Mittwoch, 4. Januar 2012

OH GIRL

(Boots Electric)
Bei meiner morgendlichen Blogschau, welche sich werktags sonst auf ca. 17 Uhr verschiebt, wurde ich heute durch Nelja auf ein Problem aufmerksam, welches schon Generationen von Menschen und Menschinninnen beschäftigte und wohl selbst im einen oder anderen Borg – Kubus für Verwirrung sorgt. Gestellt, oder besser “in den virtuellen Raum geworfen” wurde die Frage von Holger. Ich beschloß, mich mal kurz damit zu beschäftigen, bevor wir am Ende bloß wieder lauter Frauenmeinungen haben – und Frauen haben von Männern ja mal so gar keine Ahnung (umgekehrt ist das übrigens ähnlich).
"Mal ehrlich - was muss denn ein Mann wirklich vorweisen können, damit er für "die Frau" interessant ist? Lasst mal vom Stapel, wir sind ja unter uns."
Nun, das hängt fundamental von der Frau ab denke ich. Ist das zum Beispiel so eine:

                                                                                                   
dann schränkt sich die in Frage kommende Grundgesamtheit männlicher Gegenparts schon massiv ein. Um genau zu sein, reduziert sich das dann auf die vollpfostoiden Randbezirke von Maletropolis. Die intellektuellen Slums, Prollobollostan sozusagen. Dort findet man die tussikompatiblen Typen. Phänotypisch zeichnen sie sich zumeist durch einen braun gebrutzelten, komplett enthaarten Teint aus, welcher unter der Steckdosensonne erschaffen wurde und sich über Berge von steroidgeschwängerten Bizepsimitaten spannt. Komplettiert wird das Ganze von monströsen Goldketten, welche den Stiernacken neckisch umspielen, einem viel zu engen Ed-Hardy-Shirt und einer 200€-Jeans mit Schriftzug auf dem Arsch. Die Frisur ist entweder kompletter Kahlschlag (poliert und wahlweise mit Tattoo) oder schön kurzgeschoren mit einrasierten Tribal-Mustern. Wenn so eine Figur sich dann aus seinem bis unter Straßenniveau tiefer gelegten, mit gefühlten 20 Spoilern versehenen 3er BMW schält, folgt ihm unweigerlich eine Wolke billigster Pheromone, welche er mangels Eigenproduktion ( –> steroidgeschwängert) in Flaschenform erstehen muß. Verbal wird jeder Satz mit “Alta…” oder einen geröhrten “Öhhhyyyyy…” eingeleitet sowie zur besseren Untermalung der eigenen Gefährlichkeit bisweilen mit einem saftigen Griff in den Schritt der unnötig weit ausladenden Wrestlerhose begleitet. Grammatikalisch sind die Äußerungen natürlich auch der reinste Alptraum – was auch sonst. Bevorzugte Aufenthaltsorte dieses Typus sind neben Teeniedisko, Muckibude, Tuningklitsche und Steckdosenmallorca vor allem die MPU und (bringt ja nix das zu leugnen) der Knast. Der Alphagockel der Generation RTL, nicht schön, aber leider auch nicht gerade selten. Was ihn und Tussi angeht, so bildet sich eine unheilvolle Symbiose, welche qua der “Mendelschen Gesetze” nix Gutes für die Zukunft verheißt. Andersherum: Die Evolution verschwendet ihre Nobelpreisträger nicht an solche Weiber, auch wieder beruhigend.

                                                                                       
Aber das mal nur als Negativbeispiel zur Abschreckung. Generell finde ich die Frage sehr, sehr subjektiv und als solche schwer zu beantworten. Ich könnte höchstens versuchen, mich so gute es eben geht in eine Frau hinein zu versetzen und die Frage zu beantworten. Nur wenn ich mir mich als Frau vorstelle – selbst wenn ich mich so dolle anstrenge wie ich nur kann – dann ist das kein Schönes Bild. Selbst die feminine Ausprägung meines Ichs trägt noch Vollbart, steht sommers nonstop mit nem Bier am Grill, hält “The Expandables” für einen romantischen Liebesfilm wo Männer über ihre Gefühle reden (“Wie fühlst du dich?” “Scheiße, das tut verdammt weh!”) und stellt sich Kuschelrock-Mixtapes aus Motörhead, Sepultura, Metallica & Slayer zusammen. Also wird das wohl auch nicht wirklich repräsentativ werden.
Ich versuche es mal anders herum. Alles was oben angeführtes Beispiel “zu bieten hat” kann man getrost schon einmal von der Liste der Must-Haves streichen, liebe Damen… und zwar mit nem besonders dicken Edding. Außerdem sollte der Typ kein komplettes Rindvieh sein, unfallfrei bis 3 zählen können und keinen Tripper in die Beziehung einbringen, dann sollte die Basis für ein friedvolles Miteinander doch schon so grob gelegt sein. Ansonsten ist das eigentlich alles recht variabel. Wäre ja auch langweilig wenn alle auf den selben Typ stehen würden - außer für eben jenen Typen natürlich… fragt da mal den Clooney Schorsch:
Schorsch
(Für alle, die verständlicher Weise irritiert sind: Clooney ist der Herr links).
Naja, ich fürchte aber, wir sind dadurch aber auch noch nicht viel schlauer. Gut, wir wissen jetzt, daß George Clooney fast so gut aussieht wie ich, aber was bringt uns das für oben stehende Frage? Nüscht, aber es ist doch zumindest mal ein Anfang. Smiley

8 Kommentare:

  1. Diesen Beitrag musste ich mir vorm Mittagsessen einfach noch geben. Köstlich... Und was der Kommentar des Weibs nun heißen soll?

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  2. Das ist als Huldigung zu verstehen, immerhin kommt da "Mann" drinne vor! ;-)

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  3. Ja, Clownauge kommt nicht annähernd an das Original rechts ran. Is so....

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  4. Wow, was für ein Beitrag - Daumen hoch.

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  5. Die kleine Schwester4. Januar 2012 um 18:11

    Hast mal wieder aus dem Kelch der Selbstüberschätzung getrunken, was? ;)

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  6. *hüstel* Nein, nur mal wieder von den geheimen Wahrheitspillen der CIA genascht. Ne ganze Hand voll! ;-)

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  7. Ha, dafür lieben wir dich!!!

    Grüße! N.

    (Also dafür, dass du die Männerehre rettest)

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