Mittwoch, 26. Dezember 2012

ALL THOSE YESTERDAYS–Foxymorph Jahresrückblick 2012

 

Bevor es morgen in den Norden geht, wo ich die letzten Tage des Jahres gemeinsam mit MsPittili und dem engsten Freundeskreis mit Gammelei und Nichtstun verbringen werde, bin ich euch ja noch was schuldig. Wie jedes Jahr gibt es auch 2012 wieder den ureigenen Jahresrückblick. Mangels Elan und Schwung wurde er dieses Jahr in Etappen verfasst in den letzten 14 Tagen – ich hoffe, man merkt es nicht. Außerdem kommt er ein paar Tage früher als sonst, weil ich eben weg bin ab morgen, abgemeldet, unerreichbar, verschwunden… kurz: offline! (Es sei denn, der GVM kriegt das Luftinternet hin, aber selbst dann bin ich mental im Standbymodus. Zwinkerndes Smiley 

Hier also nun die Rückschau auf 12 ziemlich seltsame Monate, die am Ende wieder das formen, was gemeinhin als “Jahr” bekannt ist.

Januar

Los ging es am 1. Januar gleich mit der Machtergreifung einer Frau namens “Schlumpf” – Eveline Widmer – Schlumpf! Wo anders als in der Schweiz könnte so was möglich sein und wie anders als “turnusmäßig”? Nächstes Jahr ist dann wahrscheinlich nach einem politischen Rechtsruck Gargamel dran mit Bundespräsident spielen im Nachbarland – natürlich “turnusmäßig”. Hierzulande geht die erste Jamaika-Koalition im Saarland in die Brüche. War aber auch absehbar, eine derart lockere Kiffervereinigung funktioniert einfach nicht mit Christdemokraten. Und wenn der Guru noch auf so einen unentspannten Namen wie “Annegret Kramp-Karrenbauer” hört, dann hört der Raggae von ganz alleine auf zu spielen – mit Recht. Die Griechen sind immer noch pleite und auch noch einige Picassos aus der Nationalgalerie los. Am 13. Januar – einem Freitag – kurvt ein pomadiger Fährschiffkapitän, dem man einen Multimillionen-Dollar-Kahn unter den abgehobenen Arsch gesetzt hat, mit selbigem unbedarft am Strand entlang. Es kommt wie es kommen muß – das Boot läuft auf, kippt um und liegt immer noch da. In der Folgezeit wird der Kapitän vollkommen zu Unrecht kritisiert – was kann man denn schon dafür, wenn man auf einem sinkenden Schiff ausgerechnet so unglücklich ausrutscht, daß man blöder Weise in ein Rettungsboot fällt und sich (selbstverständlich unter Protest) retten lassen muß?! Der Arme! Schlecker säuft ebenfalls ab (im übertragenen Sinne) und fortan wird "Schlecker Frauen” zu so einer Art politischem Schlagwort für die Zurschaustellung von blindem Aktionismus – vom Erzieher bis hin zur Bundeswehrkarriere wollte man ihnen alles andrehen, was gerade en vogue war. Außerdem umsegelte eine 16jährige die Welt – was das nun genau für die Menschheit bringt sei mal dahin gestellt. Ähnlich verhält es sich wohl mit dem Ölembargo gegen den Iran, was die EU am 23. Januar verhängt. (Da werden wir die Mullahs aber mächtig unter Druck setzen, wenn wir ihnen kein Öl mehr liefern… und zu behaupten, daß sie ihre Plörre selber nicht mehr los werden nur weil die EU nix mehr will, ist ja nun auch Augenwischerei). In Kiribati interessiert das keine Sau, die wählen währenddessen Anote Tong mit 42,18% wieder zum Präsidenten – deutlich vor Tetaua Taitai und Rimeta Beniamina… vielleicht sollte diese Weltmacht dem Embargo einfach auch noch beitreten, so symbolisch.

Konzerttechnisch waren die ersten 3 1/2 Monate des Jahres ausschließlich von Beschaffungsaktivitäten geprägt – ich warne euch schon mal vor. Zusammengestellt wurde ein 1a Portfolio von Konzerterlebnissen.

Februar

Hippiehippieyeah – Bionade wird de facto liquidiert und an die Radeberger Gruppe verscherbelt. Beim Versuch sich an einen Braukessel werden die einzigen 3 Empörten gnadenlos ignoriert… ich glaube, die sitzen noch immer da. Griechenland ist übrigens immer noch pleite, stellt nun aber die Zahlung von 63.500 Renten ein, die versehentlich an Bäume, Vogelhäuser und Ziegen gezahlt wurden. Ein beauftragtes Gutachten hatte die Regierung darauf hin gewiesen, daß dies “unüblich” sei. Passend zur sozialen schlägt in Europa auch die echte Kälte zu und frostet uns alle mal so richtig durch. Ich fand es super – war aber auch einer der wenigen. Königin Liesbeth startet das Jahr mit einem Diamantenem Thronjubiläum – es sollte noch einiges auf sie zukommen in 2012. Dieses Schicksal teilte sie mit Christian Wuff… nee, Wulff (also das mit dem “auf sie zukommen”, von Thronjubiläen hat unser Kurzzeitpräsi bestenfalls mal was in ‘ner Schnulli-Mail gelesen). Wulff macht das Plätzchen an der Sonne frei und wird – wenn man seiner Frau glauben darf – mit einem entwürdigenden Almosen namens “Ehrensold” abgespeist, von dem keine vernünftige Glamourqueen auch nur halbwegs existieren kann. Tja, und sowas im reichen Deutschland… *tse*! Während dessen endet in Lace Placid die 58. Bob-Weltmeisterschaft und mit Wang Shu erhält erstmals ein Chinese den Pritzker-Preis – beides bleibt zu Recht ohne nennenswertes Medienecho. Ach ja, wir haben mal wieder einen 29. Februar – kommt ja auch nicht alle Tage vor.

März

Wladimir Putin wird vollkommen überraschend und wie aus heiterem Himmel neuer Präsident Russlands. Mit 63,60% der Stimmen bleibt er aber ungefähr 54% hinter den Ergebnissen einiger seiner Amtsvorgänger zurück. In Deutschland wird die zugegebener Maßen recht mickrige Lücke die Wulff hinterließ, mit Joachim Gauck wieder aufgefüllt – wie dafür geschaffen der Mann. Nachdem Mutti ja bereits ein Pfarrerssprößling ist, vollendet der Pfaffe somit endgültig die Transformation Deutschlands in einen Gottesstaat – die verbleibenden arabischen Machthaber, Diktatoren und Regime übertreffen sich hernach mit Anfragen nach Praktika. Und Griechenland? Vereinbart mit privaten Gläubigern einen Schuldenerlass in Höhe von 100 Mrd. Euro, ist danach aber trotzdem pleiter als jemals zuvor.

April

Kleines Jubiläum: Ein Ägypter ist laut WHO der weltweit 600. Mensch, der an der Vogelgrippe erkrankte. Zur Aufmunterung gibts nen Lebensvorrat Hühnerbrühe und die Aktienmehrheit an einer ostpolnischen Gänsemastfarm. Die westlichen Revolverblätter  vom Schlage der BILD nutzen diese unfassbar hohe Zahl dazu ihre Einwohner wieder einmal in Richtung gefühlter Apokalypse zu desinformieren. Günther Grass schreibt zur Abwechslung mal ein Gedicht und bekommt dafür ordentlich die Blechtrommel versohlt. Norwegen eröffnet seinen Prozess gegen diesen furchtbaren Massenmörder und der Europäische Gerichtshof stellt fest, daß das deutsche Inzestverbot keinen Verstoß gegen den Schutz des Familienlebens darstellt. Bloß gut, daß wie diesen Gerichtshof haben, der uns solche komplexen und schwer durchschaubaren Zusammenhänge erklärt… oder anders: Welcher inzestuöse Hinterwäldlermutant mit seinen Zwillingseltern reicht denn dagegen Klage ein?! I don’t want to live on this planet aymore! Innenpolitisch läuft die GEMA der GEZ so langsam den Rang als unsympathischste Raffzahnvereinigung ab und verbietet youtube Musikvideos zu verbreiten und kündigt ein neues Gebührenmodell an um den von langer Hand geplanten Geldspeicherbau auf dem Obersalzberg zu finanzieren (hab ich mal irgendwo gehört…). Beim Franzmann nebenan wird Grinsezwerg durch den ÖPNV-Francois ersetzt, der Staatsbesuche gerne mal mit der Bahn absolviert – für Angela Merkel angesichts der Zuverlässigkeit der Deutschen Bahn ein komplett ungeeignetes Modell. Außerdem sickert durch, daß die Asiatische Tigermücke etwa 2030-2050 in Europa perfekte Lebensbedingungen vorfinden wird (dank Klimawandel) – schön für die Tigermücke, schlecht für uns. Aber bevor ich mir wegen Denguefieber und Chikungunyafieber Sorgen machen, will ich diesen Propellerterroristen erst mal hier sehen. Griechenland ist übrigens weiterhin pleite und die FDP verabschiedet in Karlsruhe ein neues Grundsatzprogramm – während sich die Bevölkerung schon seit geraumer Zeit von der FDP verabschiedet.

Und sonst so? Naja, am 26. April startete ich mit der kleinen Schwester offiziell ins Konzertjahr. Ohne Chance zur Gegenwehr wurde sie gezwungen finnischen Humppa zu genießen. Viva Eläkeläiset! Ein “formidabler Start ins Konzertjahr”, ein “Auftakt nach Maß” oder schlicht und ergreifend ein riesen Spaß!

Mai

In der Ukraine sperren sie ein Zopffrau ein und alle ningeln, sogar die EU. Egal ob man es hätte früher wissen können, daß das da keine Basisdemokratie ist, der Moment, in dem man eine Medienfigur wegfängt, der ist dann doch zu viel. In der Folge überschlagen sich die ewig Entsetzten und die Liga der Weltverbesserer mit Boykottaufrufen. Die besonders Übereifrigen wollen sogar (mal wieder) ein Fußballturnier absagen – am Ende siegte dann doch der gesunde Menschenverstand, sorry “Emma”! Während dessen löst im Nachbarland ein Mensch namens Hollande Angies liebsten Grinsegnom als Chef ab, was auch der Mutti nicht so wirklich gut gefällt. Frustriert sägt sie den Röntgen Nobbi ab und installiert Peter Altmeier als Umwalzminister. Im Iran wird während dessen die Nutzung ausländischer Internetanbieter verboten und eine Fatwa gegen einen deutschen Rapper verhängt – wahrscheinlich war sein youtube-Video Schuld. Am anderen Ende des religiösen Spektrums stürzt der Kammerdiener des Papstes selbigen in eine Spionageaffäre mit dem bezeichnenden Namen “Vatileaks” und wird quasi “geröttgend”. Kurz vor der Europameisterschaft kocht in Italien außerdem mal wieder ein Bestechungsskandal hoch – man befürchtet schon einen erneuten Titelgewinn. Ansonsten gewinnt Schweden mal wieder den Grand Prix, auch wenn die Sängerin nervig und das Lied Bullshit sind – aber den Schweden gönnt man es.

Musikalisch nahm das Jahr jetzt so richtig Fahrt auf. Am Tag der Arbeit zunächst noch mit dem GVH nach Leipzig gepilgert um dort die großartigen Nightwish auf ihrer “Imaginaerum – World Tour” zu erleben. Ein einzigartiges Album in wirklicher Weltklassemanier auf die Bühne gebracht – geiles Konzert! Am Ende des Monats gabs es dann schließlich die ultimative Konzerttroika, jedenfalls außerhalb dessen, was im Juli noch anstand und was eh außer Konkurrenz lief. Der Startschuß fiel am 27.05.2012 mit den Ärzten in der Arena Chemnitz. Ein toller Abend und endlich Die Ärzte live erlebt!!! Quasi direkt aus dem Innenraum der Arena schwang ich mich dann in den Igor und legte mit der kleinen Schwester ein paar Tage Urlaub in der alten Heimat ein. Dort besuchten wir das bislang größte und von der Kulisse her überwältigendste Konzert unserer bisherigen Konzertgängerkarriere – Bruce Springsteen im Olympiastadion zu Berlin. Weil wir einmal da waren, nahmen wir am Tag darauf noch die frisch wiedervereinigten Soundgarden in der Alten Zitadelle Spandau am 31.05.2012 mit. 3 Konzerte von bisher noch nicht erlebten Bands (muss man bei meiner Konzertfrequenz ja auch erst einmal schaffen) und mit dem Boss als unangefochtenes Highlight! Lang lebe der Mai!!

Juni

Schlecker kaputt! Nun aber so wirklich richtig und endgültig. Außerdem beginnt die Fußball Ozenaienmeisterschaft auf den Salomonen. Der geneigte Fan kann sich so schon einmal warm jubeln für das Europaturnier in Langfingrien und Diktatoristan. Medial macht eine Lieferung von U-Booten an Israel heftig Wind hierzulande – unverständlich, denn die Ausrüstung der Dinger mit atomaren Marschflugkörpern geschah doch nur aus humanitären Gründen… glaube ich. Außerdem sind es gute Zeiten für die Solarenergie. Nicht nur, daß das erste Solarboot die Welt umrundet, nein, auch der erste Interkontinentalflug eines Solarflugzeuges gelingt. In Zukunft bringen die Amis ihre “Freiheit” vermutlich auch mit abgasfreien Sonnenbombern. Ansonsten wird die EM endlich angestoßen und – oh Wunder – ferngebliebene und boykottierende EU-Kommissare vermisst kein Mensch. Sehr effektiv also. Helsinki erweist sich 2012 als gutes Pflaster für Deutsche. Der Gewinn des Zehnkapftitels durch Pascal Behrenbruch bei der Leichtathletik EM in der finnischen Kapitale wird aber trotz 41jähriger Wartezeit nur eine Randnotiz bleiben… zu unbedeutend einfach.

Juli

Los gehts gleich mit nem Hattrick. Hatten Balotelli und seine azurblauen Ballschänderluigis im Halbfinale noch dieses bundesdeutsche Charismatenkonglomerat von Jogi weggefrühstückt, so bekommen sie von den Spaniern nun aber ordentlich die Hucke voll. 4:0 heißt es am Ende. 2014 bringt vielleicht mal jemand ein wenig Abwechslung rein in die internationalen Titelvergaben. In den USA gibts mal wieder einen Amoklauf, diesmal in einem Kino bei der Premiere des allgemein heiß erwarteten Abschlußes von C. Nolans Batman-Trilogie. Es sollte leider nicht der letzte in diesem Jahr sein – aber Waffen sind schließlich auch gut, nur die, die sie zu dem benutzen, wozu sie da sind, die sind böse. Und wie hält man die aus? Mit noch mehr Waffen – mit guten Waffen natürlich… Friedenswaffen die nur ein bisschen töten. England überrascht derweil mit einer sehr, sehr gelungenen Eröffnungszeremonie der olympischen Spiele. Irgendwo zwischen Mr. Bean und den Beatles sah man von PETA handverlesenes Federvieh durch ein Kulissenhobbingen watscheln.

Musikalisch war es der Monat der Monate, das Nonplusultra des Jahres! 3 Konzerte in 3 verschiedenen Ländern mit 3 verschiedenen Währungen. Drei Mal Pearl Jam!!!! Dazu der großartige Geburtstagsurlaub mit MsPittili im schönen Stockholm, der auch eines der Highlights 2012 war. Hach ja, was war das herrlich! Alles begann in Prag und führte uns direkt nach Berlin, bevor in Stockholm die Vollendung wartete.

August

Es gibt den ersten olympischen Dunking einer Frau zu feiern – gibt am Ende aber auch nur 2 Punkte. Auch sonst wirds sportlich im August. Vom rasenden Bolt bis hin zu den besoffenen Eskapaden deutscher Sportler auf einem Luxuskreuzer auf der Heimreise, kein Fitzelchen Olympia wird ausgelassen – nur eine muß “zurückrudern” – für den DOSB ein Fiasko, was aber eher am eigenen Tun und Unvermögen liegt. In Südkorea genauer gesagt in “Yeosu” endet die Expo 2012. Hannover ist scheinbar nicht mehr die unbekannteste aller EXPO-Städte; aber nach wie vor die Unbedeutendste. In Russland wird inzwischen die Punkband “Pussy Riot” eingeknastet. Begleitet wird das Ganze von Protesten und Solidarisierungen von Künstlern auf der ganzen Welt… der Verdacht, daß man Pussy Riot zwar nicht kennt und sie einem im Grunde genommen auch schnurzpiepegal sind, dennoch aber demonstriert, weil es gerade “chic” ist, kommt spätestens bei Madonnas Aufspringen aufs Befreiungstrittbrett auf. In München wird eine Bombe gefunden und “kontrolliert” gesprengt. “Kontrolliert” war hier ein sehr dehnbarer Begriff und das Problem Bayern hätte sich beinahe von alleine gelöst – es kokelten am Ende aber nur ein paar Häuser ab.

September

Wir waren lange nicht mehr in Griechenland um nachzusehen, wie es da aussieht… naja, immernoch pleite. Aber die EZB beschloß im September wenigstens, Anleiheaufkäufe im Euroraum auf “unbegrenzt” zu limitieren, damit sollte ich meine Wette gegen MsPittili verlieren… Schweinerei! Das hat der Draghi extra gemacht! Außerdem wurzelt das Bundesverfassungsgericht mehrere Eilanträge gegen den ESM ab. Aus der Begründung dazu wird man allerdings nicht wirklich schlau, im Subtext schwingt irgendwie mit, daß man das auch in Karlsruhe irgendwie “voll Moppelkotze” findet. Am 14. September werden zum 14. Mal die “Metal Hammer Awards” in Berlin verliehen – doppelte Salutpommesgabel, mein Freund! Im Kongo wird parallel dazu eine neue Affenart entdeckt (“Cercopithecus Iomamiensis”) entdeckt und in Weißrußland finden demokratische Parlamentswahlen statt – zumindest das mit dem Affen kann man beweisen. Auf der anderen Seite des Globus überrascht Japan mit der Hinrichtung eines Sektengurus wegen sechsfachen Mordes – mir persönlich war nicht bewußt, daß der kaiserliche Galgen noch in Betrieb ist. Für das Weltkulturerbe ist der September auch eher so medium. In Syrien, wo es ohnehin schon seit Monaten kracht, wird der Basar von Suk al-Madinaseien zerstört und in Indien machen ein paar Schatzjäger das Eingangsportal von den Ruinen von Hampi kaputt. Dresden soll froh sein, daß es den Titel los ist, sonst gäbe es vermutlich auch fürs Elbflorenz mit der groben Kelle.

Oktober

Am 3. Oktober ist bundesweit Tag der offenen Moschee. Passt irgendwie, immerhin haben wir ja mit Mutti und dem Laberpfaffen – die in München den Tag der Einheit zellebrieren – ja auch selber sowas wie ‘nen Gottesstaat am Start. Bei Trinkspielen zu Gaucks pseudoeloquenter Heißluftrede müssen bundesweit ca. 2390 Studenten in den Notaufnahmen erstversorgt werden – je “Freiheit” ein Glas Weinschorle ist bei der Frequenz des Bundespfaffen dann doch zu viel. Das Böse regt sich derweil in Form einer neues GEZ-Verordnung. In Karlsruhe drückt der geifernde Moloch noch durch, daß internetfähige PCs gebührenpflichtig sein sollen – angesichts der ab 2013 geltenden Zwangsabgabe für alle Haushalte ein Pyrrhussieg. Im schönen Stockholm werden derweil wieder fleißig die Nobelpreise vergeben und heiß diskutiert. In Bonn wird inzwischen ein 24jähriger zum jüngsten Professor Deutschlands – Gott sei Dank aber nur im Fachbereich Mathematik und nicht in einer ernst zu nehmenden Wissenschaft. Im Elfenbeinturm sitzend dürfte er in seinem Palantir wohl auch den Sprung von Felix B. aus Ö. verfolgt haben. Medial zur “neuen Mondlandung” hochgejazzt und von der allgegenwärtigen Taurinbrause gesponsert hüpfte der Kerl aus 40km Höhe und machte in den folgenden Interviews eine sehr unsympathische Figur – was sich aber keiner traute offen zuzugeben. Island modelt seine Energiequellen in Volkseigentum um, beschneidet die Vetorechte des Präsidenten, ordnet die Wahlkreise neu und fragt schon mal in Chile nach ‘ner Audienz an. Der Bundestag verabschiedet ein Gesetz, daß die Glücksspielsucht eindämmen soll. Statt mit Bargeld, setzt man sich jetzt nur noch mit Spielerkarten an den Automaten, die man vorher mit der realen Kohle aufläd; so soll man weniger ausgeben, weniger süchtig sein…  – aus meinen Mensazeiten mit der ähnlich aufmunitionierbaren Caféteriakarte weiß ich: Das ist ‘ne Scheißidee! In den USA macht Hurrikan Sandy die heiße Phase des US-Präsidentschaftswahlkampfes kaputt und zwingt die Amis sich mal mit realen Problemen zu befassen statt quietschbunte Wahlkampfparties mit Konfettiregen und All-American-Family-Inszenierungen abzuhalten. Die Medien hierzulande befeuern trotzdem weiter fleißig die Obamania und bauen Spannung auf wo gar keine mehr herrscht.

Für mich war es Zeit den Jahresurlaub anzutreten. Sommer, Sonne, Sonnenschein werden überschätzt finde ich. Die wahrhaft schönen Länder sind auch noch bei 10 Grad und Nebel reizvoll und beherbergen einen MsPittili. Und da das Land und ich auch für uns noch eine nicht zu unterschlagene Vergangenheit besitzen, ging es nach Finnland. Kein Konzert diesmal, schlicht und ergreifend Finnland. Smiley mit geffnetem Mund Der tollste Urlaub seit langem und unter der entspr. Rubrik hier auch im Blog nach zu verfolgen.

November

Barack Obama gewinnt die Präsidentschaftswahl mit einer nicht für herbeischreibbar gehaltenen Deutlichkeit. Die geheuchelte Überraschung der Medien ist mehr als halbherzig. Man sieht auch hierzulande den Eventcharakter im Vordergrund, leider. Vor lauter Freude tritt Puerto Rico per Referendum gleich als 51. Bundesstaat in die USA ein und senkt damit das Durchschnittsgewicht der Vereinigten Staaten pro Kopf um mindestens 4 Kilo… McDonalds kündigte in einer ersten Stellungnahme bereits massive Gegenmaßnahmen an. Wir bleiben in Amiland. Der CIA-Chef Petraeus wird demontiert und nimmt seinen Hut. Grund soll eine außereheliche Affäre gewesen sein, welche einem Amtsträger in den USA nicht verziehen wird. Unter diesen Vorzeichen hätte es bei uns die Schröder-Regierung nie gegeben und Horst Seehofer wäre vermutlich Vorsitzender der Grünen. Apropos Grüne: Bei der selbst angeregten Urwahl übel abgestraft entscheidet sich Claudia Roth in eine Phase enthemmten Zickens einzutreten, was ihr zumindest den Parteivorsitz rettet, nachdem die halbe Partei sie hofiert und gebauchmiezelt hat. Mit seriöser Politik hat das nichts zu tun finde ich. Eine Brandrede oder ein “LMAA”-Rücktritt wären glaubwürdiger gewesen. Kirchenmitarbeiter dürfen seit dem 20. November offiziell das, was die Roth tat, nämlich streiken. Ich sehe schon die Priester mit der Verdi-Fahne durch die Bundeshauptstadt ziehen um für das Ehegattensplitting zu demonstrieren. Der Demokratisierungsprozess in Ägypten, der vom Westen unter dem Label “Arabischer Frühling” gepusht wurde, gipfelt vollkommen unerwartet in einer auf der Scharia basierenden Verfassung und in augeweiteten Machtbefugnissen für Präsident Mursi. Die diplomatische Medienpolitik ist entsetzt, eigenständig denkende Menschen hingegen sind nicht einmal überrascht. In Ramalla wird unterdessen Jassir Arafat exhumiert – irgend etwas an seinem Tod kam der Witwe im Nachhinein nicht ganz koscher vor.

Seit Pearl Jam gabs eine etwas längere Konzertpause, die aber mit Selig im Beatpol in Dresden wieder beendet wurde. Clubtour zum neuen, erst im Februar erscheinenden Album. Band war super drauf, die Songs zündeten und es war ein rundum gelungener Abend. Selig – sind und bleiben eine ganz besondere Band. Am letzten Tag des Monats läuteten dann Motörhead in Erfurt das Space Hell Weekend 2.0 ein, was Monster Magnet am 1. Dezember, ebenfalls in Erfurt, mit einem der mitreißendsten Old-School-Konzerte die man sich vorstellen kann vollendeten.

Dezember

Alles steht im Zeichen des Weltunterganges, oder zumindest fast. Während es hierzulande sogar in der Idiotenpresse mit den 4 Buchstaben noch recht ruhig bleibt, muß der russische Katastrophenschutzminister sogar mit einer öffentlichen Ansprache sein Volk beruhigen. Angesichts der bevorstehenden Naturgewalten scheint die Wahl von “Shitstorm” zum Wort des Jahres praktisch alternativlos. Die “Forschungsstelle für Österreichisches Deutsch” (jaja, so was gibt es) will da allerdings nicht mitmischen und hält mit “Rettungsgasse” als Wort des Jahres dagegen; sehr multikulti! Inzwischen wird Peer Steinbrück offiziell zum Kanzlerkandidaten der Sozis gewählt; für die Antrittsrede verzichtete er Gerüchten zufolge auf sein Standardhonorar. Während wir uns noch langfristig auf Wahlen vorbereiten tritt in Italien mal wieder eine Regierung vorzeitig ab und Bunga-Bunga-Berlusconi erhebt sich wieder aus der politischen Versenkung um erneut an der Staatsspitze seinen Mann zu stehen. Auch wenn er nun verlobt ist – hoffentlich wählt den keiner! Trotz

Weltuntergang[3]

bleibt alles beim Alten am 21.12.2012. Ich würde zu gerne bei den ganzen Irren Mäuschen spielen, die in Frankreich auf die Ufos gewartet haben und nun wieder den ÖPNV gen Heimat nehmen müssen – vielleicht treffen sie da ja ihren neuen Präsi, der soll ja auch ein Fan vom Nahverkehr sein. Weihnachten verläuft ohne besondere Vorkommnisse und im zweistelligen Temperaturbereich… für Leute wie mich kommt das schon einem

Weltuntergang[3]

gleich; ‘nem kleinen zumindest.

So, das wars dann soweit schon wieder von 2012. 2013 steht vor der Tür und alles, was jetzt in der letzten Woche noch kommt, das ignoriere ich geflissentlich. Während das Weltgeschehen weiterhin voran schreitet, befindet sich der Chronist im Urlaub auf Rügen und chillt. In diesem Sinne: Einen guten Rutsch euch allen! Smiley

Montag, 24. Dezember 2012

MANSION ON THE HILL

(Bruce Springsteen)

Mahlzeit. Eigentlich wollte ich euch allen nur ein möglichst schönes, besinnliches und erholsames Weihnachtsfest wünschen. Laßt es such nach diesem äußerst seltsamen, ergiebigen oder auch nervigen (je nachdem) Jahr 2012 einfach mal ein paar Tage gut gehen. Ihr habt es euch alle verdient einfach mal zur Ruhe zu kommen. Das tue ich natürlich auch, aber wie das “eigentlich” schon andeutet, habe ich da noch was für euch.

Gestern verbrachte ich wieder den alljährlichen Vorweihnachtsmännerabend in Three-O-City. Natürlich blieb ich danach zu Hause und eilte heute gegen Mittag (ausschlafen sollte drin sein) wieder hinauf ins Weihnachtswunderland, aus welchem ich mich jetzt melde. Unterwegs allerdings fiel mir auf, daß die Augustusburg (so eine Art lokales Ausflugshighlight und auch für Konzerte ne feine Location) irgendwie besonders schick aussah. Ich beschloß ein paar Fotos zu schießen und verließ die Schnellstraße. Wenn man so etwas tut, landet man mitunter in den hinterletzten Kuhblöken

HintermMondGleichLinks 

Nestern, die den Aufstieg zum “Arsch der Welt” erst noch anstreben. Aber man hatte zumindest eine gute Sicht von diesem Kaff aus (und vom vorgelagerten Trinkwasserspeicher).

Augustusburg

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Ja, war schon schick, wenn auch für den 24. Dezember ein wenig unangemessen… bei 10 Grad Smiley mit herausgestreckter Zunge! Aber da, wo ich gerade bin, gibts noch geschlossene Schneedecken – Älläbätsch!

Sonntag, 23. Dezember 2012

THROW AWAY YOUR TELEVISON (RHCP)

02.01.0001

Tag 2:

Nach ein paar Stunden mehr oder weniger erholsamen Schlaf lag ich wach auf meinem Feldbett. Alleine zu überleben war ein Fehler, man kann sich nämlich nicht in die Wachen rein teilen. Im Bunker ist es immer noch genau so dunkel wie gestern – kein Fortschritt. Von draußen tönen hin und wieder Geräusche zu mir in den Bunker. Es klingt wie Regen, handelt sich aber wahrscheinlich um nuklearen Fallout, den der Tsunami durch die Straßen schwemmt sobald er gefallen ist. Ich traue mich immer noch nicht die Türen zu öffnen – es könnte mein Ende sein.

Auf meinen gestrigen Post erhielt ich zwar 2 Antworten, aber ich bin mir nicht sicher, ob diese nicht vielleicht nur von der neuen Weltregierung, einen Konglomerat aus den Illuminaten, Aliens und “IHNEN”, absichtlich gepostet wurden um mich in Sicherheit zu wiegen und aus dem Versteck zu locken. Jetzt wo “SIE” mutmaßlich an der Macht sind, hält sie nichts mehr davon ab skeptische Geister wie mich zu unterdrücken. Wahrscheinlich würde ich, sobald ich auf die Straße trete sofort von Roboterpolizisten festgenommen und nach Area Bielefeld 51 verschleppt um mich einer Gehirnwäsche oder Schlimmerem unterziehen zu müssen. Ich werde meinen Standort aber nicht preisgeben – niemals! Lieber steuere ich den Widerstand aus dem Untergrund. Vermutlich versucht die Weltregierung demnächst ein eigenes, zentralisiertes Fernsehprogramm auf Frequenz 19,84 MHz auszustrahlen und die Desinformation der Überlebenden damit einzuläuten. Aber da mache ich nicht mit! “WWW” steht ab heute für “Welt-Weiter-Widerstand”! Fangen wir am Besten damit an, das Fernsehen zu demaskieren. Als was? Als jene verkommene Form von Scheinunterhaltung, die es schon vor dem

Weltuntergang[3]

war und die es auch immer noch sein wird, wenn “SIE” auf dem Regiestuhl sitzen. Unter größten Mühen habe ich eine kleine Beweisliste zusammen gestellt um euch vor den Gefahren eines übermäßigen Propagandakonsums zu warnen. Was bereits seit dem Millennium begonnen hatte, das Projekt “Volksverdummung in allen Schichten” und von sämtlichen Sendern rücksichtslos verfolgt wurde, soll nun abgeschlossen werden. Dabei kam schon im Vorfeld der Apokalypse ein wahrhaft allumfassendes und furchteinflößendes Arsenal an Massenhirnzellenvernichtungswaffen zum Einsatz – von “Bause” bis “Silbereisen” bis hin zur menschenverachtenden intellektuellen Tellermine “Brainbreaker-IntVeen 4.0” kam alles zum Einsatz, was die Menschheit enthirnte. Dunkle Zeiten waren das… vergeßt sie nie:

KLICK 1 – Röhrenverdummung

KLICK 2 – Wie das Unterschichtenfernsehen die Geburtenrate in den Keller trieb

KLICK 3 – Was Fernsehen aus einigen von uns machte

KLICK 4 – vorgelebte Negation der Impulshemmung

Erinnert euch an diese furchtbaren Zeiten und fragt euch dann, ob ihr “IHNEN” und ihrem neuen Zentralsender wirklich vertrauen wollt.

Widerstandszelle – Ende!

Samstag, 22. Dezember 2012

MY APOCALYPSE (Metallica)

 

22.12.2012 – eigentlich eher der 01.01.0001 nach Maya

Tag 1:

Es ist geschafft! Wir haben das Schlimmste überstanden. Draußen liegt alles (mehr oder weniger) in Trümmern, aber wir haben es weitgehend unversehrt überstanden. Ihr, die ihr diese Worte lesen könnt, ihr habt überlebt. Ich habe überlebt!

Nachdem es gegen 16:30 Uhr urplötzlich dunkel wurde da draußen, als alle Vögel verstummten und der Schnee anfing von oben nach unten zu fallen, zog ich mich panisch in meinen Bunker zurück und schloß mich hinter seinen 487 Zoll dicken Panzertüren ein. Ich löschte umgehend das Licht um Energie zu sparen und ernähre mich bisher nur noch von Dosentomaten und Zwieback. Es ist ein karges Mahl, aber es geht schließlich ums Überleben, da darf man nicht wählerisch sein. Alle 2 Stunden kurbel ich für 5 Minuten – da bin ich so exakt wie möglich – einmal kräftig an meiner Induktionstaschenlampe. Dann habe ich 10 Minuten blasses Licht zur Verfügung, die ich nutze um meine Vorräte zu inventarisieren. Alle 5 Stunden gehe ich ans Funkgerät und versuche jemanden da draußen zu erreichen, bisher ohne Erfolg. Scheinbar sind alle weg! Weg, tot oder noch viel Schlimmeres (weg und tot). Ich werde es aber weiter versuchen, immer in der Hoffnung, daß ein durch die Endzeitlandschaft patroulierendes Rettungsteam der Armee meine Botschaften auffängt und mich abholen kommt. Ich habe – was ich nun bedaure – kaum Waffen gehortet. Früher, in den Zeiten der so genannten “Zivilisation”, hielt ich davon nicht viel. Aber jetzt, jetzt wäre ich froh, wenn ich Angreifern, die es durch die Panzerstahltüre schaffen mehr entgegen setzen könnte als ein Schweizer Offiziersmesser und eine Handkreissäge. Ich kann es momentan aber nicht ändern. Mein Plan ist, mich so lange wie möglich ruhig zu verhalten, alle 5 Stunden zu funken und meine Vorräte einzuteilen damit ich länger überlebe. Ich MUß RUHIG BLEIBEN! Keine Panik! Am besten, ich fange langsam an mir meine Nahrungsvorräte zu rationieren. Wasser habe ich genug, noch. Aber auch bei der besten Planung muß ich in spätestens 2 Monaten nach draußen, Nahrung suchen. Ich muß Wurzeln und Knollen ausgraben – alles oberirdische wird wohl verbrannt sein – oder wenn es geht “Fleisch machen”. Feldhase, Reh, Wildsau oder ein saftiger Fuchs - wer überleben will, darf in der postapokalyptischen Welt von heute nicht wählerisch sein. Ich kann nur hoffen, daß das eine oder andere potenzielle Beutetier den gestrigen Tag überlebt hat. Aber ich traue mich noch nicht wieder heraus aus meinem Bunker, ich weiß einfach nicht, was mich da draußen erwartet. Seitdem vor etwa 19 Stunden das Internet ausfiel war ich praktisch ohne Kontakt zur Außenwelt. Abgeschnitten, isoliert… alleine! Ein einsamer Wolf in seinem unterirdischen Betonbau. Ohne Nachrichten von außen ganz auf sich und seine geistige Überlegenheit gestellt mit welcher er versucht in einer unbarmherzigen, tödlichen Welt zu überleben, die bereits über 6 Milliarden Erdenbürger dahin gerafft habe dürfte (theoretisch). Ich weiß nicht, ob es noch andere außer mir geschafft haben, ob noch andere so viel Glück hatten wie ich und sich in ihrem mit Weitsicht konstruierten ABC-Bunker verkriechen konnten während um sie herum die Hölle los brach. Vielleicht – und damit muß ich mich auseinander setzen – bin ich ja der letzte Überlebende. Der letzte Mensch auf Erden. Der einzige Überlebende der kosmischen Katastrophe, das, was der

Weltuntergang

von der menschlichen Zivilisation übrig gelassen hat. Vor diesem Hintergrund erscheint mir auch dieser Blogeintrag sinnlos – selbst wenn das Internet mittlerweile wieder in 56K-Modem-Qualität zu funktionieren scheint (wir wurde praktisch in die digitale Steinzeit zurück versetzt). Wer soll ihn denn noch lesen, wenn denn außer mir alle weg sind; tot sind; ausgestorben sind?! Ich muß dem allen hier einen Sinn geben, also tue ich es um zu dokumentieren. Sollen die, die nach uns kommen oder die, die uns in ihren Raumschiffen von fremden Planeten aus dereinst finden werden und über genug W-LAN-Router verfügen dies dereinst lesen und gewarnt sein. Sie sollen durch meine Worte wissen, was unserem Planeten, der Erde, hier passiert ist und was diese Prophezeiung mit ihren Bewohnern angerichtet hat. Sie sollen lesen, wie der letzte Einwohner (also ich), verzweifelt ums Überleben rang. Wie er sich ein bescheidenes Heim aus den Trümmern schuf, wie er Wochen und Monate litt und hungerte während die Aasgeier über den ehemaligen Aushängeschildern der menschlichen Zivilisation kreisten. Sie sollen – je nachdem was mich da draußen erwartet – entweder davon lesen, wie ich die Herausforderung der Auswirkungen eines Atomkrieges meisterte oder wie ich bis zum letzten Blutstropfen gegen die unmenschlichen Horden von Untoten kämpfte, die nach der Virusepidemie diesen Planeten beherrschen. Ich weiß nicht, was sie genau lesen werden, denn ich weiß noch nicht, was seit gestern vor meiner Bunkertür alles passiert ist. Vielleicht habe ich ja Glück und außer mir ist da draußen dann doch noch jemand am Leben. Vielleicht, auch wenn es nicht wahrscheinlich ist, vielleicht existiert da draußen ja noch jemand, dessen Bunker ein Panoramafenster hat oder der mehr Mut aufgebracht hat als ich und 1. die Tür seines Schutzraums öffnete und durchschritt und 2. dies auch überlebte. Wenn also einer von euch mich hört… ähm, ich meine “liest”, bitte kommentiere er mir alles, was er weiß. Ich weiß selbst, daß die Wahrscheinlichkeit verschwindend gering ist, aber es ist ein kleiner Hoffnungsschimmer. Laßt uns unser Wissen zusammenwerfen – vielleicht finden wir so einen Weg noch ein paar Tage länger durch zu halten oder gar einen Ausweg zu finden. Laßt uns die Hoffnung nicht aufgeben!!! Also, wenn ihr das lest:

Habt ihr seit gestern das Haus schon verlassen? Und wenn, wie isses? Ist es sehr schlimm da draußen? Stehen wenigstens noch ein paar Häuser oder ist alles im A****?! Habt ihr die Sonne gesehen, oder wir sie durch gigantische Wolken von Supervulkanasche verdeckt? Nein? Dann bestimmt von geschmolzenem Gestein, aufgewirbelt von einem Killerkometen. Oder ist es dann doch eine Zombieapokalypse? Oh Gott, es ist eine Zombieapokalypse, stimmts?! Ich habe es gewußt! Von Anfang an habe ich es gewußt! Scheiße… Zombieapokalypse! Bei meiner spärlichen Bewaffnung sollte ich mir das mit dem vor die Tür gehen dann eher nochmal überlegen. Bittebittebitte, ihr müßt mir sagen, was ihr wißt… als ich mich im Bunker in Sicherheit brachte, hatte ich weger Zeit den Fernseher noch das Radio zu retten und mit 56K-Speed läd nicht einmal BILD.de! Bis ich von euch was höre, bleibe ich lieber hier im Bunker… ist sicherer… *seufz*… Zombieapokalypse… ojeojeojeoje… !

Dienstag, 18. Dezember 2012

HUNGRY HEART

(Bruce Springsteen)

Es gibt so Dinge, die tut man und findet sie toll. Dann, wenn man sie vollendet hat, dann legt man sie beiseite und vergißt sie. Das tut man manchmal viel zu lange. Vielleicht nimmt man sie bei nem Umzug mal wieder fix in die Hand, blättert sie fix durch und verstaut sie alsbald wieder in der neuen Bude, wo sie wiederum in Vergessenheit geraten.

Irgendwann, zum Beispiel heute, kommt dann aber die großartige MsPittili mit einem richtig tollen Blogeintrag daher, der minimalistisch aber treffend das zusammenfasst, was sie in 4 Monaten im schönen Finnland so erlebt hat. (Es ergeht hiermit im Übrigen ein Lesebefehl an euch.) Da sitzt man dann da, liest, grinst in sich hinein und freut sich mit ihr; und plötzlich ist dann die Erinnerung wieder da. Moment, sowas hatten wir doch auch… nur ein wenig anders. Ich kramte also mein Finnlandauslandstagebuch wieder heraus. Der letzte Eintrag datiert vom 19.12.2003, dem Tag unserer Rückreise (ja, noch so ne Parallele… .) Auf den letzten Seiten hielt ich über die 4 Monate in Form einer Strichliste das fest, was dem Herrn Z. und mir so aus statistischen Gründen wichtig erschien; eine männliche Liste sozusagen. Zwei Kerle brauchten damals um ein Semester in Finnland zu überleben folgende Basisausstattung:

16,5 KG Spaghetti

18 Liter Ketschup

600g Instantkahvi

7 Kilo richtigen Kahvi

47 Brote

18 Packungen Hackfleisch

69 Liter Milch

4 Kiloeimer Senf

3 Kilo Marmelade

20 Packungen Hähnchenschenkel

15 Liter Glöggi

1 Packung Cornflakes

2 große Gläser Nutellaimitat

1 Glas Nutella

171 Joghurts á 250g (Literpacks bereits umgerechnet)

7 Großpackungen Tee

26 Biere (Parties, aushäusige Feiern und Erstligaeishockeyspiele exklusive)

2 (importierte) Flaschen Jim Beam (White / Black Label)

7 Steaks

2 Familien die in kurzen Abständen Carepakete mit Salamis schicken.

Ich sollte vielleicht noch dazu sagen, daß wir mittags meist in der Mensa aßen… .

Montag, 17. Dezember 2012

DO IT AGAIN

(Queens of the Stone Age)

Soll ich euch mal mit einem einzigen Wort den Gradmesser der europäischen Facepalm-Momente bescheren? Das geht… glaubt ihr nicht? Dann versuchen wir es doch einfach mal. Also hergehört, hier kommt’s: “Berlusconi”!

Ist es nicht der Wahnsinn, was dieser Typ da im Land unseres Lieblingshalbfinalgegners so alles anstellt?! Und der Hit dabei ist: Seine Landsleute wählen diesen Westentaschennapoleon immer und immer wieder; der kann praktischen machen was er will. Wäre das kein Staatschef, sondern ein Volksmusikant, dann wäre das ja alles noch irgendwie lustig, aber so… aus deutscher Sicht vollkommen unverständlich. Während der Guttenberg hier wegen einem popeligen Plagiat einer noch viel popeligeren Doktorarbeit regelrecht aus dem Land gejagt wurde, scheint der Silvio ein ganzes Scheckheft voller Persilscheine zu haben. Der lacht sich doch nen Ast über den Karl Theodor (………………………….) zu Guttenberg, diesen Noob! Wie kann man denn über so einen vergleichsweise harmlosen Beschiß stolpern?!? Das kapiert sie nicht, die italienische Erbgutschleuder. Wie auch?! Der Berlusconi, der wäre aus dieser Affäre nicht mit nem (mehrjährigen) Sabbatjahr in Übersee heraus gekommen, nein, der hätte am Ende mit einer Ehrenprofessur da gestanden und auch gleich seine eigene Semesterauftaktparty in den Katakomben des Kolosseums geschmissen – Erstsemester only. Man muss sich das mal überlegen, dem Kerl wurden Mafiaverbindungen unterstellt, Schwarzgeldaffären in unüberschaubarem Ausmaß angedichtet und Medienmanipulationen praktisch nachgewiesen (gut, wer die Medienlandschaft de facto besitzt, der kann halt auch senden was er will) und zuletzt sogar Orgien mit blutjungen Callgirls nachgewies… unterstellt. Und hat es ihm geschadet? Nö, er kandidiert einfach wieder für das Amt des Landespaten – zum gefühlt 243. Mal. Ihr werdet sehen, die werden diesen Kurzen auch wieder wählen, da sind die Italiener nicht so empfindlich wie wir, die wir noch Luftschlösser aus “Integrität”, “Werten” oder “Unbestechlichkeit” bauen um unsere Anforderungsprofile an die einheimischen Staatslenker zu formulieren. Italien ist da schon weiter, die haben diesen formalen Kram überwunden und begnügen sich mit “eloquent und mutmaßlich potent”. Gut, wenns danach geht hätten wir auch keine Regierung, hofft man zumindest… den bei den meisten will man das ja gar nicht wissen… aber als Basis für eine Regierung?!? Ist irgendwie auch Scheiße. Wer sich an der Eloquenz stört: Wenn der Berlusconi das nicht wäre, hätte er selbst in Italien Probleme bekommen. Er besitzt so eine rotzfreche Version von Eloquenz, mit der er seine hanebüchenen Lüg… Erklärungen einfach mal in die Mikrofone der ihm gehörenden Medien diktiert. Die schreiben das dann und die Leute glauben das wahrscheinlich auch noch, denn sonst würden sie ihn ja nicht wählen. Man muß das erst einmal bringen, sich, nachdem man Monate lang medial mit seinen dekadenten Gruppensexorgien der Vergangenheit konfrontiert wurde, breit grinsend zu einem Statement vor die Kameras zu setzen. Noch besser: Man muß auch erst einmal dreist genug sein, zu behaupten, man hätte sich mit all den 18jährigen Schnitten im Bikini “über Politik unterhalten” oder ihnen “normale Geschenke gemacht”. Über Politik unterhalten… ja nee, is klaaar! Praktischer Weise finden sich auch noch ein paar Zeuginnen der Anklage, die das urplötzlich bestätigen! Das ist doch krass; das ist doch… ich weiß nicht was das ist. Nachdem dem Kerl schon der Knast drohte, siehts nun wieder recht fluffig für ihn, den 76jährigen Zepterschwinger, aus. Wenn die Mädels das sagen, dann muß das ja stimmen mit dem “über Politik reden”, klar. Steht ja auch in den Medien – denen, die Berlusconi gehören. Das ist ungefähr so, als würde man uns erzählen, daß es sich bei Knallchargen von GZSZ um real existierende Personen handelt und wir würden das 1. glauben und es 2. auch noch für einen Livestream halten. Das ist doch alles mit rationalen Mitteln nicht zu fassen, was da in Italien abgeht. Gut, ich finde das irgendwie auch ganz amüsant, bin gleichzeitig aber froh, daß der Typ nicht meinem Land vorstand / vorsteht / vorstehen will (weiß man in Italien ja auch immer nicht genau, welchen Aggregatzustand die Regierung da gerade hat).

Den Oberbrüller hat er aber am Wochenende enthüllt, dieser Hosenstallterrorist, er hat sich nämlich verlobt! Klar, jetzt wo es raus ist, daß er auf seinen Sex- Politparties nur das aktuelle Weltgeschehen mit dem einen oder anderen Dutzend von Bikinimäusen diskutiert hat während er selber im Bademantel rumrannte (hat er ja auch zugegeben… und die glauben dem das!!!!!), da ist eine Verlobung eine einher gehende Vergutbürgerlichisierung der eigenen Verhältnisse der nächste logische Schritt. Klar, “verlobt” klingt ja schon monogam… irgendwie jedenfalls. Es klingt auch konservativ, was man ihm ja ohnehin abnimmt. Er erschafft sich also ein neues Image. Der liebende, treue To-Be-Ehemann, der neben den Hochzeitsplanungen noch schön Wahlkampf führt. Wenns in den Umfragen eng wird, dann wird die Trauung garantiert vorverlegt und medial schön breitgewalzt – er schafft sich quasi mit diesem Schritt sein eigenes As im Ärmel. Gerade im katholischen Italien ist das ja auch wichtig, daß man sich reinwäscht von diesen bösen, bösen Verdächtigungen man sei ein Lustgreis, der trotz seiner sechsundsiebzig Lenze noch pausenlos irgendwelche Teenager abfingert und die Gichtgriffel auch generell gerne auf hält. Ein Eheversprechen löst dieses Problem. Berlusconi wird nun ganz anders gesehen. Ein ganz normaler, reifer Mann mit Haartransplantation und Medienimperium sowie einer tief empfundenen Liebe zum katholischen Glauben – ein Duzfreund vom Papst praktisch; und damit auch von uns allen. Welches Land würde sich denn nicht gerne von ihm erigieren lassen frage ich euch. Aber genug der Häme, wir wollen es auch mal positiv sehen. Ich persönlich bin ja tief in meinem Herzen schon der festen Überzeugung, daß sich der Berlusconi nunmehr vom Saulus zum Paulus gewandelt hat. Ja, ich nehme ihm das ab, daß er jetzt das Sakrament der Ehe ehren wird, ruhiger wird, gesetzt, den Orgien entsagt und sich benimmt wie ein normaler Bestager. Er hat sich geändert, glaubt mir. Der beste Beweis ist doch seine Verlobte. Die ist schon 27 – in diesem vergleichsweise biblischen Alter hätte sie dem Silvio vor ein paar Jahren noch nicht mal den Politikteil vorlesen dürfen.

Sonntag, 16. Dezember 2012

UNDER THE WEATHER

(KT Tunstall)

Heute, am letzten Sonntag der Menschheit, möchte ich unter die Meteor–ologen gehen und euch das Wetter verkünden, welches wir und unser Planet noch haben werden… bis es dann kein Wetter mehr gibt. Nirgends!

PS: Ach ja… das hier fehlt ja noch:

Weltuntergang

Samstag, 15. Dezember 2012

DEAD CHRISTMAS

(Monster Magnet)

Es mußte ja früher oder später so weit kommen. In den USA und England wird dieser Tage heftig um die politisch korrekte Art Weihnachten zu feiern diskutiert. Ausgangspunkt ist der alles egalisierende, kulturnegierende Drang des Gutmenschen, daß er mit seinen Taten, Festen und Äußerungen ja keiner Minderheit oder koexistenten religiösen Gruppe auf den Schlips tritt. Hinsichtlich Weihnachten habe ich hier mal einen kleinen Artikel gefunden:

KLICK

Ich könnte über so viel Dummheit nur den Kopf schütteln! Sehr geil auf den Punkt gebracht im Übrigen durch dieses Bild:

(Quelle)

Als ob man hier alles gleich weichspülen und bedeutungsmäßig glattschmirgeln muß. Hat sich denn eigentlich irgend jemand darüber beschwert, daß wir das feiern, oder eilen da die Übereifrigen und vorsorglich Empörten wieder dem Verstand voraus und lösen Probleme, die eigentlich gar keine sind um sich wieder im Licht der eigenen, vermeintlich gemeinnützigen Verschlimmbesserung zu sonnen? Wer das unterstützt, der hat für mich einfach mal monströs einen an der Klatsche. “Winterbeleuchtung”, “Winterfest”… “frohe Ferien” – geht es nicht noch ein wenig bescheuerter?!? Wie schaut denn so ein politisch korrektes Weihnachten aus? Ich stelle mir das in etwa so vor:

Man schwingt sich in sein Hybridauto mit dem “ich bremse auch für Wale” – Aufkleber an der Heckscheibe und steigt sofort wieder aus… weil man dann doch lieber mit dem ÖPNV in die Stadt fährt. Man wartet an der Haltestelle und verbringt die 45 Minuten nebst drei Umstiegen, welche für die 2,5 Kilometer anberaumt wurden, mit ein paar rotzbesoffenen Glühweinopfern auf der Suche nach der nächsten Dröhnung, von denen einem einer noch herzhaft vor die Füße reihert. Im Stadtzentrum angekommen verteilt man sein halbes Monatseinkommen an die Sammelbüchsenmafia, die sich zum Wohle ihrer Hintermänner einen abbettelt. Frohen Mutes und ein möglichst wenig anstößiges Liedchen summend (ich schlage hier die “Internationale” vor… aber nur in Esperanto) stürzt man sich ins Treiben. Man wird von einem bartlosen Mann im roten Umhang, der sich einen “Gewalt ist keine Lösung” – Aufkleber auf die Rute geklebt hat (auf die richtige Rute, nicht was ihr schon wieder denken mögt) persönlich mit “Shalom a leikum” begrüßt. Als erstes steuert man eine der Glühweinbud… nein, der Getränkestände an, wo man sich einen handwarmen, alkoholfreien Traubensaft genehmigt um den aus ökologischem Anbau stammenden Tofubratling herunter zu spülen, welchen man als kulinarisches Schmankerl dazu erwarb. So gestärkt schlendert man dann an der Bühne vorbei, wo eine Gruppe von Waisenkindern einen interkulturellen Sketch über den Weltfrieden in 34 Sprachen aufführt. Man bleibt kurz stehen und fragt sich, ob die Beleuchtung dieses Happenings auch ja aus Windenergie gespeist wird, kommt aber zu keinem Ergebnis. Man beschließt, das man es einfach mal annimmt. Man schlendert weiter und kauft ein paar Fairtrade – Geschenke für die Lieben daheim ein. Dabei wird natürlich peinlich genau darauf geachtet, daß jedwede religiöse Symbolik umgangen wird. Mit ein paar ökologisch abbaubaren Flechtwaren, einem Bügelbrett aus Bambus und drei paar Socken aus der Wolle glücklicher Lamas kann da eigentlich nichts schief gehen. Auf dem Heimweg rügt man noch lautstark einen dieser religiösen Fundamentalisten, der einen zu einem “schönen Heilig Abend” zu verfluchen versucht. Nachdem man sich noch schnell an dessen Steinigung auf dem ehemaligen Standplatz der großen Weihnachtspyramide beteiligt hat, wischt man sich schnell noch das Blut von den Jesuslatschen und… Scheiße, Jesuslatschen…!

Bei der bloßen Vorstellung daran wird mir ja schon kotzübel. Daher, liebe Gutmenschen, rufe ich euch und euren “besten Absichten” lautstark zu “Leckt mich am Arsch!”. Wenn ich, der ich aus dem Weihnachtwunderland im Erzgebirge stamme, auch als Atheist Bock habe Weihnachten zu feiern, dann lasse ich mir das nicht von einer Bande hippieesquer Dummschwätzer kaputt machen. Ich schiebe mir schweinefleischhaltige Bratwürste hinter die Kiemen, wann immer ich Lust dazu habe. Ich genehmige mir Glühwein, wenn ich Bock darauf habe und es ist mir dabei scheißegal, ob das andere Leute stört, daß da Alkohol drin ist. Ich will einen Weihnachtsmann mit langem, weißen Rauschbart, bei dem ich es auch gut heiße, wenn er verzogenen Wohlstandsblagen mit der Reisigrute den Hosenboden gerbt, wenn sie nicht brav waren. Wer Geschenke will, der muß sie sich auch übers Jahr verdienen, so siehts mal aus. Ich will Krippenspiele überall haben, auch wenn ich sie mir nicht selber anschauen gehe (-> Atheist). Es ist am Heiligabend (den ich auch weiterhin und lauthals so nennen will) einfach schön zu wissen, daß um mich herum in jedem beliebigen Kaff gerade symbolisch ein kleiner Jesus geboren wird während ich das Abendessen für die Familie warm halte und mich wiederum um die leckeren, fetttriefenden Weihnachtsbratwürste kümmere. Ich will Nußknacker und Räuchermänneln sehen – und zwar überall und in rauen Mengen. Ich will mir keine Gedanken darüber machen, ob ein ehrlich gemeintes “schöne, besinnliche Weihnachten” irgend einen von euch Deppen empört. Wenn es das tut, dann habt ihr es ohnehin nicht verdient. Ich will auch Weihnachtsbäume unter diesem Namen sehen, ebenfalls überall, am liebsten aber den bei uns zu Hause. Eine abgehackte Blaufichte, handgeschmückt und duftend… wie es sein muß. Ich will mir an den drei Feiertagen die Kalorienkante geben und Schnaps trinken ohne mich mit Phrasen der Marke “in Afrika verhungern die Kinder” beschäftigen zu müssen. Dann fliegt doch hin und tut etwas dagegen anstatt euren Mitmenschen ein schlechtes Gewissen einzureden um die eigene Untätigkeit zu übertünchen. Ich will am ersten Weihnachtsfeiertag meine Hauer in zartes, delikates Rehfleisch schlagen, weil es bei uns eine Familientradition ist und ich der Meinung bin, daß die Jagd eine dufte Sache ist und die Tiere aus guten Gründen weggerußt werden. Wer mich vom Gegenteil überzeugen will hat von vorn herein verloren. Ich wuchs mit Wildfleisch auf und war mit meinem Opa – der nebenbei bemerkt großartig war – persönlich auf der Pirsch und war dabei als er Bambi ausknipste und ausnahm. Eure “wissen sie wie blutig das ist” – Argumente ziehen also nicht, denn ich weiß es und für einen guten Braten und eine sinnvolle Populationskontrolle akzeptiere ich das auch. Ich habe sozusagen Insiderwissen das auf Fakten beruht, nicht bloß selektiv angehäuftes Halbwissen wie ihr. Ich will auch die Freiheit haben diese Schmarotzer mit ihren Sammelbüchsen zu ignorieren, denn ich weiß aus beruflichem Kontext, wer da wie viel Geld bekommt… selbst bei so genannten “seriösen” Sammlungen und es würde euch aus den kratzigen Schafwollsocken hauen, wenn ihr es auch wüßtet. Ich spende wenn ich Bock drauf habe, an wen ich will und wann ich will… Wegelagerei finde ich verachtenswert. Ich will einfach ein normales Weihnachten haben und ich werde es mir auch holen, ob es euch nun passt oder nicht. Überhaupt solltet ihr Weltverbesserer mit eurem ewig mitleidigen Leidensblick mal von eurem hohen, moralischen Socken schwingen und euch mal mit den Fakten beschäftigen. Weihnachten greift keinen Andersgläubigen an, der mit sich und seiner Religion im Reinen ist. Bei Fundamentalisten sollte es uns einfach schnuppe sein was die denken, die werden ohnehin nie zufrieden sein. Also packt eure leeren Hippiemetaphern gefälligst wieder in eure Jutebeutel und verpisst euch aus der öffentlichen Diskussion, denn die sollten nur Menschen mit Ahnung von der Materie führen. Die spreche ich euch Reflexreaktionären einfach mal ab – und auch hier geht es mir am Arsch vorbei was ihr diesbezüglich von mir haltet, weil ich solche Pfeifen wie euch einfach nicht ernst nehmen kann. Kurz gesagt:

(Quelle)

I BELIEVE IN MIRACLES

(Pearl Jam - Ramones Cover)

Wie ihr HIER ja schon erfahren habt, habe ich dieser Tage Glück bei einem Gewinnspiel gehabt. Heute kam mein Preis dann auch an, fein gefaltet in einem großen Briefumschlag. Das Material ist keineswegs Papier, wie man bei “Megaposter” vermuten könnte, das ist eher von der Sorte “Wachstischtuch” und entsprechend sollten sich auch die Knicke mit der Zeit wieder ohne Rückstände verdünnisieren. Smiley mit geöffnetem Mund Ich werde es erst einmal gerollt aufbewahren, das gute Stück! Mangels Platz an der Wand für dieses Banner habe ich es mal kurz auf dem Fußboden ausgelegt und die Bootleg CD zur Show als Größenvergleich darauf platziert. Hier ist das gute Stück:

winning

Auf jeden Fall eines der Highlights in meiner kleinen, kaum als solcher zu bezeichnenden *hüstel* Sammlung.

Smiley mit geöffnetem Mund

Donnerstag, 13. Dezember 2012

IT’S OK (tag)

(Pearl Jam)

Ich bin ja eher nicht so der Gewinnspieltyp. Ich mache schon hin und wieder mit, aber gewinnen, nein, das kommt dann eher selten in die Tüte – und mit “selten” meine ich praktisch “nie”. Losen habe ich mir schon komplett abgewöhnt mittlerweile. Dennoch geschehen bisweilen noch kleine Wunder – manchmal auch dann, wenn man sie irgendwie braucht. MsPittili sollte jetzt lieber mal weg lesen, denn es wird wohl nur zu Augenrollen und “ohgottohgottohgott” – Reaktionen ihrerseits führen (schnapp dir lieber ne Fazer-Schoki und vergesse, daß du diesen Beitrag jemals angefangen hast zu lesen).

Die O2 World in Berlin, deren Twitterableger ich sicherheitshalber folge (man weiß ja nie was man sonst verpasst), hat dieses Jahr einen Online - Adventskalender. Beim gestrigen Tweet folgte ich dem Link, kannte die Antwort (die ich sicherheitshalber doch nochmal googelte, aber ich ärgerte mich damals einfach unwahrscheinlich, daß ich beim 10€-Metallica-Konzert nicht dabei sein konnte, daß das hängen blieb) und schickte meine Teilnahmebekundung über das Kontaktformular ab.

Soeben ereilte mich dann eine E-Mail mit folgendem Inhalt:

so much win

Ich frage euch, liebe Gemeinde: Ist das ein Hammer?! Ja, es ist einer. Sogar der viel zitierte “absolute” wenn man meine lebenslange Glücklosigkeit bei Gewinnspielen in Betracht zieht. Ich bin wirklich mal gespannt, was “Megaposter” in (Zenti-)Metern genau heißt, auf jeden Fall wird es eine besondere Erinnerung werden an mein diesjähriges Pearl Jam Konzerterlebnis in der alten Heimat (Hier könnt ihr euch nochmal in den Bericht herein klicken, die Kleine Schwester nahm noch Abend 2 mit, während ich schon im Flieger nach Stockholm zum persönlichen Tourabschluß saß.)

Das Ganze hatte übrigens auch ein kleines Twitter-Vorspiel, weshalb ich auf das gestrige Kalendertürchen ja förmlich lauerte. Als das erste Mal Megaposter raus gehauen wurden, waren Pearl Jam nicht dabei, was ich in einem Anflug von spontaner Frustration monierte – was auch hoffnungsfroh beantwortet wurde:

tweet

Naja, ich blieb also dran und gestern war es dann so weit. Keine Ahnung, ob der Querverweis von Twitter über meine E-Mail-Adresse gezogen wurde (dann müssten die Jungs verdammt gut sein) oder ich einfach nur Glück hatte (woran ich glauben möchte), aber ich will mich mal hier bei der Twittercrew der O2 World bedanken. Frohe Weihnachten euch… und ich spiele morgen Lotto – wenn man einmal nen Lauf hat… . Zwinkerndes Smiley

Mittwoch, 12. Dezember 2012

RUN

(The Atomic Bitchwax)

Ich habe den gestrigen Abend mit “Dexter”, Staffel 4 mittlerweile, vor dem Fernseher verbracht. Zur atmosphärischen Untermalung habe ich mir zwei uralte Kerzen, die schon ewig hier herum lungerten und die ich bei meiner Aufräumorgie fand angezündet und sie – wie ich es seit ich denken kann mache – auf dem Fernseher postiert. Urplötzlich wurde das Bild komisch und ich drückte flink den “Pause” – Button. Das Wachs war über den Kerzenhalter gesuppt und fleißig den Bildschirm herunter gelaufen, was mir komischer Weise nicht sofort aufgefallen ist.

1

Natürlich mußte ich fix ein Foto machen… und als mit dann die Kombination mit dem Standbild auffiel…

2

machte ich gleich noch eines. Dem Fernseher geht es wieder gut, ist ja eh schon steinalt die Kiste, die kann das noch ab – “Russentechnik”. Zwinkerndes Smiley

Sonntag, 9. Dezember 2012

BIG BALLS

(AC/DC)

Die Menschheit wird immer dicker, das wird uns zumindest in unseren so genannten Industrieländern immer wieder um die Ohren gehauen. Keine Angst, das wird jetzt kein Abnehmblog, oder eine flammende Ode an die Vernunft und an das Gutmenschentum. Vielmehr bin ich gestern auf drei äußerst köstliche Spots für ein Kurzfilmfestival gestoßen, an denen ich mich nicht satt sehen kann – um mal im Bild zu bleiben. Sie gehen quasi der Frage nach, was aus der Fauna werden würde, wenn alle Wildtiere plötzlich ‘ne US-Greencard gewinnen würden. Viel Spaß:

KLICK 1

KLICK 2

KLICK 3

Mein Favorit ist übrigens Video Nummer 3… und natürlich das Krokodil. ;-)

Samstag, 8. Dezember 2012

GOOD DAY SUNSHINE

(The Beatles)

Wie fleißige Twitterer schon mitbekommen haben werden, war ich heute mal wieder im benachbarten Nachbarland nebenan um den Igor mit Treibstoff vollzupumpen. An sich noch kein Spektakel, aber nach den letzten, sehr schneelastigen Tagen hier in der Gegen und bei Temperaturen um die –13 Grad war das heute ein sehr sehenswerter Ausflug. Ich brauchte über 2 Stunden um wieder daheim aufzutauchen, was im Wesentlich daran lag, daß ich alle paar Minuten einen Zwischenstopp in irgend einer leidlich freigeschippten Einfahrt oder auf einem mit dem Räumpanzer von der weißten Pracht befreiten Waldweg einlegen und ein paar Fotos schießen musste. Ging gar nicht anders. Sogar ein kleiner Spaziergang bei –14 Grad im Tal der Schwarzen Pockau war drin (auch wenn ich dafür sicherlich wieder gesteinigt werde, weil ich ihn alleine unternahm… ). 

Ich weiß, daß das jedes Jahr passiert, daß ich euch hier beim ersten ernst zu nehmenden Wintereinbruch damit auf den Geist gehe, wie optisch schön das Erzgebirge doch sein kann, aber da müßt ihr wieder mal durch. Zwinkerndes Smiley

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GET IT ON

(Grinderman)

Mahlzeit! An diesem wunderschönen Wintersonnabend möchte ich mal ein wenig Werbung für das neue Blogprojekt der MsPittili und mir machen. Ich hatte es ja im Übermut der Begeisterung schon zu früh publik gemacht, was uns praktisch dazu zwang umgehend die erste Aufgabe zu erledigen. Das taten wir dann auch und sie lautete recht banal:

Aufgabe: Schreibe eine Gute-Nacht-Geschichte im Stil eines Märchens, in dem sowohl eine Prinzessin, als auch ein Monster vorkommen. Achte darauf, dass alle stilistischen Eigenarten eines Märchens eingehalten werden. Schreibe ca. 700 Wörter. Abgabe ist der 8.12. 8 Uhr

Und so hatten wir bis heute früh jeweils ein Märchen geschruben gehabt gehätätätätäääät. Das Ergebnis sehr ihr jetzt auf unserem überwältigenden, alles überstrahlenden Blog:

HEFTE RAUS

Lest euch ein und wenn euch eine Aufgabe gefällt, macht mit. Wie, das steht im Blog.

Viel Spaß! Smiley

Mittwoch, 5. Dezember 2012

Champions League Live Ticker – FC Bayern vs. BATMAN Boris (oder so)

 

Heidihoooo. Spontaner CL-Ticker meinerseits heute! :-) Grundsätzlich halte ich es für verwerflich, daß im Free-TV solche Knaller wie Bayern vs. BATE Borrisow (wer kennt sie nicht, die internationale Spitzenmannschaft aus Dingensbummens?!?) übertragen werden, wenn man hätte gestern auch Dortmund gegen Man City hätte bringen können. Zuschauer 2. Klasse halt. Aber andererseits… die beiden Ollis hauens zumindest vom Unterhaltungswert wieder raus. Sodann… los gehts!

Schlußfazit: Heute mal kurz und knapp: Ich habe lange kein so dröges Spiel mehr mit 5 Toren enden sehen. Prost und Tschüßikowski. ;-)

93. Minute: Schlußpfiff!

92. Minute: Alaba nochmal und im Gegenzug ein Weißrusse auch nebens Tor. Sammer sieht auf der Bayern Bank inzwischen aus wie sein eigener Opa

90. Minute: Schon komisch, wie die Bayern da meinen verteidigen zu müssen, nämlich gar nicht.

89. Minute: Zu sehr getrudelt! Nur noch 4:1! Ob BATMAN Boris jetzt nochmal “risen” wird? 4:4 wäre ein Ziel

87. Minute: Nun scheint lockeres Austrudeln angesagt zu sein.

84. Minute: Das Ergebnis wird den Spielverlauf immer unangemessener

83. Minute:… und diese Ecke bringt dann gleich das 4:0 durch Alaba!

82. Minute: Konter über den Franzosen… bevor er den Ball freiwillig an Gomez gibt holt er lieber ne Ecke raus… weiser Entschluß.

80. Minute: “Der beste Ribery überhaupt beim FC Bayern”. Ich wußte gar nicht, daß die mehrere von denen haben.

77. Minute: Jetzt fällt es den Bayern zusehens leichter mal ein paar Pässchen vernünftig anzubringen. Aber alles in allem spiegelt das Ergebnis die Spielqualität mal so gar nicht wider.

73. Minute: Die bekommen eine ganze Mille dafür, daß sie hier Traktorteile Borrisow wegkloppen?!? Wo ist denn da die Relation?!

71. Minute: Toller Schuß Alaba und Ribery kommt ins Spiel. Schön zu sehen auch, daß Neuer Kapitän ist und keiner pfeift. War ja auch mal anders.

69. Minute: Wir haben wieder gleiche Spielerzahl auf beiden Seiten. Gelb-Rot für den Schwalbenzaren aus Diktaturistan

67. Minute: Die 78 ist ja auch mal ne interessante Wahl für ne Trikotnummer. #Vasiliuk

66. Minute: 3: durch Kopfballungeheuer Shaqiri. Er verwertet einen offensichtlich verunglückten Gomez-Torschuß

62. Minute: Gomez versucht zu zaubern, was dem Gegner den Ball beschert.

60. Minute: Wenn nicht gerade ein Tor fällt, ist das ein ganz schön ungelenkes Geholze hier.

58. Minute: BATMAN Boris wechselt einen unmerkbaren Spielernamen gegen einen anderen aus. Passt ins System. Müller beim 2:0 scheinbar im Abseits, oder wie man beim AC Milan heute noch sagt “in the Inzaghi Zone”

56. Minute: Die Fans betreten nun auch den akustisch wahrnehmbaren Sektor… aber ganz vorsichtig.

54. Minute: Sah ein wenig aus als würde er den Kasatschok tanzen, der Müller. Zur Belohnung wird er auch gleich ausgewechselt

53. Minute: Jetzt wirds aber wild hier auf dem Rasen. Böse Sense Boateng, jetzt schon ein paar weitere Hakeleien…. und das 2:0 durch Müller.

51. Minute: Rot für Boateng!!! Paukenschlag, Highlight, erste gute Szene… es kommt Farbe ins Spiel zumal Rafinha auch noch Gelb sieht.

50. Minute: Das Spiel macht genau da weiter, wo es in der ersten Hälfte aufgehört hat… leider.

48. Minute: Es ist nicht erwähnenswert, wenn ein Spieler mit italienischem Namen humpelt… dem gehts prima!

46. Minute: “Schönheitspreise werden nicht mehr vergeben” War meines Wissens noch nicht mal im UI-Cup damals üblich.

46. Minute: der Ball rollt wieder

Halbzeit: Diese UEFA Werbung mit den Trikottauschorgien finde ich super. Einfach, eingängig und man sieht mal Leute wie Seedorf und Schmeichel wieder… Helden der 90er.

45. Minute: Pause. Wetten, daß das Heute-Journal spannender wird als dieses Spiel?

44.Minute: “Müller noch nicht angekommen im Spiel”. Also ich sehe den schon fast ne dreiviertel Stunde lang auf dem Rasen…

42. Minute: Schöne Pirouette vom Weißrussen; jahaaa, Ballett konnten die schon immer in Osteuropa.

40. Minute: Die erste Flanke, die man seit langem mal als solche bezeichnen kann und wieder wirds nix. Ich glaube, Gomez und Schweinsteiger waren einfach überrascht, daß die Rafinha – Hereingabe tatsächlich verwertbar gewesen wäre, das sind sie einfach nicht gewohnt.

39. Minute: Jetzt werden Ausgleichstreffer schon in der Theorie erzielt. So ein Lappsack

37. Minute: These: Spielerisch haben die Bayern immer Probleme mit Mannschaften, die in Gelb spielen. Die Nationalmannschaft sieht das ähnlich. Schönes Doppelchancenversagen gerade von Kroos und Müller

31. Minute: Es passiert weiterhin nicht viel Erwähnenswertes. Aber wißt ihr was? Der Winter hat so seine Vorteile, man kann sein Bier nämlich auf dem Balkon kühlen… und genau da gehe ich jetzt mal kurz hin und hole mir ein solches. :-)

29. Minute: “Idee nett, Umsetzung ausbaufähig” Klartext würde wohl lauten “Scheiß Pass”

28. Minute: Da lassen die Bayern einen Abwehrspieler alleine gegen 6 Weißrussen stürmen, das sagt doch schon alles.

27. Minute: … auch nix. Celtic führt gegen Moskau, der Rest ist Schweigen.

27. Minute: Also sonderlich spannend und schön ist das Spielchen hier wirklich nicht bislang. Da reißt auch das Tor nix. Mal sehen was auf den anderen Plätzen so läuft…

25. Minute: Mal ein schöner Angriff der Bayern, aber am Strafraum war dann Sense, sie sollten es unterlassen den Gomez spielerisch einzubinden.

25. Minute: Oha, die Gelbsperren suchen einen jetzt schon heim. Früher hat man die sich selber “eingehandelt” oder “abgeholt”… muß am verbesserten Kundenservice liegen.

23. Minute: “Das Gelb ist ein schöner Kontrast zu den dunkeln Trikots der Bayern!” Welch Erkenntnis… zu Schwarz ist doch so ungefähr alles ein “schöner Kontrast”.

22.Minute: Ich habs doch gesagt: Shaqiri hämmert dem Gomez den Ball gegen die Flosse und er kann sich gar nicht gegen den Torerfolg wehren. 1:0 Bayern. Aber schön durchgesetzt von dem, der wo zum Lahm aufschaut.

19. Minute: Gomez versucht zu flanken, kläglich.

18.Minute: Soso, die Bayern haben im Hinspiel also gegen eine Betriebssportgemeinschaft eines Traktorteileproduzenten verloren… köstlich

17. Minute: “Hinter dem Ball”, auch so ne blöde Floskel. Definiere mal bei einer Kugel eindeutig vorne und hinten; oder “Anfang” und “Ende”. Viel Spaß dabei…

16. Minute: Dieser Stimmungs- und Stadienboykott ist irgendwie strange. Da herrscht ja beim Golf mehr Euphorie als in der Allianz Arena heute

15. Minute: Van Buyten spielt auch noch bei den Bayern, da schau her! Hatte den schon längst im Ruhestand gewähnt um ehrlich zu sein. Wahnsinn, wen die Bayern da so auf der Bank oder der Tribüne parken bei “normalen” Spielen.

13.Minute: “Kleiner Wackler bei der Ballannahme von Gomez”. Ja was hat er denn erwartet, der Herr Reporter?!? Der Mario hat doch die technischen Fähigkeiten eines einbeinigen Karpfens, entweder der läßt sich geschickt anschießen, oder er trifft eben nicht.

12.Minute: Gomez spielt im Gegenzug mal wieder “Ball über die Schnur”, so kennen wir ihn.

11.Minute: Erste Chance BATMAN Boris. Neuer aber souverän. Momentan wird sich hier noch exzessiv abgetastet. Ein Spiel für Frotteure.

9. Minute: … es könnte auch ein bisserl Mick Jagger dabei sein. Wann waren die Stones denn das letzte Mal in Weißrußland zu Gast? vor 2-3 Jahren?!? Könnte hin kommen.

9.Minute: Der weißrussische Keeper sieht aus wie der Sohn von MacGyver und einem Frosch.

7.Minute: Ich fürchte, wir werden heute sehr viel über Gomez hören… auch wenn wir das nicht wollen.

6. Minute: Boatengs Preßschlag-Fastassist… wäre zu schön gewesen, wenn der verwandelt hätte. Der Pass war super

5.Minute: Wißt ihr was, ich werde heute mal Phrasen zählen. Wir hatten schon “Schneeweiß Betlehem” und eben “wie das Steineklopfen”.

4.Minute: Ich schalte den “unsichtbaren Torticker” an und sehe in der Tat nichts… zumindest nicht von der ersten Bayern-Chance. Ich schalte den “unsichtbaren Torticker” also wieder aus.

1.Minute: Keine 3 Sekunden gespielt und schon nimmt der Kommentator “Schneeweiß Betlehem” auf und erklärt, “die sind nicht dabei”. Uiuiui, wirklich jetzt?! Sensation. (Man muss im Übrigen nicht jeden Scheiß wiederkäuen den Exfußballer so unter der Rubrik “Witz” raus hauen.)

1.Minute: Der Ball rollt…

0. Minute: Die Trikotfarben sind heute aber selten komisch. Bayern in Schwarz und BATMAN Boris im Ukraine-Gedächtnislook. Was spricht bei den Bayern eigentlich gegen Rot?

0.Minute: Dieser Shaqiri, der ist doch noch winziger als der Lahm, oder!?

0. Minute: “Tannenbaumsystem”, “Rekordmeister Weißrußlands”… alleine diese Schlagworte machen den Gegner doch schon lächerlich. Noch lächerlicher dagegen ist die Hinspielniederlage unseres FC Ruhmreich gegen diese “Weltauswahl”.

0. Minute: Gomez spielt… ich sag mal nix dazu. Meine Sympathie für den Kerl ist weiterhin nonexistent.

0. Minute: Wer einen Ford gewinnen will: Die Antwort auf die Gewinnspielfrage ist VIER! ManU, Valencia, Inter und Chelsea.

0.Minute: Ich überlege gerade, wer die hässlichere Jacke anhat. Der Kahn oder der Welke.

0. Minute: Die Bayern stellen, der Bedeutung des Gegners entsprechend, ihre Top-Leute auf. Man merkt, das ist ein Spitzenspiel.

0. Minute: “Schneeweiß Betlehem”! Herr Heynkes, das war nun aber kein uneingeschränkt solidarischer Kommentar um “Gurkentruppe” zu umschreiben. Da wird Mutti sich wieder entschuldigen müssen, ojeoje…

0. Minute: Merke gerade, daß ich schon recht lange nicht mehr getickert habe. Ich werde erst wieder die Zotenpraxis zurück erlangen müssen. Aber da übernimmt schon der Rummenigge mit dem Klassiker “Der Nikolaus war noch nie der Osterhase”. Originell wie ein Stück Toastbrot.

0. Minute: Kahn und Welke moderieren an. Eigentlich könnten die das das ganze Spiel über machen statt dann zu einem der öffentlich-restlichen Mikrofonschänder zu übergeben.

Montag, 3. Dezember 2012

BACK IN THE U.S.S.R.

(The Beatles)

SH*T JUST GOT SERIOUS!

Könnt ihr euch eigentlich noch an früher erinnern? Also an “damals”, als es noch die Mauer gab? Damals, als “rot” keine Farbe war sondern eine Bedrohung? Damals, als alle noch Angst “vorm Russen” hatten? Ja? Gut, denn damit wäre die Grundlage gelegt. Die Russen hatten damals ja eher so den grobmotorischen aber robusten Ruf, auch was ihre Technik und die allgemeine Lebenseinstellung anging. Dazu ein geradezu entwaffnender Pragmatismus gepaart mit Zähigkeit und Vaterlandsliebe. Wo der Ami nen Weltraumkuli teuer entwickelte, nahm der Russe einfach einen Bleistift. Ging auch und war billiger. Die Mir war im Vergleich zur ultramodernen ISS auch nur ein besserer Akkuschrauber, hielt sich aber dennoch länger als geplant im Orbit. Kurzum: Die Russen nahmen in der westlichen Wahrnehmung ungefähr die gleiche Stellung ein, wie die Klingonen in Star Trek. Ich, der ich damals ja auch selber das war, was ich noch heute gerne als “kleiner Satellitenrusse” bezeichne, kenne auch noch aus Erzählungen den Spruch “Vom Russen lernen heißt siegen lernen!” Tja, so war das damals und es wirkt rein imagemäßig auch heute noch nach. Dann gabs da noch die 80er Jahre Actionfilme, die das ganze Image ganz gut zusammenklischeeisierten. Erinnert ihr euch noch an Arnie in “Red Heat” oder an Dolph Lundgreen als “Ivan Drago”, der den armen Rocky vertrimmte, nachdem er dessen Kumpel Apollo umgenietet hatte? Ihr wißt, was ich meine. Dann wurden sie vor gut 20 Jahren auch noch offiziell unsere Freunde, ebenfalls wie die Klingonen irgendwo zwischen TOS und TNG. Parallelen, Parallelen.

Kurz gesagt: Fragt euch mal, was ihr für ein Bild “vom Russen” habt. Die wenigsten werden dabei auf die Idee kommen, daß “der Russe” ein weinerlicher, übervorsichtiger Angsthase ist, der nur bei Licht schlafen kann. Tja, so habe ich auch gedacht bis gestern. Ja, “bis gestern”, denn dann las ich etwas, was mich zweifeln ließ; was mich erschütterte! Denn offensichtlich haben ausgerechnet unsere russischen Brüder derzeit besonders große Angst vorm

Weltuntergang

Ja, richtig gehört, vor der Apokalypse! Während bei uns sogar die hirntote Blödzeitung noch die Füße weitgehend still hält, muss da scheinbar der Katastrophenschutzminister schon beruhigend aufs Volk einwirken um Panikprävention zu betreiben. Glaubt ihr nicht? Dann seht euch mal DAS AN! Wahnsinn, oder? Wir sollten also unsere grundlegende Einstellung zum

Weltuntergang

nochmal überdenken. Vielleicht kommt er ja doch und vielleicht wird er ja sogar noch viel schlimmer als wir alle es uns jetzt ausmalen können. Sozusagen “am Weltuntergangigsten”, was soviel heißt, daß wir dann noch viel töter als tot sind wenn es endlich vorbei ist. Nicht nur alles wird zerstört, sondern noch viel mehr…. . Jetzt lacht ihr vielleicht darüber, aber lacht lieber leise, denn eines sage ich euch:

Eine Schlacht aus der man sogar Klingonen flüchten sieht, die kann man einfach nicht gewinnen.

Sonntag, 2. Dezember 2012

FREAK SHOP USA – Monster Magnet im Stadtgarten Erfurt am 01.12.2012

(Monster Magnet)

Soeben bin ich frisch zurück gekehrt von meinem verlängerten Wochenendausflug ins benachbarte Thüüüü-hühühüüüü-hühühüüüüüüüü-ringen, welcher allgemein unter dem Label “Space-Hell-Weekend 2.0” gelistet werden wird in der Zukunft. Will heißen: Nach 2010 der zweite Motörhead & Monster Magnet Doppelpack binnen 24 Stunden. Was soll ich sagen, es war mal wieder geil! Über Motörhead konntet ihr euch ja schon HIER informieren, heute geht es um den gestrigen Abend mit den Herren von Monster Magnet.

Die Kleine Schwester und ich, wir freuten uns schon auf dieses Event seit wir die Karten ergattern konnten, hatten Wyndorf und die Seinen doch angekündigt mit dieser Tour das 20jähtige Jubiläum ihres halluzinogen überladenen Hammeralbums “Spine of God” zu zelebrieren. So bestand das Mainset auch darin, daß man die Scheibe komplett durchzog und das Encore dann auf der “25 Tab” sowie der “Monster Magnet” aufbaute, ergänzt um die klassischen Kracher “Freakshop USA” und mein geliebtes “Tractor”. Setlist war also bekannt, jedoch konnten wir uns nicht auf diese psychedelische Urgewalt vorbereiten, die Monster Magnet entfesselten. Für mich war es das dritte Konzert der Herren, für die Kleine Schwester Nummer 2 – und überzeugt und begeistert hatten sie immer. Aber gestern, gestern rockten sie die ganze Sch***e auf einem derart hohen Niveau, das es mich metaphorisch gesehen umgehauen hat. Eine Setlist wie vor 20 Jahren, die sich sogar die großen Hits wie “Space Lord” oder “Powertrip” sparte und auf das ultimative Retrofeeling setzte – ein Fan – Set im besten Sinne. Auch wenn Besetzung der Band und vor allem der Drogenkonsum der Mitglieder nicht mehr mit jenem exzessiven Lebensstil der beginnenden 90er zu vergleichen sind (was auch gut so ist, denn sonst stünde vor allem Dave nicht mehr da oben), so transportierte man das Flair des Albums 1:1. Die “Spine of God” ist wenn man ehrlich ist eines dieser Alben, die Maßstäbe setzten, aber ohne die Drogenprobleme der Band absolut undenkbar gewesen wären. Das Album hört sich ungefähr so an, als ob man eine Hundertschaft Duracell-Häschen mit Atomreaktoren betreiben und sie in ein Ensemble mit 200 indischen Zeremonialmusikern einbauen würde, während eine 70s Rockband auf LSD das Ganze Orchester federführend zur Höchstleistung antreibt. Und genau so klingt das Ganze dann auch live, sogar 20 Jahre nach der Veröffentlichung. Hammer!

Wir steuerten den Ort des Geschehens, den “Stadtgarten” zu Erfurt also wieder just in Time am. Erkundeten die Venue und deckten uns am Merch-Stand ein. Ich erstand mein obligatorisches Tourshirt für schnäppchenhafte 15 Tacken und ein Tourposter. Da es für Erfurt, wie auch 2010 für Leipzig, keines gab, erwählte ich das Pösterchen für Manchester. Es war und ist ein Schmuckstück klassischer Konzertposter-Designkunst. Sehr geiler Kunstdruck! Smiley mit geöffnetem Mund Hier mal die Ausbeute des Space Hell Weekends 2.0 komplett, inklusive Motörhead-Tourshirt:

front

back

poster

Als die Jacken abgegeben waren schnappten wir uns ein Bierchen und genossen die Vorband “My Sleeping Karma”. Sie passten perfekt in den Abend und ich kann sie guten Gewissens weiter empfehlen. Reine Instrumentals, die sich herrlich entwickeln, ausufern und denen man anmerkt, daß man die Songs nicht in ein gängiges drei bis vier Minuten Konzept hinein zwängen will. Richtig gut die Jungs und auch mal einen alleinigen Konzertbesuch wert, ohne Frage. Als sie geendet hatten gaben wir die Becher zurück und chillten gemütlich nach vorne. Wir ließen uns ca 5-6 Meter vor der Bühne, halb rechts mit 1a Sicht auf die Band nieder, waren also richtig nah dran. Ein wenig warten mussten wir zwar, aber ca. 21:10 Uhr erloschen dann endlich die Lichter und Monster Magnet betraten die Bühne. Dave war sichtlich entspannt und sah – muß man ja dazu sagen nach all dem, was er in den letzten 7-8 Jahren durch hat, sehr gesund aus. Vom Drummer eingeleitet stieg man sofort in “Pill Shovel” ein und brachte sich auf Betriebstemperatur. Schon da wurde klar, welche Marschrichtung angesagt war: Old School Space Rock! Sie feierten das Album und ließen die sphärischen und dröhnenden Klänge ausufernd durch den Saal wabern. Keine Spur von zusammengekürzten, Live-Varianten der Songs oder druckvollem Gehetze durch die Stücke. Die Songs waren teilweise um mehrere Minuten länger als das auf Platte gepreßte Vorbild. Man ließ sie atmen und jammte munter drauflos, was mit der Untermalung der Lichteffekte unverzüglich zu dem führte, was man mit “Spine of God” verbindet: Dem Gefühl eines exzessiven musikalischen Rausches, einer kunterbunten Klangwelt die zwischen brummenden, ruhigen Sequenzen und der wilden Eskalation verzerrter Gitarren und brüllenden Halleffekten der Gesangsparts hin und her gerissen ist. Der Übergang zu “Medicine” war fast fließend und auch in der Folge wurde nicht übermäßig viel gelabert, was auch kontraproduktiv gewesen wäre, hätte man so den Flow des Albums und des Abends unterbrochen. Bei “Medicine”, das wuchtig und polternd durch die kleine aber sehr schmucke Venue walzte, war das Publikum bereits voll da. Begeisternd! Das großartige “Nod Scene” hatten wir vor 2 Jahren ja schon im Programm, gestern entfaltete es aber dann eine ganz eigene Dynamik. Das spricht dafür, daß das Album einfach nur eine Klasse für sich ist, denn da passte alles zusammen, baute aufeinander auf und verstärkte sich in der Wirkung gegenseitig. Wieder ein paar dieser wahnwitzigen Jams eingebaut und man driftete förmlich weiter durch den Abend, auf den nun Highlight auf Highlight folgen sollte. Nach “Nod Scene” – eher Midtempo als rockiger Brecher, trotz der teilweise verrückten Tempowechsel im Song  – verklungen war, hatte Dave sich auch in seine leicht aggro anmutende Bühnenstimmung gebracht. Man setzte mit dem fuzzigen “Black Mastermind” den musikalischen Trip fort und der Saal bebte. Man ließ den Kopf und die daran befestigten Haupthaare fleißig kreisen (ich bin immer noch brachial verspannt im Genick, das wird morgen auf Arbeit sicherlich nicht mehr so angenehm sein, ist mir jetzt aber reichlich egal Zwinkerndes Smiley ). “Black Mastermind” schlug einfach mal bombastisch ein und auch hier waren die ruhigeren Passagen in ihrer Wirkung als Spannungsaufbauer für die nächste Eskalation des Songs perfekt rüber gebracht. Was danach folgte, war so etwas wie der Ruhepol im Set. Das sphärisch abgedrehte “Zodiac Lung” schwebte leichtfüßig über den eben erlebten Auswüchsen musikalischer Urgewalt. Kleine Verschnaufpause sozusagen. Das folgende Titelstück des Albums “Spine of God” tat es ihm zu Anfang noch gleich, krachte dann aber umso mehr durch die Decke, was wiederum perfekt von der Band gespielt wurde. Man sollte hier auch die Soundqualität loben. Wenn man so ein Konzert spielen will, muß der Sound auch hervorragend sein, sonst würde alles in einem Klangbrei ertrinken, was hier nicht der Fall war. Die Lautstärke wurde ein wenig zurück geschraubt, dafür aber klare Verhältnisse geschafften, was den Abend so richtig pushte. Es folgte “Snake Dance”, was das Gaspedal wieder ordentlich durchtrat und Dave die Möglichkeit gab seine Rampensauqualitäten so richtig auszuleben wenn er sein “If satan lived in hell, then he’d be me” ins Mikrofon zischte. Auch hier wurde wieder fleißig instrumental untermauert. Wir näherten uns dem Ende des Mainsets und bevor das herrlich wabernde “Ozium” den Hauptteil wohltuend spacig abschloß, wurde noch einer meiner Lieblingssongs kredenzt: Das wunderbare “Sin’s a good man’s brother” mit seiner klaren Retrorock Narrenkappe und dem herrlich treibenden Riff. Ein Hochgenuß, dabei vor der Bühne zu stehen und die Band zu erleben. Nach Ozium verließ diese dann die Bühne und kehrte ca. 10 Minuten später wieder zurück um ihr Werk zu vollenden. Es folgten nun, als Sahnehäubchen quasi, die Essenz der EPs “25 Tab” und “Monster Magnet” in ihrer ganzen verqueren, spacigen Schönheit. “Lord 13” setzte da an, wo man im Mainset aufgehört hatte und die Jamsessions setzten sich fort, man merkte der Band an, daß sie das, was sie da taten, selber mitriß. “Murder” legte fleißig weiter nach bevor man mit “Longhair” nochmal die allgemeine Klassikerhatz krönte. Hätte mir vor ein paar Monaten jemand gesagt “Hey, du wirst “Longhair” hören!”, ich hätte ihn für verrückt erklärt. Der Song suppte von der Bühne förmlich ins Publikum, alle drifteten irgendwie in ihrer eigenen Welt durch den Abend. Der Weckruf kam dann aber sofort. Mein Monster Magnet – All – Time – Favorite und Lieblingslivehammer “Tractor” wurde von Dave gewohnt genüsslich anmoderiert und kulminierte vor dem Einsetzten des Gitarrenriffs in einem kollektiv gebrüllten Refrain. Dann hämmerte uns besagter “Tractor” um die Ohren. Auch hier fand ich, daß er deutlich vom bisherigen Abend beeinflußt dargeboten wurde (oder zumindest so wirkte). Das war nicht nur das dahin gebretterte Kantholz der ersten beiden Konzerte, es war deutlich zu gedröhnter, kraftvoll aber irgendwie dennoch komplett benebelt. Herrlich, ein Erlebnis dieser Song! Das waren nochmals knapp 4 Minuten kollektives Abgehen. Leider stand nun schon der letzte Song an, der allerdings mit “Freakshop USA” wieder ein Schmankerl war. Nochmal schweres Poltern und fuzziger Gitarrensound gepaart mit Daves verzerrtem Gesang – die Audience sprang nochmal so richtig darauf an. Das war der perfekte Abschluß dieses Konzertes! Was man kaum glauben mag, ist, daß man mit dem auf den ersten Blick recht übersichtlichen 14 Song-Set, deutlich über 90 Minuten füllte – ohne daß wir das merkten. Es war wie immer viel zu früh vorbei, als ich irgendwo in der Garderobenschlange wieder ansatzweise zu mit kam. Für alle, die sich bildlich nicht so richtig was vorstellen können unter dem, was ich hier so schrieb, folgendes Foto umschreibt das Konzert und die Atmosphäre ziemlich gut, unscharf, bunt und verzerrt schön:

Verbildlichung Space Rock

Was für ein Abend! Die Tour geht noch ein wenig, wer noch unentschlossen ist: Leute, geht hin… ihr werdet es bereuen, wenn ihr es nicht tut! Monster Magnet mögen alt und mittlerweile (unverdienter Maßen) nicht mehr der große Publikumsmagnet wie in den 90ern sein, aber weiß Gott, sie sind nach wie vor eine Live – Urgewalt, die Konzerte abliefert, von denen andere Bands nicht mal zu träumen wagen! Dieser Doppelschlag “Motörhead” / “Monster Magnet” hat dieses Jahr wieder gehalten, was wir uns von ihm versprochen haben. Ein geniales Wochenende in Erfurt war das und für mich persönlich mit dem gestrigen Abend als Highlight. Sorry Lemmy, ihr wart auch erstklassig (wie immer), aber Dave und Co. haben mich gestern einfach komplett weggebeamt! Mal sehen, wann die dritte Auflage des “Space Hell Weekends” ansteht, je eher, desto besser wenn ihr mich fragt! Smiley