Samstag, 20. Juli 2013

I NEED TO KNOW

(Tom Petty)

NSA, sagt euch doch was, oder?!? Nein? NSA? Prism?

NSA!!!!

DATENKRAAAAAAKEEEEE! Jetzt? Ihr könnt es ruhig zugeben, die wissen nicht was ihr lest, sondern nur, was ich schreibe. Obwohl… jetzt, wo Ihnen klar ist, daß ihr auf meinem Blog seid. Naja, nun ist es eh zu spät, da könnt ihr auch weiter lesen. Ehrlich gesagt ist es eine Frechheit, was die Amis und die Briten da veranstalten. Mir kann auch keiner weiß machen, daß das bei uns niemand wußte. Man hat halt nur gehofft, daß es nicht raus kommt; und wenn, dann erst wenn die Sozen wieder an der Macht sind. Daraus wurde aber nichts – und das lag ausnahmsweise mal nicht an den Sozen (wie man mittlerweile ja leider hinzufügen muß). Jedenfalls las ich gerade, daß Mutti vollmundig einen “8 Punkte Plan für mehr Datenschutz” angekündigt hat. “Wow! ACHT GANZE PUNKTE!!! Das muss ja ein absoluter Knaller sein, dieser Plan.” dachte ich mir. Sind ja auch toll, solche politischen Nebelkerzen; und geradezu hochgradig effektiv in der Sache. Natürlich war ich neugierig, welche hohlen Worthülsen uns denn als Stein der Weisen angedreht werden und obendrein die NSA aus unserem Leitungen verjagen sollen. So dachte ich mir, ich könnte mal fix bei meinem alten Kumpel Keith Alexander in Übersee anrufen, der alten Horchmuschel. Vielleicht hat der ja schon Näheres (abge-)hört zu diesem politischen Paukenschlag, den die Angie auszupacken gedenkt. Er hatte und so kann ich euch hier Muttis Acht-Punkte-Plan ganz, ganz exklusiv foxy-leaken Zwinkerndes Smiley:

1. Einrichtung einer “Bundesprüfstelle für Passwortangelegenheiten”. Der Bürger reicht vor Abschluß der Online-Registrierung seine drei priorisierten Passwortvorschläge mit den Formblättern A47 - B und C64-7 nebst unterzeichnetem Zusatzblatt zur Zustimmung für die Datenweiterverarbeitung für statistische Zwecke in dreifacher Ausführung dort ein. Nach einer Bearbeitungszeit von nicht weniger als 5 Wochen (Zielvorgabe) wird dem Bürger sein neues, absolut sicheres und fälschungsresistentes Passwort in einem verschlossenen Umschlag zugeteilt. Dieses Prozedere ist für sämtliche Onlinedienste separat durchzuführen und jeweils alle 3 Monate zu wiederholen. Doppelnutzung einmalig genehmigter Passwörter ist fürderhin nicht zulässig.

2. Aufhebung der Buchpreisbindung für Facebook in der Hoffnung auf die reinigenden, moralischen Effekte eines freien Wettbewerbes auf die Unternehmensphilosophie. (Anm.: FDP-Vorschlag)

3. Sofortmaßnahme: Ab 2034 gesetzlich zwingend verbindliche Festlegung einer Volumendrossel bei 56MB/Monat pro Bürger. Nach Überschreitung ist das (auch das mobile) Surfen nur noch mit einem staatlich geprüften 56K-Modem möglich. Prämisse: Mit einer Reduzierung des Datenvolumens geht auch eine statistisch signifikante Reduzierung der abgehörten Informationen einher, was wiederum als voller politischer Erfolg verkauft werden kann. (Die Telekom erhält für ihre Vordenkerrolle posthum das Bundesverdienstkreuz.)

4. Twitteraccounts werden nur noch mit dem neuen, elektronischen Personalausweis zugänglich sein. Im Profil werden sowohl Foto als auch Klarname, Geburtsdatum und religiöse Gruppenzugehörigkeit sichtbar sein. Damit soll für den Bürger eine umfassende Transparenz über die Leser seiner Tweets sicher gestellt werden. (Die erforderlichen Lesegeräte für den Login bei Twitter können ab 26.09.2015 schriftlich beim Bundesnachrichtendienst angefordert und gegen eine Bearbeitungsgebühr geleast werden. Bis dahin wird der Internetdienst “Twitter” im Bundesgebiet zum Schutze der Bevölkerung vorübergehend deaktiviert.

5. Ilse Aigner wird beauftragt einen Task-Force einzuberufen, die unter Ausschluß der Öffentlichkeit ein Empfehlungsschreiben erarbeiten soll. Dieses soll der Bundesregierung die Einrichtung einer überparteilichen Sonderkommission zur Erstellung eines “10-Punkte-Planes zur Erarbeitung von unverbindlichen Vorschlägen für die Bundesregierung betreffend der Formulierung eventuell sinnvoller Bundesdatenschutzrichtlinienüberarbeitungsvorschlägen” vorschlagen – was dann parlamentarisch wiederum geprüft wird.

6. GEZ und GEMA fusionieren zur “Hoheitliche Online- und Netzagentur für Kommunikationsverschlüsselung” - kurz “H.O.N.K.”. Kernkompetenz werden persönliche Besuche der Agenten (positiv: diese sind bereits unter ihrer neuen Bezeichnung “Honks” in der Bevölkerung bekannt und geliebt) bei den Bürgern und das persönliche Installieren eines per Gesetz für abhörsicher erklärten 15 Zoll Röhrenmonitors (gegen eine Bearbeitungspauschale von einmalig 106,43€).

7. Beauftragung von Heiner Geißler mit der Vermittlung zwischen NSA und dem Bundesbeauftragten für Datenschutz – mit dem Ziel der vollständigen Aufgabenübertragung des Letzteren an die NSA (Stichwort: “Bürokratieabbau”).

8. Das hier.

Na dann: Schönes, sicheres Neuland uns allen!

2 Kommentare:

  1. Nach dem Einleitung lesen hab ich gedacvht, wieso die Mutti? Das ist doch Sache der Ilse! Schön, dass sie mitspielen darf. Und so umfassend kompetent wie immer. So könnte es funktionieren, mal die Wahlprogramme danach absuchen - ich bin mal für ein paar Wochen beschäftigt.

    Grüße! N.

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  2. Ähm ganz ehrlich...

    Mir war schon immer klar, dass wir überwacht werden. Okay, das Ausmaß ist natürlich heftig, aber wie gesagt, mich überrascht es nicht. Spätestens nach nineeleven stehen wir doch alle unter Generalverdacht. Ich gehe auch davon aus, dass alle davon wussten. Und das möchte ich nicht mal an einer Partei fest machen.

    LG

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