Samstag, 30. März 2013

HOW TO MAKE A MONSTER–(f)ROHE OSTERN

(Rob Zombie)

Hallöchen! Smiley Wie es nun schon seit letztem Jahr Brauch ist, will ich euch allen ein schönes Osterfest wünschen! Wie es der Zufall will. ist es gerade hier,in den mittelhohen Gebirgsgefilden dieses Jahr auch ein bewundernswert weißes Osterfest. Geht man raus, so ist man von Schneebergen umzingelt und seit vorgestern gibt es jeden Tag noch ein paar Zentimeterchen obendrauf.

Wenn man nun so ein weißes Osterfest hat (kommt hier ja nur alle 2-3 Jahre mal vor… also höchst selten), dann gelten auch für die Dekoration des Gartens außerordentliche Sonderregelungen. Die bunten Plasteostereier am aushäusigen Baum kontrastieren ebenso phänomenal mit dem Untergrund wie der von mir eben zur Feier des Tages im mütterlichen Garten erschaffene Schneeosterhase hier:

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Schick, oder!? Gut, leicht untot der Geselle, aber sonst doch recht niedlich. Bin mal gespannt, wie seine Eltern das dem 7jährigen Nachbarskind erklären. Zwinkerndes Smiley 

PS: Bevor hier gutmenschliche Wutbürger-Ökohippierügen ob der farblichen Ausgestaltung des Geviehchts kommen: Das sind selbstverständlich Biomöhren!

Montag, 25. März 2013

SPIDER MAN THEME

(The Ramones)

Ich habe heute bei Alice ein Blogstöckchen gefunden, das ich mir gleich mal gekrallt habe. Momentan fehlt mir ein wenig der Stoff zum ausgiebigeren bloggen, daher bin ich für derartige Vorlagen sehr dankbar. :-)

1. Wenn du nur noch an einen einzigen Ort reisen und dann nie wieder eine Reise machen dürftest, was wäre dein Ziel? 

Für einen Pearl Jam Maniac eine geradezu gruselige Vorstellung, aber auch ohne die Aussicht auf Konzertstalkingtouren durch halb Europa extrem beängstigend. Ich muß sie mir schön reden, die Frage, Sorry. Also: Wenn morgen eine alles vernichtende Zombieapokalypse ausbrechen würde und Du nach einer langen Odyssee in ein geheimes Regierungslabor gelangen würdest, wo ein genialer Wissenschaftler kurz vor seiner Zombiefizierung noch einen Transporter entwickelt hätte, mit dem Du Dich aber nur ein einziges Mal (mit unbegrenztem Equipment) an einen Ort Deiner Wahl transportieren könntest – wo würdest Du hin wollen? Schwierig… vermutlich würde ich mich mit einem allumfassenden Waffenarsenal, Nachrungsmitteln, Saatgut, Angelequipment, den Beständen der deutschen Nationalbibo und allen Media Märkten der Republik, einem Solarpark von den Ausmaßen Sachsen Anhalts und natürlich der Festungsinsel Suomenlinna mitten in die Karibik beamen. Sollen sie mal kommen… .

2. Einladungskarten – komplett selber basteln, selber online gestalten oder einfach im Laden kaufen?

Ich würde E-Mails schicken… oder ne Facebook-DM. Höchstens bei einer Hochzeit, da würde ich natürlich etwas aufwendiger vorgehen und es richtig krachen lassen – per SMS.

3. Was wäre dein Traumjob, wenn das Gehalt keine Rolle spielen würde?

Früher: Bundespräsident. Keine nennenswerte politische Verantwortung, man kommt rum in der Welt, jeder mag einen und nach der Dienstzeit gibt es ein Rundum-sorglos-Paket bis zum Abnibbeln. Da das Amt in den letzten Jahren aber auf Ramschniveau herunter regiert wurde, bleibt eigentlich nur noch eine logische Wahl: Batman!

4. Spielst du Computerspiele? Wenn ja, welche?

Oh ja, gern sogar. Eigentlich von allem etwas, wenn es mir zusagt. Außer Online-Rollenspiele. Ich mag es nicht, wenn ein Spiel Zeit frißt oder derart kompliziert ist, da man erst einmal 4-5 Stunden braucht um durch zu steigen. Am prägendsten ist wohl die FIFA – Reihe, die zocke ich seit FIFA 94 fast jährlich. Momentan außerdem gerne mal NBA Live 2K12 und Herr der Ringe – der Krieg im Norden. Aber wie gesagt, rein zeitmäßig mag ich es überschaubar (bei NBA Live 2K12 spiele ich einzelne Spiele mit den klassischen Teams aus den 80ern und 90ern, die aktuellen Teams sind mir zu uncool).

5. Der Traum vom Haus… hast Du ihn? Sogar schon erfüllt? Oder willst Du Dich lieber nicht “niederlassen”?

Käme drauf an, wo das Haus steht. In Frage 1, ja, da würde ich auf ein Haus bestehen. Ansonsten bin ich nicht so er Hausbesitzer-Typ. Man ist zu fest gelegt. Kenne aber auch Leute, die seit sie 15 waren und noch von Punkkonzert zu Punkkonzert tingelten von einem Eigenheim träumten; ihnen sei es gegönnt. ;-)

6. Dein Lieblings-Hörbuch, das Du mir uneingeschränkt empfehlen würdest?

Uiiiii, sehr schwierig. Also was ich eigentlich uneingeschränkt empfehlen kann, aber nicht jeder mag wie ich weiß, ist “Die 13 1/2 Leben des Käptn’ Blaubär” von W. Moers, gelesen vom grandiosen Dirk Bach. Es gab keinen besseren Sprecher um Moers allgemein und den Stollentroll im Speziellen zu lesen. Ansonsten kann ich “Ich bin wieder da” von T. Vermes nur wärmstens empfehlen.

7.Könntest Du damit leben wenn dein Schatz in die gemeinsame Wohnung seine Spinnen-Terrarien mitbringt?

Ähm… nein. Ich finde die Viehcher ekelhaft. Angst habe ich nicht vor ihnen, aber sie verhalten sich zu “Haustier” ungefähr so wie “FDP” zu “Regierungsverantwortung” – ungeeignet.

8. Welcher Nagellack befindet sich gerade auf Deinen Nägeln?

Ein bisschen Ostereierfarbe, sonst nix. Wird sich auch nicht mehr ändern, die Zeiten sind vorbei. ;-)

9. Und welches ist Dein aktuelles Lieblingsduschgel?

Man kann ein Lieblingsduschgel haben? So lange da “Duschgel” drauf steht, wird es akzeptiert. Shampoo, da habe ich nen Favoriten. Ist so ne orange Flasche mit grünem Deckel aus dem DM oder Kaufland.

10. Feierst Du Ostern mit der Familie?

Natürlich! :-D Die Schwester ist extra angereist und wir werden, wie immer, am Sonntag in den Wald gehen und Geschenke verstecken. Dieses Jahr, wie es derzeit aussieht, sogar wieder im Schnee – weiße Ostern! Großartig!! :-)

11. Was befindet sich in diesem Moment links von Dir?

Das erste Objekt oder eher so global? Objektbezogen wäre es mein neues Buch, welches mir der GVH empfahl und das bisher sehr viel Spaß macht: “Der Name des Windes – Die Königsmörderchronik Teil 1” von P. Rothfuss. Globaler gesehen mein Schreibtisch und dahinter die Außenwand zum Balkon.

Freitag, 22. März 2013

TRAPPED UNDER ICE

(Metallica)

Leuuuuute, ich kann es nicht mehr hören! Aus allen medialen Ecken wird man seit geschlagenen drei Wochen mit einer geradezu absurden Weltsicht konfrontiert. Und nicht nur konfrontiert, viel mehr wirft er deutsche Medienmichel wieder den Jammergenerator an und dreht selbigen gleich bis zum Anschlag auf. Vroooommmmm! Da dampft das Auspuffrohr vor lauter sinnleerer Nörgelrhetorik. “Wo ist er Frühling” liest man da, oder gar der “Frühlings-Frust” ausgerufen – den man bitte auch umgehend zu haben hat. Der Hammer war ein TV-Beitrag gestern, wo man ein paar vollkommen Debile aus ihrer Unzurechnungsfähigkeit heraus vor die Kamera zerrte. Dort taten sie kund, daß sie ja jetzt leider ihren für heute abgemachten Termin zum Wechsel auf Sommerreifen haben leider, leider wieder absagen müssen. Den habe man schon vor drei Wochen ausgemacht, als absehbar schien, daß der Frühling beginne… man habe auf Nummer sicher gehen wollen, deshalb der Termin erst gestern.

Frage: Sockenschuß, oder was?!? Wir haben den 21. März. Was die Meteorologen dazu sagen, ist mir mumpe, ich nenne es “Winter”! “WINTER”!!!! Das mit Schnee und so und Eis! Und Anfang März, da war ein noch viel tieferer Winter, das war ja praktisch noch fast Februar damals – wer da Termine für das Aufziehen von Sommerreifen ausmacht, er muß sein Auto wirklich aus tiefstem Herzen heraus hassen. Die Presse, die diesen Kokolores auch noch feste unters Volk jubelt, würde bei den aktuell herbeigewünschten 20 Grad wahrscheinlich die Klimakatastrophe beschreien. Warum? Weil wir Deutsche nun einmal so sind. Wir müssen uns über das, was ist, aufregen und uns was anderes wünschen, was wir dann, wenn wir es haben, genau so scheiße finden können. Ein Teufelskreis! Per definitionem suomieventis dauert er Winter von Dezember bis Anfang April (auch bekannt als die “Myhlimäkki-Einteilung”). Da man dann noch den Restapril (die letzten 3 Wochen) als Übergang zum Frühling einrechnen muß, schraubt der schlaue Gebirgsmensch seine Sommerreifen frühestens Mitte April ans Gefährt. Mitte März ist praktisch Harakiri. Selbst wenn man, was ich ja grundsätzlich gerade noch einsehen kann, meine leicht fundamentalistischen Winterdefinitionen etwas gemäßigter betrachtet (soll so Leute geben habe ich gehört), dann sollte man den ganzen März trotzdem noch auf die Winterreifen setzen. Bitte!!!! Wenn ihr es schon nicht für euer Auto tut, so tut es für das meine!

Außerdem sollte die Presse mal bitte genug Anstand haben, nicht immer dann, wenn ihnen nichts weiter einfällt, Horrorschlagzeilen über den Winter zu erfinden. Das ist so armselig; armselig und vor allem total gehaltlos. Oder wie sinnvoll ist die Frage “Schnee im März – WARUM?!?” Wahrscheinlich wir das jetzt so lange thematisiert, bis es tatsächlich wärmer wird und dann titelt das Zentralorgan der Enthirnten sowas wie “20 Grad!!! Wie BILD den Sommer herbei schrieb”. Vollkommen gaga. Außerdem hat der tolle Winter einen solchen Rufmord durch die Unterschichtenblätter nicht verdient. Am Besten wäre es doch, man akzeptiert das Wetter erst einmal so lange, wie es so ist, wie es nun einmal ist. Man hat ja eh keine Wahl.

Wenn man dann noch ein wenig Verantwortungsbewußtsein hat, dann sorgt man dafür, daß die nächste Generation auch frühzeitig abgehärtet wird. Daß der Sprößling zukünftig eben nicht am 03. März auf die Idee kommt Sommerreifen aufzuziehen um anschließend besser ins Freibad zu kommen. Man sorgt dafür, daß sie ein realistisches Bild der Jahreszeiten in ihrem Heimatland hat und lehrt einen verantwortungsvollen Umgang. Auch wenn es heutzutage schwer ist, wo doch aus Elternsicht auf die armen Kleinen hinter jeder Ecke gefühlt eine ganze Armee von irren Axtmördern oder gar eine Erkältung wartet, sollte man den Nachwuchs von Anfang an abhärten. Ich habe heute die alten Familienalben durchgeblättert und meine Mutter, sowie meine Großeltern, haben in dieser Hinsicht Vorbildliches geleistet. Statt mich an der Heizung verweichlichen zu lassen und zu zu sehen, wie ich einer dieser Frühlingsheinis mit ihrem irrationalen Sonnenscheinbedürfnis werde, schob man mich zum Mittagsschlafe gerne mal in den Garten.

winterkind

Während drinnen der Ofen knisterte, lernte ich im eiskalten Schneesturm vor der Tür, die Minusgrade zu lieben. Im ewigen Eise des Gebirges geschmiedetes Stahl (->ich) wurde somit durch die Naturgewalten selbst abgeschreckt und bis zur Unbezwingbarkeit gehärtet.

Als ich dann – was bei mir schnell ging – für den Kinderwagen zu groß(artig) wurde und obendrein vor der Tür der Juli mit seiner Hitze durch die Gebirgslandschaft tobte, drückte man mir einfach eine der familieneigenen Spielschippen in die Hand und schickte mich – wohin wohl – an den Strand spielen:

winterkind2

Hört mir bloß mit diesem so genannten “Frühling” auf – der fängt erst Mitte April an, der Schißer! Und weil er im Vergleich zum tollen Winter so ein Weichei ist, ist er Ende Mai schon wieder vorbei wie uns die Myhlimäkki-Einteilung lehrt. So siehts nämlich mal aus!

Sonntag, 17. März 2013

DINGE VON DENEN…

(Die Ärzte)

Leute, habt ihr nicht auch ab und zu mal das Gefühl, daß hier etwas gewaltig falsch läuft in dieser Welt? Habt ihr nicht auch hin und wieder die Vermutung, daß das, was uns die Medien zum Teil vorwerfen, nichts weiter ist als eine gigantische Volksverdummungskampagne? Eine Kampagne, die breite Bevölkerungsschichten derart enthirnen soll, daß sie jedweden Scheiß widerstandslos kaufen und sich in ihrem gesamten Denken vollkommen entpolitisiert nur noch mit den widerwärtigen Hirnfürzen der einen oder anderen Society-“Redaktion” beschäftigen? Mir geht es verstärkt so dieser Tage.

Beispiele? OK! Ich habe mal zwei für euch: 1. Gestern erst war ich im Media Markt und suchte Staffel 4 von “Bones”. Fand ich natürlich nicht, stattdessen war die Abteilung “B” vollgestopft mit 7 Staffeln “Berlin Tag und Nacht” – natürlich je Staffel mindestens zwei Exemplare. Geht es denn noch offensichtlicher?!?! Schlimm genug, daß dieses Unterschichtenkonglomerat täglich über die Mattscheibe prollt und dabei die alte Heimat in Verruf bringt, jetzt werden auch sinnvolle Serien noch von diesem Schrott aus den Regalen verbannt. Wer sich vorsätzlich dazu entscheidet ein paar tribaltätowierten Hauptschulabbrechern mit anabol geformten Stiernacken dabei zuzusehen, wie sie in den Trainingspausen lauthals röhrend eine wasserstoffblondierte Ex-Friseusengehilfenazubine nach der anderen bespringen und nebenher mit jeder Äußerung die sie von sich geben die Sprache der Dichter und Denker vergewaltigen, der interessiert sich auch für solche Headlines (nebenher ist das auch 2).:

KLICKEN AUF EIGENE GEFAHR – LATENTES VERBLÖDUNGSRISIKO

Ich finde es mitunter schlimm, was aus dieser Welt geworden ist – vor allem, daß es offensichtlich Leute gibt, die der verreckte Hamster eines kanadischen Playbackhampelmannes interessiert!

BOMBER

(Motörhead)

Kleines Fundstück vom Himmel über Speyer…

storch5

… wir konnten Gott sei Dank noch rechtzeitig ausweichen!!! Zwinkerndes Smiley

Samstag, 16. März 2013

CHEER UP, BOYS (YOUR MAKEUP IS RUNNING)

(Foo Fighters)

Wie bereits gestern angekündigt will ich heute nochmals ein paar Worte zur Buchmesse in Leipzig verlieren. Gestern, am Tag unseres Besuches, berichtete ich ja eher Grundlegendes. Wie Alice gestern schon bemerkte, erregte aber von Anfang an ein für mich etwas seltsames Phänomen unsere Aufmerksamkeit: Cosplayer.

Für Leute, die jetzt ein saftiges “Hääääh?!?” verlauten lassen, sei es nochmals in einer klickbaren Variante erwähnt: Cosplay! (BTW: Wenn ich nicht zufällig 9gager wäre, wüßte ich auch nicht, was das ist. Oh, sorry: 9gag. Zwinkerndes Smiley ) Jedenfalls latschten einem da alle paar Meter irgendwelche Verkleidungsheinis über den Weg. Einige durchaus mit entsprechend aufwendigen, schicken Kostümen; andere wiederum sahen aus wie nach dem Rosenmontagszug hastig zusammengekehrte Restkamelle. Aber gut, Geschmackssache. Eher grundsätzlich finde ich es aber komisch, daß sich die auf der Buchmesse rumdrücken. Was wollen die da? Gut, diese ganzen Mangauschis, deren seltsame New-Age-Zeichentrickheftchen werden ja wenigstens noch auf der Messe ausgesellt… an zwei bis 3 Ständen… aber der Assassine aus Assassins Creed? Link aus Zelda?? Dicke, überschminkte Krankenschwestermatronen mit Katzenohren??? EIN 2,50 METER GROßER BÄR MIT DOPPELSTOCKKOPF????? Irgendwo hört es einfach mal auf unter thematischen Gesichtspunkten sinnvoll zu sein. Wahrscheinlich werde ich so langsam alt… konservativ und langweilig… aber wenn schon Verkleidung, dann bitte, bitte, bitte irgend etwas, das auch im weitesten Sinne literarisch ist. Ich stelle mir zum Beispiel gerade vor, wie ich in Ritterrüstung auf meinem serienkillerfressenden FBI-Drachen in der Thalia einreite, mein Transportmittel veranlasse den Twilight Tisch in Flammen zu setzen und dann mit Hilfe einer Decke und Rauchzeichen das Gesamtwerk von Karl May bei der Buchhandlungsverkaufsfachkraft nachfrage. Da weiß man wenigstens, warum ich das mache. Wenn ich mir aber ein Ballkleid anziehe, mich wie Sailor Moon schminke und einen Haarreif mit Katzenohren aufsetze, dann bekomme ich höchstens die BILD-Zeitung ausgehändigt – und werde beim Verlassen der Buchhandlung trotzdem weg gefangen und Psychopharmaka zwangsernährt (was ausnahmsweise nicht an die erstandenen BILD-Zeitung läge). Ich hoffe, ihr versteht was ich meine. Zwinkerndes Smiley Außerdem sollte es in gewissen, sinnvollen Bahnen verlaufen. Leute, die aussehen wie Roseanne, sollten sich nicht unbedingt als Natasha Romanoff von den Avengers verkleiden. Es könnte unter Umständen ein bisschen… naja… “lächerlich” wirken wenn die sich in das gleiche Spandex-Kostüm wie Scarlett Johannson wuchten. (Ich hätte da ohnehin eher den Hulk empfohlen, der ist eh viel cooler; nur mal so am Rande.) Hier mal ein Schnappschuß von einer Zusammenrottung der Cosplayerfraktion (fernab jeglicher Ausstellungsstände natürlich):

cosplayerdudes lbm13

Gut, so richtig schlimm fand ich es nicht, es war auch ein wenig amüsant und auflockernd. Jedoch fühlten wir uns, da waren wir uns einig, in den “seriöseren” Ecken der Messe deutlich wohler als in der von diesen schrägen Figuren überrannten Comic-und-Manga-Vertretung. Dauernd hatte man irgend einen Reifrock in der Kniekehle und erstickte fast in den benebelnden Dämpfen aushärtender Schminkmasse. Auch konnte man, wenn man nicht aufpasste, das eine oder andere Auge an den Frisuren einiger dieser Leute verlieren. Der Festigkeitsgrad dieser hochgestylten Stacheln, Tollen und brettähnlicher, bunter Gebilde ließ nach konservativen Schätzungen sogar Integralhelme vor Neid erbleichen.

Vielleicht sollte man in Leipzig einfach die Zeichen der Zeit erkennen und mal eine Extramesse für Cosplayer aufziehen. Da könnten dann neben den Mangaverlagen (jeder Menge Mangaverlage) auch noch die Schminkindustrie, die Kostümindustrie und die Haarsprayfirmen ihre neuesten Entwicklungen feil bieten. Wäre doch ein Geschäftsmodell, oder?!? Vielleicht, aber nur vielleicht, würde ich dann auch mal vorbei schauen… mit meinem Drachen und dem Sailor Moon-Kostüm. Zwinkerndes Smiley

PS: Das gewählte Sicherheitspersonal und die Vorsichtsmaßnahmen der Veranstalter um die normalen Messebesucher vor potentiell gefährlichen, Amok laufenden Killer-Cosplayern zu beschützen waren übrigens…

dark knight

… vorbildlich! Zwinkerndes Smiley

Freitag, 15. März 2013

TURN THE PAGE

(Metallica)

Bücher. Eine tolle Erfindung! Früher kaufte ich viel zu viele und müllte meinen Bücherschrank dadurch mit allerlei ungelesenen und teilweise schier unlesbaren Schinken zu. Vor etwa zwei oder drei Jahren stellte ich mich radikal um und erwarb nur noch ein Buch, wenn ich es definitiv binnen er nächsten Wochen zu lesen beginnen werde. Parallel dazu arbeitet ich mich nach und nach durch den “Muß ich irgendwann mal lesen – Stapel” und sortierte jüngst, beim Umzug, alles was komplett überflüssig und/oder schrottig war endgültig aus. Dieses System funktioniert für mich wunderbar seit dem und mein Bücherregal wurde immer mehr und mehr zur Sammlung auch wirklich durchlesener Abenteuer, epischer Schlachten, Serienmörderjagden, Endzeitsekten, historischer Intrigen und diverser Ringkriege.

Da ich zudem praktisch in bequemer Wurfweite einer der renomiertesten und bekanntesten Büchermessen des Landes wohne, diese aber noch nie besuchte, wurde es Zeit, das mal zu ändern. Und so kam es, daß die @MsPittili und ich uns heute ins gar nicht mal so ferne Leipzig aufmachten um die Buchmesse zu besuchen. Unser Kalkül war einfach: Lieber heute als am Wochenende… wobei heute schon genug los war. Als wir endlich angekommen waren folgten wir dem Besucherstrom gen Haupteingang. Zunächst war ich einmal von er Größe der ganzen Veranstaltung überrascht. Riesenhallen, unzählbar viele Stände mit einem geradezu überfordernden Angebot an allem Möglichen. Wir beschlossen, den Plan nach ein paar Must-Sees zu durchforsten, diese anzusteuern und auf dem Weg dorthin einfach mitzunehmen was uns begegnet. Um es kurz zu machen: Wir sind froh, daß wir das mal gemacht haben, werden uns das 2014 aber schenken. Ich fand es durchaus interessant, aber es würde besser gehen. Ich bin jemand, dem es ziemlich mumpe ist, bei welchem Verlag irgend etwas erscheint. Daher habe ich schon grundsätzlich so meine Probleme mit er Aufteilung er Stände nach Verlag. Thematisch finde ich deutlich logischer. Auf der Buchmesse gibt es zum Glück beides (irgendwie), sodaß man auch zielgerichtet zur Fantasy stromern konnte (wenn man denn wollte). Für mich macht es aber die einzelnen Stände der Verlage irgendwann uninteressanter, da man sich bei jedem Verlag erst durch irgendwelche Schmöker wühlen muß bis man mal ein Buch findet, das einen interessiert. Das ist in er Thalia oder an vier bis fünf Ständen mal toll – aber ganz bestimmt nicht auf einer Messe mit 5 riesigen Hallen. Noch nerviger wird es dann in der Buchhandlung. An den Ständen selbst kann man kaum etwas direkt erstehen, also gibt es die Buchhandlung. Das Dumme daran ist nur, daß diese komplett nach Verlagen sortiert ist. Wenn man den Verlag nicht kennt oder einfach ein Buch sucht, das man eben nicht an einem der Stände gesehen hat, dann hat man verloren. So wie ich heute. Auch wenn es erklärbar ist, warum sie so organisiert war, so war es doch für mich die mit Abstand schlechteste Buchhandlung. Da stand, durch die Verlagssortierung, das “Zamonien Lexikon” neben irgend welchen “Ich wuchs mit Uwe Mundlos auf und schreibe ein DDR-Kritisches Plattenbaubuch darüber” – Machwerken. Vollkommen beknackt wenn ihr mich fragt! Das Fazit lautet: Gut, daß wir das mal gemacht haben, aber jährlich lohnt sich das für uns nicht. Dazu haben wir beide wohl auch einen viel zu speziellen Büchergeschmack, über den man alles Wissenswerte bequem auch per Amazon auf dem Sofa heraus finden kann. Ein Mal dabei gewesen sein sollte man aber trotzdem. :)

Da uns ein wenig die Übersicht fehlte und einfach zu viel los war, habe ich auch eher wenige aussagekräftige Fotos zustande bekommen. Eher ein paar nette Schnappschüsse, die ich hier mal so ein wenig im Raum stehen lassen will. Mein Lieblingsbild ist im Übrigen das erste… aus Gründen! Here we go:

1 2 3 4 5 Am Wochenende gibts dann noch einen kleinen Post zum Thema… zumindest im weitesten Sinne. Laßt mich aber einstweilen mal mit dem mit Abstand überraschendsten Messebesuchern schließen. Da denkt man, man hat alles gesehen und dann läuft einem dieses Pärchen hier über den Weg:

nananananananana

NANANANA-NANANANA-NANANANA…

YESTERDAY TO TOMORROW

(Audioslave)

Dies ist ein geplanter Post, in welchem ich mich mal als Prophet versuchen will. Wenn alles glatt läuft wird dann, wenn das Ding hier online geht, die Auslosung des CL – Viertelfinales beginnen. Ich mache den Herren der UEFA und den ganzen serbochinesischen Wettcafébetreibern da draußen mal folgenden Vorschlag, indem ich meine, mir soeben in Form eines Kaffeesatzphantoms erschienenen Paarungen schon heute verkünde:

FC Barcelona - PSG

FC Bayern – Großer Satan

Borussia Dortmund – Juventus Turin

FC Malaga – Galatasaray

Tja, nun ist die Katze aus dem Sack. Ich freue mich schon auf die Rückkehr von Ibra nach Barcelona – schade, daß es nicht gepasst hat damals. Außerdem Bayern gegen Kotzwürg Madrid; immer ein Knaller! Dortmund gegen Juve ist dann so eine Reminiszenz an die frühen und mittleren 90er Jahre, was waren das für Duelle damals?!! Da kann ein Nachschlag nur gut tun. Die beiden (mit Verlaub) verbliebenen C-Promis im Wettbewerb dürfen sich schließlich und endlich gegenseitig raus kegeln. ;-)

PS: Ich bin mal gespannt, wie das aussieht, wenn ich morgen wieder heim kehre und die real existierende Auslosung mit meiner Wunschauslosung da oben vergleiche.

Donnerstag, 14. März 2013

… mir fällt dazu einfach kein Song ein… sorry

Seitdem wir dieses Ding mit dem Zusammenziehen durchgezogen haben, werde ich täglich verblüfft hier. Da tauchen Sachen in Regalen auf, die bei mir früher nicht mal in die Nähe eines solchen kamen. Auch werden Schubladen plötzlich thematisch befüllt, statt das Volumen optimal auszunutzen indem man ein wenig “mischt”. Was mich aber richtig schockiert hat, ist, daß die MsPittili in einem Regalfach

Schrank 1 gefühlt doppelt so viele T-Shirts unterbringt wie ich

Schrank2 in derer zwei! Also ich weiß ja nicht, wie ihr das seht, aber für mich gibt es dafür nur eine plausible Erklärung: Das ist Hexerei!

Dienstag, 12. März 2013

FOUR WALLED WORLD

(Temple of the Dog)

Mahlzeit Genossen! Wie der eine oder andere von euch sicherlich mitbekommen hat – bevorzugt die Twittergemeinde unter euch – sind die MsPittili und meine Wenigkeit seit Anfang des Monats zusammengezogen. Seither haben wir uns vorgenommen, mal ein paar Fotos zu posten und die Neugier derer zu befriedigen, die wissen wollen, wie es denn nun bei uns aussieht. Normaler Weise sollte unsere Aussage “Natürlich unglaublich superspitzenmäßigoberlegen-waitforit-därmonstertoll, wie sonst?!?!!!” jedwede Diskussion beenden, aber irgendwie war das wider Erwarten dann doch nicht beruhigend genug für einige Leute unseres Umfeldes. Eigenartig… . Naja, wir schnappten uns vorhin mal fix die Fotoapparate und beschlossen, daß jeder seine Lieblingsecken unserer Butze ablichten, kommentieren und natürlich bloggen sollte. Was die MsPittili aber nicht weiß: Ich weigere mich das zu tun und werde nienienienieniiiiiiiiiiiiieeeeeeemals irgendwelche Fotos aus unserer Bude veröffentlichen! So siehts mal aus! Isch schwöööaaa, Alta!

Im Endergebnis sitze ich jetzt in der extra auf meine Bedürfnisse abgestimmten PC-Ecke

PC Ecke und schreibe fleißig an meiner Depesche, welche ihr just in diesem Moment lest und die meine Verweigerungshaltung erklären soll. Die MsPittili lümmelt inzwischen mit ihrem Läppi auf unserem Sofa

sofa

herum und verfasst ihren Eintrag. Bin schon einmal gespannt, wie der ausschaut und welche Bilder sie hoch läd. Wahrscheinlich, so maße ich hiermit mut, wird auch die einzig farbige Wand in unserem Domizil

grünewand

dazu gehören. Man achte auf das München 2007-Konzertposter, welches ich beisteuerte (wer sonst)?! Diesen Bestandteil ihres Arbeitszimmers finde sogar ich außerordentlich schick. Vermutlich wird außerdem unsere Küche und vor allem die Arbeitsplatte

Küche

bei ihr lobende Erwähnung finden. Ja, ich finde sie ja auch schick. Nach der anfänglichen Skepsis der Marke “Brauchen wir das? Ging bisher auch immer ohne.” wurde schnell Begeisterung. Platz und überdurchschnittliche Arbeitshöhe sprechen klar für sich – und im Gesamtkonzept “Küche” natürlich noch das in einem eigenhändig gebauten Rahmen aufgehängte Berlin 2006-Poster.

Enttäuscht wäre ich hingegen, wenn das todschicke Strickbild im Flur

Stickbild

keine Erwähnung finden würde. Ich bin mir ziemlich sicher, daß sie es auch blogt. In diesem Zusammenhang nochmal tausend Dank an FrauNelja, die uns dieses Unikat anfertigte und zum Einzug schenkte. Es hat (selbstredend) den verdienten Ehrenplatz erhalten.

Mal überlegen; was könnte die MsPittili denn noch fotografieren und blogen? Die Fotowand über der Essecke… GENAU!

esstisch

Es wäre schon eine Überraschung, wenn die nicht auftauchen würde. Was sie hingegen vermutlich auslassen wird, obwohl es unter ästhetischen Gesichtspunkten der Essecke mindestens ebenbürtig ist, sind meine zwei Konzertposter aus Berlin 2009 & Prag 2012.

metzgerclown

Die findet sie nämlich schrecklich – was ich nicht verstehen kann! Zumindest bei Berlin war sie damals ja dabei (in Prag waren nur ich und die Kleine Schwester zugegen – ich berichtete) und sollte somit den Erinnerungswert schätzen. Tut sie aber nicht! Umso bemerkenswerter, daß ich beide Poster widerstandslos optisch wahrnehmbar platzieren konnte.

Apropos “optisch wahrnehmbar”. Weil wir ohnehin einmal beim Um- und Einräumen waren und uns der alte Fernseher dabei kaputt ging (absolut irreparabel versteht sich… also so richtig im Arsch; die Fernbedienung war nach dem Umzug das Einzige an dem 20 Jahre alten Röhrengerät was nicht mehr funktionierte – das muss man sich mal vorstellen), beschlossen wir den ohnehin für das Frühjahr geplanten Kauf eines neuen TVs vor zu ziehen und schafften uns spontan dieses nette Teil hier an:

Fernseher

… das sollte sie auch lieber erwähnen. Falls sie es nicht tut, zwingt sie mich förmlich mein Vorhaben der Bilderverweigerung aufzugeben. Und wenn ich das tun sollte – rein hypothetisch – wäre wohl das vor dem Umzug extra für diesen Zweck angeschaffte Manchester I 2012 Poster, welches formschön die Wand über unserem Bett ziert

Manchester

das Hochlicht am Ende meines Eintrags. Naja, wie gesagt: wäre… . Zwinkerndes Smiley

PS: HIER findet ihr den Beitrag von der MsPittili.

Sonntag, 10. März 2013

IN THE CASTLE

(Wolfmother)

Um dem ortsansässigen Pöbel die libertären Flausen durch gesteigerte Präsenz seiner Despoten Herrscher auszutreiben entschieden die Markgräfin Freifrau Miss von Pittili zu Grünfarb Wandstreich sowie ich, dero Großkaiserliche Hoheit Even von und zu Suomi, seines Zeichens Imperator maximus intergalactica sowie der 1. seines Namens, unsere Ländereien mit unserem sonntäglichen Besuch zu beehren. Als vergötterte Lehnsherren hielten wir zunächst bei nachlassendem Sonnenschein Hof auf der Burg Kriebstein und zogen hernach (bei nachlassender Frühlingsintensität) weiter zur Burg Mildenstein.

Die Burge zu Kriebstein heim zu suchen, war dabei schon länger unser Begehr und angeregt durch die Gunst der frühen Sonne am heutigen Tage, setzten wir die Planungen der vergangenen Monaten endlich um.

burg kriebstein

burg kriebstein 2

Leider zwang mich der Burgvogt, meine mildtätige Natura überschätzend, inquisitorische Foltermaßnahmen zu seinen Ungunsten anzuordnen. In infamer, ja geradezu blasphemischer Manier schrumpfte dieser dunkle Hexenmeister meine schöne Burg gar schändlich zusammen. Aber sehet das Resultat dieser Schandtat mit eigenen Augen:

zugroß

Alsbald schlossen wir unsere Visite ab begaben uns auf einen Streifzug durch die umliegenden Wälder und Auen, wobei nicht nur mir der Zorn über die Untat des von mir selbst eingesetzten Verwalters einfach nicht aus dem Antlitz weichen wollte

fressenbildIm schwarzen Prunkwagen strebten wir alsbald danach dem Mildensteine und seiner Burg entgegen. Man zeigte uns stolz die Folterkammern her und ich ließ, derart inspiriert, sogleich nach dem Kriebsteiner Burgvogte schicken. Der Burgfried genügte meinen Ansprüchen – man hatte ihn zu Ehren unseres Besuches den beistehenden Baume extra entlaubt – und ich wies die hiesigen Verwalter an den kriebsteiner Schurken an dessen Spitze aufzuknüpfen, sobald der Folterknecht sein blutig Werk getan habe.

Friedhelm der Pädagogenturm

Auch erfreuten mich die extra erhöhten Dachbodengemächer, welche man für unsere Visite hatte herrichten lassen.

giebel

dachgiebel2

Sodann ließ ich die Bediensteten im Saale Aufstellung nehmen und wies sie an, ihren Lehnsherren ein gar vortrefflich Mahle auf zu tafeln. Nachdem wir uns an Speis und Trank gar ausführlich gelabt hatten, hieß ich das Personal abtischen und zog mich mit den Getreuesten der Treuen unter meinen Vasallen in den Kartenraum zurück. Dort erläuterte ich ihnen in engagierter Manier und mit gar ausschweifend martialischer Metaphorik…

tafel

… mein gar schelmisch Schnippchen, welches ich im stillen Kämmerlein erdacht’ um dem Unwesen des gar reudig rumräubernden, rostigen Raubritter Rudolph vom ranzigen Rohr…

rudi

und seiner schändlichen Schreckensherrschaft im rostigen Tal ein für alle Mal ein möglichst blutiges Ende zu bereiten… .

Donnerstag, 7. März 2013

COLD WAR

(Death from Above 1979)

Wie bescheuert kann man eigentlich sein?! Laut Einstein tendiert das in Richtung unendlich, ich bin da deutlich pessimistischer mittlerweile.

Schuld ist die so genannten “#Aufschrei – Debatte”, was meiner Meinung nach ohnehin weniger eine Debatte war als ein sich immer weiter nach oben schaukelndes Medienphänomen war. In Debatten werden verschiedene Standpunkte und Kritik rational diskutiert, nicht per se diffamiert. Ein Phänomen obendrein, das sich irgendwann in die Sphären der absoluten Inhaltslehre hineinsteigerte und sich ins Gegenteil der proklamierten Zielsetzung verkehrte und jeden der mahnte “bitte nicht “Männer” generalisieren” als sexistischen Machoproleten abstempelte. Es ging nicht mehr um die (oder irgend eine) Sache, es wurde zur überdrehten Generalanklage gegen ca. 50% der Bevölkerung – gegen Männer. Gestern gab es dann den Nachschlag. Nachdem das Thema von heute auf morgen aus den Medien verschwunden war – was in unserer Medienlandschaft ja normal ist – nutzte man den Bundespräsidenten als Vehikel um die Diskussion wieder hoch zu kochen. Gauck, der ausnahmsweise mal nicht um den heißen Brei herum schwallte und seine Gesprächspartner mit platten Worthülsen einlullte, prägte den Begriff “Tugendfuror” und stellte fest, daß man noch viel tun müsse, aber flächendeckend seiner Meinung nach (für mich nachvollziehbar) kein krasses Fehlverhalten von Männern erkennbar ist. Die Aussage fand ich persönlich nachvollziehbar und richtig, den Begriff erst irritierend, dann aber schon irgendwie passend gewählt. Mir gefällt dieses Wort, denn es beschreibt das Erlebte sehr gut. Auch daß Gauck versuchte mit einigen Wochen Abstand die Auseinandersetzung mal wieder auf ein realistisches Level zu bringen und gesellschaftlich einzuordnen fand ich löblich. Da nun aber “Furur” nahe an der “Furie” gewähnt wird, wie einigen entgeistert kommentierten – nein, “aufschrien”, gab es verbal wieder auf die Mütze. Mit großem Tamtam wurde ein offener Brief bei Jockels Pförtnerhiwi abgegeben (natürlich mit massiver Medienbegleitung) und hernach veröffentlicht. (Btw.: Oh, the irony… .)

Mir geht das alles barbarisch auf den Sack! Aber es schafft ein gesellschaftliches Klima, in welchem übertriebenes Hau-Ruck-Gutgemenschel und überzogene Political Correctness sich schnell, zu schnell, ja fast schon reflexartig zu einer spießigen Humorlosigkeit verbinden, die hinter jeder Ecke den Feind in geifernder Lauerstellung zu vermuten scheint. Humorverständnis und die Fähigkeit auch mal über hintergründige Ironie zu schmunzeln wird dabei komplett ausgeschaltet. Wo kämen wir denn auch hin, wenn man nicht alles ernst nehmen und als potentielle Bedrohung seiner selbst definieren würde? (Ich habe vor einigen Tagen eine Doku über Stalin gesehen… der war da grundsätzlich genau so drauf. Nur mal so.) Jedenfalls finde ich dieses Klima, was dadurch medial in unserem Land herrscht einfach nur anstrengend. Anstrengend, übertrieben und unnötig. Kleingeistige Erbsenzählerei und spießiges Ereifern sind doch prägend derzeit, oder etwa nicht? Was die Protagonisten nicht erkennen ist, daß sie sich so von ihrem eigentlichen Anliegen mit dem “#Aufschrei” so weit entfernt haben, daß sie ihm mittlerweile eher schaden als es zu transportieren.

Auf die neueste Lächerlichkeit machte mich FrauWeibsvolk heute via Twitter aufmerksam. Ich war fassungslos! Wegen des in diesem Artikel hier (KLICK) beschriebenen Shirt muß sich OTTO derzeit einen Shitstorm antun der sich gewaschen hat (nachzulesen u.a. HIER). Mir fällt langsam nichts, aber auch GAR NICHTS mehr ein zu so viel künstlicher Hysterie! Gäbe es das Shirt für Jungen, dann würde kein Hahn danach krähen. Leute, das ist ein T-Shirt mit nem selbstironischen Spruch drauf!!! Das ist KEINE Unterdrückungsmaschinerie des Patriarchats zur Frühstigmatisierung und Unterjochung des weiblichen Geschlechts – auch wenn einige so tun. Hätte es das Shirt vor 15 Jahren für Kerle gegeben, ich hätte es liebend gern im Unterricht getragen. Warum? Weil es nun einmal stimmte. Wahrscheinlich hätte ich vor Deko noch ein “bestenfalls” gekritzelt. Es wäre mir scheißegal gewesen. Und wißt ihr warum? Weil ich clever genug bin um zu erkennen, daß ein T-Shirt keine Geschlechterrolle zuweist, nicht unterdrückt oder selbst stigmatisiert – jedenfalls nicht so eines. Wenn ihr Wutbürger-Hirnis mal ehrlich zu euch selbst seid, solltet ihr mal hinterfragen, was wäre, wenn das Shirt auf einer geschlechtsneutralen Kleiderpuppe präsentiert wurden wäre. Einfach nur als “Kindershirt”. Am T-Shirt an sich hätte das nichts, aber auch gar nichts geändert und angezogen hätten es ob der Farbgebung zu 95% auch nur Mädchen – aber dieses gekünstelte Gekeife wäre ausgeblieben oder wohl wesentlich schwächer ausgefallen denke ich. Als Vehikel für gespielte Empörung und mediale Selbstdarstellung hätte es sich nicht geeignet. Das wäre aber auch zu schade gewesen, oder?!? Außerdem stelle ich mal ne Grundsatzfrage: Wie viele der empörten und zeternden “Aktivistinnen” haben bitte eine Hüftjeans mit der Arschbeschriftung “Juicy” oder Ähnlichem im Schrank? Ich will keine Antworten, ich lasse das mal so im Raum stehen. Und wenn sie keine haben, dann sei gefragt: Warum nicht dagegen vorgehen, sondern gegen ein Kinder T-Shirt?!? Wahrscheinlich sind die Gesäßwärmer von irgend einem hoch gejazzten “Designer” und somit außerhalb jeder Kritik… . “Doppelmoral” würde ich das nennen.

Es wäre wünschenswert, wenn alle sich mal wieder locker machen könnten. Es ist nicht immer alles gleich böse, nur weil man es so verstehen kann. Wenn man nur will, klappt das ohnehin mit fast allem. Einfach mal zurück lehnen, schmunzeln und sich bewußt machen was ein Funshirt ist und was eine Diskriminierung dagegen ausmacht. Diese Gleichschalterei von harmlosen Alltagsphänomenen und tatsächlichem Sexismus oder – schlimmer noch – Übergriffen ist nämlich hundsgefährlich auf lange Sicht!

PS: Als ich als Teenie mit meinem Lieblingsshirt rumgerannt bin hat das auch keiner ernst genommen… und da stand groß und fett “BRING DICH UM!” drauf.