Sonntag, 5. Februar 2012

ICH GEHÖRE NICHT DAZU

(Die Ärzte)
“Hallo”! Na, fühlt ihr euch jetzt von mir herab gewürdigt und diskriminiert? Nein? Dann mag das daran liegen, daß ihr wahrscheinlich keine waschechten Bayern seid. Denn in Bayern, da sagt man nicht “Hallo” wie es scheint. Da sagt man “Grüß Gott”! Und wehe man tut das nicht… besonders als Schüler kann einem das sprichwörtlich ‘nen Arsch voll Ärger einbringen. Nun mag man meinen, in modernen Zeiten sollte das relativ egal sein und solange man früh um sieben überhaupt eine adäquate, als solche zu identifizierende Grußformel über die Lippen gemurmelt bekommt, sollte der so begrüßte sich geehrt fühlen. Wenn wir nicht in Bayern wären, dann wäre das wohl auch so. Aber wie folgendes Artikelchen beweist, will eine Schulleiterin den ihr unterstellten Manieren einbläuen, indem sie genau diese freie Wahl des Grußes rrrradäkahl glaichschaltäääät.
Das ist doch vollkommen neben der Spur, wenn ihr mich fragt! Nur weil irgend so eine pseudopädagogische Diktatorenhexe auf ihrem mittelalterlichen Benimmbesen durch die Aula reitet und sich dabei (was ja an sich schon widersinnig genug ist) wie der verbale Großinquisitor aufführt, soll man plötzlich zwangsbekehrt werden? Meiner Meinung nach kann man keinem, ich wiederhole KEINEM ein “Grüß Gott” aufzwingen und wenn ich Elternteil an dieser Schule wäre, ich würde dieser Schraube die Hölle heiß machen, das könnt ihr aber wissen. Auch wenn es in Passau noch nicht angekommen ist, aber es gibt hier draußen in der realen Welt auch jede Menge von diesen so genannten Atheisten; das sind die, die wo keine Religion haben tun tun, liebe Frau Diktato… Direktorin. Oder um es auch aus Ihrer Perspektive auch mal bildlich zu verdeutlichen, das sind die hier:

                                                       
Jahaa, mit denen sollte man sich langsam auch mal in Bayern auseinander setzen. Und wenn dann pseudognädig offeriert wird, man könne ja auch “Guten Tag” oder “Guten Morgen” sagen, dann aber bitte extra-freundlich, dann ist das für mich eine Verhohnepiepelung der Meinungsfreiheit. “Grüß Gott”… das klingt doch nach Koranschule (freilich halt mit nem anderen Gott)! Fehlt bloß noch, daß die alte Schraube die körperliche Züchtigung wieder einführt oder den Religionslehrer zum Schulexorzisten befördert. In der Endkonsequenz wäre es auch denkbar, daß man auf dem Schulhof wieder den einen oder anderen Scheiterhaufen auftürmt und wehe, wenn da eine Schülerin mit ketzerischer Kräuterbutter aufkreuzt oder am Sonntag vorher nicht in der Kirche war… .
Nee, ich finde das total beknackt! Was die Grundidee von respektvollem Umgang etc. angeht, da hat sie ja Recht, aber das an einer Grußformel festzumachen finde ich lächerlich. Nur weil der die pädagogischen Mittel fehlen (man könnte auch sagen “sie kann nichts”), schwenkt sie hier auf diese zweifelhafte Spur ein. Respekt kann man nämlich auch anders vermitteln als durch Zwänge, zum Beispiel wiederum durch Respekt. Respekt allen gegenüber, die “Grüß Gott” nicht als Grußformel, sondern als religiöses Statement verstehen und bewußt ablehnen. Fehlt ja bloß noch, daß die Eleven früh auf dem Schulhof zum Appell antreten und der ihnen auf einem mit Flakscheinwerfern illuminierten Podest fleißig “Vor-Grüß-Gottenden” Führ… Direktorin den Arm zum Gruße entgegen recken müssen. So fängts nämlich an… .

5 Kommentare:

  1. Der Wanderarbeiter5. Februar 2012 um 15:00

    Servus mitanand!
    Das Vertrackte an der Sache mit dem Koran und den Christen (wer's genau macht, schließt sogar noch die Juden ein)ist ja eigentlich, dass sie alle den gleichen, ja sogar denselben Gott verehren! (*Klugscheißmodus aus*) Ändert aber nichts an meiner Zustimmung zu der Aussage, dass auch im südlichen Freistaat die Trennung von Staat - Schule und Religion beachtet und eingehalten werden muss.
    Pfiat eich!

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  2. Ähm, unter der roten Farbe sind blonde Haare: Was bedeutet in diesem Zusammenhang WORD?

    Bitte bildet mich! Grüße! N.

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