Donnerstag, 12. April 2012

TEDDY BEAR

(Elvis Presley)

Ich habe soeben Nachrichten geschaut und – was soll sich sagen: Wir haben wieder einen Bär! Also jetzt nicht wir direkt, sondern die Schweizer. Da die Schweizer aber irgendwie komisch sind und noch schlimmer sprechen als die Bayern, haben sie ihn nicht verdient finde ich… es ist unser Bär, basta! Also im Geiste wenigstens. Solange er nur die Bienenvölker der Eidgenossen meuchelt, ist das ja auch recht angenehm. Namentlich kommt das pelzige Vieh aber ein wenig uninspiriert daher; “M13”, das klingt wie ein Impfstoff, nicht wie ein furch erregendes Tatzenmonster, da muß man noch ein wenig nachlegen, liebe Schweizer.

Wir haben ja in “unserem WM Jahr” 2006 ein wenig mehr Einfallsreichtum bewiesen. “Unser”  Bär von damals – der “Erstbär” sozusagen – bekam das Label “Bruno” verpasst und wurde über Nacht zum Medienstar. Ja, vor der WM hatte das Tierchen so viel Publicity und öffentliche Beachtung quasi geschenkt bekommen (und das sogar ohne peinliche Nacktauftritte und strohdoofe Bunte-Interviews), daß so Medienmatratzen wie der Naddel vor lauter Neid reihenweise das Silikon sauer wurde. Viel mußte er freilich nicht tun, der Bruno, nur ein wenig durch die bajuwarischen Wälder latschen und hier und da mal ein Schäfchen kalt machen. Es war damals so ein bisschen wie mit Kaufhauserpresser Dagobert (für die Älteren unter uns… die sich noch erinnern können): So richtig knorke fand man das zwar nicht, was das Vieh machte, aber wie er die Staatsmacht und den Jägersmann dann doch über Wochen narrte, das fand man dann doch ganz witzig als so genannte “breite Öffentlichkeit”. Das ist scheinbar so mit Außenseitern, die mag man halt so lange wie sie chancenlos sind. Frauen finden bei Weltmeisterschaften auch immer diese karibischen Kaschpertruppen toll, die sich bis in die Endrunde durchbestochen haben. Als dann aber mehr und mehr bayrische Nutztiere dem irren Killerbrummi mit den Pranken des Todes zum Opfer fielen, da sagte sich der Zerberus (damals noch in Amt und Würden) sinngemäß

“Das … ähhh… kanns doch nicht sein meine… ähhhh …Damäääähn und Häääährren, daß vom Münchner Hauptbahnhof ja praktisch … ähhh…  man einsteigt und quasi schon in der ääääh Innenstadt losfliegt und ähhh die Reise beginnt… im TRANSRAPID meine Damääähn und Häääähhhhrren…ist ähhh, ein Problembär!”

…und sprach somit praktisch das Todesurteil für “Uns Bruno”. Nachdem der braun behaarte Geselle dann noch ein paar Mal seine Häscher foppen konnte und eine Hand voll unscharfer Handyfotos kursierten, brachte ein tapfrer Recke schließlich seine dunkelschwarze Büchse beherzt in Anschlag, nahm ihn sauber aufs Korn und rußte das Viech rigoros um! Tschö mit “ö” Bruno!

Ja, so wars damals. Und heute? Heute, in der Schweiz? M13 sollte aufpassen, sonst zieht man ihm auch bald das Fell über die Ohren. Der Eidgenosse an sich ist ja ohnehin schon bewaffnet und falls einer der ortsansässigen Imker seine Majas demnächst in Todesgefahr wähnt, könnte er den europiden Zweitbären ähnlich gnadenlos über den Haufen schießen! Nach Deutschland auswandern und um Bärenasyl betteln scheint angesichts seines Kumpels auch eine eher schlechte Idee zu sein – derlei Kamikazeaktionen sind von Braunbären bislang auch noch nicht überliefert. Und das alles, obwohl der noch nicht mal einen vernünftigen Namen hat – dann kann er auch den ewigen Gazettenruhm vergessen. Armes Tier. Ich würde ja dafür plädieren, daß man dem Todgeweihten wenigstens vorher noch einen schnittigen Titel verpasst, bevor man sein Hirn auf großkalibrige Weise über dem Waldboden verteilt. Bedenkt man, daß er derzeit nur Bienenvölker überfällt und auf Honig steht, fände ich “Willy” angemessen… obwohl “Bruno” mit seiner Vorliebe für Ziegen dann auch eigentlich eher ein “Peter” war.

4 Kommentare:

  1. Hieß der Bär mit einer Vorliebe für Honig nicht Puh? Aber der lebte irgendwie bei Christopher Robin und nicht bei Wilhelm Tell.

    Grüße! N.

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  2. Oh ja, Puh der Bär... fand ich aber immer irgendwie blöd. "Biene Maja" war da eher meine Sendung (fand Flipp immer toll, mir seinem Zylinder), deshalb die Assoziation glaube ich. :-)

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  3. Boah... Jetzt lästert er schon wieder über die Bayern... ;-)

    Na, M13 (Schraubenmutterngröße?) hat ja noch Glück, in der Schweiz zu sein. Bei uns (in Bayern :-) wäre er in der Staatskanzlei als Umhang von Edes Nachfolger gelandet. Ede hat seinen Umhang (mit Schärpe, Stern und Schnalle) sicher mit nach EUingen genommen. Dort wickelt er sich ein, übt vor dem Spiegel das Reden und entwickelt weiter wirre Gedanken. Sicher wäre der Bär nur, wenn er "Edmund II" wäre. Oder "Franz-Josef" hieße. Da hat der Bayer im Allgemeinen eine Beißhemmung. Und Ladehemmung bei den Jägern.

    Übrigens ist der jagende Bayer ansich ja auch ein Phänomen. Wochenlang besteht der Befehl, den "JJ" nur zu betäuben. Der Bär ist nicht auffindbar. Oder so. Kaum kommt aus der Staatskanzlei der Befehl des scharfen Feuers - paff; hin. Aber, das war sicher ganz anders, als wir denken. Sicher. "Der Zug fährt bis in den Bahnhof. Wo dann das Flugzeug 10 Minuten...:" Ja, na, schon klar...

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  4. Der bayrische Bar hieß doch eigentlich JJ1 oder irre ich mich...
    Vielleicht flüchtet das arme Tier ja zu den Schwaben, die haben sich ja noch nicht als Bärentöter bewiesen;-)

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