(Eins Zwo)
Und so begab es sich, daß ich in einer finsteren Winternacht des Jahres zweitausendunfzwölf unserer Zeit, in meiner Kammer saß und gar wehmütig dem Geist des vergangenen Blödsinns nachhing. Jenem Blödsinn, den man vor vielen Monden täglich zu verzapften pflegte. Zu viel dieses kostbaren Gutes wurde verschwendet, achtlos in die Welt geschleudert und geriet in Vergessenheit. Wahrscheinlich schwebt er jetzt als langsam verhallendes Echo durch die Milchstraße und schreckt gutmütige Aliens davon ab unserem Planeten den Weltfrieden zu bringen oder ihre überlegene Technologie mit uns zu teilen. Aber, so kann ich mit nicht unerheblichem Stolz verlauten lassen, wir waren auch pflichtbewußt! Ich nahm also am gestrigen Abend, als alles außerhalb meiner heimischen vier Wände grau und trostlos vor sich hin frohr, mal wieder die heilige Schrift der Koffeinanten zur Hand und begann versonnen in ihrem 2. Band zu blättern, wobei ich auf ein lyrisches Vermächtnis stieß, welches ich (der GVM), El Rocconatorrrrrrio und der GVH (in order of appearance), welches wir drei Muskeltiere also der Nachwelt in Form der tintigen Überlieferung aus unseren Studienzeiten hienterließen. Jene unter euch, welche eingeweiht sind in die Gepflogenheiten des Caféteriahochadels, werden bereits vermuten, was genau ich gestern zur Hand nahm: Das (legen…………… däre) Cafétentagebuch, welches wir damals zu führen pflegten. Ich habe an anderer Stelle schon einmal kurz daraus zitiert, nämlich als es um das so genannte “Evolutionsparadigma der Rühr – Rührs” ging.
Gestern nun stieß ich auf ein Gedicht. Wir fabrizierten es abwechselnd, das heißt: Jeder ein Zeile, dann übernahm das nächste Troikamitglied. Es entstand am 22. April des Jahres 2003, irgendwann zwischen 13:49 Uhr und 17:00 Uhr. Diese meisterhafte Ballade trägt den epischen, auf ihren literarischen Anspruch bereits sachte hinweisenden Namen “Dutt”. Zunächst möchte ich euch mit den ursprünglichen Pergamenten vertraut machen – keine Angst, eine leserliche Version des Gekrakels folgt im Anschluß:
Hier das originalgetreue Transkript, inklusive Interpunktionen und Smileys:
DUTT
Das Sonnenlicht erhellt den Grund
Das braune Eis zergeht im Mund
Am Tische sitzen wir beisammen
Die grausam’ Sanduhr steht in Flammen
Viel Schönheit kann man hier erblicken
Drum wollen wir den Jurczek knicken
Es glüht der Boden uns zu Füßen
So manche Dinge wir würden begrüßen
Immer länger werden die sommerlichen Phasen
Ein Hauch von Wind kommt angeblasen
Die Sonne läßt die Triebe sprießen
Die Worte sich im Schwall ergießen
Der Höll’nhund reißt ein Wolkenschaf
So manche Blühm’ erwachen aus ihrem Winterschlaf
Im Rasen betten wir uns nieder
Karnickel schlüpfen in ihr Mieder
Die Knospen platzen auf und enthüllen ihr wunderbar weiches Antlitz
Und entschwinden unseren Blicken wie ein scheues Kitz
Da fällt die Totenmaske in den Teich
Beine wie ein Reh, an Haaren reich
Da stolziert grazil die Tussi
Empfängt vom intellektuellen Sensenmann ein Bussi
Ein Hund geleitet sein Ross in spastischem Lauf
Und springt gleich auf den Sattel auf
Die Apokalypse naht in Jesuslatschen
Kommt, laßt uns über was anderes quatschen
So frage ich mal in die Runde:
“Vernahmt ihr schon die frohe Kunde?”
Von welchem Freudenbündel spricht er denn?
Was wäre wenn? Was denkt er denn?
Und dachte er, was ich gedacht, dann gute Nacht!
Was hat er denn nun mitgebracht?
Man weiß es nicht, drum fragt man nach
Warum Prometheus’ Rückgrat brach
Hat er nicht partiell seine Leber verloren?
Und ward als Kaschperkopp wieder geboren?
Als Mister Brot vom Kinderkanal
Bert, das Brot, heit er real?
Doch wen mag diese Frage kratzen?
Das Teil heißt Bernd, doch Alf frißt Katzen
Wer läßt sich noch gern Mietzen schmecken?
Gedanken gehen hin zum Schlecken :-)
Im Nebel ruht der Tattergreis
Am Ende ist es alles weiß!
Es reicht mir nun, hau weg die Grütze
Gedicht vorbei! Ab in die Pfütze.
Eieiei, also streckenweise war ich schockiert davon, daß ich meine eigene Handschrift bisweilen mit derer des Herrn R. verwechselte. Ansonsten solltet ihr euch zweierlei Dinge bewußt sein: 1. Die anzüglichen und unterschwellig sexualisierten Zeilen (also im Prinzip jede dritte), verantworten nicht die Gründerväter und zweitens: Den Höllenhund gabs wirklich… ein krasses Vieh war das!
PS: Mann, was hatten wir damals aber auch für ne Meise! Fetzt!
*haha* Ein Highlight! Echt jetzt!
AntwortenLöschenAuch nach mehrmaligem Lesen will sich mir der Titel nicht erschließen *grübel grübel grübel*
AntwortenLöschenGrüße! N.
Je mehr Insider-Wissen desto witziger...
AntwortenLöschenIch brech ab... Ich hoffe stark, dass wir immernoch so drauf sind. Ein Meisterwerk. :-)
AntwortenLöschenIm übrigen bin ich entschieden dafür, dass Du zwecks der Silvestervorbereitungen nicht etwa das "Risiko" auf Platz 1 setzt, sondern die Beschaffung eines adäquaten Büchleins. :-)
Geht klar... aber an Platz 2 kommt das Spiel der Götter.
AntwortenLöschen@MsPittili: So ist es... richtig verstehen tun das eh nur der GVH und ich.
AntwortenLöschenUnd selbst bei denen habe ich Zweifel :-D
LöschenPssssst! Wir müssen doch zumindest den Anschein uneingeschränkter Kompetenz wahren. ;-)
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