Mittwoch, 15. Dezember 2010

AIN`T NO FUN

(AC/DC)

Eigentlich wollte ich dieses Jahr ja mal die Klappe halten und mich nicht über diesen Karnevals-Kokolores aufregen; aber wenn man sich so durch die dritten Programme zappt, dann wird man aggressiv! Dann baut sich so ein innerer Druck auf, der mit jedem besoffenen Jecken, der ein bierseliges „Alaaaaaaaaf“ in die Kamera rülpst und mit jedem dämlichen Kalauer, der von einem dieser Humorresistenzlinge gerissen wird, weiter und weiter steigert. Spätestens wenn die Sturmtruppen der Kamelle dann ihrem Frohsinns-Führer wieder ihren „Orden wider dem tierischen Ernst“, sozusagen das EK1 der Pappnasen, ans kostümierte Revert heften, dann drängt dieser Druck, diese Mischung aus Abscheu und Mitleid gemischt mit einer Prise Fremdschämen, unaufhaltsam nach draußen… und am Ende sitze ich wieder hier und protokolliere meinen eigenen Zorn!

Die haben doch alle einen an der Waffel, diese Schunkelzombies mit den Kaschperhüten. Wie sie da bierselig beisammen sitzen, inhaltsleeren Predigten von irgendwelchen angemalten Mumien lauschen, die alle zwei Zoten von einem wahren Trommelfeuer an Tuschs unterbrochen werden, damit auch der letzte Depp noch kapiert, dass da irgendwo so etwas ähnliches wie eine Pointe gewesen sein soll. Pointe… das Wort an sich verbietet sich ja schon von alleine im Karneval! Was da von der Spaßkanzel gepredigt wird, tangiert das Rütli-Niveau ja bestenfalls peripher… und zwar von unten! Die ganzen Geschädigten, die da ihr eigenes, freudloses Dasein der vergangenen 358 Tage vergeblich in billigen Zoten aufzuarbeiten suchen, sind unterm Strich doch nichts weiter als peinliches Füllmaterial für die Boulevardpresse. Da werden wieder Berichte zusammengeschustert über wildes Fremdknutschen unterm Dom und den neuesten Kostümtrend. Was ist denn 2010 so „in“, wenn man unter all den Grenzdebilen mit ihrem Schminkfetisch durch größtmögliche Konformität bestechen will? Neben dem allgegenwärtigen Clown und diversen verhunzten Fabelwesen und Faunaten (Tiger, Katze und – schon an Selbstironie grenzend – Eseln) ist das vor allem der „Scheich“. Da kleistert sich die 56jährige Aktenschubbse „Irmgard“ aus der Stadtverwaltung Köln-Nippes nen pechschwarzen Vollbart an die aufgeblähten Wohlstandsbäckchen und hüllt sich in den Rest der Mitgift um einen Kaftan vorzutäuschen. In diesem Aufzug rammelt sie dann, in der Hand immer ein gut gefülltes Sektglas (jaja, weil der Araber auch so gerne säuft…), durch die Kölner Innenstadt und zwingt wehrlosen Passanten ein alkoholgeschwängertes „Bützchen“ auf. Kein Wunder, wenn da die Selbstmordrate steigt… in welcher Form auch immer. Irgendwann, so es der Zufall will, stolpert sie dann in einen mittelgroßen Saal, in dem gerade eine der so genannten „Karnevalssitzungen“ abgehalten wird. Das muß man sich rein optisch ungefähr so vorstellen, wie eine Bürgerversammlung in Satzung: Phänotypisch irgendwo zwischen Mutantenfilm und Inzucht. Umgeben von hunderten ähnlich angeheiterter und niveaufreier Spinner lässt sich Scheich-Irmgard auf einer Biertischgarnitur nieder und ordert einen weiteren Prosecco. Das „Abendprogramm“ solcher Happenings besteht dann aus diversen „Alleinunterhaltern“, die so uniform auftreten, dass eine nähere Differenzierung schon von vorn herein unmöglich scheint. Die kommen möglichst trottelig wirkend auf die Bühne gelatscht, haben mit Vorliebe ne rot angemalte Nase und tragen allesamt groß-karierte, viel zu weite Anzüge in den unmöglichsten Farbschemata kombiniert mit einer übergroßen, roten Fliege. Diese Kostümierung soll wahrscheinlich „Humor“ symbolisieren… für mich schreit sie nur die geistige Armut der Träger in die Welt! Diese Heinis bringen dann ihre verbale Diarrhoe unter die Anwesenden, welche fleißig klatschend von den Bierbänken kippen. Das alles wäre jetzt ja nicht soooo tragisch, wenn es wenigstens kaserniert, abgesperrt und abseits der Restbevölkerung stattfinden würde. Aber Dank des öffentlich-rechtlichen Rundfunks, wird dieser Mist auch noch in jedes Wohnzimmer transportiert. Wer will denn so was sehen?!? Die sollten sich lieber die Champions-League-Rechte füs Free-TV sichern als diesem Müll zu übertragen. Sollen die ganzen beknackten in der Domstadt doch ihren karnevalistischen Schrott unter Ausschluß der Öffentlichkeit durchziehen. Von mir aus soll man die ganze Region am 10.11. jeden Jahres abriegeln! Bahnverbindungen einstellen, Flüge canceln, Zufahrtsstraßen sperren und die da mal machen lassen. Am Besten noch Stromzufuhr kappen, damit auch ja keine ARD-Kamera aus Versehen eine dieser widersinnigen Sitzungen übertragen kann. Am Aschermittwoch kann man dann ja mal die GSG 9 ins Krisengebiet schicken um zu gucken, was noch übrig ist...  mit Schießbefehl versteht sich! Alles was geistlos seinen roten Gummirüssel in die Zieloptik hält und verkatert ein „Alaaaaaaaaf“ hochwürgt, geht dann den Weg der Evolution.

Aber leider wird das wohl politisch schwer durchsetzbar sein. Wo sich doch auch unsere Volksvertreter bisweilen aufs Peinlichste beim Feiervolk anbiedern, indem sie an diesen Sitzungen teilnehmen und irgendwelche Ansprachen halten, die so etwas wie Selbstironie darstellen sollen, aber unterm Strich nur ein weiterer Grund zum Fremdschämen sind. Man erinnere sich nur an Herrn Westerwelle vor ein paar Jahren… gruselig war das!
Auf offizielle Hilfe kann man also wohl nicht bauen. So müssen wir wohl oder übel die nächsten 3 Tage noch überstehen und danach haben wir erstmal wieder Ruhe vor all dem Elend im Rheinland. Aber der nächste 11.11. kommt bestimmt und mit ihm mein nächster Blog-Eintrag zum Thema. Dieser intrinsische Ekel vor diesen extrovertierten Intelligenzverweigeren und ihren „schwarzen Messen“ wird sich auch in einem Jahr wieder sein Ventil suchen. Vielleicht hat man bis dato wenigstens die GEZ-Gebühr abgeschafft. Denn wenn ich eines aus tiefstem Herzen verabscheue, dann ist es, dass mit meinem Geld dieser geistige Dünnpfiff auch noch gefördert und unterstützt, geschweige denn auch noch bundesweit übertragen wird!

(14.02.2010)

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