Freitag, 30. Dezember 2011

PRENZLAUER BERG

(Rainald Grebe)

N’AHHHHHMD ALLERSEITS! Endlich Wochenende und der vom Brötchengeber gewollten Vernichtung des Resturlaubes sei Dank auch ein besonders langes! Smiley mit geöffnetem Mund Erst am ersten Donnerstag des nächsten Jahres werde ich wieder mein Bürotäschchen schnüren. es war also mehr als angemessen, dieses Ereignis heute zunächst mit einem Kaffeekränzchen bei Mutter und einem anschließenden Großeinkauf für das morgige Sylvesterfest zu feiern. Wir schlenderten so durchs Kaufland und stopften den Korb mit mancherlei Leckerei voll. Nebenbei erfasste mich aber auch die Nostalgie… ich wurde schwach und investierte schlanke 10€ in ein Stück Jugend; in eine Erinnerung an damals, als alles noch besser und vor allem pädagogisch wertvoll war… zumindest aus heutiger Sicht… irgendwie.

Man kann auch sagen, ich machte dem Kind im Manne ein verspätetes Weihnachtsgeschenk. Ja, das triffts! Kennt ihr eigentlich auch das so genannte “hippietrullasche Holzspielzeug-Theorem”? Dieser Theorie zufolge steigt der pädagogische Wert eines Kinderspielzeuges proportional zu dessen Brennwert an. Da nun aber Geschenke aus Rohöl oder Nitroglycerin unter Umständen auch gewisse Nachteile für den Wanst mit sich bringen könnten (ich benutze bewußt den Konjunktiv), hat man irgendwo beim Holz die Demarkationslinie zur Sinnhaftigkeit gezogen. Intellektuell anspruchsvolle Kinder von pseudointellektuellen Eltern, so steht es seitdem geschrieben, bekommen ausschließlich Holzspielzeug. Ein Postauto, oder einen Satz Bausteine… die richtigen Brüller eben. Wer dagegen was aus Plastik bekommt, gilt in diesen Kreisen schon als Assikind aller erster Kajüte… und wenns auch nur ein Indianerkopfschmuck mit Gummitomahawk ist. Schlimm wird es, wenn es dann auch noch blinkt und leuchtet oder man damit ein zünftiges Killerspiel daddeln kann, dann kann in den Augen von Familie Gutmensch kein Baum hoch genug sein für die Eltern. Kinder finden das natürlich blöd. Ich meine, ich hatte auch Holzspielzeug und fand das toll. Aber ich hatte eben auch Gummiindianer oder Matcher, mit welchen ich die Gummiindianer umfahren konnte wenn mir danach war. Die Mischung hat halt gestimmt. Meine erste Spielekonsole kaufte ich mir vor 2 1/2 Jahren… aber PC sei Dank konnte ich damit dann auch umgehen… das wird den kleinen Maltes schwer fallen im späteren Leben.  Naja, jedenfalls hatte ich mit 11 meinen ersten AMIGA 500 und drei Jahre später den ersten PC, legte mir im Studium dann einen neuen zu und so weiter. Während nämlich meine Altersgenossen mit dem Schnitztraktor den Bauernhof grundversorgten oder ihre Jutesack-Barbie kämmten, zockte der Onkel durch diese Entwicklung begünstigt bereits “Doom” oder “Doom 2” auf seinem uralt-Pentium. Später kamen dann weitere Schooter dazu, auch Taktikspielchen wie “Ghost Recon” oder “Sum of All Fears”. 2003 dann, zum Auslandssemester, legte ich mir einen Laptop dazu und GENAU DA gehts dann los. Da zockte ich damals eine Demoversion eines einschlägigen (und jetzt kommt der Skandal) KILLERSPIELS! Bis dahin waren es ja nur profane “Ballerspiele”, jedenfalls bis die CSU kam und die Neologismenmaschine rattern ließ.

Ich zockte Unreal Tournament. Ein völlig abgedrehtes Gekloppe mit Schwerverbrechern in mechanischen Kampfrüstungen, die sich gegenseitig mit abstrusen Energiewaffen die Rübe weg ballern. Die Demo zockte ich seit dem in unregelmäßigen Abständen… ebenso deren Nachfolgeversionen, aber bin dann immer recht begeistert. Heute, vor der Software-Pyramide, habe ich denn endlich zugeschlagen! Smiley mit geöffnetem Mund Und während man auf dem Prenzelberg in den nächsten Tagen seine Fair-Trade-Buntstifte übers Greenpeacemalbuch (mit den Blauwalen und den vielen, bösen Japanern auf ihren Schiffen) aus Recyclingpapier fliegen läßt, sieht es – meinem Geschenk sei Dank – für mein intrinsisches “Kind im Onkel” wie folgt aus:

PS: Herrlich politisch unkorrekt dieses Posting, ich weiß! Smiley mit geöffnetem Mund

1 Kommentar:

  1. Wir sind ja hier unter uns, da darf es aber so was von politisch unkorrekt sein!

    Grüße! N.

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