Donnerstag, 31. März 2011

BLITZKRIEG BOP

(The Ramones)

Tru-tra-trullala meine Freunde des schlechten Geschmacks. Gestern wurde ich im privaten Rahmen von meiner Freundin auf ein neues Web-Fundstück aufmerksam gemacht, welches dieser Tage wohl so durch die Online-Community geisterst. Irgend so ein abgedrehter Waliser hat mit seinem Fotoapparat ein diktatorisch gestaltetes Gebäude fest gehalten. 
Das Haus, das wie Hitler aussieht
Mit zugegebenermaßen recht viel Fantasie kann man das sogar nachvollziehen. Jener architektonische Zeitzeuge geht derzeit als „Das Haus, das wie Hitler aussieht“ in die interaktive Geschichte ein. Es ist somit Beleg für zweierlei: Einerseits, daß sich derartiger Blödsinn durch die neuen Medien schnurstracks über die ganze Welt ausbreiten kann, und andererseits für die seltsame Beziehung, die unser Land zu seiner eigenen Geschichte unterhält. Denn auch wenn man immer wieder betont, dass man von der eigenen Vergangenheit geläutert wurde, so werden derlei Meldungen doch gerne medial breit getreten und verschämt schmunzelnd zur Kenntnis genommen. So griffen denn dann auch die „großen“ Boulevardmedien das Thema heute auf. Armes Haus, das hat es nun wirklich nicht verdient! Aber interessant ist es ja schon. Auch die Art und Weise der Entdeckung ist mal wieder bezeichnend. Der Dude saß im Auto und erblickte im schönsten Stau plötzlich das Bauwerk am Straßenrand und schritt unverzüglich zur photographischen Beweisaufnahme. Sowas, glaubt mir, kann uns allen passieren! Im Jahre 2009 machte ich in einem Berliner C&A auf dem Ku-Damm (davon gibts gefühlte 20!!! Und ebenso viele H&Ms!!!!!!) beispielsweise folgenden Schnappschuß:

Bummeln in der "Einmarschabteilung" der Klamottenklitsche.



Tja, auch wenn es uns nicht gefällt, aber wir sind noch lange nicht politisch korrekt! Bis die ganze Welt von derlei Zweideutuigkeiten gesäubert ist, können noch Horden von Gutmenschen über die Realität herfallen und selbige moralisch gleichschalten. Sogar die Kleiderständer widersetzen sich bislang, wie man sieht, ja einer derart konsequenten Entnazifizierung. SKANDAL, wenn ihr mich fragt!

Aber gut, vielleicht sollten wir das Ganze dann doch ein wenig lockerer sehen und den schrägen, realsatirischen Unterhaltungswert berachten. Denn, seien wir mal ehrlich, nicht erst seit Chaplins "Der große Diktator" ist der Gröfatz Ziel und zugleich Lieferant bitterböser (Real-)Satire. Einer der weltweit wohl populärsten Beweise dafür sind wohl die "Kitlers" - Cats that look like Hitler:
Auffff däm Sprrrrong!

Posärän för ain Öhlgämäldä!
Jene Tierbesitzter, die ihr geliebtes Geviehcht auf der Webseite hochgeladen haben, dürften sich auch durch einen ganz besonderen Humor auszeichnen. Hehe, köstlich.
In wie weit da jetzt Photoshop im Spiel war, ist natürlich nicht nachvollziehbar, aber macht nix, der freakige Gedanke zählt! Der und dernicht zu unterschätzende Anteil, den solche Seiten zu einem etwas entspannteren Umgang mit der eigenen Vergangenheit hierzulande leisten. Wir müssen keinem mehr beweisen, daß wir Nazis scheiße finden! Das hat sich weltweit schon rumgesprochen (na gut, vielleicht bis auf England... da sollte man vor allem der "SUN" nochmal bescheid stoßen), nur wir mögen das noch nicht so recht wahr haben habe ich manchmal den Eindruck. Außerdem macht dieses Idiotenpack sich doch selber schon lächerlich:
Volltreffer...
Naja, ich könnte jetzt hier noch ein paar weitere Beispiele anbringen, aber ich lasse das mal lieber sein. Aber auf eine Kleinigkeit möchte ich noch hinweisen. Es handelt sich um eine Abschlußarbeit einer Hand voll Filmstudenten, welche eine Rede des Diktatordeppen mal eben mit einem Karl Valentin-Sketch unterlegt haben. Großartig:


2 Kommentare:

  1. Köstlich das Filmchen. Hach was sind wir heute wieder herrlich politisch unkorrekt, (Achtung, es folgt ein plagiertes Lieblingszitat vom Kind) liebe Taschenrechner und Taschenrechnerinnen.

    Grüße! N.

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