Donnerstag, 17. November 2011

POOR DOGGIE

(The Eagles of Death Metal)

Ich muß mich heute mal wieder über eines meiner Lieblingsthemen auslassen: Bärte!  (Sorry, der Link mußte jetzt einfach sein.) Jetzt mal ehrlich Leute, was fällt euch denn ein, wenn ihr das Wort “Bart” hört? Assoziiert mal frei von der Leber weg. Mir für meinen Teil fallen da so einige durchaus positive Deutungsmuster ein. Bärte sind männlich, sie versprühen einen etwas rauen Charme und kleiden (fast) jeden Mann. Sie sind Ausdruck unserer Selbstidentifikation mit unseren archaischen Wurzeln, gleichzeitig aber auch Ausdruck eines gesunden Sinnes für Ästhetik. Bärte verbessern das Aussehen, sie machen uns optisch reifer, seriöser (auf die etwas rustikale Art) und signalisieren gleichzeitig Charme. Ein Bart ist ein Statussymbol, aber ein gutes. Ein Bart ist lebendig, er ist etwas, das wächst, sprießt und gedeiht – bei unserem Talent für Grünpflanzen zumeist auch das Einzige, wo wir das hinbekommen. Deshalb sind wir stolz darauf. Und mit eben diesem Stolz tragen wir dann den Schnauzer, das Grungebärtchen, den Ziegenbart, einen Vollbart, einen gepflegten “Lemmy” oder was es sonst noch gibt im Gesicht vor uns her. Akribisch stutzen wir ihn (von Zeit zu Zeit) und streichen uns, wenn wir etwas besonders cleveres gesagt haben (also praktisch dauernd) bedeutungsschwer mit der Hand durch die visagale Haarpracht. Im Leben eines jeden Mannes kommt der Zeitpunkt, an dem er sich so einen Bart stehen lassen muß, wer diesem anthropologischen Determinismus nicht folgt, der hinkt seinen Lebtag lang diesem Entwicklungsdefizit hinterher. Mit manchen Bartformen sehen wir beschissen aus, mit manchen komisch, mit anderen aber wieder unglaublich cool. Das sehen wir aber leider meist erst, wenn wir ein paar Jahre später die Fotos wieder in die Finger bekommen – so ist das nun mal. Aber irgendwann läßt man es (also das mit dem Bart), oder man hat seinen persönlichen Bartstil gefunden und kultiviert ihn. Ich für meinen Teil bevorzuge die großflächige Gesichtswiese, den walrosshaften Pornoschnauzer – Moustache, bisweilen das cornell’sche Spitzbärtchen mit Oberlippendach, den voluminösen Wuschelbart oder den zu besonderen musikalischen Gelegenheiten voller Stolz getragenen “Lemmy”. Wer mich kennt, der weiß schon was ich jeweils meine. Zwinkerndes Smiley  Für den Rest hier mal zwei Beispiele:

 WalroßRetro

berlin

ABER:

Bärte können auch das komplette Gegenteil bewirken, wie ich heute mal wieder in der freien Wildbahn feststellen mußte. Bärte können dafür sorgen, daß Männer aussehen wie Transvestiten vom Mars und nicht mal ansatzweise so schmuck wie dieses Prachtexemplar, welches ihr oben bewundern dürft *hüstel*!  Bärte können einen nämlich auch der Lächerlichkeit preis geben, was man selber dadurch steigert, daß man sich dessen offensichtlich nicht bewußt ist und einen auf Macker macht mit seinem zum Flaum degradierten Zwerchfellreizer. Wenn ich recht überlege, hat dieses optische Verbrechen, dieser Affront gegen die Ästhetik, von welchem ich rede, den Begriff “Bart” noch nicht einmal ansatzweise verdient. Viele mögen meinen, ich rede von den Oberlippenbärtchen, wie sie in den 80ern modern waren, aber weit gefehlt. Auch wenn die 80er sogar was Bärte angeht ein besonders hässliches Jahrzehnt waren, so gibt es etwas, das noch VIIIIIIEEEEEL schlimmer ist. Ich gestehe aber, daß ich nicht einmal weiß, wie der korrekte Name ist. Ich will es aber auch gar nicht wissen. Die Rede ist von diesen dünnen, wie mit dem Lineal gezogenen Strichbärtchen. Ich hab da mal geschwind ‘ne Skizze angefertigt:

Beispiel

Vorreiter war Kevin (was auch sonst?!?) Kuranyi, der diese Zumutung erstmals ans Licht der Öffentlichkeit zerrte. Jetzt rennen diese ganzen minderjährigen und/oder minderbemittelten Gangster-Deppen mit dieser Gesichtsfrisur draußen rum und finden sich ganz toll dabei. Ich möchte denen dann am Liebsten immer einen Spiegel schenken und ihnen in dem Moment, wo sie hinein blicken, den erhellenden Klapps auf den Kinterkopf verabreichen. Das  sieht sooooooooooooooooooooo lächerlich aus! Aber denen sagt es scheinbar keiner. Wenn der Hormonhaushalt es noch nicht her gibt, sich einen vernünftigen Bart wachsen zu lassen, dann soll man es ganz lassen. Noch schlimmer sind die, die es zwar könnten, aber dennoch auf diese Bremsspur zurück greifen. Die sind alle bekloppt… ALLE… B-E-K-L-O-P-P-T!!! Jetzt mögen die Jüngeren anfangen zu nörgeln, aber ich sehe das nun mal so! Und ihr könnt mich gerne als alten Sack abkanzeln, der fröhlich vor sich hin nörgelt und die “coolen Trends” der Jugend nicht versteht… macht ruhig, ich bin über 30, ich kann das ab und “nörgelnder alter Sack” ist ohnehin mein langfristiges Entwicklungsziel. Aber im Gegensatz zu euch Figuren kann ich mich ungestraft auf nem ZZ-Top Konzert blicken lassen ohne verdroschen zu werden!

5 Kommentare:

  1. In Berlin waren die Haare und der Bart zu lang, ansonsten liebe ich den Vollbart, in einer angemessen Länge versteht sich (und wehe du verschwindest nochmal ins Bad um den abzurasieren OHNE MIR BESCHEID ZU SAGEN.)

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  2. Wie jetzt, doch schon Ü 30?!

    ;)

    Grüße! N.

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  3. Ich mag Bart nicht. Kriege ich Pickel von. Und ich meine jetzt nicht den Damenbart. ;)

    Dieser Kevin Kuranyi-Bart ist allerdings tooootal lächerlich.

    LG

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  4. @GVM: Manchmal liebe ich Dich wirklich... :-)

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  5. Och, das ist jetzt aber sooooo süß von dir! ;-)

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