Sonntag, 29. Mai 2011

OVERKILL

(Motörhead)


Guddn Amd’! So, Freundin weg (temporär abwesend), CL-Finale gewonnen und das Wochenende mal wieder viel zu schnell an mir vorüber ziehen sehen. So ein Mist! Was macht man da? Nun, man kann sich natürlich ins Bett verkrümeln und sich nen Rosamunde Pilcher – Film mit all seinen überraschenden Wendungen und Handlungsumschwüngen rein pfeifen… wenn man das nervlich noch aushält. Oder man macht das, was ich soeben hinter mich gebracht habe: Man lässt sich ein amtliches Fichtenschaumbad ein und verbringt eine gute Stunde mit seinem derzeitigen Lesestoff und einem kühlschrankwarmen Köstritzer in einer Welt voller Russen, Excops und korrupter Ex-CIA-Agenten die sich mit nem Waffenhändler ein richtig fieses Scharmützel liefern. Ich dachte mir so: „Da könntest du eigentlich gleich mal einen Buchtipp draus zaubern wenn du wieder den Fluten entstiegen bist!“ Und das tue ich hiermit auch.

Die Rede ist von Tom Bales „Overkill“.


Wie ich das Buch erwarb, ist nicht sonderlich spektakulär. Als ich kürzlich einen Kurzurlaub im Badenland antrat, latschte ich wie gehabt in die Bahnhofsbuchhandlung und durchstöberte 20 Minuten den Bestand. Das wäre aber auch ein wenig schneller gegangen, denn das Buch war das Erste, das mein Interesse weckt. Seitdem die da umgeräumt haben, habe ich das Gefühl, daß der „Mord und Totschlag“-Faktor der feil gebotenen Bücher drastisch abgenommen hat. So erstand ich das Taschenbuch und kam im Urlaub (erstaunlicher Weise) lediglich zur Hälfte durch. Jetzt wird der Schinken eben hin und wieder zur Hand genommen und die Story weiter verfolgt… und das macht richtig Spaß! Das Buch verzichtet auf übertriebene Ausschmückungen und bis ins letzte Detail ausgefeilte Charakterstudien der Akteure, bleibt aber dennoch um einiges konkreter als die von mir so verehrte „Anonymus“ – Reihe. Die Figuren werden halt mit zunehmender Handlung mehr und mehr beleuchtet und das hat dann auch einen / seinen Sinn daß das so ist. Gefällt mir. Über die Storyline will ich nicht zu viel verraten, denn falls sich doch jemand das Büchlein kauft, dann soll er das alles selber heraus finden. Nur so viel: Eine Gangsterbande versucht eine von wohlhabenden bis stinkreichen Anwohnern besiedelte Insel zu überfallen und den Bewohnern die Penunzen abzuluchsen. Dabei legen sie sich unter anderem mit einem schwerreichen Russen nebst seiner üblichen, halbseidenen Geschäftskontakte sowie einem Waffenproduzenten und dessen Sohn an. Mittendrin steht der Leibwächter der Ehefrau des Russen, welcher sie und ihre Kinder zunächst aus der Schusslinie geleitet und dann auf die Insel zurück kehrt, wo die ganze Kacke dann erst so richtig zu dampfen anfängt…! Ich habe noch etwa 130 Seiten vor mir, aber mir fällt schon jetzt schwer zu unterscheiden, wer da gerade eigentlich wen bescheißt bzw. wer hier genau zum Opfer von wem wird… und vor allem: Warum! Schon bis jetzt ne tolle Handlung. Der Schreibstil ist dabei angemessen pragmatisch ohne allerdings oberflächlich zu wirken. Vielmehr vermittelt Bale einem das Gefühl, mitten auf dieser im Zwielicht dahindämmernden Insel zu sein, während um einen herum das Chaos so langsam aber sicher die Überhand gewinnt. Schöner, klarer Thriller! Bis jetzt kommt er trotz seines Namens sogar noch ohne die übliche Blut- und Mordlust aus. Daß mir das Buch trotzdem gefällt, kann man somit als Leistung des Autors werten. (Wie der Titel vermuten lässt, muß das jetzt aber nicht so bleiben. Auch nicht tragisch!) Also ich bin schon einmal gespannt, wie das Ding am Ende ausgeht.

Wer also demnächst mal wieder ein Büchlein zur Überbrückung längerer Fahrten oder Wartezeiten benötigt, was nebenbei noch anständig die Spannungsschrauben anzwirbelt: Tom Bale „Overkill“ ist eine ernst zu nehmende Option!

1 Kommentar:

  1. Hi,
    I've only just seen this. Thanks for a great review. Glad you enjoyed the book!
    Best wishes,
    Tom Bale

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