Dienstag, 12. August 2014

FOXYMORPH TIPPSPIEL 2014/2015 RE*fucking*LOADED!

 

Ich habe beim Blick auf den Kalender gerade das blanke Grausen bekommen – die Saison geht ja schon bald wieder los! Deshalb habe ich mal schnell das einmalige, großmächtige und vor allem vor Expertentum nur so vor sich hin triefende

FOXYMORPH-BUNDESLIGA-TIPPSPIEL

reaktiviert! Wichtig: Pokalsieger ist bis zum 22.08.14 zu tippen, wie die anderen Liga-Bonusfragen! Ansonsten: Viel Spaß!

PS: Ich verzichte hier mal auf die ultimative Lobhudelei auf den Sieger. Denn auch wenn er das Feld mal wieder in seiner unnachahmlichen Art und Weise nach belieben zu kontrollieren wußte und sich am Ende überlegen zu einem weiteren großen Triumph tippte, welcher ihn der fußballtheoretischen Unsterblichkeit wieder ein Stück näher brachte… ach was, ihn darüber hinaus trug, so bleiben doch trotz alle dem kaum von Menschengeist erdachte Worte über, um dieses unter uns wandelnde Genie zu beschreiben.

Es grüßt bescheiden: Der Rekordmeister! Zwinkerndes Smiley 

Kicktipp14

Samstag, 2. August 2014

#HochzeitAmMeer

 

Steigen wir an diesem Punkt einmal aus aus der musikalischen Nachberichterstattung und springen ein wenig zurück. Wie die treue Leserschaft mitbekommen haben wird, stand vor dem Konzerturlaub meinerseits noch ein weiteres, sogar noch erfreulicheres Highlight im Kalender. Auf Wunsch des Bräutigams (ihr merkt schon, worum es geht), soll natürlich auch davon umfassend berichtet werden an dieser Stelle. Heute, da ich den ersten wirklich freien Sonnabend seit mehreren Wochen (man kann auch gleich sagen: Monaten) zur Verfügung habe, bin ich auch endlich dazu gekommen, die Fotos ein wenig zu sortieren. Die Grundvoraussetzungen für einen halbwegs vernünftig daher kommenden Bericht sind also geschafften… fast. Fast? Ja, fast… mein Kahvi ist leer! Momentchen…………………. Problem gelöst! Jetzt kann sie beginnen, die Retrospektive auf die in vielerlei Hinsicht denkwürdige und in eigentlich jeder Hinsicht ausgesprochen famose

#HochzeitAmMeer

Meine Rolle dabei war obendrein auch noch eine etwas spezielle: Ich war der Trauzeuge des grandiosen GVH. Für alle, die wie ich im letzten September, als ich die (Ein-)Berufung erhielt, nicht so 100%ig genau wissen, was das bedeutet, möchte ich das mal kurz erklären (lassen). Dieses Bild hier, auf welches ich zufällig auf 9Gag bei meinen umfangreichen Recherchen stieß, das verdeutlicht es unterm Strich ganz gut finde ich. Zwinkerndes Smiley Vom JGA wurde ja meinerseits bereits ausführlich berichtet, so dass wir hier eigentlich recht zügig einsteigen könnten. Und wisst ihr was?!? Das machen wir jetzt auch einfach mal!

Am Mittwoch, dem 11. Juni 2014, sattelten die MsPittili und ich also den Igor und stopften ihn nebenher noch mit allerhand unabdingbarem Kram voll, den wir für die Hochzeit selbst, aber auch für die Tage davor und danach noch brauchen sollten. Natürlich beließ ich den zum JGA besorgten Fußball im Kofferrauf, was sich im Nachhinein auch als durchaus erwähnenswerte, weil gute Entscheidung heraus stellen sollte. Wir tankten den Guten nochmal voll und ab ging es auf die Autobahn in Richtung Boltenhagen. Dort hatte das Brautpaar nämlich – wie sich noch zeigen sollte – die perfekte Location für ihr Vorhaben gefunden. Vor uns lag nun eine ziemlich ereignisreiche und auch anstrengende Woche, die aber auch mit jeder Menge Spaß, Schabernack und bleibenden Eindrücken abseits der Hochzeit gesegnet war – was wir hofften, so aber nicht erwarten konnten. Der Igor schoss also durchs Land und unser gewohntes Mixtape für lange Fahrten rotierte im Player (diesmal eine besonders gelungene Mischung), der Regen prasselte ununterbrochen gegen die Scheiben und uns ging es gut. Eine Mischung aus Anspannung und “endlich geht es los” schwang immer mit. Als wir dann schließlich die Küste erreichten zog der Himmel wie auf Bestellung auf und wir fuhren eine Weile am Strand entlang, was an sich ja schon Highlight Nummer 1 war. Mit dem Meer ist das so eine Sache: Irgendwie steckt es noch in uns allen drin. Unsere Vorfahren, die sich einst aus ihm ans Land lurchten, die haben uns so eine kleine Portion Meeressehnsucht vererbt. Zumindest mir. Es ist einfach immer wieder schön, so am Meer oder Strand entlang zu flanieren oder einfach mal ein Ründchen schwimmen zu gehen. Was jetzt natürlich nochmal cooler ist, ist das, was wir die nächsten Tage tun konnten.

Als wir nach einem kleinen, dem Navi zu verdankenden, Ausflug ins Nirgendwo dann nämlich am Ziel einrollten, da blieb uns erst einmal dezent die Spucke weg. Mirko und Caro, damals noch Verlobte, hatten nämlich ein Träumchen von einem Ferienhaus angemietet. Man sollte dazu sagen, dass die engste Familie der Brautleute sowie die Trauzeugen das Vorrecht genossen, für die Zeit ebenfalls in diesem zu residieren. Das war nicht nur ein klarer Standortvorteil für die Vorbereitungen, das artete auch zu einem Riesenspaß aus, wie ihr noch sehen werdet! Zwinkerndes Smiley Jedenfalls parkten wir den Igor und gönnten ihm die wohl verdiente Pause. Wir schleppten also unsere Taschen, Koffer, Klappkisten und was wir sonst noch so mit hatten, ins Haus, suchten uns (wir waren mit die ersten, die eintrafen) ein Zimmer heraus (Jule übernahm das und es endete erwartungsgemäß mit Meerblick) und gesellten uns wieder zu den anderen Anwesenden. In aller Ruhe wurde das Festzelt aufgebaut und wir waren dann ziemlich schnell relativ beschäftigungslos, was dazu führte, dass wir uns erst einmal ein wenig die Gegend anschauen konnten. Also ich will jetzt mal nicht großartig herumsülzen hier was das Ferienhaus angeht. Im Grunde genommen reichen ein paar Fotos um euch von dessen Großartigkeit zu überzeugen.

Zunächst mal zum Meerblick aus unserem Fenster. Wenn das hier:

6tag_120614-080119

das Erste ist, was man früh sieht, dann kann der Tag doch im Grunde genommen nur gut werden. Wenn man dann noch vor dem ersten Kahvi des Tages erst einmal ne Runde in die Ostsee fallen und ein paar gediegene Bahnen ziehen kann… noch besser.

Dazu noch ein Grillplatz mit feinstem Meerblick (links außen) und ein maritimes Setting wie dieses:

grillplatz

Es war famos! So verwunderte es auch nicht, dass unser aller erste Amtshandlung im Organisieren von Fleisch, Kohle und natürlich Bier bestand. Als dann mit Kati und Jörg auch noch das zweite Trauzeugenpaar eingetrudelt war, konnten wir es uns alle erst einmal ein wenig gemütlich machen am Abend.

6tag_110614-220435

6tag_110614-194324

6tag_110614-204307

6tag_130614-113310

Das sollte sich die nächsten Tage in stetig wachsender Runde auch noch so fortsetzen. Vor allem für die Hochzeit an sich, als auch für die folgenden Tage war es aus meiner Sicht eine wirklich perfekt organisierte Sache, dass wir auf diesem Wege auch die Familien der beiden schon vor dem “Main Event” kennen lernen und mit ihnen Zeit verbringen konnten. Das nahm besonders für Kati und mich als Trauzeugen da schon ein wenig Druck weg. Man kannte sich da schon und das machte unterm Strich einiges einfacher. Außerdem waren so bei Bedarf immer ein paar Hände mehr zur Stelle, wenn es ans direkte Vorbereiten der Hochzeit ging. Jedoch wurde dies erst am Freitag akut. Bis dahin taten wir jeden Tag ein wenig, ohne jedoch in größere Hektik zu verfallen

wmpl

und abends… naja, ihr seht ja die Fotos! Zwinkerndes Smiley Wenn wir mal nicht grillten, gingen wir eben Frischfisch schnabulieren.

“Und tagsüber?” mag der eine oder andere nun fragen, während andere eher auf ein “der hat das Wichtigste schon wieder vergessen” kommen mögen. Nun, mitnichten! Ich erwähnte ja bereits den Ball, welchen ich im Auto beließ. Nun wollten es die Götter, daß auf dem Vorplatz des Ferienhauses folgendes Kleinod stand:

6tag_110614-192945

Erkennt man es? Vorsichtshalber lieber noch ein Bild:

tor

Nun, da stand ein Tor! Ihr wisst ja nun, wie das ist: Gib Männern einen Ball und sie sind beschäftigt; gib ihnen einen Ball und ein Tor und sie sind beschäftigt und glücklich. Wir hatten beides, also kombiniert selbst! Zwinkerndes Smiley Jule erzählte mir im Nachgang, wie faszinierend sie es fand zu sehen, wie wir vom Frühstückstisch (selbstredend im Freien) aufstehen, uns den Ball schnappen und erst einmal ein Stündchen andächtig kicken konnten. Zwar störte sie diesen Reigen, indem sie uns (unbeabsichtigt, das muss man ihr lassen) zum Abräumen des Frühstückstisches aufforderte, machte es aber gleichsam wieder gut, indem sie uns mit der nötigen Sonnencreme versorgte. Immer wenn einer von uns ins Haus mußte um irgend etwas zu holen, ging das natürlich nicht ohne beiläufigen Torschuß ab – das Tor war ein Faszinosum.

fuppes

In der Zwischenzeit füllte sich nicht nur unser Ferienhaus, sondern auch die Umliegenden mit der nun sukzessive eintrudelnden Gästeschar. Ja, es wurde langsam voll in Boltenhagen, Caro und Mirko zum “Wirtschaftsfaktor”, wie es der GVH selbst treffend beschrieb. Aber auch wenn es langsam aber sicher spannend wurde und die letzten Vorbereitungen anstanden, so fanden wir dann doch zwischendrin immer wieder Zeit und Muse für eine Runde Fussi oder fürs Genießen der Ostsee.

into the sun

Besonders hervor gehoben seien hierbei die Sonnenuntergänge, welche wir von unserem Garten (ich nenne das jetzt mal so) aus täglich geboten bekamen.

sonnewech

Man beachte den scheinbar schiefen Horizont, ein seltenes Phänomen, welches sich so nur an der Ostsee bietet. Durch die reine Gravitation der Sonne werden nämlich die einfallenden Lichtstrahlen derart gekrümmt, daß sie, insbesondere auf Bildern welche mit Nokia-Handys geschossen werden, dem Betrachter ein subjektiv wahrgenommenes Bild eines “schiefen” Horizontes vermitteln, welcher objektiv aber mal sowas von gerade ist… isch schwöar!

So verbrachten wir also die Tage bis zum großen Tag. Streng genommen bis zum Abend des 13. Juni, einem Freitag. Da verbrachten wir den Abend nämlich dann erstmals wirklich in organisatorischem Stress. Aber selbst dieser Tag ließ sich noch recht ruhig an. Erst als das Zelt komplett eingeräumt und die Hussen geliefert waren, erst dann konnten wir los legen. Natürlich taten wir das dann auch. Während also die Holländer im ersten WM-Spiel die armen Spanier nach Strich und Faden vermöbelten, wurden von uns Puschel aufgepuschelt, Tischdecken ausgebreitet, Deko aufgehängt und natürlich Hussen gehusst! Und Hussen, die husst nicht irgendwer, Hussen, die husst natürlich der legendäre

Hussman

! Zwinkerndes Smiley Aber wenn es wirklich toll werden soll, dann reicht eben manchmal ein Hussman nicht, dann braucht man eine ganze Armee:

HussmanArmee

Jedenfalls triumphierten wir letztendlich über die Hussen und auch über alles andere, was noch zu tun war

6tag_130614-214725

und begaben uns spät in der Nacht alle gemeinsam nochmal hinunter an den Strand. Dort genehmigten wir uns schließlich alle zusammen noch ein Vorbereitungs-Abschluß-Gläschen und begaben uns hernach ins Haus (wo eigentlich jeder für sich trotzdem noch ein wenig an irgendwelchem Vorbereitungskram werkelte).

Am nächsten Morgen, nachdem wir jeweils eine Hand voll Stunden Schlaf genossen hatten, war er also dann angebrochen – der “Große Tag”, der eigentliche Grund, warum es 85 Menschen aus allen erdenklichen Teilen des Landes, des Kontinentes, nein, eigentlich sogar der Welt ihren Weg ins beschauliche Boltenhagen an der Ostsee gefunden hatten. Am 14. Juni 2014 stieg sie, die #HochzeitAmMeer!

Wir begannen den Tag wiederum mit einem guten Frühstück und der einen oder anderen Tasse Kahvi vor malerischer Kulisse noch recht beschaulich.

6tag_140614-085331

Jedoch wurde es ziemlich bald ernst. Schließlich mußten wir dem Bräutigam recht früh Obdach gewähren um ihn von der Braut und ihrem Outfit für diesen Tag fern zu halten. Denn so steht es geschrieben und so sollte es auch sein! Ich nahm Mirko also mit in unsere Ferienwohnung und wir begannen die Vorbereitungen am lebenden Objekt. Vorrang hatte selbstredend der Bräutigam, welcher das Bad zunächst in Beschlag nehmen durfte bevor wir uns dieser Location widmeten. Irgendwann stießen dann auch die Fotografen dazu und begleiteten uns dabei zu Dokumentationszwecken. Hosen wurden angezogen, Hemden zu geknöpft, Bärte gerichtet, Fliegen gebunden und natürlich der Flachmann befüllt – nicht mit irgend welchem Fusel, sondern “Like a Boss” versteht sich!

6tag_140614-113039 

Irgend wann standen die vor einer Stunde noch in T-Shirt und Schlabberhosen im Garten herumlungernden, ungekämmten Gestalten (also im Wesentlichen ich) mit dem übermüdeten Blick und der Kahvitasse in der Hand, dann doch in einem optisch erstaunlich ansehnlichen Zustand in der Gegend herum.

Dressman

Wenigstens von mir habe ich so ne Art Selfie gemacht, generell fehlt es mir aber an Fotomaterial von der Vorbereitung… ich war einfach zu beschäftigt.

Es war überraschend, wie schnell die Zeit dabei dann doch verging und wir abmarschbereit sein mußten. Ich hatte am Vortag den Igor, dem die ehrenvolle Aufgabe zuteil wurde Mirko zu Trauung zu chauffieren, noch ordnungsgemäß gereinigt.

6tag_130614-142620

Na gut, reinigen lassen! Aber er funkelte angemessen, als wir in ihm Platz nahmen und ein Mal quer durch Boltenhagen, immer an der Küste entlang, zum Standesamt fuhren. Dort angekommen besichtigten wir erst einmal den Saal, in welchem die Trauung stattfinden sollte. Ab diesem Zeitpunkt habe ich erst einmal keine Fotos mehr für euch. Dies hat Gründe.

Wir hatten vor Ort ja noch ein paar Aufgaben zu erfüllen. Das Brautpaar selbst hatte Taschentücher für die Anwesenden organisiert, welche es zu verteilen galt und wir wiederum mussten denen noch unsere Seifenblasen beilegen. Je Gast jeweils ein Exemplar von beiden versteht sich. Danach brach dann aber ein wenig Hektik aus, weil dann – wie es wohl unvermeidlich ist – ein paar mittelschwere Problemchen auftauchten, die es binnen kürzester Zeit zu lösen galt. Allerdings soll dies hier nicht viel Platz einnehmen, daher nur so viel: Die vorhandene Musikanlage war etwas vorsintflutlich und kam mit Mp3-CDs im Ordnerformat nicht klar. Aber auch das ließ sich am Ende Gott sei Dank beheben. Man muss halt nur das Glück haben, dass wenn man hektisch an der Rezeption nachfragt (btw: Ratlose Blicke erntend) gerade der richtige Azubi eine Blumenvase an einem vorbei schleppt; der Azubi, der dann schnell und wohlweißlich ihres Vorhandenseins auch noch die Alternativanlage herbei bringt. Schnell noch das iPad aus dem Auto geholt und den bereits spontan zu einem Elektronikmarkt aufgebrochenen Marcel zurück gerufen (er hatte den Parkplatz Gott sei Dank noch nicht verlassen). Das Apfel-Tablet an die neue Anlage ran gestöpselt – kurz getestet – läuft! Smiley mit geöffnetem Mund 

Das war der Zeitpunkt, wo der GVH und ich dann plötzlich im Raum beisammen standen und nicht wussten, was wir jetzt noch anderes tun sollten außer zu warten. Die Gäste standen zum Teil schon im Raum und beäugten das Treiben da vorne interessiert bis irritiert. Erinnert ihr euch an das Bild vom Anfang? Das mit dem Trauzeugen, der die Knarre hält? Ja? Gut! Manchmal braucht es keine Knarre, manchmal reicht es schon einen Flachmann dabei zu haben. Mit “Puhhh, jetzt komm, gib mal her das Ding!” wurde mir in diesem Moment eben jener abverlangt. Man konnte ihm die nun spürbare Anspannung nicht nehmen, aber ein Schluck 18jähriger Highland Park konnte es zumindest auch nicht schlimmer machen – ich schloß mich mal an.

Ich erhielt noch eine kurze Einweisung der Standesbeamtin meine Rolle betreffend, wurde entgegen der bisherigen Planung mit Kati dann doch mit am Trautisch platziert und ließ das mit Kunstsamt beklebte Standardringschälchen kurzer Hand noch gegen das extra besorgte, schicke Porzellanschälchen austauschen. Die Ringe, die ich schon die ganze Zeit mit mir in einem kleinem Beutel am Handgelenk herum geschleppt hatte, wanderten dann noch in meine Sakkotasche und es konnte los gehen.

Das Komische ist jetzt, dass es mir auch beim intensiven Nachdenken irgendwie schwer fällt, einen sinnvollen Ablauf der Trauung zu rekonstruieren. Es wäre zunächst mal gelogen, wenn ich behaupten würde, dass ich nicht auch irgendwie aufgeregt war. Da sitzt man auf seiner dritten Hochzeit und dann gleich als Trauzeuge des großartigsten Kerls, den man kennt. Da will man jetzt nicht unbedingt auffallen durch irgend eine Ungeschicktheit oder seltsame Aktion – etwas, wofür ich bisweilen ja auch ein bewundernswertes Talent besitze. Außerdem war es dann doch schon so, dass die Trauung sehr, sehr beeindruckend war. Die Musik funktionierte und als dann die Braut strahlend von ihrem sichtlich stolzen Vater zum Trautisch geführt wurde – da lag schon eine sehr, sehr feierliche, beeindruckende Stimmung im Raum. Alle Gäste standen und ein kurzer Blick zu Mirko – den bekam ich gerade noch so hin neben dem gefühlt 34. “chek-mal-lieber-ob-die-Ringe-noch-in-der-Tasche-sind”-Griff der letzten 5 Minuten – zeigte ihn auch sichtlich gerührt. Was auf jeden Fall hängen blieb, war die Standesbeamtin, die meiner Ansicht nach eine ziemlich gute Rede hielt und auch eine sehr angenehme Art hatte durch die Trauung zu führen. Was sie sagte war auch treffend und kam herzlich und feierlich rüber. Hin und wieder zeigte ein Blick in die Gäste, dass die Idee der beiden mit den Taschentüchern jetzt nicht die schlechteste war – auch ein gutes Zeichen. Irgendwann wurde ich um die Ringe gebeten und tat mein Bestes, diese möglichst feierlich auf dem Schälchen zu platzieren. Auch der offizielle Teil der Trauung wurde meiner Meinung nach gut gestaltet durch die Standesbeamtin und auch klar abgegrenzt, indem sie ihn als eben solchen ankündigte und nicht den “behördlichen” Sprech mit dem allgemeinen Text mischte oder ihn sogar über diesen stellte (alles schon gesehen). Es folgte ein ziemlich ergreifendes live-Ständchen an das nun frisch gebackene Ehepaar, was nochmal einigen der Anwesenden die Tränen in die Augen trieb und es wurden dann ohne Hektik und unter Aufsicht der Standesbeamtin feierlich die Ringe getauscht. Abschließend ließ man die “Ausmarschmusik” erklingen und die beiden schritten gemein- und langsam durch die nun geöffnete Seitentür aus dem Saal. Der Clou dabei: Sie gingen direkt auf das Meer zu, da die Promenade direkt vor dieser Tür lag.

Puhhh, ja, das war schon recht berührend das Ganze. Ich kenne die beiden ja schon etliche Jahre und war auch im Studium bei ihrer Kennenlernphase zugegen. Damals, als wir alle zusammen in meiner WG zu einem Koch- und Spieleabend zusammen saßen – da hätte man das hier noch nicht für möglich gehalten. Man dachte nicht im entferntesten daran. Aber jetzt, nun, jetzt erinnert man sich halt eben an diesen Abend zurück und ist wirklich, wirklich baff davon, wohin dieser für uns andere an sich unscheinbare Abend (wir hatten davon soooo viele) am Ende geführt hat; was sich daraus entwickelt hat. Diese Mischung aus Staunen, großer Freude für die beiden und Erleichterung, dass alles rings um die Zeremonie doch ziemlich gut geklappt hat, nahmen wir nun mit nach draußen auf die Promenade. Kati und ich reihten uns hinter der engsten Familie ein und gratulierten ihnen nochmal herzlich. Nun hatten wir erst einmal ein paar Minuten Zeit zum Luft holen, bevor wir und unser Aktivismus wieder gefragt waren. Ich setzte mich ein wenig ab, schnaufte durch und rauchte erst einmal eine. Die Gratulanten füllten nach und nach den Vorplatz und es wurde lebendiger auf der Promenade. Wir fanden jeweils ein paar Minuten um mit angereisten Freunden aus alten Zeiten ein Schwätzchen zu halten – etwas, wofür an diesem Tag als Trauzeuge mit den Verpflichtungen und dem ganzen Orgakram auch am Nachmittag und Abend generell zu wenig Zeit blieb im Nachhinein, aber da man sich ja ohnehin noch regelmäßig sieht, hoffe ich, dass sich das in den nächsten Wochen und Monaten gediegen wieder ausgleichen lässt.

Als sie Gratulanten alle durch waren, streuten wir als ersten Programmpunkt das obligatorische Bettlaken ein, wobei sich Caro in geradezu berserkerhafter Weise beim Ausschneiden des Herzes (in welches wir ein Schattenbild der beiden eingenäht hatten) hervor tat und dem armen Mirko schlicht und ergreifend keine Chance ließ auch nur ein Viertel des Herzens aus zu schneiden. War natürlich ein Brüller für alle Anwesenden. Zwinkerndes Smiley Wir warteten dann noch den offiziellen Toast ab. Ich für meinen Teil griff – wohl für niemanden überraschend – zum O-Saft statt zum Sekt und nahm im Anschluss mit Mirko und Jörg dann lieber noch einen anständigen Schluck aus dem Flachmann. Da war dann aber schon wieder Zeit kurz zu verschwinden. Ich schnappte mir die Plastiktüte und eilte mit Jörg und Marcel zum Käfermann, an dessen Gefährt wir nun tätig werden mussten. Der Plan war, dass das Brautpaar in diesem liebevoll restaurierten VW Käfer den folgenden Autocorso durch Boltenhagen anführen sollte. Dazu waren aber noch ein rustikales Holzbrettchen (“Just Married!”) und ein paar Büchsen zur akustischen Untermalung anzubringen. Wir zurrten beides am Käfer fest, wobei der überraschend entspannte Eigentümer uns unsere Sorgen ob des paar Regentropfen die fielen nehmen konnte, welche das offene Verdeck und somit zumindest das Schild sabotiert hätten (“Das zieht weg…”). Wir konnten sodann beruhigt zum Sektempfang zurück kehren, wo seit der Bettlakenaktion eigentlich immer irgend jemand für Seifenblasennachschub in der Luft sorgte. Das war dann also auch auf gegangen. Ich packte noch schnell den ganzen Krempel zusammen, den wir angeschleppt hatten und kümmerte mich auch um die Sachen des Bräutigams und  - janz wichtig: iPad und CDs. Als ich das Trauzimmer verließ um das alles zum Igor zu schleppen, da sah ich noch ein paar von uns mit CDs herum hantieren, die auf dem Trautisch lagen. Ich maß dem aber keine weitere Bedeutung bei. Viel spannender war die Frage, ob denn auch die von uns organisierten und verteilten Bändchen (-> ihr erinnert euch, das Bändchen-Drama) ordnungsgemäß ihren Weg an die Rückspiegel der PKWs der Gäste fanden.

Als wir uns so weit alle organisiert und vom Parkplatz kommend am Straßenrand für den Autocorso eingeordnet hatten (btw: Bändchen wurden vorbildlich genutzt), ließen wir nun das Brautpaar an uns allen vorbei ziehen und ordneten uns laut hupend hinter ihnen ein. An dieser Stelle sei nochmal auf das klappernde Dosengebilde hin gewiesen. Einfach 2 Wochen lang Dosenravioli in sich hinein schaufeln und das Leergut zusammenzwirbeln, das kann jeder! Wenn ich so was basteln soll, dann tue ich das natürlich “like a boss”! Und so fanden zu gleichen Teilen Standarddosen und gesammelte Blechdosen von feinstem schottischen Whisky ihren Weg an dieses Gebilde. Das hatte auch optisch noch einen gewissen Vorteil zum gülden geriffelten Standardlook dieser Gebilde, für die mir kein sinnvoller Name einfällt. Wir fuhren also mit knapp 30 Sachen durch Boltenhagen, verbreiteten einen Heidenlärm und – Seifenblasen. Ich weiß nicht mehr, wer damit angefangen hat, aber irgendwann hielten alle Beifahrer ihre Seifenblasenstöpsel aus dem Fenster, sodass die Dinger um unseren Corso herum wirbelten. Ja, das war stimmungsmäßig schon ganz weit vorn. Die Sonne war mittlerweile auch wieder draußen. Nach einigen Minuten kam uns dann plötzlich eine der Dosen entgegen gekullert… was ich überrascht mit “guck, da kommt der Smokehead” kommentierte. Ich glaube, die MsPittili war ziemlich überrascht, dass ich kullernde Whiskydosen im Vorbeifahren und während ich mich aufs Hupen konzentrieren musste immer noch zweifelsfrei identifizieren konnte. Am Ende überlebte die Fahrt im Übrigen nur eine der Whiskydosen – es war erwartungsgemäß auch der beste der Whiskys. Islay steht halt für Qualität.

6tag_150614-142900

Wir kamen alle wieder am Ferienhaus an und während das Brautpaar noch eine extra Runde drehte bereiteten wir für ihren Empfang dann schon die Luftballons vor, welche Mirkos Schwester und Mutter organisiert hatten (ungefähr hier erinnerte ich mich dann auch wieder der Fotofunktion meines Handys).

ballons 

Nach einer kleinen Widmung ließen wir diese dann alle in den nachmittäglichen Himmel steigen, was mit dem leicht wolkigen Himmel ein sehr schönes Bild abgab. Ihr werdet nicht glauben, was es in diesem Land für eine Staatsaffäre ist, ein paar Ballons steigen zu lassen. In Internetforen werden Luftfahrtgesetze und Verbote gepostet, dass es einen graust. Mehr als 30 Meter Höhe sollen genehmigungspflichtig sein und so weiter. Nachdem uns der Plan alle Ballons an eine 30 Meter Leine zu binden und wieder ein zu holen dann aber zu dämlich war, sagten wir uns einfach: “….” (<- ihr wisst, was da rein kommt, ich will das hier nur nicht schreiben Zwinkerndes Smiley) und beschlossen, es einfach zu machen. Gleiches galt dann auch für den letzten Programmpunkt des Abends. Als das dann absolviert und die Gästeschar kollektiv anwesend war, kam das nächste Highlight.

Das Brautpaar schritt zum Anschneiden der Hochzeitstorte. Begleitet vom üblichen “wer hat die Hand oben” – Gerangel wurde ein mordsleckerer Kuchen angeschnitten und gereicht. Dazu natürlich noch der eine oder andere Kahvi, den auch wir Trauzeugen und die jeweiligen Begleitungen, die uns an diesem Tag dankenswerter Weise tatkräftig (unter)stützten, nur zu gern als kleine Ruhepause nutzten. Zwischendrin verteilten wir noch die Namensschilder, was aber relativ unkompliziert vonstatten ging unterm Strich. Das Wetter war mittlerweile so richtig bombig, die Temperaturen nach der Hitze der voran gegangenen Tage mit zirka 25 Grad perfekt und es wehte ein angenehmer Seewind und so konnten zu diesem Zeitpunkt wohl alle erst einmal ein wenig abschalten, durch pusten und einfach nur genießen, dass sie bei dieser schon bis hier wunderbaren Hochzeit an diesem traumhaft schönen Fleckchen Erde verweilen durften.

6tag_140614-073918

Man kam beim Kahvi zusammen, quatschte ein wenig mit dem einen oder anderen. Ja, man traf auch Leute wieder, die man vom JGA kannte, allerdings bis dahin nur mal kurz aus dem Augenwinkel entdeckt hatte. Es war zu diesem Zeitpunkt einfach eine enorm relaxte Atmosphäre im Garten und auch wenn es von außen mit all den weißen Sonnensegeln und Strandkörben aussah wie aus der Raffaello-Werbung, so war es doch um Längen besser als so ein versnobtes Gartenfest im Werbefernsehen mit seinen Kokos-Murmeln. Der Kahvi floss, der Kuchen schmeckte. Irgendwann hieß es für uns Trauzeugen dann aber auch wieder an den nächsten Programmpunkt zu denken, der aber zunächst  kurzfristig verschoben werden musste, als wir für ein Fotoshooting mit dem Brautpaar entführt wurden. Aber auch das stellte am Ende kein wirkliches Problem dar – eher im Gegenteil.

Wir strebten so langsam aber sicher dem Abendbrot entgegen, während der Gitarrist fleißig in die Saiten griff und einen ebenso relaxten wie angenehm unaufdringlichen Hintergrundsound lieferte. Als sich dann alle im Zelt versammelten um der offiziellen Eröffnung des Essens sowie der abendlichen Feier bei zu wohnen, instruierten wir den DJ, welcher den Gitarrenmann mittlerweile abgelöst hatte, noch kurz über den bereits erwähnten Programmpunkt – benötigten wir doch seine Technik. Als alle saßen wurde das Abendessen somit von einem Klarinettenständchen für das Brautpaar eingeläutet. Im Grunde genommen war das wohl auch der bessere Platz als am Nachmittag – hier saßen alle beisammen und hatten Zeit und Muse zu zuhören. Auch wenn wir das aus unerfindlichen Gründen so nicht auf dem Schirm hatten, so kam uns dann im Endeffekt dann doch der Zufall zu Hilfe was das anbelangt. Hernach standen die traditionellen Reden des Brautpaares sowie, unterbrochen von der Suppe, der jeweiligen Eltern an. Ein Punkt, der sich inhaltlich und zeitlich auch sehr, sehr positiv gestaltete. Am Ende standen drei wirklich schöne Reden, die jeweils ihren eigenen Charme hatten und auch bei der Zuhörerschaft keine Langeweile aufkommen ließen.

Wir als Trauzeugen waren in unseren Recherchen eher so semi-erfolgreich. Wir fanden Quellen, in denen es “verlangt” wurde, daß die Trauzeugen ebenfalls eine Rede hielten, aber auch solche, die davon dringend abrieten, da das “traditionell Unglück bringen” würde. Da wir (auch aus Eigennutz – das sei zugegeben Zwinkerndes Smiley) die Wartezeit zum Grillbuffet nicht unnötig hinaus zögern wollten und auch die Meinung der beiden Protagonisten zu einem drohenden Vortragsszenario kannten, wählten wir einen Mittelweg. Dieser sah so aus, daß wir keine Rede einplanten, aber dennoch jeweils ein paar Sätze vorbereiteten, falls wir durch Forderungen der Gäste zu einer Rede genötigt werden würden. Funktionierte super, denn letzteres geschah nicht! Zwinkerndes Smiley 

Was wiederum zur Folge hatte, daß besagtes Grillbuffet unverzüglich zum Sturme frei gegeben war.

6tag_140614-201808

Aus Trauzeugensicht war dies der Punkt, wo wir eigentlich die größten Unwägbarkeiten im planbaren Ablauf überstanden hatten. Es kamen im Grunde genommen noch 2 Programmpunkte – die zu diesem Zeitpunkt beide auch noch auf der Kippe standen. Die Kartenaktion sowie eine Collage der beiden, die liefen ohnehin ohne unser Zutun an diesem Abend. Gleich mehr dazu. Jedenfalls gab es nun erst einmal Gelegenheit sich zu stärken (s.o.) und sich auch ein wenig der liquiden Synapsenmassage zu widmen. Da ich den servierten Hugo gern an die MsPittili abtrat, switchte ich also zunächst einmal zu Wein, abgerundet von einem

6tag_140614-175851

… Bier. Auch beim Abendbrot zeigte sich mal wieder, was das für eine großartige Location war. Durch das Grillbuffet vor dem Zelt und den dort postierten Loungemöbeln sowie dem Buffet im Inneren des Zeltes wirkte alles wieder recht lebendig und man kam wieder hier und da ins Gespräch während man seinen Teller wieder gemächlich in Richtung des Tisches schleppte.

Der Abend lief – ebenso wie der Nachmittag – gut und so schmauste, klönte und trank man sich unbemerkt dem entgegen, was wohl den meisten Brautpaaren das größte Kopfzerbrechen bereitet im Vorfeld: Dem Eröffnungstanz. Die beiden haben sich – wie wohl die meisten – mit professionellen Tanzstunden darauf vorbereitet (logisch, denn wie heiß es so schön: “Ein Klempner hat noch keinem den Rumba gelehrt"!). Der Versuch zu bestreiten, daß man die professionelle Vorbereitung auch sah, war vergeblich – denn was die beiden da auf den Parkettboden zauberten, ging weit über das hinaus, was der Rest von uns Untrainierten so zu leisten im Stande war. Sehr schön war auch hier die Kulisse mit dem im Hintergrund über der Ostsee so langsam hereinbrechenden Abendrot als Hintergrund.

dance

Gebannt folgte wir dem Tanz und die beiden ernteten auch den verdienten Applaus. Zunächst wurden die Eltern natürlich noch mit zum Tanz gebeten, bevor dann die Tanzfläche für die Allgemeinheit frei gegeben wurde. An diesem Punkt könnte man allgemein ein gewisses Zögern der Anwesenden erwarten, zumal sich ja keiner im gleichen Maß wie das Brautpaar auf ein Tänzchen vorbereitet haben dürfte. An diesem Abend allerdings war das ein wenig anders. Ich für meinen Teil wurde schneller als mir lieb war zum Mittanzen genötigt, indem ich von Jule praktisch dazu gezwungen wurde die Tanzfläche zu betreten. Auch wenn ich keinen blassen Schimmer hatte, was meine Füße da eigentlich gerade taten, war es dann doch eine ziemlich schöne Angelegenheit mit ihr da ein paar Minuten zu eher klassischen Musiken über die Tanzfläche zu schwofen. Da wir dem Hashtag gerecht werden mußten, entstand dabei auch folgendes Tanzselfie:

Tanzselfie

Von nun an lief der Abend quasi auf Autopilot – wir wußten halt nur noch nicht genau wohin. Die Herausforderung – Achtung: Trauzeugenmodus springt wieder an – für uns war, daß wir wußten, daß Spiele eher nicht gewollt sind, andererseits aber auch wieder zumindest eines der unverfänglichen Sorte einbauen wollten, insbesondere falls sich an diesem Abend noch stimmungsmäßige Längen ergeben sollten. So hatten wir zwar eines vorbereitet, beschlossen dann aber, die nächsten 2-3 Stunden abzuwarten, wie sich die Party so entwickelt. Sollte sie laufen, dann würden wir alles tun, ihr aber sicherlich nicht mit einem Spielchen den Schwung nehmen.

Wir hatten also nun erst einmal “frei” und ich tat das, was mir von Jule heute noch “vorgehalten” wird: Meinen recherchierten Trauzeugenaufgaben nachkommen; also in gewisser Weise… irgendwie. Wie gesagt, ich hatte mich ja informiert und einige Dinge. Vieles war eher schwammig definiert, allerdings war sich die Fachliteratur in einer Hinsicht dann doch einig: Als Trauzeuge war man auch dafür verantwortlich die Feier ein wenig in Gang zu halten. Alleine diese vorherige Recherche hat meine bessere Hälfte schon massiv amüsiert habe ich den Eindruck. Warum auch immer! Zwinkerndes Smiley Vom Wohlfühlfaktor her kam mir daher der Plan des Bräutigams über die Gestaltung des gemeinsamen abendlichen Outfits auch ziemlich entgegen. Nicht lange nach dem Eröffnungstanz setzten wir uns beide recht unbemerkt von den Gästen ins Ferienhaus ab und tauschten den feinen Zwirn des Tages gegen jeweils ein feierlich ausgerichtetes Kilt – Outfit ein. Als wir uns dann so aufgehübscht wieder unters Volk mischten, dauerte es selbstverständlich nicht lange, bis die ersten “habt ihr was drunter” Kommentare fielen, die allerdings auch recht fix aufhörten. (Allen, die hier jetzt nach Fotos verlangen sei mitgeteilt: Ich habe davon schlicht und ergreifend keine – Ätsch!)

Nachdem wir so beim Photo-Booth vorbei schaut und das eine oder andere Bildchen fabriziert hatten, war die logische Folge, daß wir uns erst einmal mit dem passenden Getränk versorgen mußten. Wir steuerten also die Bar an und ließen uns einen guten Schluck vom extra für diesen Anlaß zusammen geblendeten Hochzeitswhisky zu genehmigen.

wedding dram

Dank dem GVH befinde ich mich in der glücklichen Lage auch noch ein Fläschchen dieses Stöffchens hier in meiner Whiskybar stehen zu haben… sonst wäre das mit dem Foto auch schwer geworden. Zwinkerndes Smiley Wir stießen also an und eröffneten somit unbewußt auch den Run auf die Whiskys. Da Mirko sie quasi zusätzlich zum “normalen” Barbestand erstanden hatte, waren sie zunächst erst recht versteckt unter den Tresen gewandert. Das versetzte uns in die glückliche Lage, die Flasche auch öffnen zu können obwohl der Abend schon ne Weile lief. So ausgestattet fiel es nun auch wesentlich leichter den Weg auf die Tanzfläche wieder zu finden und sich beim einen oder anderen Liedchen dort motorisch einzubringen. Natürlich blieb es nicht bei diesem einen Whisky, viel mehr befand sich von da an am ganzen Abend die ganze Nacht lang immer ein Gläschen mit einem dieser göttlichen Tropfen in meiner Hand. Zwischendrin mal ein oder zwei Gläser Wasser – passt. Anfangs wurde die Whiskyflasche von der Barfrau nach dem Einschenken noch wieder unterm Tresen verstaut, als dann die Nachfrage stieg, tja, da kam dann irgendwann auch der Moment, wo sie sich diesen Handgriff sparte – ich glaube mich zu erinnern, daß das praktisch beim Öffnen des Laphroaig Quarter Cask passierte.

Aber auch unabhängig von unserem Schottentrunk nahm die Party richtig Fahrt auf. Immer öfter fand ich mich auf der Tanzfläche wieder, zumal nun auch mal AC/DC, Queen oder andere Rocker eingestreut wurden. Aber um das gleich mal klar zu stellen: Ich war an diesem Abend nicht wählerisch was die Musik angeht – und bereue NICHTS. Das kulminierte – was mir wiederum von Jule süffisant vorgehalten wird – in Tanzaktivitäten zu “Komm hol’ das Lasso raus”! Fast jeder ließ sich irgend wann mal auf der Tanzfläche blicken und es war einfach nur ein riesen Spaß dabei zu sein. Gemeinsam mir dem Brautpaar, Kati und Jörg sowie Marcel und Karalene fanden sich die Jule und ich irgendwie immer im Kern der Party (oder an der Bar) wieder. Dazu kam noch, der Moment, wo Kati und ich uns an der Bar trafen. Die zu diesem Zeitpunkt wirklich bombig laufende Party nahm uns die Entscheidung das Spiel betreffend ab. Mit frischem Whisky stießen wir dann auf den Abend an und darauf, daß wir das Ding dann trotz aller Zweifel im Vorfeld doch irgendwie gewuppt bekommen haben. Kurz darauf machten wir mit dem Brautpaar noch den Hochzeitswhisky feierlich alle und stürzten uns wieder auf die Tanzfläche. Das muß kurz nach dem Brautstrauß-Wurf gewesen sein, der infamer Weise an mit komplett vorbei ging. Ich verpasste ihn am Grillbuffet bzw. beim Verzehr des Erlegten am Tisch. Stärkung war auch angebracht bei dem ganzen Getanze. Insbesondere der “Tanz” mit dem GVH zu den “Verteidigern des Blödsinns” war schon kraftraubend – aber ein RIESENSPAß! Smiley Der Abend wurde immer besser und hörte damit auch nicht auf bis er vorbei war.

Irgendwann fing dann sogar die Jule an mir den Whisky weg zu trinken – den Laphi, den, den sie bis dato noch nicht einmal riechen konnte. Die Uhr tickte Mitternacht entgegen und ich mußte mich mal kurzzeitig aus der tanzenden, feiernden Atmosphäre verabschieden. Gemeinsam mit Marcel stand nun der letzt geplante Punkt an – ein Feuerwerk. Arbeitsteilig stellte Marcel das Feuerwerk auf während ich die ganze Meute vor das Zelt bat. Wir verständigten uns über ein Walkie-Talkie, was es mir am Ende ermöglichte, mir so ne Art nerdigen Kindheitstraum zu erfüllen. Auf der Mauer stehend durfte ich durch besagtes Walkie-Talkie die Parole “Feuer frei!” ausgeben. Zwinkerndes Smiley

Damit hatten wir nun wirklich freie Bahn zum Feiern, was in der Folge dazu führte, daß wir uns nach einer Stärkung an der Eisbombe, welche die beiden als Mitternächtliches Highlight geordert hatten, wieder dem Feiern verschrieben. Es war ein Fest, herrlich! Ich übertreibe jetzt ausdrücklich nicht, wenn ich feststelle, daß ich seit der Uni auf keiner Party mehr war, die auch nur annähernd an diesen Abend heran reichte – und auch da waren die Parties, die auf Sichtweite heran kamen sehr rar.

6tag_150614-001039

Der Whisky wurde weiter malträtiert und der Spaß nahm kein Ende. Das Zelt leerte sich zwar langsam ein wenig, aber so richtig bemerkenswert war das für diese Uhrzeit irgendwie auch nicht. Hin und wieder suchten wir uns ein wenig Abkühlung draußen vorm Zelt, wo mittlerweile eine erfrischende Brise vom Meer herauf wehte. Da standen oder saßen wir dann auf bzw. an der Mauer, genossen einen Schluck Whisky (oder auch zwei oder drei…) und später dann auch mal eine gepflegte “Romeo y Julieta”. Eine großartige Feier, die zudem kein Ende nehmen wollte. Zu später Stunde wurden dem DJ von Jörg dann dankenswerter Weise auch noch Pearl Jam und einige andere Songs zu gewichtelt, die dieser dann auch mehr oder weniger freiwillig in sein Programm einbaute. Gerade gegen drei Uhr, als er mehrmals (vergeblich) versuchte so etwas wie einen “Rausschmeißer” aufzulegen, da wuchs sein Widerstand gegen Musikwünsche dann doch merklich. Allerdings hatte er da kaum eine Chance, wir gingen ihm einfach abwechselnd auf den Keks. Irgendwann verschwand die akustische Untermalung dann aber tatsächlich, wodurch wir uns aber nicht aufhalten ließen. So lange die Bar noch besetzt war und die aufgehende Sonne draußen das Areal wieder stimmungsvoll illuminierte, war im Grunde genommen alles gut.

morning

Wir feierten einfach draußen weiter. Dabei machten wir uns auch einen Spaß draus, mal die Anwesenden nach den WM-Ergebnissen des Abends zu fragen. Mit Italien vs. England hatte ja eine durchaus bedeutsame Begegnung stattgefunden, deren Ergebnis uns aber keiner sagen konnte. Trotz Smartphones! Es war einfach niemandem – uns eingeschlossen – in den Sinn gekommen, die Ausgänge der drei Spiele mal eben nachzuschauen. Ein Qualitätsmerkmal! Nu, da  der Tag herein brach, war es plötzlich wieder hell genug um den verloren geglaubten Ball wieder zu entdecken. Kurz: Wir entdeckten ihn auch wieder; was 4:16 Uhr dann zu folgender Party-Ausklang-Beschäftigung führte:

6tag_150614-041620 

Ja – spätestens damit war die Party dann bestenfalls noch mit “legendär” adäquat zu beschreiben. 5 Uhr, als die letzten Gläser geleert, die letzten Zigarren geraucht und der letzte Ball versenkt war, ging es für uns alle dann doch noch zurück ins Ferienhaus. Wir waren – natürlich – die letzten, die die Party verließen. Ein wenig wehleidig schaute man schon auf das Zelt zurück – solche Nächte sollten definitiv länger sein!

Nach gerade einmal 4 Stunden schlafähnlichem Zustand klingelte schon wieder der Wecker und wir quälten uns mehr oder weniger ins Bad bevor wir leidlich erfrischt aber unterm Strich in überraschend guter Verfassung aus dem Ferienhaus in den Garten fielen. Gemeinsames Katerfrühstück war angesagt und wider Erwarten waren die meisten der Gäste des Vorabends auch da. Ich schüttete erst einmal ein halbes Dutzend Tassen Kahvi in mich hinein bevor ich mich den Wurstsemmeln zuwandte.

6tag_150614-104129

Alles in allem war das dann nochmal ein richtig toller Abschluß, dieses gemeinsame Katerfrühstück. Den Rest des Tages jedenfalls, den verbrachten wir im wesentlichen mit Chillen und – natürlich – Fußball im Garten!

So! Gefühlt war das jetzt der mit Abstand längste Blog-Eintrag den ich bisher geschrieben habe… und das muß man erst einmal schaffen! Die Hand voll Leute, die sich das bis hier hin durchgelesen hat, die hat Respekt verdient! Aber kürzer ging irgendwie nicht – unmöglich! Jetzt hier noch ein Fazit hinterher zu schießen, das ist schwer. Eigentlich ist doch alles da oben gesagt und der Blogbeitrag an sich ja nur eine Exzerpt der Hochzeit nebst anschließender Party – aus parteiischer Sicht, das gebe ich zu. Außerdem gefärbt mit Schilderungen eines Daseins als Trauzeuge. Am Ende kann er aber den Tag auch nicht wirklich transportieren, denn Hochzeit und anschließende Feier hatten einen Flow aufgenommen, da mußte man eigentlich dabei gewesen sein – adäquates Beschreiben ist da schlicht unmöglich. Bevor ich hier also am Ende des Berichtes dann doch noch ins Labern und Ausschweifen komme, sei statt dessen einfach nur gesagt: “ÄTSCH! Wir waren dabei!” Zwinkerndes Smiley 

PS: Das Schreiben des Blogs hat insgesamt über 14 Tage gedauert. Gegenlesen spare ich mir daher mal lieber… geht gerade einfach nicht. Zwinkerndes Smiley