Sonntag, 4. März 2012

AIN’T NO EASY WAY

(Black Rebel Motorcycle Club)

Oje, oje, oje… ich wurde beworfen! Und zwar mit einem Blogstöckchen von Nelja… das heißt für mich zunächst immer mal, daß ich mich freue. Allerdings wurde in der Ankündigung (zur Erinnerung: “Dann kenne ich keinen, der Stöckchen so kreativ beantwortet wir der Großmeister, Herr Even, ich erwarte eine unorthodoxe Verfahrensweise!”) bereits eine gewisse Erwartungshaltung aufgebaut… ja, man kann sogar so weit gehen zu sagen “Druck aufgebaut”. Unmenschlicher, überbordender Druck, welcher auch einen wie mich erst einmal für 2 Tage über das Geblogte nachgrübeln und die gestellte Aufgabe analysieren läßt. Aber dann kam mir ein altes chinesisches Sprichwort in den Sinn.

Es lautet “Das Leben meistert man lächelnd – oder überhaupt nicht!”

Hat jetzt zwar mit dem Blog nix zu tun, finde ich aber super! Aber da das Tag, welches mich zum Antworten “zwingt”, mich ja von der Nelja ereilte und mich unlängst ein Bote mit einem Geschenk von ihr aufsuchte, für welches ich mich hiermit herzlich bedanken will, kam mir eine Idee. Warum sollte der Auftraggeber nicht auch seinen Teil zur Lösung des Problems beitragen?! Nelja wird wissen worum es geht, dem Rest von euch verrate ich es erst am Ende des Textes. Also hier nun die Antworten zu den fünf von Nelja gestellten Fragen, viel Spaß… und holt euch lieber schon mal präventiv ‘nen Duden *hüstel* Zwinkerndes Smiley :

1. Was liegt außer dir sonst noch in deinem Bett?

Mit dieser in der Tat höchst komplex ausgerichteten Fragestellung treibt man mich in eine nicht zu unterschätzende, tiefe Gewissensverstrickung. Meiner eher wertorientiert ausgerichteten, moralischen Urverantwortung folgend möchte ich in dieser Hinsicht vor allem eine funktionale Fluktuationstendenz der Mitschläfer – seien sie nun personeller oder materieller Natur – ausdrücklich negieren. Die permanente Kommunikationsrelevanz in unserer Gesellschaft manifestiert sich jedoch im Gegenständlichen in Form meines transportablen Sprechfunkgerätes, welchem wochentäglich die Aufgabe zuteil wird, mich mittels rhythmischer, ja man mag fast sagen “musikalischer” Untermalung in den temporären Zustand einer subfreudigen Seins-Besinnung zu versetzen, welcher sich meinerseits autopoietisch und  unter Zuhilfenahme von Koffein veritabel für mehrere Stunden in den Zustand einer funktionalen Aktionsphase ausbauen läßt. Des Weitern zolle ich der permanenten kulturellen Akzeleration des televisionären Wertewandels Tribut, indem ich die Fernbedienung, mit welcher ich vorher eine mit echter Bildungsintention konzipierte Panzerdoku auf N24 sowie den Schlummermodus aktiviert habe, neben dem Kommunikator zur Ruhe bette.


2. Kannst du dich erinnern, was du am Sonntag vor einer Woche zu Mittag gegessen hast?

Legt man die selbstreferentiell manifestierte, sich in mehreren Jahren herauskristallisierte, systematische Organisationspräferenz meinerseits zugrunde, welche sich im Speziellen auf die inhärenten Planungsstrukturen eines quasi Post-Sonnabends beziehen, so kann ich diese Frage lediglich mit einer Antwort, welche auf dem Verweis auf einen real existenten Mangel an kreativer Aktionsflexibilität fußt, returnieren und auf das Paradigma des durch ein ausgedehntes, Hackepeter lastiges Expertenfrühstück substituiertes Mittagsmahl verweisen. Diese Negierung der gesamtgesellschaftlichen Werte und anerkannten Werteschemata würde ich als Manifestation meiner nonkonformistischen, emanzipatorischen Wesenstendenz gegenüber dem Normenkanon der gesellschaftlichen Referenzeliten bezeichnen.

3. Was ist deine allererste Erinnerung und wie alt warst du da?

Ich wage es kaum zu benennen, aber derlei Fragen beruhen für mich einer tiefgreifenden, unerschütterlichen Wesens-Problematik, welche sich gerne auch mit evolutionsbiologisch untermauerter, konstruktiver Vergangenheitsbewältigung vermengt, zu einem Konglomerat aus Schicksalsgewissheit und Erinnerungsprojektion auf eine nahezu unerschütterliche Gewissheit hinsichtlich des “Seins” hin auszurichten scheint. Auf einer Zeitschiene würde ich im Brustton der tiefsten Überzeugung meine historisch ausgerichtete, ganglial organisierte Gewissenbewahrung diesbezüglich aus unstrukturiert genug bezeichnen um klare Trennlinien zwischen Gleitschuhen und einem gelb kolorierten Holzpostauto ziehen zu können. Das entsprechende Lebensalter zu beiden Begebenheiten zu erinnern sehe ich mich ferner ebenfalls außer Stande. Insofern begebe ich mich auf die höchst spekulativen Pfade des so genannten “Ratens” indem ich folgendes kund tue: Eine Bockwurst, 2 1/2 Jahre!


4. Hast du dich für eine Sache, die du unbedingt haben wolltest, schon einmal richtig verschuldet?

Voller Stolz kann ich diesbezüglich auf die mir in Form der charakterlichen Grundausstattung integrierte Zukunftsverantwortung verweisen, welche meine Aktionsmotivationen in Bahnen lenkt, welche solcherlei Sperenzien eher ausklammern. Eine eher konservatives Finanzgebaren und meine monetär-wertorientierte Identifikationspräferenz mit positiven Saldi bestimmten bislang meine Aktivitäten in dieser Hinsicht.


5. Welchen Kompromiss bereust du?

Meiner intrinsischen Motivation zur Autoprotektion gegenüber Anfeindungen von eventuell vorhandenen, jedoch bislang in ihrer Existenz noch nicht unumstößlich bewiesenen, sprachunkundigen Zufallsbesuchern dieses, meines virtuellen Etablissements folgend sollte ich dies sicherlich lieber verschweigen! Ach, was solls?! Auf Grund der historischen Bildungsverpflichtung meinerseits in Kombination mit der Hypothese einer in Relation zur Fibel deutlich niederschwellig vollzogenen Alphabetisierung prekärer gesellschaftlicher Schichten entschloß ich mich, dem Impuls zum Verfassen eines allgemein unverständlichen, jedoch meine literarische Innovationspotenz voll ausschöpfenden Essays zu widerstehen. Auf die omnipräsente Verständlichkeit meiner Zeilen abzielend und das Endziel der auf Lesbarkeit und strukturellen Simplizität angelegten, systematisierten Kommunikationskonzeption immer im Auge behaltend beschloß ich Abstriche beim intellektuellen Anspruch zu machen und substituierte aus dem zur Beantwortung dieses Blogstöckchens nötigen Sermon nahezu alle Fach-, Fremd- und Schimpfwörter, sowie vor allem die spezifisch soziologisch angehauchten Fachtermini. Und nun steht da dieser banale, nebensatzarme Brei!

 

Meine 5 Fragen an die Welt. Ich bewerfe mal niemanden damit – wer will, der greife zu, wie immer Zwinkerndes Smiley:

1.) Glaubst Du, daß das Leben einen tieferen Sinn hat – und wenn ja welchen? (Anmerkung: “42” wird nicht akzeptiert – ich will Meinungen, keine Antworten)

2.) Warum bist du heute früh aufgestanden?

3.) Wer hat Deiner Meinung nach das Bernsteinzimmer?

4.) Nenne einen TV - Seriencharakter aus den 80ern bzw. frühen 90er Jahren, mit dem Du abgesehen von der Frisur gerne tauschen würdest.

5.) Was ist für Dich die bedeutendere Erfindung für die Menschheitsgeschichte: Botox oder die Wurst mit Gesicht? Begründe Deine Antwort!

PS: Ich bin euch ja noch eine Auflösung schuldig, stimmt. Also, der oben stehende Text wurde unter Zuhilfenahme folgenden, großartigen Apparates verfasst:

Maschine

5 Kommentare:

  1. Und ich dachte zeitweise, ich sei schon sehr arg zurück geblieben... Puh...

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  2. Nicht daß wir uns da falsch verstehen, ich kann sowas auch ohne Dreschmaschine... mit ihr machts aber mehr Spaß ;-).

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  3. Du hast bei Frage 1 mich vergessen. Glaub ich.

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  4. 1. Du wusstest, dass meine Antwort 42 sein würde, gell?! Nun.. ohne 42 auskommend... NEIN. MAcht trotzdem Spaß zu leben :D

    2. Mein Freund war nach Frankreich Brötchen kaufen, weshalb ich mich sehr unnütz gefühlt habe und daher Eier gekocht und den Tisch gedeckt habe. Dann bin ich zurück ins Bett.

    3. Um dieses Geheimnis zu bewahren lasse ich nie jemanden in mein Schlafzimmer!

    4. Judy Jetson :) Aber bitte inklusive der Frisur!

    5. Gestreifte Zahnpasta steht nicht zur Debatte?

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  5. Das übertrifft alles, was ich zu träumen wagte. Großmeisterlich! Gibt es jetzt noch irgend eine Kombination, die du nicht verarbeitet hast?
    Hach so schön. Ich lese es gleich nochmal.

    Grüße! N.

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