Montag, 5. September 2011

IMMER NOCH


 (Farin Urlaub)

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Mahlzeit! Ich hatte ja schon versprochen, daß ich hier ein paar Urlaubseindrücke recyceln werde, also warum nicht endlich mal damit anfangen?! Wir waren, wie den meisten ja noch bewußt sein dürfte, auf der Insel Rügen zu Gast. Mein letzter Besuch dort lag schon fast eine ganze Dekade zurück und so gab es auch die bekannten Plätze wiederholt zu erkunden. Wenn man ein gewisses geschichtliches Interesse besitzt, dann kommt man an einem Ort der Insel einfach nicht vorbei: Prora. Meiner Meinung nach sollte jeder Rügen-Urlauber sich das mal angesehen haben. Alleine wenn man vor diesen MONSTERN von angedachten Urlaubskasernen steht, stockt einem schon der Atem. 4,5 Kilometer Gebäudefront, in mediterranem Betongrau gehalten laden förmlich zum „entspannen“ ein. 

Wenn es einem gelingt den Ramschkommerz rings herum auszublenden (Fressbuden, Eisdiele und diverse Garagen-Ramsch-Verkäufe), dann wird einem schon ein wenig anders in Anbetracht dieser geplanten 20.000 Bettenburg mit kackbraunem Erholungsauftrag.

Ich stand jedenfalls im Jahre 2002 davor und dachte mir so „Mensch, daß hier kein vernünftiges Museum existiert ist eine Schande!“ Im Jahre des Herrn 2011 wiederum scheint dieses Manko behoben… wie gesagt: „scheint“! Die Ausstellung „MACHT Urlaub“ wurde nämlich in einen kleinen Teil des Komplexes implementiert und beim vorherigen Infomarathon kommt diese auch gar nicht so schlecht weg. 

Angeblich gewann man sogar den einen oder anderen Preis. Ich fand den Namen der Ausstellung an sich und das ganze Layout einfach passend und war vorab sehr neugierig! Nachdem ich drin war, wage ich zu fragen: „Ja, warum eigentlich?!?“ Ich wollte unbedingt in diese Ausstellung, das ist richtig, hatte ich doch praktisch 9 Jahre auf sie gewartet, aber unterm Strich fand ich es enttäuschend. Was hätte man nicht alles aus der Thematik machen können, wenn man sich getraut hätte diese mit ein wenig Engagement, Detailverliebtheit und (ja, ich wage mich mal aus der Deckung: ) auch Kompetenz anzugehen!?!!! Der Ist-Zustand hingegen ist mehr oder weniger ernüchternd. Man geht durch Gänge und Räume, wo man Infotafeln lieblos an die Wand gedübelt hat. Stellt euch einfach Geschichtsbücher vor, deren Seiten man einfach auf 2 Mal 3 Meter hohe Sprelacart – Wände kopiert hat und ihr habt eine ungefähre Vorstellung. Wobei… so ganz trifft es das auch nicht, denn die Informationen waren teilweise so unübersichtlich präsentiert, daß einem die Lust dazu verging die ganzen Tafeln durchzuackern; ganz egal, wie interessant das Sujet an sich sein mag. Außerdem fehlten Exponate fast komplett und die, die man da lieblos in die 4 vorhandenen Schaukästen geworfen hatte, die waren dann auch noch recht zusammenhanglos aneinandergereiht und nicht gerade als originell zu bezeichnen. Auch der Film, den man sich optional rein pfeifen konnte riß da nix mehr heraus, leider. Eigentlich hätten wir es ja wissen müssen, insbesondere nachdem wir bereits am Eingang von einem wahren Sonnenschein von Kassenhäuschenfrau angeblafft wurden… dabei wollten wir doch nur Eintrittskarten. 

Fazit: Wer über ein solides Grundwissen über die Thematik und Das KdF-Bad Prora verfügt, der kann sich diese Ausstellung getrost schenken. Da bringt es meiner Meinung nach deutlich mehr, wenn man sich dieses wahnwitzig konzipierte Areal mal eigeninitiativ erkundet. 

PS: Hier im Übrigen aber noch eine kleine Zeitreise für euch. Denn auch wenn man museumspädagogisch ungefähr so kreativ war wie ein toter Hamster, so blieb man doch wenigstens in den Sanitärräumen zeitgeschichtlich authentisch: 

2 Kommentare:

  1. Ist das eine optische Täuschung oder sind das echt diese üblichen hellblauen Kacheln, die es überall gab? Boah und das Fallrohr da hinten - also echt, wie früher. (Nicht dass ich mich in den Männeretablissements auskenne, bei den Mädels sieht das nur - mit Ausnahme der Sanitärkeramik - genau so aus).

    Grüße! N.

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  2. Da liegt zwar ein leichter Filter drüber, aber das sind genau DIE Kacheln, die du meinst. Ich mußte dieses Relikt einfach fotographieren...

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