmuckstück an der Adria gibt… finde ich irgendwann hoffentlich mal wieder meinen Weg dorthin zurück.

Die Kleine Schwester und ich verbrachten also nach unserer Anreise einen enorm entspannten Tag in Triest. Die Stadt war bevölkert von Jamheads, was auch die Einwohner recht amüsiert und zum Teil auch beeindruckt zur Kenntnis nahmen (“And all you guys are here for the concert???”). Ach ja, da fällt mir ein: Man sprach auch Englisch da – in Italien fällt sowas auf. Jedenfalls genehmigten wir uns noch ein Bierchen im Straßencafé und folgten dann dem via SMS erhaltenen Tipp von N. zu einem mordsleckeren Eisstand (die Kleine Schwester und ich hatten da so nen Gelato-Deal: Sie spielt Reiseführer und ich muß ich Eiscreme ausgeben im Gegenzug… so viel sie will). So gestärkt schwangen wir uns in den Linienbus zum Stadio Nereo Rocco. Das dortige Calciao-Theater sollte die Bühne für das zweite Konzert unserer Reise werden. Natürlich ist es in keinster Weise mit dem San Siro in Mailand zu vergleichen. Alleine die Anzahl der Anwesenden halbierte sich. Auch von der Optik her ist der Fußballtempel in Mailand einfach in einer anderen Liga. Allerdings kann man das Nereo Rocco jetzt nicht unbedingt als häßlich beschreiben. Es hat schon seinen eigenen Charme. Wir sprangen also nach einer knappen halben Stunde im überfüllten Gefährt erleichtert aus dem Bus und fanden uns, während wir unsere Gliedmaßen streckten, in einer Masse von gemütlich gen Eingang trabenden Pearl Jam Fans wieder. Wie auch in Milano hatte man Unmengen von Fressalienständen aufgefahren, welche im Vorfeld auch ausgiebig genutzt wurden. Das hatte was von einem Jahrmarkt. Wir jedoch ließen diese Kalorienkanonen links liegen und liefen zum Stadion. Dort erwartete uns etwas, mit dem man in Italien so nicht rechnen kann: Ein Plan!

plan

Diesen hatte man tatsächlich alle paar Meter an Wände und Pfeiler geklebt, sodaß jeder recht schnell seinen Eingang zu finden vermochte. Gut, wir irrten trotzdem ein wenig herum, fanden dann aber dennoch im ersten Versuch das richtige Gate und fanden Einlaß. Zu erwähnen wäre vielleicht noch, daß man tatsächlich Wasser mit hinein nehmen durfte. Das ist im Sommer, noch dazu im italienischen, natürlich Gold wert. Da könnte sich die eine oder andere Location in Deutschland mal ein Scheibchen abschneiden. Wir steuerten den Merch-Stand an (wieder diese mißmutige Verkäuferin wie in Mailand – aber diesmal hab ich ihren Kollegen erwischt, Glück gehabt) und versorgten uns erst einmal mit Shirt und Poster. Für das Wunschshirt der Kleinen Schwester mußten wir noch den Nachbarstand anlaufen, da es am ersten bereits ausverkauft war. Natürlich wurde auch mein Pearl-Jam-Tour-Hut entsprechend aufgerüstet.

hat

Wir suchten noch die erstaunlich sauberen (wir reden hier von einem Stadion…) sanitären Einrichtungen auf und erklommen dann die Tribüne.

Hier ist jetzt ein kleiner Break angesagt, denn es folgte ein mittelschwerer Schock! Wir hatten ja wieder seitlich zur Bühne gebucht, eine Taktik, die sich (wenn man denn schon sitzen muß) in Rotterdam und Stockholm wunderbar bewährt hatte. Jeweils 1a Blick auf die Bühne, relativ nah an der Band und auch der Sound war jeweils Bombe. In Triest aber, da sah das Ganze ein wenig anders aus. Ich habe keinen blassen Schimmer, warum die Italiener diesen seitlichsten Block überhaupt verkauft haben – gut, außer vielleicht Profitgier. Wir sahen die seitlich an der Bühne angebrachten Bildschirme sehr gut… im Profil! Erst als ich mich von unserem Platz entfernte um mal die Seitentribüne abzuschreiten, da merkte ich, daß auf diesen die WM lief. Belgien gegen Irgendwen… Belgien gewann. Wir hätten von der Band auf diesen Plätzen nichts gesehen – ich wiederhole: NICHTS! Einzige Ausnahme vielleicht, wenn Mikey oder Eddie wieder auf die Seitenausleger wandern. Aber ansonsten: NICHTS! Das fanden wir erst einmal nicht so bombig, aber blieben – ganz Deutsche – erst einmal ordnungsgemäß auf den Dingern sitzen. Wir entschlossen uns jedoch recht schnell einen Platzwechsel vor zu nehmen. Wäre ja schon nett gewesen, die Band zu Gesicht zu bekommen. So liefen wir einfach bis ans Geländer hinter der Sitzplätzen und postierten uns dann dort recht mittig. Das, was ja auch so ein wenig beabsichtigt war mit den Karten, nämlich mal dem ganzen Stadion beim Rocken zu zu sehen, ging von dort dann auch super. Ein zum Teil atemberaubender Anblick war das. Und: Wir sahen die Band! Die Zeit bis zum Startschuß quatschten wir mit ein paar wildfremden Leuten und tranken ein Bierchen unterm Hallendach. Man kann auch sagen, daß wir es uns ein wenig gut gehen ließen. Zwischendrin erwischte ich mich schon dabei, wie ich die Aufmerksamkeitsspanne der Ordner an den Abgängen zum Innenraum abcheckte… aber die waren zu professionell, da ging nix. Smiley mit herausgestreckter Zunge 

nereo rocco

Das Stadion füllte sich so langsam. Auch wenn es offiziell nicht “Sold Out” war, habe ich im Grunde genommen am Ende keine freien Plätze mehr gesehen. Inzwischen hatten sich einige weitere “Randfiguren” der Sitzordnung zu uns gesellt und es entwickelte sich eine recht amüsante Stimmung hoch oben im Stadion. Wieder einmal hatte man es mit abertausenden von Leuten (Angaben so um die 33.000 laut Lokalpresse, also ziemlich genau halb so groß wie Mailand) zu tun, die sich alle auf ein Konzert freuten und eine unglaublich positive Stimmung rein brachten. Im Gegensatz zum San Siro (was aber auch der Niederlage der Italiener vor der Konzert dort geschuldet sein mag), waberten sogar ein halbes Dutzend La-Olas durch das Stadion. Es wurde langsam dunkler – es wurde langsam später… und es wurde spannender.

Bevor wir nun in das Konzert an sich einsteigen, sei noch erwähnt, was den Abend ein wenig trübte: Der Sound. Ich habe keine Lust im Bericht selbst immer wieder darauf ein zu gehen, also vorab nur ein Mal. Gerade bei den harten Rockern war er streckenweise recht matschig. Es war nicht so schlimm, wie man aus Düsseldorf 2007 von einigen Konzertgängern vernahm (wir hatten im FOS recht guten Sound) oder wie die hinteren Ränge beim Bruce in Leipzig berichteten, aber es war mitunter schon ein wenig nervig. Die ruhigen Songs waren ziemlich gut zu hören, eigentlich so, wie das sein soll, aber besonders beim krachenden “Whipping” merkte man es doch deutlich. Zu den Encores hin hatte man es Gott sei Dank halbwegs in den Griff bekommen. Ob es nun am Stadion lag oder an der Einstellung der Boxen an sich… man weiß es nicht genau. Vermutlich von beidem etwas. Aber gut, wofür ist man Hardcore-Fan und als solcher auch recht textsicher. Zwinkerndes Smiley Unterm Strich war es für mich dennoch nicht so schlimme, daß es dem Spaß an dem Abend einen dramatischen Abbruch bescherte, aber es sollte zumindest mal erwähnt werden.

Die Jungs betraten pünktlich die Bühne und nach all dem, was ich jüngst in Mailand erleben durfte, war ich hinsichtlich Opener und Setlist relativ anspruchslos. Ich wollte es einfach auf mich zukommen lassen und die eine oder andere Überraschung mitnehmen – denn die würde es geben, da war ich mir sicher. Am Ende stand dann eine geradezu geniale Setlist von der ich nicht erwartet hätte, daß es sie nach der legendären Show im San Siro so geben würde. Als alle an den Instrumenten angekommen waren und ein wenig das Stadion auf sich wirken hatten lassen, hörte man den Eddie schon sein “One two three – four two three” einzählen und man startete mit “Elderly Woman behind the Counter in a Small Town” in den Abend. Einfach ein schöner Song, den ich bereits zum dritten Mal als Opener erleben durfte. Rotterdam 2009 und Stockholm 2012 entwickelten sich danach zu ganz speziellen Abenden – ein gutes Omen also. So habet teil:

Wie immer ein sehr stimmungsvoller Song, der auch das Stadion gleich zum Mitsingen brachte. Da wir nicht mehr auf irgend welchen Sitzen festgezurrt waren, sondern an der Reling hinter den Massen standen, hatten wir auch komfortable Bewegungsfreiheit. Die Damen und Herren um uns herum taten es uns größtenteils gleich und so sang schon bei diesem Song fast das ganze Stadion inbrünstig mit. Die Herren ließen dann das wundervolle “Low Light” folgen… alter Falter: “LOW LIGHT”!!! Im San Siro hatte ich noch den verwegenen Wunsch geäußert, den Song bitte nochmals hören zu wollen. Damals in Berlin 2009, da war das ein Highlight des Abends. Daß er nun tatsächlich eingestreut wurde, war einfach mal ganz groß. Die Band orientierte sich am “An Evening With Pearl Jam” Konzept und auch ein wenig an der Mailand-Show und schob ein sehr frühes “Black” hinterher. Der Song ist jedes verdammte Mal, daß er gespielt wird wert. Als dann “Sirens” noch das langsame Eröffnungsquartett abrundete, dastand ich dann schon wieder an meinem Geländer, die Arme empor gerissen und sang lauthals mit. Alle, die “Sirens” bislang noch nicht ins Herz geschlossen haben, die sollten es einfach mal live hören. Der Song ist ein Geniestreich – wenn man ihn an sich heran läßt. Jetzt, da man derart atmosphärisch in den Abend gestartet war, war es an der Zeit die Bretter auszupacken. Auch hier bewies man wieder Gespür für die Menge und lieferte mit “Why Go”, “Animal” und natürlich dem beschwingt treibenden “Corduroy” gleich drei zum Mitsingen prädestinierte Rocker hinterher. Besonders “Why Go” ist bei einer guten Crowd immer wieder ein Erlebnis – “Corduroy” ohnehin. Das Stadion bebte merklich und es machte einfach nur Spaß den Leuten im Innenraum zu zusehen wie sie sprangen und die Hände in den Himmel reckten. Auch die SItzreihen erhoben sich so langsam. Es wurde deutlich: Italien liebt Pearl Jam! Nachdem 2006 schon alle etwas neidisch auf das Stiefelland schauten (6 Konzerte nur dort), bekamen sie mit Mailand und Triest in diesem Jahr wieder zwei denkwürdige Abende geliefert, die halb Europa grün werden lassen dürften. Zwinkerndes Smiley Als alle auf Betriebstemperatur waren, folgte mein Lieblingsrocker von der “Lightning Bolt”. Ein Song, den ich auf dieser Tour unbedingt live sehen wollte: “Getaway”. Das ist ganz großes Tennis; ein Uptempo-Song, der unglaublich frisch und frech daher kommt. Klassisches Pearl Jam mit ordentlich Drive eben. “Got Some” folgte auf dem Fuß. Ich glaube, den Song habe ich mittlerweile schon zu oft gehört um ihn noch enthusiastisch abfeiern zu können, aber es bleibt immernoch ein absolut geiler Live-Kracher. Wenn Du ein Stadion anheizen willst, spiele “Got Some”! Es folgte ein geradezu hinreißendes “Given to Fly”. Oben bei uns waren alle ziemlich geflasht von dieser Version; wie mußte das erst unten im Innenraum gewesen sein? Schwer vorzustellen, daß dort noch Augen trocken oder Beine ruhig blieben.

Es folgte der Break zum Raritätenteil. Lapidar mit “This is a request” wurde eine der coolsten B-Sides eingeleitet: “Leatherman”. Damit kann man nicht rechnen, das muß man einfach nur lobpreisen, wenn es dann doch mal auf einer Setlist auftaucht. Zumal der Song einen irgendwie mitreißt. In dem Moment war ich so richtig glücklich mit dem Abend, da oben auf unserer Empore. “Leatherman” live – *niederknie*! “Lightning Bolt” und “Mind your Manners” zogen dann kurzzeitig wieder an – live sind die Songs ne Wucht! Die jedoch, die jetzt vom Ende der Songperlen ausgegangen sein mochten, die sahen sich dann mit ihrem Irrtum konfrontiert. Als nächstes wurde von Pearl Jam nämlich das unglaublich intensive “Deep” ausgepackt. Auch wieder eine Songpremiere für mich – und was für eine! “Deep” beschreibt ziemlich gut, warum Pearl Jam Anfang der 90er so einschlugen; der Song verströmt eine solche Energie, eine solche Wucht, daß man auch 2014 noch Gänsehaut bekommt. Wie muß das da erst in den ersten Jahren gewesen sein?!? Pure Freude! Diese konnte dann auch meine musikalische Nemesis nicht wirklich trüben. Ja, sie spielten “Come Back” und nein, es war nicht so “schlimm” wie die drei Mal vorher. Ich versuche es ja wirklich, meinen Frieden mit dem Song zu machen und Triest war schon mal ein erster Schritt denke ich. Das Lied an sich wurde in der mit Abstand besten Version sein 2006 in der Wuhlheide performt und dann… ja dann war ja beim Song noch dieser Anblick hier, der sich mir bot:

light

Ja, das war dann doch die erste Gänsehaut, die mir der Song je beschert hat. War einfach ein wahnsinniges Bild, wie über Minuten hinweg tausende von Displays (ich habe die Illusion von “Feuerzeugen” schon längst beerdigt) das Stadion belebten. “Even Flow” folgte auf dem Fuße und ließ das Publikum erst einmal durchschnaufen. Wieder der üblich ausgedehnte, lange Jam, der Eddie mal Zeit zur Erholung gab. Die brauchte er auch, denn der Abend sollte ihm noch so einiges abverlangen. Der Nächste Song war dann schon wieder so ein persönliches “Hooray!”, es war nämlich “Down” angezeigt. Einer der vielen, vielen Songs, die es nicht auf eines der Alben geschafft haben (was man nicht verstehen kann zum Teil) und dann in Fankreisen zu heiß ersehnten live-Nummern werden. Sagen wir es wie es ist Down ist eines der besten Lieder, was nie auf einem Album war. Glaubt ihr nicht? Dann schaut mal hier:

“You can`t be neutral on a moving train”. Ich war begeistert – schlichtweg begeistert! Das war so ein Moment, in dem ich auch mal das Mitsingen und Springen einstelle und einfach nur da stehe und den Song genieße… das unerwartet Geniale auf mich wirken lasse. Es war ein Fest! Gefolgt vom stimmungsvollen “Unthought Known” – ich liebe diesen Song einfach – war es als Block nochmal eine Spur besser. Mit “Infallible” konnte ich dann auch noch einen weiteren LB-Song auf meiner Liste abhaken. Auch für diesen gilt: gut auf CD, live ein Erlebnis. Ich glaube, daß viele im Publikum das Album erst nach den live erlebten Songs erst so richtig zu schätzen wissen. Mit “Whipping” (was ja leider etwas kaputt ging) dem ewigen “Do the Evolution”, bei welchem ich wieder mit 33000 anderen einen infernalischen Hallelujah-Chor entfachte und dem zur Perfektion gereiften “Rearviewmirror” endete dann schon das Mainset. “RVM” hatte ich bei dieser Tour drei Mal und jede einzelne Version ist mir irgendwie ans Herz gewachsen. Was sie 2014 aus der Nummer gemacht haben, das ist einfach nur (Achtung AnglizismusSmiley Mind-Blowing! 

Die Encore-Break wurde wiederum dazu genutzt, sich ein wenig zu sortieren und kurz Kriegsrat zu halten über das, was einem da eben geboten wurde. Wir hatten ja alle keine Ahnung… nicht den blassesten Schimmer, was da im ersten Zugabenblock noch so auf uns zugerollt kam. Es folgte nämlich – trotz “Leatherman”, trotz “Down” und trotz “Deep” und “Unthought Known” – mein persönlicher Trieste-Herzmoment! Die Band betrat die Bühne wieder an diesem 22. Juni 2014 und zauberte vollkommen ohne Vorwarnung das wunderschöne “Let me Sleep (it’s Christmas Time)” in den Abend.

Was Weihnachten angeht, da bin ich ja ohnehin nicht objektiv, aber diesen Song zu erleben – damit hätte ich nie im Leben gerechnet! Eine meiner Top-3 Christmas-Singles! Es war einfach nur wunderbar dabei zu sein. Das Beste daran: Es ging auf diesem Niveau weiter und es geschah das, was ich mir seit der seltenen Aufnahme des Songs ins Live-Programm der Band wirklich, wirklich gewünscht habe: “Cloe Dancer/Crown of Thorns” wurde angestimmt. Jenes sehr persönlich konotierte Mother Love Bone – Cover der Band. Mit Eddie an den Vocals ist das einfach ein absoluter Hammer! Diese Viertelstunde, mit “Let me Sleep” und eben “Cloe Dancer/Crown of Thorns” wird mir noch extrem lange im Gedächtnis bleiben und hat auch jetzt schon Einzug in meine persönlichen Top-10 Pearl-Jam-Momente gehalten. Es war traumhaft, einfach nur traumhaft!

Danach hätte das Konzert zu Ende sein können – ich hätte mich nicht nennenswert beschwert. Aber es ging ja Gott sei Dank noch ein wenig weiter. “Jeremy” riß das Stadion wieder aus der Träumerei und gab nochmal ordentlich Gas. Ich bin so froh, daß dieser große Song wieder öfter gespielt wird. Ein Juwel aus frühen Tagen, aus meiner Jugend. Danach blieb man noch ein wenig in den frühen 90ern hängen und gönnte uns mit “State of Love and Trust” eine weitere Hymne meiner Generation. Auch auf keinem Album vertreten, so ist es dann doch durch den Film “Singles” zu einer musikalischen Legende geworden für uns in den frühen 90s musikalisch sozialisierte Zeitgenossen. Großartig! Der Doppelschlag “Wasted Reprise” und das unmerklich drangvollere “Life Wasted” ist in der Kombination immer hörenswert und leitete auch in Triest letztendlich zu einer gewohnt geilen Version von “Porch” über. Ach ja, mein zweites Konzert 2014 und zum dritten Mal “Porch” gehört – ich möchte es einfach nicht missen, dieses Lied! Die Band jammte nochmal was das Zeug hielt und verabschiedete sich dann wieder kurz. Die sich uns bietende Kulisse war dabei traumhaft schön:

dark

Das “WTF?!?” was dieses Encore hinterließ war einfach episch! Man war ja schon fast froh, daß es nun im 2. Encore mit den Raritäten vorbei sein sollte und man sich statt dessen zu den gewohnten Krachern lauthals mitsingend, springend und mit erhobenen Armen von der Band verabschieden durfte. “Better Man” tat uns dann auch den Gefallen; im Chor eingestimmt und dann von der Band aufgenommen und zelebriert ist das Lied einfach immer wieder ein Erlebnis. So auch in Triest, es ist einfach ein stimmungsvoller Start in einen zweiten Zugabenblock, wenn man sich zu “Better Man” austoben darf. Das energetische “Once” feuerte dann nochmal eine gehörige Portion Power ins weite Rund. “Once” ist auch so ein Song, den man gar nicht genug hervor heben kann; auch wenn er oft gespielt wird. Auch vom Debutalbum stammend zündet der immernoch augenblicklich und verbreitet die einzigartige Kraft dieses mittlerweile weit über 20 Jahre alten Albums. Zum Abschluß brachen nochmal alle Dämme in Triest. Zunächst wurde “Alive” angestimmt. Es war beeindruckend, da oben zu stehen und das ganze Stadion zu seinen Füßen abgehen zu sehen. Grandioses Erlebnis! Das Stadion war ausnahmslos am Tanzen und Singen – wie muß das erst in Mailand mit doppelt so vielen Zuschauern ausgesehen haben?? (-> ich wills gar nicht wissen, ich bin froh, daß ich da war, wo ich nunmal war. Zwinkerndes Smiley) Gegen Ende ging das Stadionlicht an und man wußte: Die letzten beiden Songs waren angebrochen. Daß diese “Rockin’ in the Free World” und “Yellow Ledbetter” sein würden, war eigentlich ein offenes Geheimnis in diesem Moment. Und “RITFW” zerlegte die Bude nochmal so richtig. Der Wahnsinn, wie das ab ging! Neil Young hat den Jungens da einen Song zum Covern hin gelegt, das ist schon fast episch! Triest feierte die Band nochmal so richtig und die blieben nichts, aber auch gar nichts schuldig. Bei “Yellow Ledbetter” dann, da stand man einfach nur begeistert da und genoß die letzten Töne… sog sie in sich auf und hoffte einfach nur, daß Mikey sein Solo noch etwas hinaus ziehen möge. Er versuchte es, aber irgendwann, tja, irgendwann ist auch so ein Konzertabend leider zu Ende! Es begann die lange Zeit des Wartens… des Wartens auf den 26. Juni in der alten Heimat! Jetzt guckt nicht so… für Pearl Jam Fans im Tourmodus ist das ne halbe Ewigkeit! Zwinkerndes Smiley

 

Triest hat sich gelohnt! Das Konzert war einfach nur denkwürdig und die Stadt an sich ein Erlebnis! Es ist mal wieder so ein Abend gewesen, an dem man sehr viel Schönes erlebt und vor allem gehört hat. Daß ich in Zukunft nicht nur wegen des Konzertes an sich gern an Triest zurück denken werde, das liegt natürlich auch an Triest selbst. Leute, das Städtchen ist definitiv einen Städtetrip wert. Wer Zeit und Muse hat, der sollte sich dieses schöne Stückchen Erde unbedingt mal anschauen. Unterm Strich verließ ich Triest ziemlich glücklich mit dem Erlebten. Es war nicht das San Siro, es war anders – anders großartig! Und diesen magischen Abend im San Siro zu toppen, das habe ich von Triest einfach auch nicht erwartet; erwarten können. Ein toller Abend mit (wieder) 35 Songs bleibt hängen, von denen einige einem wahre Gänsehautmomente bescherten.

Es war wieder einmal ein großartiger Abend mit Pearl Jam und das Poster, das spiegelt genau das wieder. Dank Sitzplätzen war diesmal auch die Beschaffung des Selbigen recht stressfrei. An der Wand, neben dem von Mailand, sieht es einfach nur göttlich aus! Habe die Schlafzimmerwand mit beiden gestaltet und Nijmegen 07 und Boston 03 abgenommen – und ich bereue NICHTS! Seht selbst:

Poster Trieste

Besonders gelungenes Detail: Die Innschrift, die sich durch den Bogen um das ganze Poster zieht. In Italienisch versteht sich und optisch ein Schmankerl! Fantastic piece of Rock-Poster-Art! Smiley

…to be continued… seid exklusiv dabei, wenn der Mann mit Hut wieder zur Musik geht! Zwinkerndes Smiley

mmh

1 Kommentar:

  1. Die kleine Schwester15. Juli 2014 um 20:37

    Ich fasse es ja nicht, dass Du nicht den extremst raschen und gelungenen Heimweg erwähnt hast, und dass der von mir zu verantworten war, also echt! Dafür schuldest Du mir hiermit mindestens nochmal drei Eis in der Größe meiner Wahl. :D

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