Samstag, 2. Juli 2011

THINK LOCALLY, FUCK GLOBALLY

 (Gogol Bordello)

Es ist schon seltsam: Es findet heute eine Tour de France sowie eine Fußball-Weltmeisterschaft statt und ich habe TROTZDEM derzeit nix Sinnvolles in der Glotze gefunden. Das liegt wohl zum Teil daran, daß man diese so genannte „Fußball“ - WM nicht wirklich ernst nehmen kann, andererseits kann man das mit der Tour de France auch schon lange nicht mehr. Das Wettstrampeln quer durch die Grande Nation ist zu so einer Art offener Pharmaweltmeisterschaft verkommen. Man muß sich das mal reinziehen: Die schmeißen Kälbermastmittel ein!! Diese Ochsen! Das will dann auch keiner mehr sehen. Früher, ja, früher war ich ein begeisterter Tour-Zuschauer. Das war noch zu Zeiten, wo Doping noch kein Thema war; damals, als Lance Armstrong noch... ähm, ja gut, einigen wir uns einfach auf „damals“. Jedenfalls geht die Tour heute wieder los und keinen interessiert es so wirklich. Der Radsport hat sich selber unattraktiv gespritzt. Sollen die dürren Haken doch ihre Berge hoch juchteln, mein Interesse beschränkt sich auf 2 oder 3 Etappen... wenn ich wissen will, wer gewinnt, frag ich beim Apotheker nach.

Noch etwas? Ach ja, eine Alternative hat man heute noch, so rein TV-technisch, um den Nachmittag rum zu kriegen: Royal Wedding 2.0.. Der monegassische Fürsten-Albert ehelicht seine „Tscharliene“ im dekadenten Luxusstaat. Ehrensache, daß die öffentlich restlichen Sendeanstalten beschlossen haben, für diesen inhaltsleeren Kokolores wieder unsere GEZ-Gebühren aus dem Fenster zu werfen. Man muß das jetzt nicht wirklich sehen, genau wie bei Kate und William... aber um die geifernde Kaffeklatschknispelgarde zu befrieden wird das natürlich breit gewalzt bis zum Erbrechen. Ich frage mich dann immer: Was werden wohl die ganzen unehelichen Blagen vom Albert davon halten, wenn sie heute den Papi diese fremde Tante knutschen sehen?! Das muß doch verwirrend sein für all die kleinen, kahlköpfigen Nachwuchsbobfahrer. Arme Wänster! Aber Tante muß sich halt auch davon abfinden, daß das Erbgut ihres Lebensabschnittsgefährten einmal quer über den Globus verteilt fortbestehen wird. Bloß gut, daß man es in Monaco mit der Thronfolge auf "offizielle" Kinder beschränkt, ansonsten würden all die kleinen Thronfolgerlein wahrscheinlich reichen um mittelfristig ein ganzes Parlament zu besetzen... was wiederum das Ende der Monarche wäre. Wenn ihr mich fragt: Auch nicht schlimm; dieses pseudoromantische Relikt aus grauer Vorzeit braucht eh keiner mehr... schon gar nicht im Fernsehen. 
Es ist doch auch widersinnig irgendwo: Früher imperierten diese Königshäuser fröhlich vor sich hin und unterdrückten das Volk nach Herzenslust. Und wehe der Pöbel wagte es aufzubegehren, dann wurde die Ritterhorde ausgesandt um die spontan verzwölffachten Steuern einzutreiben und den renitenten Rädelsführern die Fontanelle zu spalten. Heute wiederum besteht die einzig sinnhafte Daseinsberechtigung der europäischen Königshäuser scheinbar darin, eben jenen Pöbel mit möglichst prunkvollen Hochzeiten zu unterhalten. Im Nachgang wird dann noch auf Nachwuchs gewartet und wenn dieser sich nicht einstellt, gibts besonders feinfühlige Artikel in der Yellow-Press. Die Monarchie als sprichwörtliches "Zuchthaus" der medialen Unterhaltung. Wie armselig!

Ist jedenfalls auch keine Alternative dieser dümmliche Prominentenauflauf mit inkludiertem Treueschwur eines notorisches Playboys. Das sind immer die selben Bilder, die selben Gäste und die selben hässlichen Kleider. Das einzige, was sich ändert sind die Hüte der Damen... die werden nämlich von Mal zu Mal NOCH hässlicher! Nee, muß ich nicht sehen.

Ich glaub ich leg mich jetzt erst mal hin und schlafe ne Runde... wirklich interessant wird’s fernsehtechnisch ja ohnehin erst heute Abend, wenn der Vladi seinen großmäuligen Sparingspartner ordentlich vertrimmt.

1 Kommentar:

  1. Ach so Hochzeiten sind doch wirklcih schöööön!! Ja ich weiß... typisch Weib! ;)

    Bei der Tour unterschreibe ich sofort. Früher auch mal gerne, aber inzwischen... Neee... *heftigmitdemkoppschüttel*

    Gute Nacht und LG

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