Samstag, 26. April 2014

Peljätty Humppa–Eläkeläiset am 19.04.2014 im F-Haus zu Jena

 

Mahzeit! Ich schulde euch noch einen Konzertbericht… das wißt ihr, das weiß ich… nur mein Hirn, das weit es nicht!

So ungefähr könnte man es zusammenfassen. Ich sage es lieber gleich: Ich bin diesmal nicht wirklich in der Lage einen meiner gewohnt distanziert-sachlichen *hüstel* Berichte über den letzten Sonnabend zu liefern. Ich begründe es mal in Reimform:

Das liegt nicht an mir, das liegt am Bier! (*tataaaa-tataaaaaa-TATAAAAAAA*)

Ja, heute vor einer Woche weilten die Frau und ich im gar nicht so fernen Jena und suchte dort die Kleine Schwester heim. Mit dieser wiederum bereise ich ja schon seit Jahren gemeinsam die Konzertbühnen dieses Landes – und von Prag. Jedenfalls hatte sie für uns Karten für dieses schmucke Event hier

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Humppa2

beschafft. Vor gut zwei Jahren habe ich sie gezwungen an selber Stelle mit mir “zum Humppa zu gehen” (<- Fachbegriff), was man im Übrigen HIER nachlesen kann. Ähnlich wie letzte Woche tat sie dies mit einer gewissen Grundskepsis, was sich aber am Abend dann legte. Wer sich jetzt fragt, was dieses “Humppa” denn eigentlich ist, dem sei eine bekannte Videoquelle ans Herz gelegt. Ich werde es an dieser Stelle nicht erklären, weil man den “Humppa” nicht erklären kann. Entweder man hat den Humppa oder man hat den Humppa eben nicht. (An die Grenzen der Erklärbarkeit des Humppa stießen wir am Folgetag, als wir meiner Mutter zu erläutern versuchten, wo wir denn gestern eigentlich waren… es scheiterte kläglich.) Wenn man den Humppa hat, dann ist ein ganz zu Eläkeläiset geradezu zwangsläufig. Da diese Irren (im positivsten Sinne) auch noch aus der wundervollen karelischen Metropole Joensuu kommen, das macht es für mich gleich noch ne Spur cooler “zum Humppa zu gehen”!

Nebenbei wird bei einem Eläkeläiset-Konzert auch noch deutlich, was die deutsche Metal-Szene so grundsympathisch macht: Sie hat geschlossen einen an der Waffel! Die Herren aus Joensuu spielen in Wacken ebenso souverän wie im finnischen ESC-Vorentscheid. Den sie im Übrigen nicht gewonnen haben, was wiederum daran liegen mag, daß nicht einmal die Finnen die hiesige Faszination für den Humppa nachvollziehen können; und das will durchaus was heißen, wir reden hier von einem Volk, das Weltmeisterschaften im Handyweitwurf hervorgebracht hat. Jedenfalls wird einem vom Motörhead- bis zum Slayer-Shirt im Saal alles an musikalischer Uniformierung geboten, was das Hardrock-/Metal-Herz so begehrt. Außerdem – und jetzt kommen wir einerseits zum Grund für meine Unfähigkeit einen vernünftigen Konzertbericht zu verfassen und andererseits zum nächsten Argument, warum es komisch ist, daß Finnen nicht so gerne “zum Humppa gehen” – gehört zum Humppa auch immer Bier! Olut, wie der Finne sagt! Um bösen Gerüchten vor zu beugen: Ich hatte zu keinem Zeitpunkt des Konzertes mehr als ein Bier in der Hand… allerdings ebenso nie weniger als eines. Taktisch klug positionierten wir und direkt an der Bar und so war der Nachschub gesichert. Die vergleichsweise moderaten Preise von 2,50€ für den Becher Rosenpils und der nette Barkeeper mit dem Talent zum schnellen Zapfen taten ihr übriges.

Während wir also im Saal herum standen und (zumindest ich) fröhlich die Bar quersubventionierten, ging vorne auf der Bühne der gewohnte Blöd- und Irrsinn eines Humppakonzertes ab; was auch folgendes Foto nicht wirklich transportieren kann:

Humppa3

Irgendwann nach reichlich zwei Stunden war der Abend dann nach der dritten Zugabe vorbei – wie gesagt: mehr könnt ihr an Verlaufsinformationen zu dem Abend von mir nun wirklich nicht erwarten – und wir wurden noch Zeuge der finalen Zerstörung des Keyboards. War ja auch das letzte Konzert der Tour und da kann man sich schon mal vom Equipment verabschieden. Das wurde dann auch getan. Ich fand das Konzert zu diesem Zeitpunkt ja mal so richtig spitze! Smiley mit geöffnetem Mund 

Ich bin auch überzeugt davon, daß es auch für die zur objektiven Beurteilung fähigen Anwesenden ein toller Abend war, denn sogar die Kleine Schwester war noch am nächsten Tag überzeugt – vom Humppa! Wir traten sodann die Rückfahrt an – ich verrate nicht zu viel, wenn ich erwähne, daß ich nicht am Steuer saß. Die nierenbasierten Verarbeitungsprozesse des konsumierten Getränkes forderten ihren Tribut in Form von 2 Zwischenstopps (wohlgemerkt bei einer Fahrzeit von netto 45 Minuten). Ich glaube auch, daß ich meine Mitfahrerinnen köstlich unterhalten habe während der Fahrt – ich weiß nur nicht mehr womit; ein Mysterium. Jedenfalls legten wir noch den üblichen nachkonzertlichen Zwischenstopp bei der Fast-Food-Schmiede kurz hinter der Autobahnabfahrt ein. Ich weiß noch, daß ich – höflich wie ich bin – der McDrive-Burger-King-Bedienungsuschi ein “gesegnetes und frohes Osterfest” (<- aus original Gedächtnisprotokoll nachtranskribiert) wünschte, was meine Mitinsassen im Igor wiederum mit lautem Gelächter quittierten und mich noch am Folgetag damit aufzogen. Tja, wenigstens habe ich noch daran gedacht, sie nicht! Dank dem sehr süffigen und katertechnisch höchstgradig empfehlenswerten Rosen-Pils (geschmacklich ne 2-) ging es mir am Folgetag auch bombig – im Ernst jetzt. Ich habe mich nicht gefühlt als ob ich am Vorabend auf einem bierintensiven Konzert gewesen wäre.

Als Fazit kann ich zunächst nur festhalten, daß es, trotz anfänglicher Anlaufschwierigkeiten, ein sehr schöner Humppa-Abend war. Nee, ich fand es toll! Vor allem war es - worauf ich mich auch massiv vor-freute – das erste gemeinsame Konzert mit der Kleinen Schwester seit dem 7. Juli 2013. Bedingt durch ihren Auslandsaufenthalt waren wir seit dem nur jeweils alleine unterwegs. Ihr glaubt gar nicht, wie langweilig es in der Wartezeit vor Monster Magnet oder Depeche Mode Konzerten sein kann, wenn man niemanden zum piesacken hat. In diesem Sinne: MAY THE HUMPPA NEVER END! Ich bin mal gespannt, wo sie die Herbst-Tour hin verschlägt… dann werde ich vielleicht erneut “zum Humppa gehen”! Zwinkerndes Smiley 

PS: Das obligatorische Andenken-Shirt. Habe heute gemerkt, daß es Passanten in Three-O-City (schon an sich eine eher skeptische Spezies) durchaus irritiert – die können es halt nicht einordnen! Ich für meinen Teil finde es saucool, zumal ich schon das an Motörhead angelehnte Shirt vom letzten Konzi habe; da kommt dieses an den Klassiker von Run DMC angelehnte, schlichte Schmuckstück natürlich doppelt gut.

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