Dienstag, 27. August 2013

HAIR

(Musical)

Gestern ein Männerposting, heute ein Männerposting! Der Blog wird langsam wohnlich! Liebe Herren der Schöpfung, ihr dürftet folgendes Szenario kennen, sofern ihr euer Domizil mit einer der zahlreich vorkommenden Menschinnen teilt:

Beim Durchqueren der eigenen Wohnung wird man auf Schritt und Tritt mit den Hinterlassenschaften der weiblichen Frisierwut konfrontiert. Angefangen vom Wohnzimmerteppich über Sofaritzen und Badewannenausgüsse bis hin zu den haartechnisch eigentlich unzugänglichsten Orten der Behausung (-> Gewürzregal) liegen scheinbar zufällig verstreut unzählige Haargummis in der Weltgeschichte herum. Hätten die Dinger beim Aufschlag auf den Boden Krater hinterlassen, sähe es hier aus wie in Verdun vor 95 Jahren. Es ist ein ziemlich seltsames Phänomen. Bedenkt man, wie akribisch das eigene Haupthaar mittels eines halben Dutzends von Gummis, Klämmerchen und Spangen mitunter arrangiert wird, sollte man doch als technisch versierter Mensch meinen, daß der Verlust eines dieser Dinger einen kritischen oder gar irreparablen statischen Schaden im Kopfschmuck nach sich ziehen sollte. Dann würde Frau das merken, panisch den Haargummi suchen und das Malheur umgehend beheben. Nun, daß das nicht passiert, das dürfte den meisten von uns bewußt sein. Viel mehr hat Mann den Eindruck, daß eine Frau, die sich früh morgens mühsam 10 Haargummis, Spangen und Klammern in den Kopf einmassiert, im Laufe des Tages gefühlte 56 davon wieder in ihrem Umfeld verteilt und – was die eigentliche Sensation ist – am Abend noch genau so großartig aussieht wie in der Früh. Zumindest ist das der Eindruck, der sich mir bei MsPittili tagtäglich aufdrängt. Lange habe ich darüber nachgedacht, wie das funktionieren kann… kurzum: Ich bin ratlos! Scheinbar werden mehrere Klammern und Bänder als sich wechselseitig schützende Notfallabsicherungen derart kompliziert angeordnet, daß ein Verloren gehen der dazu gehörigen Frisur nur durch andere Frauen, keinesfalls aber durch einen Mann bemerkt werden kann. Mit dem nötigen konstruktivistischen Geschick, könnten Frauen wahrscheinlich alles erreichen, sogar einen Großflughafen bauen und pünktlich fertigstellen. (Vermutlich wäre das dann auch der erste Großflughafen mit einem einheitlichen Farbkonzept und Schuhgeschäften statt Duty-Free-Shops).

Jedenfalls lagen und liegen hier immer mal ein paar dieser Dinger in der Gegend rum und ich hatte nicht den Eindruck, daß MsPittili sie vermissen würde. Vorhin wurde mir zwar erklärt, daß dem sehr wohl so war, allerdings glaube ich das nicht so richtig, da ich seit April keine Beschwerde diesbezüglich hörte. April? Ja, April. Als MsPittili mich nämlich ein paar Tage alleine ließ um bei einer Freundin ein paar Tage Urlaub einzulegen, da beschloß ich, ein kleines Experiment zu starten. Ausgangspunkt war neben den herum liegenden Haargummis jede Keksdose, die wir als Dekoelement auf unserem Wohnzimmerschranz implementiert hatten:

1

Ich beschloß, fortan einfach alle Frisurzementierungsinstrumente, die ich zufällig (!!! – ich habe nicht gesucht, nur das aufgehoben, was mir gerade auffiel) fand und die offensichtlich verloren wurden (was auf Tischen, Kommoden oder Nachtschränken lag ließ ich auch da liegen) in dem Ding zu verstauen und zu schauen, wie lange es dauert, bis es voll ist. Jetzt, nach ziemlich genau 4 Monaten, war der Vogel voll…:

2

Ausgekippt sieht das dann so aus:

3

Faszinierend, oder? Ich hab mal nachgezählt: 87! Zwinkerndes Smiley

8 Kommentare:

  1. Aber mich ständig neue kaufen lassen, weil ich irgendwie schon wieder keine Haargummis habe!

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Ähm, als ob ich mitbekommen habe, daß du dir neue gekauft hast. Aber jetzt hast du ja erst einmal 87 "neue" Haargummis zum wieder-verlieren.

      Löschen
  2. Die kleine Schwester27. August 2013 um 19:16

    Du alter Romantiker.

    (Sollte ich an dieser Stelle zugeben, dass ich seit April wusste, dass Du sammelst?)

    AntwortenLöschen
  3. Soll ich dir die 17, die bei mir lagern, auch noch schicken?
    Aber es stimmt schon, sie sieht abends auch ohne Haarfesthalter immer noch toll aus.

    Grüße! N.

    AntwortenLöschen
  4. Drum plädiere ich für Kurzhaarfrisuren. Glücklicherweise hat die Ex die Dinger nur benutzt, wenn Malereien der größeren Variante anstanden. Dann wurden die aber auch im Bad verteilt. Allerdings hat sie die dann auch wieder eingesammelt. Sie hatte aber auch nur fünf Klammern und zwei Gummis :-)

    AntwortenLöschen
  5. *muahahaha* Das ist der beste post aller Blogs seit langem. Ich muss echt grinsen. Im Geiste gehe ich natürlich gerade meinen eigenen Haargummi-BEstand durch... es existiert eine Dose im Bad in die die Dinger reingehören, doch die leert sich auch wie von selbst und Geisterhand *grmpf* Vielleicht sollte ich meinen Marc auch mal auf die jagd schicken...

    AntwortenLöschen