Donnerstag, 11. August 2011

ONE MORE CUP OF COFFEE

(The White Stripes)

Ich muß jetzt hier einfach mal kurz „Danke“ sagen! Der heutige Tag legt das nicht nur nahe, nein, er erzwingt es förmlich!  Es war heute, wie es eigentlich immer ist: Den größten Stress auf Arbeit gibt es immer dann, wenn man ihn am wenigsten gebrauchen kann. Beispielsweise, wenn man nur noch 2 Tage (jetzt einen) bis zum dreiwöchigen Jahresurlaub hat und sich mit heraus hängender Zunge gen Timeout schleppt, wobei man natürlich versucht, so viel wie möglich noch zu erledigen, damit man es 1. Weg hat und 2. Nach dem Urlaub nicht übel vom Kollegium gerügt wird, welches sich mit dem Mist sonst während der eigenen Abwesenheit hätte rumschlagen müssen. Außerdem  wird der Urlaub dann immer gleich viel ruhiger… intrinsische Entspannung durch Pflichterfüllung sozusagen. Wie in den letzten Jahren aber auch glänzt die Vorurlaubswoche mal wieder mit allerlei Überraschungen, wodurch ich heute einen regelrecht gruseligen, stressigen und nervtötenden Dienstag verlegen durfte mußte! Jedenfalls ging es nach dem Büromarathon flinken Reifens zum Fahrzeugdoktor, wo beim Igor die turnusmäßige Durchsicht dran war. Ich schwang mich praktisch direkt vom Bürostuhl in den Fahrersitz und zuckelte durch den dusseligen Berufsverkehr. Immer vom Termindruck getrieben und die Arbeit noch im Kopf lief ich in der Disziplin „X-Treme-Mitmenschen-am-Steuer-ob-ihrer-offenkundigen-Grenzdebilität-Beschimpfing“ zu einer apokalyptischen Höchstform auf. Aber was soll ich ******** nochmal anderes tun, wenn mich dieser ********* Penner von einem ***** in seinem *******  von einem *******, **** und proletenhaft aufgemotzten ** **** an der Kreuzung schneidet (oh… das letzte sollte VW Golf heißen… glaube das geht noch durch)?!? Nennen wirs beim Namen: Ich hatte Stress.  Ich kam dann also beim Autohaus an und drückte den ehemaligen Schrauberheinz (heute ist das ja eher so ne Art Bildschirmarbeit) meinen Autoschlüssel in die Hand, was nebenbei bemerkt ein komisches Gefühl war – mein armer Igor wurde fremdgesteuert- und sah einer knappen Stunde Untätigkeit entgegen. Immer noch recht aufgekratzt und fertig ließ ich mich an einem Tisch nieder und begann in einem 8 Wochen alten Focus zu stöbern. Den Focus finde ich an sich ja grottig (was sich auch beim Lesen der „Artikel“ wieder bestätigte), aber wenn ich die Wahl zwischen ihm und Tuningkatalogen habe, siegt klar der Focus. Aber dann nahte der Automobilverkaufshausrundumsorglosservicedude und offerierte mir als Wartezeitverkürzung einen Seelenstreichler, einen Entstresser erster Kajüte… einen Tagesretter… einen 

Es ist ja nun wirklich ein Klischee, daß Kaffee einen wieder fit macht, aber eben auch ein Klischee, das ab und an stimmt.  Wenn einer um die Auswirkungen eines guten Kaffee weiß, dann ich. Früh komme ich ohne einen Venti – Starbucks – Pott nicht in Gang und auch im Tagesverlauf ist mir die eine oder andere Temporalaufputschung durchaus willkommen. Aber als ich da heute mit meinem Spiegel für geistig Arme und jeder Menge Zeit im Autohaus rum saß, durchs Glasdach die Sonne auf mich herab schien und ich langsam den durchaus leckeren Kaffee schlürfte, da war das wie eine Frischzellenkur. Ich stieg schließlich wieder quietsch fidel ins frisch gecheckte Kraftfahrzeug und igorte vergnügt nach Hause. Es war ein Wunder! Gegen 16:30 Uhr, als ich vollkommen entnervt hinterm Steuer vor mich hin fluchte, hätte ich das noch für unmöglich gehalten. Also, Jungs und Mädels, hiermit ergeht ein längst überfälliges, gründerväterliches Extralob an unseren schwarzbraunen Morgentrunk:

DANKE, LIEBER KAHVI! ("GEPRIESEN SEIEST DU UND AUCH DEINE VÄTER! UND DEINER VÄTER VÄTER! UND DEINER VÄTER VÄTER VÄTER! UND DEINER VÄTER VÄTER VÄTER VÄTER! UND..." ;-))

3 Kommentare:

  1. Und wie viele Leser fragen sich jetzt, warum du das Ding nicht einfach KAFFEE nennen kannst?

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  2. Ok, ich habe schon mal aufmunitioniert und eine Großpackung erstanden, die kommt dann in die Löfbergs Lila Dose. Ich hoffe, du nimmst auch schwedischen Kaffe, denn mit dem Kahvi aus dem Nachbarland kann ich nicht dienen.

    Grüße! N.

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  3. Nenne das Zeug halt gerne so, es war auch das erste finnische Wort, das ich mir vor Ort erarbeitet habe.

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