Donnerstag, 6. Januar 2011

DANCING ON YOUR GRAVE

(Motörhead)

Es klingelte soeben an meiner Wohnungstür und ich hatte eine Epiphanie:

HAAAALLLLLLOOOOOO KINDER!!!! Na ei… wer ist denn da?! Naaaaa, wer ist denn da?? Ei, ei, ei… na wer denn da wohl ist?!? Ohhhhhh, ihr erratet es nicht?! Na das ist aber ‚n Ding; ihr kennt mich doch! Ich bins, hallihallo! *wink* *zwinker* *lach* Hmm, nun bin ich aber ein bisschen beleidigt! Wir waren doch früher immer so gute Freunde… ihr und ich! Aber wenn ich euch so anschaue… ihr seid aber ganz schön aaaaaaalt geworden! Ihr seid doch bestimmt schon 30 oder so, stimmt’s? Ohhhh, habt ihr mich etwa ver… ver…. *schnief*… ver… *schluchz* vergessen, liebe Kinder? Das ist aber schade. Aber hey: das können wir ändern! Früher, wisst ihr noch, als ihr noch bei Mammi gewohnt habt… nein, nicht das Studium, NOCH früher… genau, GANZ DAMALS, jetzt haben wirs! Also ganz damals, da haben wir uns fast jede Woche gesehen. Ihr wart zu Hause, an einem Sonnabend Nachmittag und da bin ich mit meinem kunter-bi-ba-bunten Spaßmobil durch eure Straße gefahren. Ei, war das ein Spaß. Damals habe ich diiiiiirekt vor eurer Haustür gaaanz fest auf die Bremse getreten und bin fröhlich lächelnd vom Fahrersitz gesprungen und habe meine groooooße Ding-Dong-Glocke geläutet! Das war ein Spaß! Und ihr seid dann total aufgeregt angerannt gekommen mit euren Eltern und ich habe euch dann jedes Mal mein gaaaaaanzes Eis geschenkt! (Zumindest dachtet ihr das, denn daß eure Eltern das bezahlt haben, das habt ihr beschränkten Blagen ja nicht gerafft damals). Und dann seid ihr wieder ins Haus gegangen mit all dem feinen, feinen Eis und ich bin weiter gefahren zu den nächsten Kindern, denen ich meine ganze Eiscreme schenken konnte. Das war supi-supi toll damals. Ihr hattet immer gaaaanz viel Spaß und ich uuuuunendlich viel Eiscreme und ich hab euren Eltern die Penunzen aus der Tasche gezogen mit der massiv über dem Einkaufspreis rangierenden Zucker-Sahne-Pampe.

Hach, hätte es nicht immer so weiter gehen können? Hätten wir nicht immer Freunde bleiben können? Ihr satt und kugelrund und ich reich wie zwei Donald Trumps? ABER IHR MUßTET ES JA VERSAUEN!!! Kaum seid ihr undankbaren Blagen auch nur annähernd in der Lage Preise zu vergleichen, da rennt ihr schon in den nächstbesten Supermarkt um euch das frostige Hüftgold zu besorgen! Und eure Eltern unterstützen das dann auch noch, weil ihr „Verantwortung“ lernen sollt indem ihr mit eurem eigenen Geld umgeht. Ich bin dann abgemeldet! Wie oft habe ich dann meine groooooße Ding – Dong - Glocke für euch geläutet und keiner von euch kam? Ich habe es genau gesehen wie ihr feist grinsend und an einem fremdgekauften Cornetto kauend hinter den Scheiben eurer verramschten Kinderzimmer gesessen und mit hämisch zugegrinst habt. Eure schokoverschmierten Visagen haben mich verspottet! Ihr kleinen Teufel!!! Und dann, je älter ihr wurdet, umso weniger Eis habt ihr überhaupt gegessen… nicht einmal mehr gegrinst habt ihr, sondern mich ignoriert! MICH IGNORIERT!!!! Ihr faschistoiden Heuchler! Aber euch zahl’ ichs heim, ich kriege euch! Ich lasse mich von euch nicht terrorisieren; ich lasse nicht zu, daß ihr mich einfach so vergesst; nein, ICH NICHT! Nein, ich zahle es euch bis auf Heller und Pfennig heim, was ihr verhunzten Nervensägen mir angetan habt! Ich werde euch schon noch kriegen, KRIEGEN WERDE ICH EUCH! Und so steige ich gleich gaaanz langsam in mein Guidomobil! Ja, ihr habt schon richtig gehört: G-U-I-D-O-M-O-B-I-L! Mein kunter-bi-ba-buntes Spaßmobil musste ich verkaufen, nur weil ihr und eure missratenen Eltern so knauserig wart! Also ich steigen gaaanz langsam in mein Guidomobil und werde dann zu euch kommen. Durch die finstere Nacht werde ich fahren , das Scheinwerferlicht der entgegen kommenden Autos wird sich im irren Blick meiner Augen widerspiegeln; und diesmal werde ich dabei dieses diabolische Grinsen aufgelegt haben.
Könnt ihr es schon spüren wie ich jede Sekunde näher komme? Merkt ihr, wie euch plötzlich kalt wird? Kalt und klamm? Merkt ihr, wie der Raum um euch herum immer mehr zusammen schrumpft? Es gibt kein Entkommen vor mir! Jahaaaa, ich parke meine blaugelbe Scheißkarre leise vor eurer Tür. Diesmal gibt es keine „Ding – Dong – Glocke“ die euch warnt, ohhhh nein, diesmal wird das Unheil vollkommen unvorbereitet über euch herein brechen. Es gibt NICHTS, aber auch GAR NICHTS in dieser gottverlassenen, herunter gekommenen und wertlosen Welt, das euch vor mir schützen könnte. Hört ihr die Schritte draußen im Treppenhaus? Diese schweren Stiefel, die sich mühsam von Stufe zu Stufe schleppen, Schritte, die eure Seelen erbeben lassen vor BLANKEM ENTSETZEN, denn ihr beginnt langsam zu ahnen, was da unaufhaltsam auf euch zurollt! Schwer atmend stehe ich dann vor eurer Tür und dresche voller Vorfreude auf eure lächerliche Plastikklingel ein, die ihr mit einem liebevoll selbst geschriebenen Namensschildchen personalisiert habt um euch aus eurem Versteck zu locken. Ich werde euch bezahlen lassen für all die Sünden, die ihr an mir und meines Gleichen begangen habt; jetzt werdet ihr erfahren, was wahrer HORROR bedeutet! Während ich euren Klingelklopf zum fünften Mal in die Sandsteinwand hämmere, höre ich, wie ihr die Klinke betätigt. Die Stunde der Rache ist gekommen! Wenn ihr nicht mehr zu mir kommen wollt, dann komme ich eben zu euch, ZU EUCH IN DIE WOHNUNG UND LASSE EUCH BEZAHLEN! Hahahahahahaha-haaaaaahahahahahaha-HAAAAAAHAHAHAHAHAHAAAAA!!!!!
Und dann öffnet ihr mir, ihr verfluchten, kleinen Bastarde und ich werde es euch in eure gealterten, bärtigen Visagen bellen, bevor ich euch mit meinem aus Leichentuch geschöpften und über Höllenfeuer getrockneten Vorbestellformular malträtiere:

„Guddn’ Amd! Isch bin dor Eismann von dor Fürma „Bo-Froschd“! Darf üsch ühnen ämoal unvörbündlüsch ainen Gadalog do lossn?!“

*muharrrr-harrr*

9 Kommentare:

  1. Super! Jetzt kann ich heute Nacht vor lauter Angst nicht schlafen...

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  2. Du hast doch gerade Unterstützung da, die hat Erfahrung im Vertreter vergraulen.

    Grüße! N.

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  3. Nein, die Unterstützung ist (leider) gerade "krank und schutzbedürftig" (Unterstützung, 2011). ;-)

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  4. Die kleine Schwester6. Januar 2011 um 20:37

    Ich hoffe, der Katalog wurde entgegengenommen?

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  5. Hast du 'nen Klapps?!? Natürlich nicht!

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  6. Der GVM krank und schutzbedürftig? Muss ich kommen? Dann streichel ich Dir sanft den Wuschelbart und pfeife "Enter Sandman"...

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  7. *lol* Mitnichten! Meine weibliche Unterstützung im Kampf gegen die Vertreter, DIE ist krank und schutzbedürftig. Das mit dem Pfeifen würde ich aber trotzdem mal gern erleben... . ;-)

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  8. Mist... Ich glaube die hat keinen Wuschelbart... :-)

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  9. Das kranke, schutzbedürftige aber wuschelbartlose Weibchen hätte da noch eine andere Geschichte. Passiert an der gleichen Haustür: http://pittiswelt.blogspot.com/2010/08/dingdong-der-vertreter-ist-da.html

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