Samstag, 15. Dezember 2012

DEAD CHRISTMAS

(Monster Magnet)

Es mußte ja früher oder später so weit kommen. In den USA und England wird dieser Tage heftig um die politisch korrekte Art Weihnachten zu feiern diskutiert. Ausgangspunkt ist der alles egalisierende, kulturnegierende Drang des Gutmenschen, daß er mit seinen Taten, Festen und Äußerungen ja keiner Minderheit oder koexistenten religiösen Gruppe auf den Schlips tritt. Hinsichtlich Weihnachten habe ich hier mal einen kleinen Artikel gefunden:

KLICK

Ich könnte über so viel Dummheit nur den Kopf schütteln! Sehr geil auf den Punkt gebracht im Übrigen durch dieses Bild:

(Quelle)

Als ob man hier alles gleich weichspülen und bedeutungsmäßig glattschmirgeln muß. Hat sich denn eigentlich irgend jemand darüber beschwert, daß wir das feiern, oder eilen da die Übereifrigen und vorsorglich Empörten wieder dem Verstand voraus und lösen Probleme, die eigentlich gar keine sind um sich wieder im Licht der eigenen, vermeintlich gemeinnützigen Verschlimmbesserung zu sonnen? Wer das unterstützt, der hat für mich einfach mal monströs einen an der Klatsche. “Winterbeleuchtung”, “Winterfest”… “frohe Ferien” – geht es nicht noch ein wenig bescheuerter?!? Wie schaut denn so ein politisch korrektes Weihnachten aus? Ich stelle mir das in etwa so vor:

Man schwingt sich in sein Hybridauto mit dem “ich bremse auch für Wale” – Aufkleber an der Heckscheibe und steigt sofort wieder aus… weil man dann doch lieber mit dem ÖPNV in die Stadt fährt. Man wartet an der Haltestelle und verbringt die 45 Minuten nebst drei Umstiegen, welche für die 2,5 Kilometer anberaumt wurden, mit ein paar rotzbesoffenen Glühweinopfern auf der Suche nach der nächsten Dröhnung, von denen einem einer noch herzhaft vor die Füße reihert. Im Stadtzentrum angekommen verteilt man sein halbes Monatseinkommen an die Sammelbüchsenmafia, die sich zum Wohle ihrer Hintermänner einen abbettelt. Frohen Mutes und ein möglichst wenig anstößiges Liedchen summend (ich schlage hier die “Internationale” vor… aber nur in Esperanto) stürzt man sich ins Treiben. Man wird von einem bartlosen Mann im roten Umhang, der sich einen “Gewalt ist keine Lösung” – Aufkleber auf die Rute geklebt hat (auf die richtige Rute, nicht was ihr schon wieder denken mögt) persönlich mit “Shalom a leikum” begrüßt. Als erstes steuert man eine der Glühweinbud… nein, der Getränkestände an, wo man sich einen handwarmen, alkoholfreien Traubensaft genehmigt um den aus ökologischem Anbau stammenden Tofubratling herunter zu spülen, welchen man als kulinarisches Schmankerl dazu erwarb. So gestärkt schlendert man dann an der Bühne vorbei, wo eine Gruppe von Waisenkindern einen interkulturellen Sketch über den Weltfrieden in 34 Sprachen aufführt. Man bleibt kurz stehen und fragt sich, ob die Beleuchtung dieses Happenings auch ja aus Windenergie gespeist wird, kommt aber zu keinem Ergebnis. Man beschließt, das man es einfach mal annimmt. Man schlendert weiter und kauft ein paar Fairtrade – Geschenke für die Lieben daheim ein. Dabei wird natürlich peinlich genau darauf geachtet, daß jedwede religiöse Symbolik umgangen wird. Mit ein paar ökologisch abbaubaren Flechtwaren, einem Bügelbrett aus Bambus und drei paar Socken aus der Wolle glücklicher Lamas kann da eigentlich nichts schief gehen. Auf dem Heimweg rügt man noch lautstark einen dieser religiösen Fundamentalisten, der einen zu einem “schönen Heilig Abend” zu verfluchen versucht. Nachdem man sich noch schnell an dessen Steinigung auf dem ehemaligen Standplatz der großen Weihnachtspyramide beteiligt hat, wischt man sich schnell noch das Blut von den Jesuslatschen und… Scheiße, Jesuslatschen…!

Bei der bloßen Vorstellung daran wird mir ja schon kotzübel. Daher, liebe Gutmenschen, rufe ich euch und euren “besten Absichten” lautstark zu “Leckt mich am Arsch!”. Wenn ich, der ich aus dem Weihnachtwunderland im Erzgebirge stamme, auch als Atheist Bock habe Weihnachten zu feiern, dann lasse ich mir das nicht von einer Bande hippieesquer Dummschwätzer kaputt machen. Ich schiebe mir schweinefleischhaltige Bratwürste hinter die Kiemen, wann immer ich Lust dazu habe. Ich genehmige mir Glühwein, wenn ich Bock darauf habe und es ist mir dabei scheißegal, ob das andere Leute stört, daß da Alkohol drin ist. Ich will einen Weihnachtsmann mit langem, weißen Rauschbart, bei dem ich es auch gut heiße, wenn er verzogenen Wohlstandsblagen mit der Reisigrute den Hosenboden gerbt, wenn sie nicht brav waren. Wer Geschenke will, der muß sie sich auch übers Jahr verdienen, so siehts mal aus. Ich will Krippenspiele überall haben, auch wenn ich sie mir nicht selber anschauen gehe (-> Atheist). Es ist am Heiligabend (den ich auch weiterhin und lauthals so nennen will) einfach schön zu wissen, daß um mich herum in jedem beliebigen Kaff gerade symbolisch ein kleiner Jesus geboren wird während ich das Abendessen für die Familie warm halte und mich wiederum um die leckeren, fetttriefenden Weihnachtsbratwürste kümmere. Ich will Nußknacker und Räuchermänneln sehen – und zwar überall und in rauen Mengen. Ich will mir keine Gedanken darüber machen, ob ein ehrlich gemeintes “schöne, besinnliche Weihnachten” irgend einen von euch Deppen empört. Wenn es das tut, dann habt ihr es ohnehin nicht verdient. Ich will auch Weihnachtsbäume unter diesem Namen sehen, ebenfalls überall, am liebsten aber den bei uns zu Hause. Eine abgehackte Blaufichte, handgeschmückt und duftend… wie es sein muß. Ich will mir an den drei Feiertagen die Kalorienkante geben und Schnaps trinken ohne mich mit Phrasen der Marke “in Afrika verhungern die Kinder” beschäftigen zu müssen. Dann fliegt doch hin und tut etwas dagegen anstatt euren Mitmenschen ein schlechtes Gewissen einzureden um die eigene Untätigkeit zu übertünchen. Ich will am ersten Weihnachtsfeiertag meine Hauer in zartes, delikates Rehfleisch schlagen, weil es bei uns eine Familientradition ist und ich der Meinung bin, daß die Jagd eine dufte Sache ist und die Tiere aus guten Gründen weggerußt werden. Wer mich vom Gegenteil überzeugen will hat von vorn herein verloren. Ich wuchs mit Wildfleisch auf und war mit meinem Opa – der nebenbei bemerkt großartig war – persönlich auf der Pirsch und war dabei als er Bambi ausknipste und ausnahm. Eure “wissen sie wie blutig das ist” – Argumente ziehen also nicht, denn ich weiß es und für einen guten Braten und eine sinnvolle Populationskontrolle akzeptiere ich das auch. Ich habe sozusagen Insiderwissen das auf Fakten beruht, nicht bloß selektiv angehäuftes Halbwissen wie ihr. Ich will auch die Freiheit haben diese Schmarotzer mit ihren Sammelbüchsen zu ignorieren, denn ich weiß aus beruflichem Kontext, wer da wie viel Geld bekommt… selbst bei so genannten “seriösen” Sammlungen und es würde euch aus den kratzigen Schafwollsocken hauen, wenn ihr es auch wüßtet. Ich spende wenn ich Bock drauf habe, an wen ich will und wann ich will… Wegelagerei finde ich verachtenswert. Ich will einfach ein normales Weihnachten haben und ich werde es mir auch holen, ob es euch nun passt oder nicht. Überhaupt solltet ihr Weltverbesserer mit eurem ewig mitleidigen Leidensblick mal von eurem hohen, moralischen Socken schwingen und euch mal mit den Fakten beschäftigen. Weihnachten greift keinen Andersgläubigen an, der mit sich und seiner Religion im Reinen ist. Bei Fundamentalisten sollte es uns einfach schnuppe sein was die denken, die werden ohnehin nie zufrieden sein. Also packt eure leeren Hippiemetaphern gefälligst wieder in eure Jutebeutel und verpisst euch aus der öffentlichen Diskussion, denn die sollten nur Menschen mit Ahnung von der Materie führen. Die spreche ich euch Reflexreaktionären einfach mal ab – und auch hier geht es mir am Arsch vorbei was ihr diesbezüglich von mir haltet, weil ich solche Pfeifen wie euch einfach nicht ernst nehmen kann. Kurz gesagt:

(Quelle)

2 Kommentare:

  1. Wer will mich denn zwingen, so verschwurbelt politisch correct zu sein? Und wer will das bestimmen dürfen? ICH habe niemanden zum Hüter der PC ernannt. Ergo: an Weihnachten gibt es auch Negerküsse. Macht was dagegen...

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  2. Ein frohes Weihnachtsfest - und gaaaanz viel leckeres Fleisch ...

    Grüße! N.

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