Mittwoch, 8. Februar 2012

YOU’LL BE SORRY

(Boots Electric)

Jetzt mal ganz ehrlich: Kann irgend jemand auf diesem Planeten Vera Int Veen ernst nehmen? Geschweige denn sogar “gut leiden”? Ich kann mir das nicht vorstellen. Schon in ihrer Talkshow hat sie ja versagt… obwohl, “versagt” ist nicht ganz zutreffend, man sollte vielleicht lieber sagen, sie hat “genervt”. Immer dieses hamstermäßige Grinsen zwischen die feisten Backen gedübelt machte sie sich da unter schlecht vorgetragener Vorheuchelung von Interesse über andere Leute lustig. Weil die wiederum mitunter so behämmert waren, sich dafür auch noch freiwillig zu melden, wurde sie vor laufender Kamera nie mit der Wert- und Inhaltslosigkeit ihres Sendekonzeptes konfrontiert. Nennen wir das Kind beim Namen: Die Frau hat es auch mit zu verantworten – das Unterschichtenfernsehen. Furchtbare Frau! Als ihre Assisendung dann irgendwann eingestampft wurde, hatte ich persönlich die Hoffnung, daß das für die gute Vera nun auch heißt “Ende Gelände” und sie sich irgendeinem möglichst öffentlichkeitsfernen Hobby widmet – lebenslang versteht sich. Hat leider nicht geklappt! Dann kam sie irgendwann mit dieser “Vera Hilft” – Sendung wieder. Dort wurden Familien mit möglichst schlimmem Schicksal einschaltquotenwirksam vorgeführt und mit Renovierungen oder Ähnlichem zwangsbeglückt. Dazu wurde alles und jeder, der dem Grinsemops und seinem Kamerateam über den Weg lief als “Helfer” rekrutiert. Daß dabei mitunter das ganze Dorf in die Problematik eingeweiht wurde – wen interessierts?!? Wurde ja am Ende ohnehin bundesweit gesendet. In einer Stadt mag das ja noch mal schleichen, aber auf nem Dorf… da kann man aus der sanierten Hütte doch gleich wieder ausziehen wenn man keinen Wert darauf legt, daß sich die “lieben Nachbarn” hinter dem Rücken das Maul über das eigene Elend zerreißen. Jedenfalls wurde das dann auch bald eingestellt. Wahrscheinlich, weil keiner mehr eine Vera sehen wollte, die selbstgerecht und bis zum Platzen gutmenschlich durch die Botanik hubbelt und vorgibt “Gutes zu tun”, während doch offensichtlich ist, daß den Teilnehmern in ihrer Not nur noch der bundesweite Seelenstriptease als Ausweg blieb – ob sie wollten oder nicht. Hier braucht es schon zwei Wörter um das zu beschreiben: Verantwortungsloses Unterschichtenfernsehen!

So… und jetzt stellt euch mal vor, ihr seid eine Firma. Würdet ihr diese komische Frau als Werbeträger wollen? Also wenn ich eine Firma wäre, sagen wir mal… sagen wir mal, ich wäre BMW, dann würde ich mit der höchstens ne Fake-Kampagne für Mercedes finanzieren. Virales Kontermarketing sozusagen. Aber ich würde alles, also wirklich ALLES dafür tun, daß mein Produkt nicht mit dieser furchtbaren Bildschirmnervensäge in Verbindung gebracht wird. Das scheinen nicht alle Bosse so zu sehen, wie folgendes Dokument beweist:

Ja, ich kenne das auch, daß man sich “unwohl fühlt”… aber nach 35 Sekunden ist das weg; dann ist alles wieder voll super! Außerdem will ich nicht, daß diese furchtbare Person mir was “ganz Privates” erzählt. Nein, ich wills gar nicht wissen. Soll sie sich den Activa doch Eimerweise reinpfeifen und die Darmflora zusätzlich noch mit Bullrich-Salz düngen oder nur noch Lebensmittel konsumieren in denen kein Vokal vorkommt (und zwar immer püriert) – ist mir vollkommen mumpe, aber ich will es eben NICHT wissen! Überhaupt: Dieser gefakete “Home-Video-Stil” ist an sich schon lächerlich. Vermutlich wollte man “Verbindlichkeit” generieren, “Vertrauen” und “Sicherheit” um ein leicht “pikantes Thema” anzusprechen und das eigene Produkt somit der Zielgruppe “ans Herz zu legen”. Da das aber alles Begriffe sind, die sich selbst mit einem vollkommen überschuldeten, hungrigen, polnischen Kleptomanen noch eher verbinden lassen als mit Frau Int Veen, ging der darmgesundende Schuß sozusagen nach hinten los.

Das Produkt an sich schmeckt ja gut. Ich glaube zwar nicht, daß das Zeug ansatzweise halten kann, was es so alles verspricht zu können, aber es schmeckt immerhin. Für mich persönlich ist das der Hauptindikator bei Nahrung – nennt mich altmodisch. Doch nach dem Spot mit dieser Werbeträgerin… vergiß es! Das Zeug wird bleiern in den Regalen liegen, weil keiner, aber auch wirklich KEINER mit dieser Frau da oben etwas gemeinsam haben will. Das ist keine Werbekampagne, das ist gezielter Selbstkonkurs.

4 Kommentare:

  1. Ach... Das ist eine ECHTE Frau? Ich dachte immer, das sind animierte Ballons. Das Gesicht hat so wenig Konturen. Ich hätte eher auf eine Art "Barbamama" getippt. Und am Ende vom Spot, wie sie nochmals gierig das Zeug in die Luke schiebt... *örks*

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  2. Bist du sicher, dass das kein gefaktes Werbeding von der Activia-Konkurrenz ist? Ich meine, was Mecedes mit BMW könnte, kann doch auch vll. Ehrmann (?) mit Activia.
    Grüße! N.

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  3. Tja... Wie gut dass wir wissen, dass das Humbug ist und es den leckeren Joghurt auch für weniger Geld gibt.

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  4. Ich kann die Alte nicht leiden. Aber bekannte Gesichter als Werbegesichter nerven mich eh. Ah nee, Werbung an sich nervt mich.

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