Donnerstag, 20. Januar 2011

SWEET EUPHORIA

(Chris Cornell)

Tschakka! Nach so weil Schelte meinerseits für die Werbetreibenden, soll nun zur Abwechslung auch mal ein Lob drin sein. Heute möchte ich mal eine Lanze brechen für all die Sloganakrobaten und Silbendompteure da draußen. Sie sind manchmal doch ganz nützlich. Als ich gerade von der Arbeit heim kam öffnete ich gewohnheitsgemäß den Briefkasten und hatte eine der ziemlich regelmäßig eintrudelnden Werbebotschaften von IKEA in der Hand. Erst beachtete ich das Ding nicht sonderlich, aber bei genauerer Betrachtung war das eine Neuigkeit, welche mir auch praktischen Nutzen beschert. Man sollte vielleicht dazu sagen, daß ich seit einiger Zeit IKEA – Famliy – Mitglied bin, sozusagen ein kleiner Sven. Was mich dazu bewogen hat? Naja, vereinfacht gesagt: Pittili; Pittili und der Gratis-Kahvi versteht sich. Es ist schon super, wenn man sich bei jedem Besuch erstmal eine Tasse schwarzen Muntermacher für lau abholen kann. Dazu gibt’s dann noch ne Transportversicherung (wer relativ regelmäßig Bilderrahmen braucht, wie ich, der weiß das zu schätzen) und die Möglichkeit mit der Familykarte zu bezahlen, wobei die Knete erst im Folgemonat vom Konto wandert. Klingt gut, oder? Zumal das nix kostet.
Als ich das in der Vergangenheit diversen Mitmenschen erzählte, waren die Reaktionen zweigeteilt. Männer antworteten meistens „Boah geil, Kaffee!“, während die zumeist eingeweihten Damen wirklich komplett anders reagierten. Da bekam ich meistens folgenden Satz zu hören: „Ja, das ist super! Und das Beste ist: Damit kann man auch bei H&M einkaufen!!! Wußtest du das?“ Ähmm, nein, wusste ich nicht. War mir aber auch ziemlich egal ehrlich gesagt. Das ist für Männer ein ungefähr so sinnloses Feature wie die Nährwerttabelle bei McDonalds. Aber Frauen nutzen das, man mag es ja kaum glauben. Da werden statt Regalen eben Schlüpfer gekauft; statt dem Billy der BH. Es gibt Gerüchte, daß Menschinnen existieren, die in ihrem Leben nur ein einziges Mal bei IKEA waren, nämlich nur, um sich diese „H&M – Karte“ zu holen, von der die Freundinnen immer so schwärmen. Wie gesagt, Gerüchte. Aber endlich scheint man sich in Schweden besonnen zu haben. Endlich ist denen klar geworden, daß da ein Ausgleich geschaffen werden muß für all die H&M geschädigten Kerle da draußen. Die frage war nur: Wie? Was eignet sich denn als Friedensangebot an die Testosteronwelt? Da musste schon ein Kracher her, ein Brüller… ein
„absoluter Burner“ wenn man so will. Und so schmiedeten IKEA und der Media Markt einen Bezahlpakt und ab sofort kann Mann auch die passenden Zombiefilme zu DVD-Regal mit ein und derselben Karte bezahlen! Klasse! Klar, billiger wird’s nicht dadurch (mal vom Zinsvorteil abgesehen), aber es ist schlicht und ergreifend „nützlich“. Da wird kein Tamtam gemacht um eine bei näherer Betrachtung sinnlose Zusatzfunktion, nein, da kommt die frohe Botschaft dezent in den Briefkasten geflattert und man sagt sich spontan: „Toll, endlich mal etwas, das ich auch benutzen werde!“ Ein Satz, den man heutzutage viel zu setzen benutzt.

Ab morgen heißt es also für mich und all die anderen kleinen Svens da draußen: „Entdecke die Männlichkeiten“!

2 Kommentare:

  1. Und wusstest du schon, dass man mit der H&M-Karte jetzt auch bei Jet tanken kann?

    (Der Ehemann beschwert sich gerade, dass ich ihm das mit dem Media-;Markt verschwiegen habe. Musst du auch alles verraten?)

    Grüße! N.

    AntwortenLöschen
  2. Bei H&M ist es egal, da kann man auch mit Kreditkarte zahlen, bei MediaMarkt allerdings nicht und deswegen ist das SUPI!

    AntwortenLöschen