Mittwoch, 15. Dezember 2010

BLITZKRIEG

(Met(a)llica)

*lol* Erster verbaler Einmarsch der öffentlich-rechtlichen! Ich mache ja keinen Hehl daraus, dass ich Katrin Müller-Hohenstein nicht sonderlich mag, respektive, dass ich die Lierhaus um längen besser finde wenn es um Sportmoderation im weitesten Sinne geht. Aber das, was die arme Frau jetzt ertragen muß, das hat sie nun auch nicht verdient. Müller-Hohenstein sprach in der Halbzeitpause der Fußballdemonstration unserer Nationalkicker gegen die Aussies folgenden Satz ins vuvuzelageplagte Mikro:

«Und für Miroslav Klose ein innerer Reichsparteitag, jetzt mal ganz im Ernst, dass er heute hier trifft»

Und prompt kassiert sie dafür Dresche. Für eine Bemerkung, die bei Harald Schmidt als „zu unprovokativ“ aus dem Programm fliegen würde. Aber gut, damit hätte sie halt rechnen müssen, dass das bundesweite Gutmenschentum darauf anspringt. Geht ja auch nicht, dass die da das böse „R“ – Wort ungestraft benutzt. Was nun folgt, ist der übliche Gang nach Canossa durch die Medienlandschaft, mit den vorgedruckten Entschuldigungen und der Asche-auf-mein-Haupt-Gestik, die alle von ihr erwarten. Trotzdem wird sie am Ende nur noch die „Reichsparteitag-Frau“ des ZDF sein und irgendwann ihr Privatleben von Guido Knopp durchleuchten lassen müssen um die Pilotfolge zu „Hitlers Moderatoren“ zu füllen.
Mich regt so was auf! Klar war das eine flapsige Bemerkung, die man sich hätte getrost sparen können wenn man die Reichweite der Sendung bedenkt. Aber dass jetzt auf die Frau eingeprügelt wird, als hätte sie mit Armbinde und Schnurrbart da gestanden, das ist derart übertrieben! Vor allem sind das wahrscheinlich die gleichen Political Correctness Fetischisten, die im nächsten Atemzug von „Negern mit Tröten“ (unbekannter Penny-Markt-Kunde, 2010) sprechen, wohlweißlich, dass DAS dann wieder keiner spitz kriegt in der Öffentlichkeit.
Vergangenheitsbewältigung fängt irgendwo auch damit an, dass man Dinge etwas relaxter sieht. Diese ewige Dünnhäutigkeit beim Thema Drittes Reich schafft nur Tabus und kaum sinnvolle Diskussion. Diese Heinis sollten ihre Doppelmoral stecken lassen und Müller-Hohensteins Kommentar einfach als das stehen lassen, als was er meiner Meinung nach eingeordnet werden sollte: Als einen der viel zu seltenen Ausflüge eines ZDF-Moderators in die ihm unbekannte Welt des „schwarzen Humors“ (und selbst da ist sie nüchtern betrachtet noch nicht mal weit gegangen).


(14.06.2010)

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen